Raumeinmessung - Equalizer - Ende des analogen Musikgenusses???

  • Hallo zeitlos,

    deine Frage zielt auf die völlig unterschiedlichen Philosophien von Analog und Digital, und um diese zu beantworten muß man etwas weiter ausholen.


    Dabei sollte man vielleicht mal den Begriff "Analog" genauer unter die Lupe nehmen, genauso wie den Begriff "Highend" im ursprünglichem Sinne (und nicht im inflationärem Sinn der heutigen Konsumerwelt).


    "Analog" bedeutet auch "stufenlos", d. h. es gibt unendlich viele Zustände, die meisten davon falsch und nur ganz wenige sind "richtig". Wobei es bereits "verfälschungen" darstellt wenn man von Geschmack redet. Da es schier unmöglich ist all die "analogen" Zustände der verschiedenen Stufen vom Eingang bis zum Ausgang und der anschliessenden Umsetzung im Raum ideal zueinander auf den Punkt zu bringen, bleiben oftmals nur Kompromisse, und auf welchen Kompromiss sich jeder einzelne letztendes einläßt, das nennt man dann Geschmack. Insofern hat sich der Begriff "Geschmack" berechtigter Weise etabliert.


    "Analog" ist genau deshalb so schwer auf den Punkt zu bringen. Hat man einen Punkt verbessert, folgen weitere Schwachstellen. Am gemeinsten daran ist, das sich nach immer weitergehenden Verbesserungen ein zuvor als richtig erwiesener Punkt plötzlich wieder als falsch herausstellt. Es ist wie eine Endlosschleife, aus der man nicht mehr herauskommt. Manch ein Nutzer hatte davon schon die Schna... voll, und versuchte sich erfolgreich in "Downsizing".


    Um es kurz zu machen: "Analog" im ursprünglichem "Highend"-Sinn auf den Punkt gebracht, bietet eine Auflösung, räumliche Wiedergabe, Klangfarbenreichtum und Dynamik, was einen schier umhaut und süchtig werden läßt. So wurde in den 80ern ein Maßstab geschaffen, der für normale Nutzer schier unerreichbar schien - und so wurde der Surround-Sound geboren. Ein Versuch zumindest die Räumlichkeit und Dynamik ins Wohnzimmer zu tragen, dazu sogar optisch relativ unauffällig. Die Entwicklung der digitalen Audiotechnik machte weitere Manipulationen möglich.


    Und was ist passiert? So richtig hat es die Musikfreunde wohl nicht befriedigt, man kam wieder zurück zu Analog und der stereophonen Wiedergabe. Komischerweise kommt hier auch wieder der Kopfhörer zum Zuge, und das im Vergleich zu den 80ern sogar gewaltig. Gab es in der Qualitätsklasse in den 80ern nur Stax, gibt es heute eine Reihe von Anbietern in dieser Qualitätsklasse, ganz zu schweigen von den vielen sehr guten Kopfhörerverstärkern, wo man in den 80ern mit der Lupe nach suchen musste.


    Also alles Analog? Die Digital-Techniker haben auch nicht geschlafen, da ist in der Zwischenzeit eine Menge passiert. Nicht nur die Auflösung hat deutlich zugenommen, man hat an der Filtertechnik gearbeitet, man hat die Gehör-Physiologie als auch die Gehör-Psychologie genauer analysiert, man hat sich der Studiotechnik angenähert. Der "Kampf" zwischen Digital und Analog hat zur einer längst fälligen Erforschung wichtiger Nebenfelder geführt, so gibt es z. B. heute wesentlich bessere Hörgeräte als noch in den 80ern, wo analoge Elektronik noch mit allerlei unangenehmen Nebenwirkungen zu kämpfen hatte. Die Raumsimulations-DSPs aus den 80ern waren reine Spielzeuge, heute kann man damit Probleme lösen. Ich kann zwar nicht sagen ob Digital Analog schon eingeholt hat, der Abstand ist aber mit Sicherheit sehr klein geworden. Zumindest für die Ansprüche vieler Nutzer.


    In deinem Fall ist somit die Antwort eindeutig: der Stax bietet dir eine zweifelsfreie Referenz, an der sich die Lautsprecher jetzt messen müssen. Willst du dieses Problem "Analog" lösen, dann wartet eine Menge Arbeit, verbunden mit entsprechenden Ausgaben, auf dich. Und die Frage ist ob du das erreichst, bzw. an welchem Punkt der Verbesserungen du die Notbremse ziehst (wenn überhaupt). Das hängt von dir ab. Glückerweise kann man Analog und Digital heutzutage problem mischen, es besteht also keinerlei Zwang in eine Richtung.


    Meine Empfehlung: beschäftige dich erst mal mit den Möglichkeiten der Raum- und Aufstellungs-Optimierung. REW gibt es kostenlos, ein USB-Mikrofon gibt es für unter 100,- € - damit, und einem PC oder Notebook, kannst du schon mal auf Fehlersuche gehen. In welchem Umfang du die Fehler beseitigst oder minimierst bleibt dabei dir überlassen. Es muss nicht in einem "maßlosen" Umbau enden. Solchermaßen optimiert, hat auch ein Raumkorrektur-DSP weniger Arbeit - und erzielt somit auch bessere Ergebnisse. So könntest du für relativ kleines Geld und kleinen Veränderungen am Raum einen großen Fortschritt erzielen. Ob du dann weitermachst oder nicht entscheidet dein "Charakter" (Perfektionsdrang, Wissensdurst, was auch immer)


    Ich hoffe ich habe nicht zuviel geschrieben.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Lieber Zeitlos,


    Ich könnte jetzt sowas von „Zynisch“ sein und behaupten: Kunststück, wer sich mal in die STAX Welt verliebt hat, muss sich nicht wundern, dass seine Lautsprecher halt nur noch eine lausige Kopie bieten.. (Zynismus Modus wieder aus....)


    Daher jetzt ganz im Ernst:

    Um den Klang Deines neuen STAX Gespanns mit Lautsprechern erreichen zu können,


    a) kommst um enorme Mehr-Kosten bei LS UND Verstärker eher nicht herum.


    b) Wirst Du viel Material (nicht zwingend teuer, leider aber meist optisch grenzwertig) in die Raumakustik investieren müssen.


    Ob Du mit einer umfassenden DSP ebenso glücklich sein wirst, lasse ich mal offen – kenne ich nicht; wobei ich bei meinen (analogen) aktiv Lautsprechern genau hier ein klein wenig optimieren konnte (speziell durch eine Bassanpassung).


    Mein Ratschlag - billig & pragmatisch: ;) Geniesse Deinen STAX in den höchsten Tönen ….und akzeptiere die Nachteile der Lautsprecherkette.


    Gruss


    Urs

    Meine persönliche & sehr subjektive Beurteilung: „STAX Klang“ via LS kostet gerne das 5-10-fache…..

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

  • Ich hoffe ich habe nicht zuviel geschrieben.

    Überhaupt nicht! Vielen Dank! Sehr, sehr interessant! Ich werde das noch ein, zwei mal lesen und drüber nachdenken. Sehr wertvoller Input. Danke fürs Teilen!


    P.S. Diese Dirac Software kann man 2 Wochen lang kostenlos testen. Wollte mir jetzt einfach mal wie von Dir vorgeschlagen so ein USB-Mikrofon zum Testen dazu holen. Dann hätte ich auch erst mal gesehen, wie es um die Raumakustik "objektiv" gesehen bestellt ist.

    Habe mir aber jetzt erst mal die App "Analyzer" (http://dspmobile.de/wp-content…HiFi-Anlage-einmessen.pdf) fürs iPhone geholt. Damit soll man auch schon mal ganz gut messen können. Eventuell hilft mir die Analyse ja schon bisschen fürs Drehen am EQ, also wo fängt man an. Ich will es aber nicht zu abstrakt werden lassen. Das verstehe ich auch unter "analog" in meiner Definition ;).

  • Ich kann natürlich die Dreher planlos durch die Gegend drehen. Aber dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich versuche immer möglichst schnell und effizient zu einem Ergebnis zu kommen. Nicht mehr, nicht weniger. Und wenn jemand Erfahrungen tauschen will, die helfen. freut mich das.

    1. Du willst grundsätzlich zu viel zu schnell. (Schreiben soll Dir das aber keiner!)

    2. Du hättest erst mal in Ruhe hören sollen wo Du jetzt bist! Mit LS und Stax!

    3. Ich weiss: Du hast keine Zeit und willst die Abkürzung zum Ziel

    4. Es geht Dir nicht um Raumkorrektur sondern um Klangveränderung nach Deinem Geschmack

    5. auch wenn Du 4. gelegentlich bestreitest: das ist doch absolut legitim!

    6. keiner kennt Deinen Raum, Deinen jetzigen Klang und Dein Klangideal - ausser Dir

    7. Wie soll Dir da jemand Einstellungen für Deinen param. Equalizer empfehlen? Das geht nicht!


    Ich schreibe das übrigens nicht um Dich zu ärgern, sondern um Dir aufzuzeigen das fremde Erfahrungen hier nicht weiter helfen.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Hallo Urs,


    vielen lieben Dank für Deinen Input. So ungefähr wird das wohl auch enden. Also ich bin mir jetzt schon klar darüber, dass ich im Raum keinen STAX-Sound erzeugen kann. Aus mehreren Gründen. Aber gut, dass muss ja nicht sein. Zumal Unterschiedlichkeit ja auch seinen Reiz hat. Ich werde versuchen jetzt einfach mal bisschen im Rahmen meiner geringen Möglichkeiten (da die Raumakustik per se ja komplett wegfällt) bisschen zu optimieren. So gut es geht. Sobald ich mal genauer weiß, was und wie. Die große Kette trete ich nicht los. :)

  • Ich schreibe das übrigens nicht um Dich zu ärgern, sondern um Dir aufzuzeigen das fremde Erfahrungen hier nicht weiter helfen.

    Das glaube ich Dir und ich weiß das zu schätzen, wenn jemand seine Zeit opfert. Das meine ich ernst.


    Zu 1: Ihr könnt mir das schon schreiben, aber das ist doch verlorene Zeit? Was soll das bringen. Ich will jetzt (wobei das relativ ist => wie lange wird es wohl dauern??? Keine Ahnung) eine Lösung und manche sagen, nein nicht jetzt. Und dann sage ich, doch jetzt. Und jetzt ;)

    Man hat mir auch bei meinen Anfängen gesagt, ich will zu viel in zu kurzer Zeit. Und am Ende habe ich gemacht, wie ich es wollte (mithilfe von sehr hilfreichen und wertvollen Tipps, die mir Möglichkeiten aufgezeigt haben - Danke nochmals dafür. Alleine hätte ich es nie geschafft) und ich bin sehr glücklich. Alles richtig gemacht. Was nicht heißt, dass man auch mal Irrtümern unterliegt (in meinem Fall mehr als weniger, da ich wenig wissen mitbringe).


    Zu 7: Da glaube ich, irrst Du Dich. Wahrscheinlich weil Du zu viel weißt! Du unterschätzt meine Unwissenheit. Das passiert in solchen Foren oft. Ist mir schon oft aufgefallen, dass Leute, die viel wissen denen, die wenig wissen die Frage stellen "was soll das bringen?". Mir hilft es schon, wenn jemand sagt, "wenn Du die Mitten anheben willst, achte mal auf die Frequenzen im Bereich so und so". Oder "ein Equalizer ist nicht zum Frequenzen anheben gedacht", sondern zum absenken. Oder "Du könntest es mit dem oder der Stimme, zu finden hier oder dort, versuchen". Oder "nach Stimme zu gehen bringt Dir gar nichts, am besten hört man mit rosa Rauschen". Oder "Rosa rauschen bringt Dir gar nichts, ...".


    Es gibt so viel. Aber wenn man viel weiß, wie es bei Dir der Fall ist, verliert man vielleicht mal schnell das Gefühl dafür, was ein Anfänger erst alles lernen muss.


    Auch das ist nicht schlecht gemeint. Im Gegenteil. Danke für Deinen Kommentar.


    P.S. Wenn von 100 Hinweisen für mich (und andere => in solchen Threads lesen ja auch andere mit, die sich eingooglen zum Thema usw.) nur ein paar dabei sind, die mich weiter bringen, ist das ein riesengroßer Gewinn. Und andere, die auch ähnliche Dinge wissen wollen, ziehen wieder andere Erkenntnis raus. Das ist sehr wertvoll.


    Wer nichts beitragen will (oder wie Du sagst "kann" => egal aus welchen Gründen) soll doch denen den Raum überlassen, die meinen, was beitragen zu können. Das ist dann doch für alle gut. Mein Bild setzt sich immer mehr zusammen, weil hier viele Leute mit Erfahrung schreiben. Es ist und bleibt ein weites Feld. Ich brauche keine Perfektion.

  • Ich persönlich würde erst mal schauen wie der Lautsprecher abgestimmt ist und diesen wie auch immer leicht verändern, bevor ich mit dem Raum anfange.

    Mir hat hier das Programm Hobbybox sehr geholfen. Ich zum Beispiel wurde mit einem linearen Frquenzgang nicht glücklich. Bei mir sind die Mitten um ca.3 dB abgesenkt


    https://www.audio-software.de/



    Gruß

    Bernd

  • Danke Bernd! Ja, ich denke auch, dass der lineare Frequenzband nicht das ist, was zum Glück führt. Außer man ist Mathematiker ;).


    Hier auf Seite 10 sind übrigens sehr gute Tipps was die Frequenzen angeht:


    http://dspmobile.de/wp-content…HiFi-Anlage-einmessen.pdf


    Überhaupt scheint mir die Software sehr brauchbar zu sein. Habe mal die ersten Einstellungschritte gemacht. Jetzt fehlt mir natürlich das entsprechende Kabel (Klinke auf Cinch) um das Testsignal vom Handy auf die Anlage zu bekommen ;).

    Aber das scheint mir sehr brauchbar, weil es in Echzeit misst und auch Idealverlauf einblendet. Dann könnte ich, den xFilter über Monitor vom Simply Two angesteuert, ja wirklich in Echtzeit Änderungen herbeiführen. Bräuchte nur längere Kabel, um das vom Hörplatz aus durchzuführen. Wäre praktischer.

  • Mir scheint das grundsätzliche Problem (digitaler) Klangkorrekturen mittels Equalizern darin zu bestehen, dass diese lediglich das ANklingen von Tönen beeinflussen können. Das, was meistens als störend empfunden wird, hat jedoch etwas mit dem ABklingen von Tönen zu tun.


    Ich habe mir auch mal überlegt, einen Copland DRC-205 zu verwenden, um mein Problem mit einer Raummode bei 60Hz in den Griff zu bekommen. Nach der Lektüre einiger Beiträge (auch hier im Forum) habe ich mich dagegen entschieden, da man sich mit digitaler Raumkorrektur wohl etliche Verschlimmbesserungen einhandeln kann und ich auch nicht wahllos mit Geld um mich schmeissen kann.


    @zeitlos Stefan, dennoch bin ich gespannt, was Deine Experimente ergeben. Bitte berichten!


    Ganz davon ab, würde ich an Deiner Stelle die Geräteaufstellung überdenken. Dass der EAR 823 auf dem Fußboden steht, ist doch nicht die finale Lösung, oder?


    VG

    Steffen

    And if you tolerate this

    then your children will be next

  • @zeitlos Stefan, dennoch bin ich gespannt, was Deine Experimente ergeben. Bitte berichten!


    Ganz davon ab, würde ich an Deiner Stelle die Geräteaufstellung überdenken. Dass der EAR 823 auf dem Fußboden steht, ist doch nicht die finale Lösung, oder?

    Hallo Steffen,


    danke auch Dir für Deinen Kommentar. Ja klar, ich melde mich. Ich denke, dass am Mittwoch das längere Kabel da ist, dann kann ich die Software mal messen lassen und das "rosa Rauschen" abspielen. Eventuelle Korrekturen werde ich dann Hardwaremäßig mit dem xFilter versuchen durchzuführen. Die Möglichkeit, dass meine Unerfahrenheit mir da einen Strich durch die Rechnung macht, ist aber durchaus gegeben.

    Wenn ich jetzt einfach so wie heute wiederum gemacht an den Reglern drehe, meine ich schon Verbesserungen herbeigeführt zu haben. ABER: Ich versuche das im Dezenten Bereich zu halten. Und wenn ich dann den Lautsärkenausgleich mache (d.h. die Lautstärke ohne diazugeschalteten EQ ähnlich hoch drehe) bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob der Unterschied nicht in erster Linie durch das mehr an DB durch den Equalizer kommt...


    Vielleicht kennt mein Händler ja jemanden in meiner Umgebung mit Erfahrung, dersowas mal justieren kann. Mein nächster Versuch wird am Mittwoch rum dann erfolgen, wenn ich das Kabel hier habe.


    Btw. Der Elysia xFilter ist schon ein tolles Gerät. Toll verarbeitet, und kein Rauschen oder so wahrnehmbar. Was für die Filigranen (und deshalb wohl ein Problem für mich ;)).


    P.S. Du weißt immerhin schon mal, dass DU bei 60Hz ein Problem hast. Wenn ich auch mal so weit bin... ich habe aber auch versucht, in dem Bereich runterzuregeln, weil da ja wohl der Bass bzw. ein etwaiges Dröhnen mit herkommt (nach meinem bisherigen Verständnis) .


    P.P.S. Hm, also der EAR steht am Boden ja :( Ne bessere Lösung ist mir bisher nicht eingefallen ;). Ob es einen Unterschied macht, wenn er nicht mehr am Boden steht, ist die Frage. Ich habe mal so ein Hackbrett untergelegt, da konnte ich testweise keinen Unterschied feststellen.

    Ich überlege aber immer noch, ob ich mir so ein Schnepel Rack in weiß hole, dann wäre alles übereinander angeordnet.

  • Ich persönlich würde erst mal schauen wie der Lautsprecher abgestimmt

    Das bringt mich auf die eigentlich naheliegende Idee, mal meinen Händler zu fragen, der hat die Lautsprecher schließlich konstruiert, ob er sich vorstellen könnte, welche Frequenzen eventuell am meisten Probleme bereiten könnten. Bauartbedingt. Eventuell kann man das aber auch gar nicht sagen, sprich, vielleicht hängt es in erster Linie vom Raum ab und nicht von den LS.

  • Vielleicht nochmal was von mir....


    So wie ich das hier rauslese, möchtest Du 2 Dinge „korrigieren“:


    1. Stax-Kopfhörer

    2. Raumakustik bei LS-Wiedergabe


    Für Punkt 1 ist der Xfilter hervorragend geeignet! Und da gibt es, wenn man einmal eine vernünftige (!) Einstellung gefunden hat, keine Veranlassung mehr, an dem Ding immer wieder „herumzuschrauben“. Es wird immer Aufnahmen geben, die nicht klingen, das ist dann aber so, Punkt!

    Ich benutze ihn in meiner Analogkette dazu, ein Nagaoka MP500 etwas gnädiger abzustimmen, vor allem, um Abtastgeräusche abzudämpfen, da ich im Nahfeld höre und mich diese Geräusche bei der LP-Wiedergabe stören. Schaut man sich die Frequenzgänge vieler, auch teurer Systeme, an, dann haben die irgendwo zwischen 8 und 10 kHz eine „Delle“ und genau die „baue“ ich mit dem Xfilter nach. Im Grundtonbereich bekommt es noch einen kleinen Schuss Wärme, das funktioniert hervorragend! Einmal eingestellt, fertig!

    Ich kann weiterhin die Vorzüge des MP500 genießen, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

    Warum sollte ein EQ nur dazu da sein, um anzuheben? Erschließt sich mir nicht, diese Argumentation. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass eine Absenkung, bezogen auf den Gesamtfrequenzgang, immer eine Anhebung darstellt, nämlich der übrigen Frequenzbereiche.


    Punk 2:

    Um die Raumakustik in den Griff zu bekommen, würde ich nie mit einem EQ anfangen, damit kannst Du nur die Resonanzspitzen anheben oder absenken, punktuell! Es muss aber bei diesen Frequenzen richtig viel Energie vernichtet werden, d.h. sie müssen bedämpft werden, z.B über eine vernünftig dimensionierte Raumakustik.

    Du hattest in einem anderen Thread Bilder Deines Raumes veröffentlicht, ich würde wirklich dort anfangen, der Raum sieht „kahl“ aus. Lass Dir von einem Akustiker, z.B. mb-Akustik oder auch Hofa mal berechnen, wo Du dort anzusetzen hast. Dafür musst DU kein Fachmann sein, ein paar Dübel in die Wände zu „nageln“, um die Akustikelemente aufzuhängen, wirst Du hinbekommen, oder? 😉

    Alternativ kann man natürlich die Akustik auch digital in den Griff bekommen, aber das funktioniert nur dann sehr gut, wenn man schon ein wenig Vorarbeit in Form einer guten Raumakustik geleistet hat. Vielleicht noch etwas aus meiner Erfahrung: Bassabsorber, z.B. Hofa, funktionieren sehr gut, probier sie aus, Thomann sitzt bei Dir „um die Ecke“!

    Wenn dieser Punkt abgehakt ist und Du immer noch nicht zufrieden bist, dann solltest Du über ein Feintuning Deines Klangbildes mittels EQ nachdenken, sei es analog, sei es digital.

    Aber vorher bitte: Gedanken ordnen, systematisch an die Sache rangehen und die Schritte in der richtigen Reihenfolge tun!

    Gruß
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von Le Mans 2014 ()

  • Warum sollte ein EQ nur dazu da sein, um anzuheben? Erschließt sich mir nicht, diese Argumentation.

    Hallo Wolfgang,


    ich glaube/hoffe nicht, dass ich das behauptet habe. Ich habe gemeint (und das ist wohl nicht nur mein Eindruck), dass viele Leute, die sich nicht auskennen, das Teil zunächst so benutzen. Warum? Ganz einfach: Weil es einfacher ist. Beispiel. Du willst die Stimme hörbarer machen? Also drehst Du an einer "Schraube" und hast sie hörbarer. Der andere (und vielleicht gesündere) Weg ist deutlich schwieriger, da Du dann mehrere andere Frequenzen runterdrehen müsstest, damit am Ende diese eine Sache, die Du betonen willst, hervorgehoben wird. So zumindest mein derzeitiges Verständnis.


    Der xFilter ist aber wirklich toll. Wie wohl alle Produkte von Elysia.


    Ansonsten sieht man wieder sehr schön: 10 Köpfe, zehn Meinungen! :) Wenn der EQ in erster Linie dazu gut ist, den Kopfhörer zu verbessern (bzw. den sound darüber), dann kann ich es mir fast schenken, weil ich damit momentan gut fahre, so wie er/es ist.


    Tja, es bleibt wie so oft nichts anderes übrig, als den eigenen Weg zu finden. Wird schon.

  • Hier ist ja was los ...


    Wenn ich aber MAX1 lese kann ich auch nur DRINGEND auch darauf hinweisen das die Box so wie durchaus bekannt ist NICHT gerade spielt ... weder in den Mitten ( HT-Treiber Entzerrung unten ) noch im Bass unten. Da gibt es wohl mehrere Weichenvarianten und KEINER hat sich jemals darum bemüht WANN die Box wirklich Klangrichtig spielt ... Das Ding ist auch auf RV vom / mit Röhrenverstärker abgestimmt ( Bass ) und hat deswegen mit Transistor Amps einen sehr schlanken BASS weil sich so eine FEHLABSTIMMUNG des Lautsprechers im Gehäuse ergibt ... der Lautsprecher sitzt im zu großen Gehäuse was zu tief abgestimmt ist ... der TMT ist eigentlich mit DEN TSP Parametern denkbar ungeeignet für die Box b.z.w. es fehlt der 3. Weg der Box !


    *Bastelt* und biegt also ruhig schön weiter in der 3. Klassigkeit ?(


    :pinch: Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Sorry, da sind jetzt einige Abkürzungen drin, mit denen ich nichts anfangen kann. Deswegen die Nachfrage zu einiger Deiner Aussagen, was Du damit genau meinst. Wäre ja wirklich interessant.


    Ich habe einfach mal "fett" gemacht, was ich nicht verstehe. Vielleicht kannst Du das noch mal bisschen erklären.


    Und was genau meinst Du mit Deinem letzten Satz? "*Bastelt* und biegt also ruhig schön weiter in der 3. Klassigkeit"


    Der ist ja ziemlich prägnant und man sollte ihn wohl richtig verstehen, denn ich glaube, er ist (dir) wichtig. Ich hoffe, Du (oder jemand anderes, der das alles versteht) macht das noch mal "laienfreundlich".


    Danke!

    2 Mal editiert, zuletzt von zeitlos ()

  • Zu 1. sollte doch selbsterklärend sein ... es gibt keine dokumentierte / gemessene und klanglich nachgeprüfte Änderung der Box. Musst die schon selber neu / gescheit abstimmen LASSEN bei jemandem der das kann und weiß was er da wirklich tut.


    Zu 2. Röhrenverstärker mit Ausgangsübertrager haben einen höheren Ausgangswiderstand / niedrigeren Dämpfungsfaktor was die Bassabstimmung der Box beeinflusst.


    Zu 3. TMT = TiefMittelTöner , TSP Parameter sind die physikalischen Parameter des Chassis ( Google mal ... )


    :whistling: Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Danke so weit, werde versuchen den Rest noch herauszufinden. Da sind einige Sachen, die ich nicht verstehe bzw. nicht weiß, woher der Einwand von Dir kommt bzw. was das mit meinem Anliegen zu tun hat, z.b. das mit den "Transistor-Amps".


    Ein Satz von Dir steht noch unerklärt im Raum. Es wäre sehr nett von Dir, wenn Du mir sagen könntest, was genau du damit meinst. Ich zitiere nochmals:


    ""*Bastelt* und biegt also ruhig schön weiter in der 3. Klassigkeit""

  • Da kann ich Dir nicht so richtig zustimmen.

    Es gibt zwar leichte Klangunterschiede zwischen Röhre und Transistor, daß aber der Lautsprecher mit dem Transistor keinen Bass hat.....

    Ich glaube da stimmt etwas mit den Lautsprechern nicht.


    Gruß

    Bernd

  • Ich schrieb doch auch gar nichts von "Kein Bass" ... musst scho bisserl differenzierter lesen ... die Zusammenhänge wurden ja auch detailliert und genau beschrieben !


    Sorry @ all ... bin auch durchaus auf Entwicklerebene unterwegs. ;)  


    :) Wewllenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

    Einmal editiert, zuletzt von Wellenfront ()

  • *Bastelt* und biegt also ruhig schön weiter in der 3. Klassigkeit ?(

    Apropos differenziert lesen: Kommt dazu noch eine Erklärung? Scheint zentral zu sein.