Es kam eher unerwartet (Danke an Sascha für den Tipp) ein Phonomopped MK4 gebraucht aus der Bucht ins Haus. Also schnell mal Strom an das Gerät (zweiteilig mit ausgelagerten Netzteil) und mit dem Mäuseklavier auf niedrigsten Gain gestellt. Mit dem gerade angeschnallten JVC X1 II sollte dann einem herausragenden MM gelauscht werden.
Was soll ich sagen? Das war gar nicht mal so, wie ich es erwartet habe. Der Klang war sehr fordernd, etwas drückend. Klaviertöne etwas ausgefranst, in den oberen Oktaven zerrend. Der Ton stand einfach nicht. Das war gut, aber nicht wie es sein soll. Auch der Einsatz von Mullards Ecc88 brachte nicht das gewünschte Ergebnis.
Also kurz mal den Reinhard kontaktet, der mir bereits in Minuten mitteilte, dass die MK IV auf
MC-Betrieb mit viel Gain ausgelegt wäre. Deswegen ja auch das ausgelagerte Netzteil.
Daher habe ich mal schnell in den Schubladen geschaut und noch ein arbeitsloses Dynavector 20x2 L gefunden. Mit 100Ohm und höchstem Gain ging dann die Sonne auf. Aus völliger Stille heraus perlte die Musik auf Martin Ehlers "Fatum" nur so. So muss Klavier. Und nicht anders. Schön packend auch die Bassläufe.
Phil Collins' "...but seriously" kommt herausragend, mit fantastischer Dynamik. In den ruhigen Stücken zeigen sich anderseits viele Details in Collins Stimme, die ich ja früher so gar nicht mochte.
Es herrscht eine prima räumliche Tiefe im Gegensatz zu meine sonstigen Phonos.
Keine Generve, keine Gezischel. Gute Tiefbassabbildung ohne schwammig zu werden. Und diese Stille - kein Rauschen, kein Brumm. Null. Genial!
So macht Musikhören Spass. 5 von 5 audiophilen Ohren dafür. Mein Tag fängt super an.