Einstieg in die Röhrenwelt - macht der Ear 834 Clone Sinn?

  • Kurz zum Thema Röhrentausch ECC83, 82. Laut meiner Telefunken-Tabelle ist das ohne schaltungstechnische Maßnahmen Nonsens. Die 82 kann den 10fachen Strom bei Ugitter -8,5V, die 83 1,2ma bei Ugitter -2V (Ua 250V).


    Für Kathoden-Folger ist die 82 besser geeignet, der Ausgangs-Widerstand geht gegen ca. 500Ohm, bei der 83 ca 600Ohm.


    Generell nicht so lange Leitungen und die folgende Stufen sollte einen Eingangswiderstand >100KOhm haben, sonst gibt es Klangliche Einbußen.


    Gruß,

    Holger


    PS. 83 Mullard mit langer Anode würde ich gerne kaufen (wer hat 2), habe grade mit 83 General Electric (in der Phase-Umkehr, Rest alles Telefunken smooth) ein Konzertsaal-ähnlicher Erlebnis.

  • Also auf der Position V3 macht/te sich de Tesla ECC82 sehr gut und brachte schöne Klangfarben ins Spiel!

    Aber mein Forschergeist ist gerade bei dem Clone stark ausgeprägt und inzwischen kommt er ganz anders daher..

    Die Frontplatte habe ich nach Inspiration hier aus dem Forum de-eloxiert, was mir schlussendlich aber auch nicht gefallen hat und inzwischen ist sie fein abgeschliffen.. geht ja recht einfach mit feinem Schleifpapier.

    Die ECC82 wurde durch eine Full Music ECC83 ersetzt und diese klingt auch sehr gut!

    Und da ich es nicht lassen konnte, klingt mein Clone nun deutlich anders als vorher. Nach Vorbild aus dem stereo.net.au Forum:


    https://www.stereo.net.au/foru…pic_post&change_section=1


    Sündteure Kondensatoren aus Polen sind das. Bei mir Miflex-Kupfer.

    Die Sache läuft seit gestern Abend und der Unterschied ist, wie auch im verlinkten Forum zu Lesen, ein deutlich mehr an Details und ein schlanker aufspielender Bass. Letzterer evtl. etwas genauer als vorher.

    Nun, macht riesig Spass diese Veränderung zu hören, da sie auch gefällt.

    Ob sie dauerhaft gefällt werde ich sehen.


    Aaber, der ursprüngliche Clone klang runder und farbiger. Mit den Miflex Kondis ist der Klang nicht mehr vergleichbar. ;)


    Gruss

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • hmm...ECC82 durch 83 ersetzen? kann man machen, aber klanglich landest du da ganz woanders. jedenfalls bestimmt nicht näher am original.


    ich selbst habe in allen möglichen amps etliche schaltungstechnisch vorgesehene röhren durch angeblich "bessere" klone ersetzt, z. b. ECC82 durch E80CC, 12BH7, 5814, KT88 durch KT90 u. 120. nicht zu vergessen die A2900 für ECC81 usw., usw.


    das mag sich anfangs ja alles irgendwie interessant und vermeintlich sogar "besser" anhören, aber nach einiger zeit fällt doch, auf dass der klang von instrumenten und stimmen verfärbt/verfälscht rüber kommt, am ende alles" lüge" ist.

    seitdem lasse ich die finger von diesen wunderröhren und stecke wieder die vorgesehenen typen. davon dann allerdings die besten, die der vintage-markt zu bieten hat.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • hoersen

    naja, eben nur auf V3.

    verfälscht? Bestimmt und ganz sicher sogar!

    So habe ich ein 1/2 Jahr gerne gehört, denn es muss ja oben hinten rechts einschlagen und gefallen.

    Ein zwangsläufiges Original in Sachen Klangproduktion ist mir selbst gar nicht soo wichtig. Letztlich ist es für mich auch Spielerei und Hobby.. alles nicht in Stein gemeißelt ;)


    Gruß

    Peter

    -Gruß Peter-


    `Im Jazzrock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist.` - DIE ZEIT, 27/2003, S. 37.

  • Hallo Zusammen,

    hmm...ECC82 durch 83 ersetzen? kann man machen, aber klanglich landest du da ganz woanders. jedenfalls bestimmt nicht näher am original.

    Originalbestückung ist ja ECC83 als V3. Bei meiner Kopie habe ich die ECC82 eingesetzt, allerdings mit schaltungstechnischer Veränderung.


    Weitere Tipps findet man hier.


    ich selbst habe in allen möglichen amps etliche schaltungstechnisch vorgesehene röhren durch angeblich "bessere" klone ersetzt, z. b. ECC82 durch E80CC, 12BH7, 5814, KT88 durch KT90 u. 120. nicht zu vergessen die A2900 für ECC81 usw., usw.

    Kann man eine KT88 aus alter Produktion tatsächlich durch eine neumodische KT90 oder KT120 ersetzten?


    Viele Grüße,

    Martin

  • hallo martin,


    wenn das mit bias und anodenspannung der KT88 geschieht und die heizwicklung den höheren heizstrom der klone mitmacht, sollte das kein problem sein. aber KT90/120 sind halt keine KT88! und deshalb bekommt man klanglich was anderes abgeliefert als das der entwickler eines KT88-amps vorgesehen hat. das darf ich wohl so behaupten, auch wenn ich nicht ganz vom fach bin. ne höhere leistung kannst du jedenfalls vergessen, denn ohne höhere anodenspannung wirds auch nichts mit höherer leistung.


    (meine KT90 waren aber keine "neumodische" sondern vintage-KT90 von Ei :)).


    horst

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Hallo Holger,

    Für Kathoden-Folger ist die 82 besser geeignet, der Ausgangs-Widerstand geht gegen ca. 500Ohm, bei der 83 ca 600Ohm.


    Generell nicht so lange Leitungen und die folgende Stufen sollte einen Eingangswiderstand >100KOhm haben, sonst gibt es Klangliche Einbußen.

    Ob 500R oder 600R spielt eigentlich keine Rolle. Selbst 10K würden bei 100K Eingangswiderstand noch funktionieren.


    Wichtiger wäre ein höherer Querstrom, damit man auch kapazitiv schwierigere Lasten treiben kann. Mit einer EAR834P, ihren Kopien und Vorstufen mit einer ähnlichen Schaltungstopologie ist da kein Blumentopf zu gewinnen.


    Bezüglich Querstrom und Steilheit wären eine ECC81 oder ECC88 geeigneter. Mit Anpassungen natürlich und das Netzteil müßte in der Lage sein den höheren Strom zu liefern.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Würde das nicht unbedingt unterstützen , Audio Note setzt Ausgangsübertrager in seinen teuren Vorverstärkern ein, so 4Ohm Ausgangswiderstand. Kathoden-/Emitterfolger sind klangmäßig nicht so dolle. Kondo koppelt konservativ aus, meine 5-8KOhm Ausgangswiderstand, ne dickere Röhre. Hab aber auch im meiner (selbstgebauten) Vorstufe mit integrierter 47KOhnmRIAA ECC83, danach gibt es Kabel ohne Schirm zu den Monos. Bin allergisch gegen abgeschirmte Kabel und (auch Steckverbindungen), wird immer vergessen, daß komplexe Frequenzen nur für den eingeschwungenen Zustand gelten, Einschwing-und Umladungsvorgänge sind nur durch Lösungen von Differentialgleichungen beizukommen ist, Kabelkapazitäten sind übel.


    ECC81 ist für den UKW Bereich optimiert, naja.

    Gruß,

    Holger

  • Würde das nicht unbedingt unterstützen , Audio Note setzt Ausgangsübertrager in seinen teuren Vorverstärkern ein, so 4Ohm Ausgangswiderstand. Kathoden-/Emitterfolger sind klangmäßig nicht so dolle. Kondo koppelt konservativ aus, meine 5-8KOhm Ausgangswiderstand, ne dickere Röhre. Hab aber auch im meiner (selbstgebauten) Vorstufe mit integrierter 47KOhnmRIAA ECC83, danach gibt es Kabel ohne Schirm zu den Monos. Bin allergisch gegen abgeschirmte Kabel und (auch Steckverbindungen), wird immer vergessen, daß komplexe Frequenzen nur für den eingeschwungenen Zustand gelten, Einschwing-und Umladungsvorgänge sind nur durch Lösungen von Differentialgleichungen beizukommen ist, Kabelkapazitäten sind übel.


    ECC81 ist für den UKW Bereich optimiert, naja.

    Gruß,

    Holger

    Die Line Übertrager haben meist 600 Ohm Ausgangswiderstand.

  • Moin,

    heute ist meine angekommen.

    Sieht etwas ander aus, die Front ist jetzt silber und goldfarbig eloxiert.

    Habe heute 4 Std mit Dual 1229 und Shure v15 III mit SAS Nadel gehört.

    Erstmal nicht schlecht. Darf auf jeden Fall bleiben.

    Morgen darf mal der Micro mit Denon DL 103R und Lundahl 1681 Übertragern dran.

    Bin gespannt.

    Grüße Ralf


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    Das grüne auf dem ersten Bild ist eine Schutzfolie

  • Das glaube ich dir, im Moment habe ich leider keine besseren Röhren.

    Was würdest du vorschlagen, Telefunken ist mir ein wenig zu teuer.

    Den einzigen Totalausfall den ich bei einer Röhre erlebt habe, war eine selektierte V1 JJ ecc83 im Gitarrenamp meines Sonys. Kaum 14 Tage alt ist das Mistding beim Livekonzert abgeraucht.

  • Aloha,


    ich habe den Klon jetzt ein paar Tage. Muss gestehen, selbst mit den JJ83S ein

    herausragender Amp. Allerdings ist der Sound mit diesen Röhren sehr Fett und

    eher dunkel gefärbt. Es ist meine Zweitkette, ich hatte klangeweile... da geht doch mehr?!


    In meiner Primärkette spielt ein Goldring Gx1022 an einem Marantz M7 mit Telefunken ECC83,

    also sehr stark auf vintage Sound gebürstet. Der Klon hat letztendlich die Münchner Siemens ECC83 abbekommen, der Dreher dazu läuft mit einem Nagaoka MP200. Die Kenner können sich vorstellen was dabei rumkommt - ein extrem auf den Mittelton fixiertes System, sehr neutral

    und sehr ehrlich. Macht deutlich weniger Spass als der M7 mit dem Telefunken Feeenstaub Sound, gerade weil die Kette so nüchtern ausspielt. Ich hatte noch die 5751 RCA aus den 50ern drin, gibt den Mitten nochmal einen ordenlichen Schub an Präzision, sind mir aber im Bass viel zu flach.


    Cheers Folks!

    Musik ist OK. Anlage ist GUT.

  • Wegen der Röhren: V1, also die erste Röhre nach dem Eingang, sollte möglichst unempfindlich für Mikrofonie sein und V2 möglichst rauscharm. V3 ist unkritisch.

    Ich habe mich an die Empfehlung der Profis im Lencoheaven gehalten:

    V1: SPAX 12AX7

    V2: TungSol ECC803s

    V3: TAD 12AU7 (um gain etwas zu senken)

    Da ich auch die anderen empfohlenen Modifikationen vorgenommen habe (andere Kondensatoren, Shunt statt Widerstand im Netzteilpart etc.) kann ich nur sagen, daß die Röhrenbestückung so passt. Vorher hatte ich auch mal 3x JJ 803s probiert, das war auch top.


    Gruß,

    Dietmar

  • Den einzigen Totalausfall den ich bei einer Röhre erlebt habe, war eine selektierte V1 JJ ecc83 im Gitarrenamp meines Sonys. Kaum 14 Tage alt ist das Mistding beim Livekonzert abgeraucht.

    und bei mir hatte sich bei einer JJ E83CC bereits nach 4 h eine kathode verabschiedet.


    (wer billig kauft, zahlt am ende doppelt, wie der volksmund sagt. muss wohl was wahres dran sein...).

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.