Klassikplatten - Lust und Frust mit der Kulturkonserve

  • Liegt es an RCA oder an Telefunken?

    Ich habe hier eine deutsche LSP, die klingt im Gegensatz zur amerikanischen Pressung auch grausam.

    Stereo: MR-611, DA-305, DL-103, AU-300, NAD PP2; SABA HiFi-Stereo I; HK CC82

    Mono: wird momentan überarbeitet

    Schellack: Dual 1019, Shure M78S; SABA Villingen 9

  • VICS 1039 - deutsche Pressung, LSC-1934 ist wohl die amerikanische original Living Stereo.

    LSC 1934 ist das Konzert für Orchester von Bartók mit Fritz Reiner.


    Eine LSC-Ausgabe von Reiner/Gilels hat es nie gegeben.


    Und die Cliburn/Kondrashin musst Du Dir als frühe amerikanische Pressung mit dem Living Stereo-Streifen oben holen, keinesfalls die abgebildete deutsche.

    Diese Platte war seinerzeit ein großer Verkaufserfolg, und es wurden viele Exemplare davon gepresst. Daher schwankt die Qualität auch bei den amerikanischen Ausgaben.


    In den meisten Fällen waren die damaligen deutschen Living Stereo-Pressungen deutlich schlechter als die Originale. Woran es liegt, kann ich nicht beurteilen. Wer weiß, von welchen Bandkopien die seinerzeit gearbeitet haben.


    Gruß

    Markus

  • LSC 1934 ist das Konzert für Orchester von Bartók mit Fritz Reiner.


    Eine LSC-Ausgabe von Reiner/Gilels hat es nie gegeben.

    Also bei Discogs steht

    "Recorded October 22, 1955 at Orchestra Hall, Chicago.

    Tape released April 1956. Also released as mono LP LM-1934.

    Released as stereo LSC-1934 in 1958."


    https://www.discogs.com/Fritz-…nor-Op23/release/11576775


    Liegt es an RCA oder an Telefunken?

    Ich habe hier eine deutsche LSP, die klingt im Gegensatz zur amerikanischen Pressung auch grausam.

    Zu den deutschen Pressungen - auch die der Decca - habe ich schon eine Menge gelesen ohne wirklich schlauer geworden zu sein. Wahrscheinlich ist zumindest ein Faktor, der allerdings eine Aufnahme nicht so gravierend verändern kann, die analoge Kopie, die auch Markus schon nannte. Im analogen Zeitalter verschickten die großen Labels in England (Decca) und den USA natürlich nicht ihre originalen Studiomaster oder Pressmaster für die Pressungen in den nationalen Niederlassungen, sondern Kopien davon, die einen analogen Kopierverlust erlitten hatten. Der nächste Faktor war dann das Equipement, das in der Niederlassung eventuell ein anderes war. Manchmal verschickten die Labels (Vater-)Matrizen, dann gibt es praktisch keinen Unterschied - von der Pressmaschine und dem Vinyl abgesehen.


    Viele Grüße - Frank

  • Also bei Discogs steht

    "Recorded October 22, 1955 at Orchestra Hall, Chicago.

    Tape released April 1956. Also released as mono LP LM-1934.

    Released as stereo LSC-1934 in 1958."

    Diese Information ist falsch.

    Die Mono-LP hat die Nummer LM-1969, wie es weiter unten auf der von Dir verlinkten Seite auch richtig aufgeführt ist.


    Gruß

    Markus

  • Der nächste Faktor war dann das Equipement, das in der Niederlassung eventuell ein anderes war


    Hallo Frank,


    prinzipiell weißt Du Bescheid, aber am Equipment der Teldec lag es nicht!

    Ich habe hier eine frühe US-Pressung und eine alte Deutsche Pressung der

    Teldec, da sind kaum Unterschiede feststellbar.:P


    Tipp, gehe öfter ins Konzert und höre Dir heutige Pianisten an, hier nenne

    ich einmal Daniil Trifonov.


    Beste Grüße

    Reinhard

  • am Equipment der Teldec lag es nicht!

    Hallo Reinhard,


    mit Equipement meine ich weniger die Qualität, sondern die Feineinstellungen der Bandmaschinen. Ich weiss die Quelle nicht mehr, aber ein ehemaliger Techniker hat mal berichtet, er habe manchmal Master auf den Tisch gelegt bekommen, bei denen fast alle technischen Daten fehlten. Da konnte er dann von der Vormagnetisierung bis zum Azimuth anfangen, selbst zu justieren. Und die Frage, war seine Bandmaschine überhaupt die selbe wie jene der Masteraufnahme? Ein weiterer Faktor war dann auch der Verstärkertyp für die Schneidemaschine, also grob angefangen ob Röhre oder Transistor.


    Viele Grüße - Frank

  • Ich habe hier eine frühe US-Pressung und eine alte Deutsche Pressung der

    Teldec, da sind kaum Unterschiede feststellbar.

    Und ich habe hier eine frühe US-Pressung und eine alte Deutsche Pressung (LSP-2396), da ist der Unterschied riesig.

    Das Equipment war also doch auch zu miserablen Erzeugnissen fähig. 8o

    Stereo: MR-611, DA-305, DL-103, AU-300, NAD PP2; SABA HiFi-Stereo I; HK CC82

    Mono: wird momentan überarbeitet

    Schellack: Dual 1019, Shure M78S; SABA Villingen 9

  • Und da wir gerade von diesem Konzert sprechen, hier ein bisschen "comic relief" - Hommage à Tchaikovksy von György Kurtág.


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    Gruß

    Markus

  • Übrigens gibt es das Konzert mit Daniil Trifonov auch auf LP, auf dem Label des Mariinsky-Theaters.

    Ich besitze diese Digitalaufnahm neuerer Produktionen mit Denis Matsuev und dem Mariinsky Orchester aus selbigem Theater in 24/96. Eine der Digitalaufnahmen, wo ich nicht mehr viel kritisieren könnte, eigentlich gar nichts, außer, dass es die Aufnahme nicht analog als Platte gibt - oder?


    https://www.qobuz.com/de-de/al…y-orchestra/0822231859963


    Viele Grüße - Frank

  • Equipment selbst macht erst mal gar nichts. :)

    Rein musikalisch oder künsterlisch sicherlich nicht. Aber als Techniker bin ich der Meinung, man kann doch immerhin sauber arbeiten und die Geräte nach bestem Wissen einsetzen und benutzen. Dazu zählen einfach einige Grundregeln abseits kreativer Freiheit. Sonst wird das Ergebnis sehr wahrscheinlich ein Gemurkse sein - wie wir ja teilweise festgestellt haben.


    Viele Grüße - Frank

  • Ich besitze diese Digitalaufnahm neuerer Produktionen mit Denis Matsuev und dem Mariinsky Orchester aus selbigem Theater in 24/96. Eine der Digitalaufnahmen, wo ich nicht mehr viel kritisieren könnte, eigentlich gar nichts, außer, dass es die Aufnahme nicht analog als Platte gibt - oder?


    https://www.qobuz.com/de-de/al…y-orchestra/0822231859963


    Viele Grüße - Frank

    Auf LP gibt es mit Matsuev das 1. und 3. Konzert von Rachmaninoff.


    Gruß

    Markus

  • Das Equipment war also doch auch zu miserablen Erzeugnissen fähig


    Ganz so ist es nicht, wie bereits erwähnt, ist meine Deutsche Aufnahme absolut in Ordnung. Es lag wohl eher an den zur Verfügung gestellten Amerikanischen Bändern, dieser Umstand wurde hier schon erwähnt. Außerdem hatte man bei Teldec für Amerikanische Audiophile Labels Platten hergestellt.


    Gruß

    Reinhard