Einstieg in die Röhrenwelt - macht der Ear 834 Clone Sinn?

  • Solele,

    Durch den Thread wurde mein Interesse an dem Clone geweckt, mein Spieltrieb ließ mich letztlich das Gerät bestellen.

    Seit zwei Tagen läuft der clone unaufhörlich und so einige der gelesenen klanglichen Tugenden mag ich bereits bestätigen.

    Langzeittauglich, ein schöner Mittenton.. teils plastisch eingehüllte Klänge.. wohl das was bereits hier und da mit 3D umschrieben wird. Soweit so gut.

    Ja der Bassbereich. Der mag mich nicht so recht begeistern.

    Gehört wird über Eckhörner nach Klipsch, Kugelwellenhorn in der Mitte und meine vormals verbauten Beyma cp-22 im Hochton. Die Bassabteilung wird via Clone m.M.n. nicht ausreichend bedient, da bin ich anderes gewohnt. Meine überholte/modifizierte Whest P.20 liefert mir im Vergleich Bassinformationen wo der Clone wie abgeriegelt scheint. Ich denke nach zwei Tagen muss hier auch nichts mehr eingespielt werden, oder doch?

    Schön Musik hören geht über den Clone, so wie er hier steht allemal!


    Zur Front: Nachdem ich die absolut hässliche dicke `bling-bling` Silberfolie abgeschrubberkratzt hatte, war zu sehen, dass sämtliche Logos, welche auf Ear hindeuten abgeschliffen(leidlich schlecht) wurden! Hier wurde also neuerlich reagiert und der Verkäufer scheut offenbar Konsequenzen?!!


    Gruß

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • Hallo Peter!


    Danke für deinen Bericht.

    Kannst du deine Eindrücke zum Bass etwas konkretisieren? Was meinst du mit "abgeriegelt"? Fehlen die letzten Hertz? Oder hört es sich wie ein "One-Note-Bass" an?

    Mein Eindruck ist - mit Lautsprechern Dynaudio Focuus 340: Im Gegensatz zu meinen Transistor-Vorverstärkern wird der Bassbereich ein Stück weit angehoben. Das Ganze klingt "warm" und recht harmonisch. Aber die Trennung der einzelnen Instrumente ist nicht so scharf wie bei den Transistorgeräten. Ich habe jetzt ein AT 33 PTG/II montiert und das scheint ein gutes Match zu sein - recht analytischer TA und die Wärme des Clone.

    Ich habe für mich festgestellt, dass die abgespielte Musik eine erhebliche Rolle spielt, ob ich den Clone oder ein Transistorgerät bevorzuge. Viele Instrumente mit am besten noch schnell gespielten Noten höre ich lieber auf der Transe - hier finde ich das Analytische besser (z.B. alte Metallica, Zappa). Neil Young, R.E.M. o.ä. gefällt mir mit dem Clone sehr gut.

    Dein West-Gerät kenne ich nur aus dem Internet und da mag es natürlich sein, dass der West alles ein ganzes Stück besser kann. Kostest aber wohl auch ein bisschen mehr.....


    Dass die Front jetzt abgeschliffen wurde, ist ein dickes Ding. Die werden ja wohl hier nicht mitgelesen haben in China. ^^


    Viele Grüße

    Philip

  • Hallo Philip,


    die obige Schilderung ist halt eben den ersten Eindrücken geschuldet und ob das Klangbild so bleibt, mag ich wenn Zeit ist auch noch weiter erforschen..

    Andere Röhren sind im Zulauf, andere Kabel etc. mal schauen.

    Zuletzt und an der Whest hatte ich einen sehr gut gewarteten Dual 1219 mit SAS Nadel auf Shure 75 montiert. ALso kein High-End. Nun könnte man meinen.. aha, daher die Topfigkeit im Klangkeller, oder die Kapazitäten passen nicht. Dem ist keineswegs so! Klanglich ist das System Top und die Voraussetzungen seitens der Vorstufen sind (pF) ähnlich.

    An den One-Note-Bass dachte ich bereits, aber das trifft es nicht. Es fehlt wirklich die (saubere) Information und der Druck ganz unten.

    Ein Röhrenmakel?

    Wie dem auch sei, da werde ich ein bisschen rumspielen und auch mal ein anderes System bemühen.

    Man kann tatsächlich noch erahnen wo das EAR-Logo auf der Front war, so schlecht wurde es entfernt. Schaut nicht gut aus und komplett abschleifen wäre da sinnvoll.


    Gruß

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • Es fehlt wirklich die (saubere) Information und der Druck ganz unten.

    Ein Röhrenmakel?

    Hallo Peter,


    welche Röhren stecken denn im Klon? Ich habe dies vielleicht überlesen, sorry. Ich verwende den originalen EAR 834P und hatte anfänglich das Gefühl, das zu wenig Bass vorhanden ist. Dies änderte sich durch den Wechsel auf amerikanische NOS-Röhren Typ 6681. Ob das in deinem Fall helfen würde kann ich aber nicht beurteilen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Peter!


    Danke für die Rückmeldung.

    Wenn sich bei dir klanglich mit neuen Röhren etwas tut, berichte doch mal. Das würde mich sehr interessieren.

    Dass du gute Erfahrungen mit dem Shure und einer SAS-Nadel gemacht hast, glaube ich sofort. Ich hab ein altes Elac ESG mit so einer Nadel gepimpt und bin auch sehr zufrieden.


    Viele Grüße

    Philip

  • michael

    im Clone sind drei ECC83S von JJ, sollen nach dem was man so liest nicht schlecht sein.



    Gruß

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • Muggel :


    Meine Erfahrungen mit JJ fallen nicht so gut aus, sowohl bei Vorstufenröhren als auch bei Endröhren. Ich hatte bei BTB wegen ECC83 für die EAR nachgefragt und war mit der Empfehlung nicht zufrieden. Danach habe ich verschiedene NOS-Röhren ausprobiert und kam damit letztlich zu einem für mich stimmigeren Ergebnis, allerdings auch zu einem höheren Preis. Aus aktueller Produktion finde ich als ECC83 die Mullard-Nachbauten und die Tung Sol interessant, allerdings verfügen beide meiner Meinung nach über Schwächen im Bassbereich. Ist nur meine Erfahrung, es kann in anderen Ketten ganz anders empfunden werden.


    Gruß

    Michael

  • Was die ECC802s betrifft, man muss nicht lange im Netz suchen und peng-bumm, kann man in amerikanischen Foren lesen, das die eigentlich nicht passende ECC802s tatsächlich auf Position 3 der EAR gesteckt wurde.. und das anscheinend als Verbesserung.

    Hmm, soll ichs mal trotz besserem Wissen testen?


    Gruß

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • nur in der RIAA Position- Mitte- muss eine ECC83 stecken, sonst gehen theoretisch ECC82 und ECC 81 Typen. TdP hielt davon aber nix, wenn man ihn zu möglichen Alternativen fragte. Das Ding ist rund um die ECC83 entwickelt.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Hallo ,


    ein Blick ins Datenblatt zeigt das das nicht ohne Änderungen ordentlich funktionieren wird.

    µ (Verstärkungsfaktor) ECC83=100 , ECC82=17 . Auch die Arbeitsüukte unterscheiden sich gewaltig . Die ECC83 wird mit Ug1 von 0,5-1,5 Volt betrieben , bei der ECC82 sind es um die 8,5Volt.

    Die ECC81 mag ja noch gehen , der Arbeitspunkt ist ähnlich der ECC83 , nur µ ist mit 67 geringer.


    gruss

    juergen

  • V3 ist im EAR als Kathodenfolger geschaltet , da spielt der Verstärkungsfakter eine untergeordnete Rolle , da hier nur der Ausgangswiderstand gesenkt werden soll.

    Es bleibt aber der völlig andre Arbeitspunkt . Ohne jetzt genau nachgerechnet zu haben würdest du eine ECC82 an dieser Stelle mit einem Anodenstrom betreiben, der im krummen Bereich der Kennlinie liegt. Normalerweise ist die ECC82 an der Stelle die bessere Wahl , aber dazu müsste man einige Bauteile ändern.

    Bei den Stufen davor wird das RIAA Netzwerk bei andren Verstärkungsfaktoren der Röhre nicht mehr richtig funktionieren.


    gruss

    juergen

  • Juergen, ich danke dir für die gute Erklärung!

    Eine Tesla ECC82 habe ich vor gut 2 Stunden in V3 eingesteckt und mir die Sache mal angehört. Jau, da geht ja was.. ich würde sagen, für den Obertonhörer klingt das Ganze richtig gut.. von Anbeginn an.

    Da ist richtig funkelnde Aura um die Gitarren entstanden, klingt sehr fein mit mehr Farbe.

    Interessant!

    Der Oberbass ist nicht mehr soo aufgedickt wie zuvor noch mit dem JJ-Rohr. Also das hat was.


    Gruß

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • abwarten..... hören, dann wieder umstecken. Wumm, da ist in der Regel alles wieder da min der ECC83. Dynamik. Raum, Kraft. Die 82 war eine lahme Ente in der Schaltung. Einfach mal eine Weile hören- paar Stunden würde ich sagen, dann wieder umstecken. Müsst mich der Affe lausen.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Nie wieder Röhren von JJ - und schon gar nicht die für einen stattlichen Aufpreis "gematchten" aus bereits genannter Quelle!

    Ich habe mal von besagtem Händler ein Quartett vorgeblich gematchte JJ ECC83 MG bezogen - auf den Schachteln waren handschriftlich bei allen Röhren und allen Systemen vollkommen identische Emissionswerte (1,3 mA), aber ohne Angabe z.B. einer Gittervorspannung, vermerkt - also völlig irrelevant.

    Bei diesen Röhren ließ die Emission nach kürzester Zeit drastisch nach - was vom Händler erst nach einigen äußerst unerfreulichen Diskussionen, anschließender Rücksendung und Überprüfung eingeräumt werden musste.

    Die dann gelieferten Ersatzröhren lagen, obwohl diesmal statisch gemessen und mit Angabe der Anoden- und Gittervorspannung auf den erkennbar zuvor geöffneten Schachteln, nach kurzer Zeit ebenfalls auf dem Bauch.


    Seit ich ausschließlich NOS-Röhren aus seriöser Quelle verwende, gibt es derartige Probleme nicht mehr.


    Gruß Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von totustuus ()

  • die 12BH7 wird anstelle der ECC82 auch gern gesteckt. zieht allerdings einen höheren heizstrom. bei mir in der endstufe funktioniert das mit einer sylvania 12BH7 jedenfalls wunderbar!

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.