Einstieg in die Röhrenwelt - macht der Ear 834 Clone Sinn?

  • Damit sind aber nur zwei der drei nötigen Zeitkonstanten mit der Gegenkopplung einzustellen.

    Die dritte ist bedingt durch den Innenwiderstand der ersten Röhre den Anodenwiderstand (330k) der ersten Röhre und den 2 MOhm Gitterwiderstand der zweiten Röhre.


    Nun ist aber das akribische Einhalten der Entzerrung kein Garant für guten Klang!

    Aber eine erste Voraussetzung. Die Zeitkonstanten der Neumann Schneidemaschine wurden auf weniger als 1% Genauigkeit abgeglichen. Das hat wohl seinen Grund.


    Toni

  • beschworene Sensibilität der 834 auf Tuberolling erklären könnte, ist die Wahl der Arbeitspunkte durch TdP

    Moin Jan,


    die Arbeitspunkte sind nicht so weit daneben, sie sind mit ca. 0.5 mA und 100 V eingestellt. Ich denke so 1 mA wäre ein sehr guter Arbeitspunkt.


    Aber TdP wäre nicht TdP hätte das keinen Einfluss.


    Ich denke, die hohe Sensibilität kommt daher, das die Verstärkung von V1 und V2 in einem Bereich liegen sollte.


    Also nicht nur eine Mindestanforderung. Was dann ja u.U. wieder zu einer höheren Gegenkopplung führt. Was TdP evtl. nicht wollte.


    LG Winnie.

  • ie Arbeitspunkte sind nicht so weit daneben, sie sind mit ca. 0.5 mA und 100 V eingestellt. Ich denke so 1 mA wäre ein sehr guter Arbeitspunkt.

    Hallo Winnie,


    wenn es nur 0,5 mA wären... Gemessen am originalen Douk Clone mit FET Cascode sind's sogar nur 250 mA, ohne Cascode 320 mA... (nach Umbau auf Ursprungsversion lt. Schaltplan)


    Und ja, LTSpice sagt was anderes.... ?(


    Wäre mal interessant Messungen von der originalen 834 mit/ohne FET zu sehen.


    Gruß

    Jan

  • Ich bin eigentlich zu faul hier noch mehr Arbeit reinzustecken.


    Es gab mal irgendwo in einem DIY Forum eine Simulation, die jetzt hier gute Arbeit leisten könnte.


    Aber ich habe den Stimulus und die Software leider nicht.


    Irgendjemand hier?


    LG Winnie.

  • Wäre mal interessant Messungen von der originalen 834 mit/ohne FET zu sehen.

    Moin Jan,


    ich denke, die Cascode wurde hinzugefügt um das wirken der Millerkapazität zu verringern.


    Da sind ja so Picofarads mit der Verstärkung hoch multipliziert. Das kann schon was machen.


    Mein System hat eh eine Präsens Anhebung, ich kann ohne damit leben.


    Danke vom Winnie.

  • konstruktionsbedingt?

    Moin Knut,


    die Toleranzen liegen wirklich nur in einer solchen Größenordnung, da hat Toni recht.


    Das sind ja Feldwirkungen von kleinen Blechen, Drähten über winzige Abstände. Das geht nicht ohne Toleranzen. Wenn dann noch die Abstände im Quadrat wirken, dann ist das schon sehr gut.


    Das war ja ein Vorteil der Spanngitter Technik. Hier konnte man die Toleranzen minimieren. Aber dann daraus etwas zu machen, was der einfachen ECC83 entspricht, ist leider etwas schade.


    LG Winnie.

  • Moin Toni,


    rechne doch mal nach. Der notwendige Widerstand liegt im Bereich viel größer als 5 MOhm, nicht einer Parallelschaltung von 330 KOhm mit irgendwas.


    LG Winnie.

    Überleg mal, wie die Übertragung (rein AC) aussehen würde, wenn der Innenwiderstand der Röhre bei 1 Ohm wäre und wie die Übertragung aussehen würde, wenn der Innenwiderstand der Röhre gegen unendlich geht.

    Der Innenwiderstand liegt ja nicht im RIAA Rückkopplungsnetzwerk, sondern bildet mit dem Rückkopplungsnetzwerk einen freuenzabhängigen Spannungsteiler.


    Toni

  • Überleg mal, wie die Übertragung (rein AC) aussehen würde

    Ach Toni,


    so was brauche ich mir nicht zu überlegen. Letztlich ist doch alles Frequenzabhängig und hat auch Spannungsteiler Eigenschaften und es werden Innenwiderstände parallel geschaltet. Das ist die Aufgabe des Designers das alles unter einen Hut zu bekommen.


    Bei den verwendeten Kondensatoren muss, ein zusätzliches R 10 mal größer sein, als der Vorhandene!


    Da musst du gar nicht rumeiern. Hier beißt die Maus leider keinen Faden ab.


    Es gibt da keine Zeitkonstante.


    TdP hat das hier einfach weiterlaufen lassen, und die Begrenzung der Verstärkung bei den 50 Hz macht die Leerlaufverstärkung.


    Also nochmal zum verstehen:


    RIAA hat die folgenden Zeitkonstanten:

    3180 usec

    318 usec und

    75 usec.


    Also die 100pF mit den ca. 800KOhm sind die 75 usec.


    Die 100pF + 300pF mit den ca. 800KOhm sind die 318 usec.


    Welchen Faktor braucht das Bauelement um die 3180 usec zu realisieren?


    Aber aus drei Bauelementen kann ich leider nur zwei Zeitkonstanten machen! Hier fehlt ein Element. Das lässt sich auch nicht herzaubern. Hier hätte ein anders Netzwerk Verwendung finden müssen, hätte man das gewollt.


    So, und nun Schluss damit.


    LG Winnie.

    Einmal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • winvieh


    Simulier mal die verstärkung in PSpice in Abhängigkeit vom Innenwiderstand der Röhre. Wähle 60k bis 300k und dann wirst Du sehr schön die 3180us sehen, bzw das Abknicken der Verstärkung bei 314 Hz.

    Und damit Schluss hier.


    Toni

  • Ist doch genau was ich sage. Die Röhre machts, und nicht das Netzwerk!


    Nur ist es nicht der Innenwiderstand, es ist die Verstärkung, und die hängt ja bekanntlich vom Innenwiderstand und der Beschaltung, außen, ab.


    Der Arbeitswiderstand der Röhre ist also der 330KOhm Anodenwiderstand parallel zum Innenwiderstand der Röhre.


    Verstärkung = Steilheit * Arbeitswiderstand.


    Was du also sagen wolltest ist, variiere die Röhreneigenschaften (Innenwiderstand) und du wirst sehen, die Röhre bestimmt das Verhalten bei 3180usec, also bei 50 Hz.


    Schön, wenn man mal nicht aneinander vorbei redet.


    Deshalb ist hier die Röhre viel mitbestimmender als vielleicht in anderen Schaltungen.


    LG Winnie.

    Einmal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Hallo erst mal,


    ich 4 Stck. von den Dingern gebaut. 3 liefen einwandfrei mit ECC Röhren. Aber nicht mit den "shitty " Netzteil von Douk. Was ich da rein gebaut habe weiss ich nicht mehr (als Netzteil).

    Auf jeden Fall läuft die am 301er mit SPU und da brummt und rauscht nichts. Eine hatte ich mit so Russen (Heizung umbauen) aufgebaut die hat gebrummt egal was ich unternommen hatte. Den Dingern war es egal was für ECC ich da reingespannt hatte. Die waren aus einer Sporttasche für 20 EURO voll mit ECC Röhren vom Flohmarkt. Die Platinen vom Douk und Xulingmrs. Da gabs auch noch einen Wolfxxxxxxxx oder so alles das gleiche. Ach ja Kondensatoren aus dem >Surplus

  • Hallo erst mal,


    ich 4 Stck. von den Dingern gebaut. 3 liefen einwandfrei mit ECC Röhren. Aber nicht mit den "shitty " Netzteil von Douk. Was ich da rein gebaut habe weiss ich nicht mehr (als Netzteil).

    Auf jeden Fall läuft die am 301er mit SPU und da brummt und rauscht nichts. Eine hatte ich mit so Russen (Heizung umbauen) aufgebaut die hat gebrummt egal was ich unternommen hatte. Den Dingern war es egal was für ECC ich da reingespannt hatte. Die waren aus einer Sporttasche für 20 EURO voll mit ECC Röhren vom Flohmarkt. Die Platinen vom Douk und Xulingmrs. Da gabs auch noch einen Wolfxxxxxxxx oder so alles das gleiche. Ach ja Kondensatoren aus dem >Surplus

    ??

    - what it lies in our power to do, it lies in our power not to do -

  • Hallo,

    Variiert der Verstärkungsfaktor um +/- 20% bei der ECC83 (was absolut normal ist), ändert sich der Frequenzgang im Tieftonbereich um bis zu 3,5 dB.

    Selbst mit einer 5751 sind es bei 50Hz nur 1,5dB. Bei verschiedenen ECC83 und ECC808 war es weniger wie 1dB.


    Wer weiß, vielleicht sind die alten unnützen ECC83 besser als ich dachte ;)


    Viele Grüße

    Martin

  • Selbst mit einer 5751 sind es bei 50Hz nur 1,5dB. Bei verschiedenen ECC83 und ECC808 war es weniger wie 1dB.

    Moin Martin.


    man sagt zwar hörbar wird's ab 3 dB, aber ich denke man kriegt das schon früher mit.


    Aber man darf auch nicht alles glauben. Wenn da z.B. mit Spice simuliert wird, und die Schaltung etwas unverstanden bleibt sind die Ergebnisse eben auch etwas fragwürdig.


    Ich habe das ja auch hinter mir. Ich habe leider kein Röhrenprüfgerät, kein Simulator und nur bescheidene Messgeräte. Dafür habe ich ein gutes Verständnis für Elektronik, war ja auch mal ein Teil meines Berufs.


    Der Bass ist hörbar unterschiedlich, abhängig von der Verstärkung der Eingangsröhre. Test mit der EH7025, die hat weniger als ECC83. Danach verschiedene Typen der ECC83 probiert.


    Das Ausdehnen der Kennlinie unterhalb vom 3180usec macht entweder einen kleinen Bauch, oder das Gegenteil so unterhalb von 200 Hz beginnend, was zu hören ist. Je nach Erfordernissen kann das Eine oder Andere wünschenswert sein.


    Wer weiß, vielleicht sind die alten unnützen ECC83 besser als ich dachte ;)

    Die haben doch die ECC803S, also Spannbandgitter, extra für spezielle Anwendungen (Militär) der ECC83 gemacht. Hier hätte man viel bessere Eigenschaften erreichen können, aber es sollte ja ein kompatibler Ersatz werden.


    Liebe analoge Grüße vom Winnie.

  • Moin Martin.


    man sagt zwar hörbar wird's ab 3 dB, aber ich denke man kriegt das schon früher mit.

    Moin Winnie,


    Lautstärke-Unterschiede bei der Gesamtlautstärke, wenn man direkt hin und her schaltet, kriege ich schon bei 1 - 2 dB mit.


    Aber Abweichungen einer RIAA Kurve vom Idealfrequenzgang, da bin ich wesentlich unempfindlicher. Hatte mal eine stufenlos variable RIAA gebaut, da ist mir das aufgefallen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.