Ortofon Black, AT150MLX oder Goldring 1042 in Jelco 10 Zoll 750E

  • Hallo Leute

    in meinem parallelen Thread "Nachfolger für mein VERO" ist mir ja für meine Zweitanlage als MM ein Ortofon Black empfohlen worden. Deswegen wollte ich mal fragen ob ihr mir was zu den drei TA in jenem JELCO 750E sagen könnt. Der Tonarm gehört ja nicht zu den ganz leichten Armen, obwohl man bei Tausch des orginalen JELCO Headshells gegen z.b. eine AT schon noch etwas Gewicht einsparen kann.

    Die Complicane des Ortofon liegt bei 22. Die Angaben von AT verwirren mich und für das Goldring habe ich gar nix gefunden :-(. Wie sieht es denn mit einem Ortofon VM Silver aus? Das hat den schöne FG Schliff aber eine Compliance von 25).

    Zur Zeit verwende ich auf dem Arm ein Shure Mx97e mit einer JICO SAS Nadel. Deren Compliance ist mir aber gänzlich unbekannt.

    Jetzt also die Quizfrage. Welches System passt am besten bezüglich Compliance bzw wieviel Nadelnachgiebigkeit kann ein JELCO 750 vertragen (und ich sags gleich dazu, dass an der Anlage MC keine Option ist).

    Vielen Dank
    Joba

  • Hallo,


    Eff. Masse des 750e ist um die 13-14g, also klassisch mittelschwer, da kann alles dran was eine Comp zwischen 10-30 hat bei Tonabnehmergewicht um die 5-8g, wiegt der TA mehr sollte die Comp niedriger sein, so bis 20-25 rum.

    Das AT liegt bei ca 25, das 1042 liegt bei 20 mit Orginaleinschub. Wie es denn tatsächlich klingt solltest Du ausprobieren, liegt ja nicht nur an der Compliance. Das 1042 geht an mittelschweren Armen ( ich hatte lange eins am Manticore Musican ) sehr schön, das Black kann ich mir auch gut vorstellen an so einem Arm.

    Gruß,

    Uwe

  • Hi,


    ich kann dir nur was zum Goldring 1042 sagen:

    der TA ist durchaus gut im Klang, lebendig und mit guten Klangfarben. Ich fand ihn besonders gut an einem leichten 1 Punkter, dem Roksan Nima. Am Technics-Arm, der auch nicht gerade schwer ist mit seine 12 gr. effektive Masse, fand ich ihn schon im Vergleich gebremst. An einen relativ schweren Jelco würde ich ihn nicht machen, Compliance ist auch über 20 bei Goldring 1042.


    BG Gary

  • Deswegen wollte ich mal fragen ob ihr mir was zu den drei TA in jenem JELCO 750E sagen könnt. Der Tonarm gehört ja nicht zu den ganz leichten Armen, obwohl man bei Tausch des orginalen JELCO Headshells gegen z.b. eine AT schon noch etwas Gewicht einsparen kann.


    Nein kann ich nicht!

    Daher: tschüss... :/


    Na ja, aber ein wenig kann ich vielleicht doch zur Frage beitragen.


    Zum einen frage ich mich, was Dir beim Shure zusammen mit der SAS-Nadel konkret fehlt. Willst Du einfach mal zur Abwechslung einem anderen Tonabnehmer beim Plattenhören zuschauen, ein wenig herumspielen, oder bist Du unzufrieden? Ich habe diverse Vintage-Systeme mit SAS-Nadeln, fünf Stück, um genau zu sein, und wenn die Kombination mit dem jeweiligen Arm funktioniert, dann spielen die so dermaßen gut, dass von den klanglichen Fähigkeiten gar kein Verlangen aufkommt, daran noch groß etwas zu verbessern.


    Der große Pferdefuss ist aber genau das "wenn die Kombination mit dem jeweiligen Arm funktioniert". Mit den alten Bor-Nadelträgern war das immer eine ziemliche Lotterie, seit der Umstellung auf Saphir scheint mir auch die Aufhängung geändert, jedenfalls sind diese Nadeln bei mir unkritischer.


    Zum Audio Technica AT150MLxx seien folgende Anmerkungen gestattet: dieses System neigt dazu, den Höhenbereich anzuheben. Bei unserem Plattenspielervergleich war es das einzige der 4 verwendeten Systeme, das auch blind recht sicher detektiert werden konnte. Leider war der Unterschied so, dass es den meisten Hörern eben mit seiner Höhenbetonung ziemlich unangenehm auffiel.


    Eine ähnliche Erfahrung hatte ich selbst zuvor schon beim technisch ähnlichen AT440MLa bei mir gemacht. Dazu habe ich dann kürzlich eine kleine Untersuchung gemacht, um dem subjektiven Eindruck mit objektiven Fakten zu begegnen. Tatsächlich hat das AT440MLa eine deutlich hörbare Überhöhung ab ca. 6KHz, und das unter sehr guten Abschlussbedingungen. Im verlinkten Beitrag lag ich noch bei ca. 200pF Abschlusskapazität, hatte den Test aber nochmal mit ca. 150pF mit gleichem Ergebnis wiederholt. Es machte auch keinen Unterschied, ob das AT an einem Technics SL-1210 hing, oder an einem Dual 721, beide eher mittelschwere Arme.


    Aber - jetzt kommt´s: auf Hinweis eines alten Forenhasen habe ich zuletzt noch einen Versuch an meinem JVC QL-Y5F gestartet, Tonarm angeblich 17g schwer, ich habe zusätzlich noch ein Bleigewicht von 3,5g dazugepackt.


    Und dann spielt das AT auf einmal neutral...

    Kannst Du hier sehen.


    Ich habe dann noch eine Aufnahme ohne das Zusatzgewicht gemacht, das Ergebnis aber noch nicht forengerecht aufbereitet. Das ist dann eine Aufnahme mit "nur" 17g Tonarmmasse. Auch da ist das AT aber immer noch "unauffällig", also ohne Höhenbetonung. Ob das nun also am Gewicht liegt, oder am Tonarm des JVC (elektronisch bedämpft), vermag ich nicht zu sagen, das müsste ich dann auch noch weiter herausfinden - z. B. durch Aufnahme ohne eingeschaltete Dämpfung, und z. B. nochmal Montage an meinem Thorens TD 320 MK II (Tonarm auch ca. 17g). Aber langsam wird das sogar für mich Spielkind ein bisserl viel Aufwand. Ich bin so schon ganz froh, zumindest eine Kombination gefunden zu haben, in der das AT440MLa sich so verhält, wie ich es gerne hätte - neutral!


    Aufgrund der Ähnlichkeit des AT440ML zum AT150MLx kann man aber festhalten, dass beide dazu neigen, in den Höhen deutlich (!) mehr abzuliefern, als auf der Platte ist, was gefallen kann, es aber meist nicht tut. Und dass es aber dann doch Konstellationen gibt, in denen es diese Zicken nicht zeigt. Ein schwererer Tonarm scheint da hilfreich zu sein.


    Allerdings muss man schon Bock haben, auf solche Spielereien (womit wir wieder bei meiner ersten Frage wären).



    Ein 2M Black habe ich übrigens mit einer 14g schweren Headshell am JVC, das sind dann auch 22g Tonarmmasse. Es funktioniert problemlos und klingt prima.


    Parrot

  • Die eff. Masse der 750er Arme liegt laut Auskunft von Jelco direkt bei 9" - 17g/10" - 18,5g/12" - 26g.


    Von den von dir aufgeführten Systemen wäre für mich das 2M Black klarer Favorit, klanglich ist es mMn. den anderen Systemen klar voraus. In Verbindung mit einem Tonarm mit eff. Masse von 17/18g läuft und klingt es absolut Souverän. Getestet habe ich es am Jelco 750D, Kenwood KD-750/KD-8030, Yamaha YP-D8, alle mit einer eff. Masse von 17-18g.


    Da du aber einen Ersatz für ein Vero suchst, bringe ich mal das Ortofon MC-30 Super auf den Plan, läuft bei mir jetzt am Jelco 750D und spielt noch um einiges besser als das 2M Black.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Ich hab am Jelco das VM Silber und AT 150 MLX gehört. Beides geht gut. Ich würde das Audio Technica vorziehen.

    Klar, ein System mit einer Compliance von 30 an einem schweren Arm, da hätte mir das AT-150 auch besser gefallen.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Hallo Parrot

    Die Shure/SAS Nadel Kombi spielt super und tastet unglaublich sauber ab. Ich habe nur in letzte Zeit wieder mal viel mit der Kombi Thorens 320 mit TP90 Arm und dem Vero gehört und der Klang des Veros ist etwas "runder". Das ist aber die Anlage im Whz mit entsprechenden WAF. Meine andere Anlage im Musikzimmer ist dagegen nicht so "Frauentauglich". Garrard 401 mit besagtem Jelco Arm an GrahamSlee 2SE und einer AGI511/Quad405 Kombo und das ganze wird von Fullrange ESL oder Spendor Boxen (je nach Laune) wiedergegeben.
    Jetzt habe ich einfach Lust mit dem Garrard mal ein anderes TA Erlebnis zu wagen (benutze die SHURE&SAS Geschichte schon seit 5 oder 6 Jahren) und es darf ruhig in die Richtung VERO also etwas fülliger bei trotzdem gleichbleibender Auflösung, gehen.


    Mag-Gig: die Anlagen möchte ich nicht neu kombinieren. Deswegen geht am Garrard nur MM und am Thorens nur MC.

  • Jetzt habe ich einfach Lust mit dem Garrard mal ein anderes TA Erlebnis zu wagen (benutze die SHURE&SAS Geschichte schon seit 5 oder 6 Jahren) und es darf ruhig in die Richtung VERO also etwas fülliger bei trotzdem gleichbleibender Auflösung, gehen.


    Mag-Gig: die Anlagen möchte ich nicht neu kombinieren. Deswegen geht am Garrard nur MM und am Thorens nur MC.

    Dann bist du mit einem MC 30 Super genau richtig aufgestellt.


    In Verbindung mit einem passenden Übertrager perfekt an jedem MM Phonoeingang.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • es darf ruhig in die Richtung VERO also etwas fülliger bei trotzdem gleichbleibender Auflösung, gehen.


    Dann würde ich das AT150MLx und das Goldring von der Liste streichen! Das Golding kenne ich zwar nicht persönlich, habe aber doch Berichte darüber mit Interesse verfolgt. Dass die Worte "füllig" und "Goldring" jemals innerhalb eines Satzen aufgetaucht wären, erinnere ich nicht.


    Ein 2M Black ist m. E. auch nicht füllig, sondern Ortofon-like neutral, hat ordentlich Punch, was aber vor allem darauf zurückzuführen ist, dass es vergleichsweise laut ist.


    Mir fiele dann noch ein Benz Micro ACE SH ein, ist aber auch eher neutral, macht m. E. aber auch richtig Dampf.


    Dann fiele mir noch ein Elac ESG 796 oder 795 ein, das ist im Hochton eher zurückhaltend, verschweigt aber nichts. Mit einem 796 H30 höre ich jetzt gerade über Kopfhörer, ein wirklich schönes System. Da brauchts dann aber eine originale vdH-Nadel, aber woher die nehmen? Mit einer Jico-SAS jedenfalls ist genau dieser Charakter: weg!


    Ähnliches gilt für ein Shure V15 III mit originaler (!) MR-Nadel. Gibts halt leider nicht mehr, oder nur zu Mondpreisen, wobei eine Ersatznadel für ein 150MLx mittleweile in ähnlichen Regionen unterwegs ist.


    Parrot

    2 Mal editiert, zuletzt von ParrotHH ()

  • Klar, ein System mit einer Compliance von 30 an einem schweren Arm, da hätte mir das AT-150 auch besser gefallen.

    Ich hab das VM Silver u.a. auch am TP 16 MK III, dem SME 309, Audiocraft AC 30 gehört. Alles eher leichtere Arme. Trotzdem klang es am Jelco für mich am besten. Meiner Meinung nach ist die ganze Rechnerei auch nicht so wichtig. Wenn es in der Praxis keine Probleme gibt und gut klingt, ist es mir egal, ob ich "bei Vinyl Engine im grünen Bereich bin". Es gab zugegebenermaßen auch Zeiten, in denen das anders war ;)

  • ...und es darf ruhig in die Richtung VERO also etwas fülliger bei trotzdem gleichbleibender Auflösung, gehen.

    Ich sehe das AT 150 MLX bei dieser Anforderung ebenfalls nicht als geeignet an.


    Das MC 30 Super, welches ich ebenfalls besitze, sollte tatsächlich eine Option darstellen. Es funktioniert gut am Jelco, allerdings benötigst du, wie bereits erwähnt wurde, einen zusätzlichen Übertrager. Das Ergebnis wird aber sicher hervorragend klingen, denn es ist ein wirklich empfehlenswertes System.

  • mein Pfennich: Shure V15 Type 3, oder 4 aus der Bucht, Nadel von Jico: HE, oder Neo SAS (evtl. auch aus der Bucht, direkt aus Japan) und fertig ist ein immer noch spitzen TA!

    Kostet weniger als ein Ortofon Black und viele der genannten Kontrahenten.

    Ich bin selber immer noch begeistert über mein neues (altes)

    Type 3, welches auch heute noch ein "Upper Class" MM ist.

  • Hallo Hase

    Danke für den Tipp. Genau wie beschrieben bin ich aber vor 10 Jahren mit der JICO SAS gestartet. Hatte damals mal einen Telefunken S600 mit dem V15III gekauft. Da die Nadel runter war eine JICO SAS dazu besorgt und später zum Vergelich eine gebrauchte Orginalnadel. Die Orginalnadel habe ich bald wieder verkauft. Ein paar Jahre später bin ich dann auf das Mx97e umgestiegen, das wohl ein Nachfolger der alten 15VIII Serie ist (so hatte ich es jedenfalss verstanden) und das Ganze wieder mit einer neuen JICO SAS bestückt. Das ist der Stand heute und deswegen würde ich nach 10 Jahren Shure/JICO SAS gerne mal was anderes probieren. Nicht weil ich nicht zufrieden bin.


    Honsl: Das MC30 Super ist sicher ein tolles System und als Nachfolger für mein VERO ganz oben auf der Liste, wenn es notwendig wird. Zur Zeit sind mir die 810€ bei Thakker aber zu teuer, da ich ja auch noch einen Übertrager brauche (dann werden es wohl eher 1000€ gesamt).

    Für das Projekt neuer MM will ich dagegen nicht mehr als 400 bis max 500€ ausgeben.


    VG

    Joba

  • Zitat

    An einen relativ schweren Jelco würde ich ihn nicht machen, Compliance ist auch über 20 bei Goldring 1042.

    Kann ich bestätigen.

    Hatte das auch an nem schweren Jelco - und das war nichts ...

    Vorher an nem leichten Thorens Arm war es super.


    LG

    Uli

    >>:everybody has to sometimes break the rules:<<