Klassikplatten - Lust und Frust mit der Kulturkonserve

  • Richtig geirrt hat sich Frank nicht, obwohl Rice nicht ganz Unrecht hat!


    Ebenso wie die vierte ist die fünfte zyklisch angelegt, aber ihr "Schicksals"- Thema, das in allen Sätzen wiederkehrt ist nicht so böswillig wie es in dem früheren Werk der Fall war - und im Finale erklingt es sogar in einer triumphierenden Dur - Tonart.


    Da es um dem Komponisten Tschaikowsky geht, habe mir gerade eine alte Ausgabe von Philips mit der Manfred Symphony gegriffen. Diese Philips-Ausgaben waren richtiggehend Luxuriös gemacht. Ein Hard-Cover mit dicker Plastikfolie umhüllt, Philips nannte diese Serie daher: Aufnahmen der Luxus-Serie, wunderbar gemacht.


    Viele Grüße

  • Thx, Jaromir. There was a post of Marcus here, that has been deleted by livingvinyl. However, I can’t see any political context. His account was locked in Dec 17. Well, his posts in this thread were in some respect “political”, but was it worth locking his account? Don’t think so.

    Jazz takes you further!🎺🎷😎

  • Hello Rice


    Markus posted poltical answers in the "Lounge", so wrote livingvinyl to me.


    I can`t look there, because i don`t want to use this part from the forum.


    I also wrote to livingvinyl, that it is sad to lock Markus from this forum, because he is a first minute member and a musical encyclopedia with open minded, helpful answers.....


    Greetings from eugen

  • Thx, Eugen. Just to be clear: This „lounge“ is a non-public area of this forum, right?

    Anyway, it is like it is and this qualifies as „Frust“ for all the ones who appreciated his incredible expertice in classical music.

    Think it’s time to move on as well...

    Jazz takes you further!🎺🎷😎

    2 Mal editiert, zuletzt von Rice ()

  • Danke noch für den Hinweis, dass man auch die 5. als Schicksalssymphonie bezeichnet - ich habe gar keine Mailbenachrichtigung über neue Beiträge bekommen, sonst hätte ich mich schon früher gemeldet.

    Wie auch immer - ich hatte inzwischen die Gelegenheit, mir zwei der oft hoch eingeschätzten Everest-Produktionen anzuhören, und zwar die Beethoven-Symphonien mit Josef Krips und dem LSO sowie die "Feste Romana" von Respighi mit Eugene Gosssens und dem LSO. Die Pressungen sind die mit dem blau-orangenen Label, das Everest ab 1960 verwendete (1962 war das Label Pleite). Viele der Erstausgaben von 1958 an erschienen in kurzem Abstand in diesem Design nochmal als Wiederveröffentlichung. Die Respighi-Platte, die ich habe, erschien 1962 aus Anlaß des Todes von Goossens als Reissue. Die Beethoven-Box interessierte mich, weil ich davon einmal eine fürchterlich vermurkste Pressung des Labels "Artiphon" besessen hatte, die Aufnahmen mir aber musikalisch trotzdem gefielen. Tontechnisch überzeugen konnten mich jetzt aber auch die originalen Everest-Pressungen nicht wirklich. Die Platten sind nicht schlecht, aber was im Produktionsprozess von den überragenden 35mm-Aufnahmen auf die Platten geschnitten wurde, ist zu wenig. "Living Presence" hat kurze Zeit später gezeigt, dass weit mehr geht.

    Außerdem hört man deutlich, dass die 35mm-Aufnahmemaschinen bei Everest noch für den Kinoton und die Sprache gebaut waren (erst Mercury rüstete sie auf Hifi um), was sich in den mittleren und hohen Frequenzen ab und zu unnatürlich anhört.

    Everest Beethoven Cover.jpg


    Wie erwähnt, bei den beiden genannten Everest-Produktionen handelt es sich um Ausgaben, die noch im ursprünglichen Label von Harry Belock erschienen, und ich habe in amerikanischen Foren schon mehrfach gelesen, dass die Plattenproduktion bei Everest damals technisch in keinem Verhältnis zur Aufnahmequalität stand, was eine Frage des Geldes gewesen sein soll. Nach 1962 erschienen bis heute soviele gute und schlechte Wiederveröffentlichungen aus den vier 35mm-Produktionsjahren von Everest, dass mir der Überblick fehlt. Ich habe erst hier im Forum gelesen, dass es nicht wenige spätere Wiederveröffentlichungen als "Everest" auf Platte gibt, also aus Zeiten, als das Label gar nicht mehr existierte.


    Everest Label Beethoven.jpg


    Everest Respighi Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Diese Philips-Ausgaben waren richtiggehend Luxuriös gemacht. Ein Hard-Cover mit dicker Plastikfolie umhüllt, Philips nannte diese Serie daher: Aufnahmen der Luxus-Serie, wunderbar gemacht.

    Hallo Reinhard,


    die Philips-Serie gab es auch ohne Plastikfolie, was mir sogar noch besser gefällt. Zwei stabile Kartonseiten aus dem Buchdruck zum Aufklappen mit Bund und Prägung darauf sowie in der Mitte dann ein farbloses Extra-Cover für die Plattenhülle. Philips muss eine günstige Buchdruckerei unter Vertrag gehabt haben. Da ich in der Branche (Verlag) Ende der 70er Jahre gelernt habe, weiss ich, dass damals jedenfalls dazu einiges an Handarbeit nötig war. Die Platten, die ich gesehen/gehört habe, unterschieden sich zwar nicht grundsätzlich von der normalen Philips-Produktion, aber man achtete offensichtlich auf eine gute Pressqualität.

    Hier das Cover der 835 086 LY.

    Casadesus Philips Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Noch ein Everest-Fundstück aus der Zeit Mitte/Ende der 60er Jahre nach den 35mm-Aufnahmen. Es wäre interessant zu wissen, wie die Platte entstand. Leider steht dazu nichts auf dem Cover und im Netz, außer "A first american recording". Allerdings ist es stark zu bezweifeln, dass die Sowjets eine Aufnahme ihrer damaligen musikalischen Vorzeige-Künstler von einem amerikanischen Kleinlabel, das inzwischen der frührere Buchhalter des Labelgründer Harry D. Belock übernommen hatte, produzieren ließ, selbst wenn in Moskau aufgenommen wurde. Wahrscheinlich ist eher, dass Everest den Russen die Aufnahme abkaufte, nicht exklusiv, versteht sich, denn Kondrashin spielte in den späten 60er Jahren mit dem Moskauer PO alle Schostakowitsch-Symphonien für Melodija ein, was als eine Referenz für Schostakowitsch-Interpretationen gilt. Die Platte ist qualitativ in Ordnung, musikalisch sowieso mit Kiril Kondrashin und dem Moskauer PO. Technisch natürlich nicht mit den Magnetfilm-Aufnahmen aus der Gründerzeit zu vergleichen. Tja, Markus hätte dazu sicherlich noch mehr gewusst...

    Everest Schostakowitsch Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Ja, diese Box ist tatsächlich sehr fein.


    Gruß


    Andy


    shostakovitch, symphonien 1-15

    jadis da 50 s rc - living voice avatar II - project Xtension 10 - ortofon quintet black - remton 383 mk ii - creek destiny cd - wilbrand kabel - audio plan + audio agile stromversorgung, kabel & filter

  • Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten brachten in den 70er Jahren immer wieder richtig feine Klassikaufnahmen in kleiner Auflage und in Eigenregie auf den Markt, oft auch nur als Geschenkausgaben (Geld gab es schließlich noch im Überfluss). 1980 auf dem Cover der NDR-Platte stimmt übrigens nicht, laut Rückseite ist es der Mitschnitt eines Konzerts vom 12. November 1979 in der Hamburger Musikhalle. Wie Tennstedt hier Strauss dirigiert, ist allerdings nicht mein Geschmack. Das ist mir für "Fantastische Variationen" ein wenig zu nüchtern runtergespielt. Da fehlen Witz und Geist, Esprit. Wie "Till Eulenspiegel" oder "Don Juan" sollte doch auch der weniger gespielte "Don Quixote" keine ernste Veranstaltung sein. Dass Don Quixote eine herannahende Schafherde für eine Armee hält (2. Variation) kann man doch nicht spielen lassen wie eine Bruckner-Symphonie. Szell hat das etwas besser gemacht, kommt aber an Karl Böhms Strauss auch nicht ran. Dabei wollte ich doch mal was anderes hören als Böhm oder Karajan. Trotzdem gute Platten, aber - wie erwähnt - nicht unbedingt die Referenzaufnahmen und eigentlich nur empfehlenswert, wenn man humorvollere Aufnahmen davon gehört hat und es dann als "Interpretation" einordnen kann.


    Strauss Tennstedt Cover.jpg

    Strauss Szell Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Abseits der großen Labels gibt es wirklich einiges zu entdecken, auch die Kleinlabel von damals - ich habe einige Exoten, z.B. von "Musica Bavarica", "Da Camera" und anderen. Die HR-Produktionen waren in diesem Umfeld schon etwas größer - für mich eine echte Perle und ein Fundstück ist die hier. 1973 in der Erlöserkirche in Bad Homburg aufgenommen mit Inbal und dem RSO Frankfurt, übrigens beste Hifi-Qualität ohne "Living-Stereo"-Effekte und künstlich aufgeblasenen Bässen oder Höhen.

    HR Inbal Cover.jpg


    Viele Grüße - Frank

  • Hallo Frank,


    während dieser Aufnahme in Bad Homburg war Inbal gerade mal 37 Jahre alt, sehr schön. Zuletzt habe ich Eliahu Inbal während des Eröffnungskonzerts im Rahmen des Rheingau Musik Festivals im Kloster Eberbach erlebt. Mittlerweile ist der gute Herr 82 Jahre alt, aber wie man weiß, ist dies innerhalb der Musikerszene nichts ungewöhnliches.8)


    https://www.arte.tv/de/videos/…-2018-eroeffnungskonzert/

    "Living-Stereo"-Effekte


    Sehr gut, ich habe ebenfalls einige solcher Platten.


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Hallo Frank,


    wenn ich mich nicht täusche wurden die Platten der Frankfurter Sparkasse von 1822, ebenfalls als Geschenk unter die Leute gebracht. Von diesen Konzerten habe ich 4 Platten, ebenfalls von bester Qualität.


    Bitte weitere solcher Beispiele, falls möglich!


    Beste Grüße

    Reinhard