Einstieg in die Röhrenwelt - macht der Ear 834 Clone Sinn?

  • EAR hat an sich schon eine hohe Eingangskapazität, sowie die Frage nach dem Eingangswiderstand der Endstufe und ob die EAR ein Poti hat.

    Moin Martin,


    die EAR, hat keine unnötig hohe Eingangskapazität. Hier sind ca. 20 cm Koaxkabel im Eingang verbaut, also nur so 20pF. Vielen MM / MI's reicht das (noch nicht!).


    Der Ausgang hat kein Poti.


    Moin Chris,


    du hast ja bei deinen Lieben extra noch 100pF zugefügt. Aber dein Rega Dreher ist schon kapazitätsarm verkabelt.


    Moin Christoph,


    Hier ist was grundsätzliches faul. Was mir bei der bestückten Leiterplatte aufgefallen ist, und was ich angehen würde wäre:


    1.) die Kondensatoren in der RIAA nicht blind ändern wollen,

    2.) hier gute Bauteile nehmen, Glimmer oder Styroflex (hier auf die Spannung achten)

    3.) die beiden 0.1 (0.15)uF in gute MKP ändern

    4.) einen Bypass neben die 0.1(0.15)uF und 1uF legen

    5.) An der Kathode V2 ist ein Elko, 100uF nach Masse, dieser muss gut sein, oder einen MKP Bypass, so 1uF, bekommen und

    6.) Optional in V3 eine ECC82 rein (Kathoden - R auf 68KOhm).


    Dann geh's auch mit dem neuen Nachbarn.


    LG Winnie.

    Einmal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Ich hatte z.B. mit einem Nagaoka oder Soundsmith zusätzlich 100pf gelötet.

    Moin Chris,


    das zeigt das es noch nicht genug war! Und das sind ja nun auch keine Exoten.

    Die gezeigte Schaltung schon.

    Moin Martin,


    das kann man sich sparen!


    Ich weis, du willst damit auf die Schaltung mit dem FET (Cascode) hinweisen. Hier wird dann noch etwas Miller - Kapazität eingespart, dafür geht der Klang m.b.M.n. etwas in die Knie. Ich hatte so ein Gerät schon mal auf dem Labortisch. Mir gefiel dieses Gerät besser.


    Wenn Christoph hier ein MM / MI betreibt, dann kann ja eine hohe Eingangskapazität eine wunderbare Resonanzüberhöhung bei rund 10KHz machen, also den vermissten Hochtonbereich, deutlich, anheben. Das geht also in die andere Richtung.


    Bei MC spielt diese Kapazität keine Rolle.


    LG Winnie.

  • Moin,


    nochmal zum Thema Eingangskapazität. In der ursprünglichen Realisierung, also ECC83 alleine als Eingangsstufe, also ohne FET - Cascode, wirkt die Kapazität zwischen Gitter und Anode, hier lt. Datenblatt, 1.8pF. Diese wird allerdings mit der Spannungsverstärkung multipliziert. Das können dann schon mal 100pF werden. Also kann die EAR durchaus 120pF im Eingang haben.


    Wie gesagt, mir hat die Realisierung mit dem FET nicht gefallen. Ich benutze aber MC über einen SUT. Chris hat aber MM / MI eingesetzt, und da waren dann noch so 100pF zusätzlich nötig. Der Rega Dreher wird so um 150pF haben. Das sind dann schon mal so an die 300pF.


    Ich habe im Netz ein Shure V15/II gesehen, mit Kapazitäten unter 330pF gab es einen Höhenabfall, bis 470pF gab es eine leichte Höhenanhebung.


    Das passt schon.


    LG Winnie.

  • sorry, bin zwar laie, aber das ist doch bei den grünen kurven bei z. b. 15 kHz fast nichts! (die erste senkrechte rechts von 10 kHz sind doch bereits.20 kHz. oder?).

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • sorry, bin zwar laie, aber das ist doch bei den grünen kurven bei z. b. 15 kHz fast nichts!

    Moin,


    ja, die rote Kurve ist best match. Entweder die Höhen werden abgesenkt, oder die Resonanz ist zu früh, und danach geht es steil bergab. Ja klar, die Linie rechts neben 10KHz sind die 20KHz.


    LG Winnie.

  • hörbaren bereich nicht mal 1 dB

    Ja und nein,


    nimm die blaue Kurve, die geht um 1dB nach oben und -2dB nach unten.


    Das ist durchaus hörbar. Muss jeder selbst wissen.


    Entweder man passt bei MM / MI die Kapazität an, oder man sucht solange ein System bis es passt.....


    LG Winnie.

  • So Leute,


    schon mal vielen Dank für die ganzen Infos.

    Ich habe eben gemessen, meiner Ansicht nach liegt hier irgendwo das Hauptproblem, denn die Werte sind sehr unterschiedlich bei doch gleichen Röhren.


    V1:

    a1 88,4V

    k1 0,75V

    a2 68V (war kurz vorher noch 84,5V, sank in den ersten 30 Sekunden ab)

    k2 0,74V


    V2:

    a1 121,6V

    k1 1,02V

    a2 205V

    k2 0,78V


    V3:

    a1 295V

    k1 124V

    g1 121V

    a2 294V

    k2 206V

    g2 205V


    Nur bei V3 gab es an den Gittern Nennenswertes zu messen.

    Heizung liegt an allen Röhren mit 6,35V an.


    Zu dem Kabel:

    Es handelt sich um dickeres, bei Reichelt als Mikrofonkabel ausgewiesenes Einzel-Koax-Kabel, mit dem ich auch meine Plattenspieler auf Cinch umgebaut habe.

    Leider sind mir dazu keine Kapazitätswerte bekannt. An den anderen Vorverstärkern hatte ich nie Probleme, aber ihr schreibt ja, das es hier so sein könnte.


    Ich habe nur in einem Zweig von beiden experimentiert und Kondensatoren getauscht, um einen Vergleich Vorher/Nachher zu haben.


    Und genau, dann habe ich den Hochpass und keinen Tiefpass gemeint, der zwischen V2 und V3 ist. Dieser ist durch 100 Ohm ersetzt.


    Wenn ich mir aber die Spannungen an den Röhren angucke, meine ich, dass, wenn die ECC83 ca. 250V Anodenspannung benötigt, hier etwas ganz stark im Argen ist.

    Ich frage mich nur, was, denn die Widerstandswerte entsprechen dem Platinenaufdruck und dem Wert im Schaltplan, aber das werde ich morgen nochmal genau prüfen.


    Vielen Dank

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    V2 Anode 2 hat eine viel zu hohe Spannung. Entferne das RIAA Netzwerk und schaue Dir die Gitterbeschaltung von V2 an.

    Morgen kann ich Dir die zu erwartenden Spannungen lt. Simulation nennen.


    Toni

  • Moin,


    ich habe mal gemessen:

    V1 Anode = 93V

    V1 Kathode = 0.7V

    V2 Anode = 115V

    V2 Kathode = 0.9V

    V3 Kathode = 120V


    Es sieht also so aus, als wäre was bei V2 daneben. Widerstände Kathode 2K2 und Anode 330K ? Ist der Elko richtig (100uF)?


    Die Versorgung wird über mehrere Widerstände gemacht:


    295V gehen über 2K an die Anode V3, dort 265V, weiter über 20K, dann so 200V.


    Irgengwo ist da was daneben, um V2!


    Ach so, wenn man V3 über den 100 Ohm anschliesst, liegt die Kathode auf höherer Spannung, dann sollte bei V3 = ECC83 der Kathodenwiderstand nicht 68KOhm sein, sondern so 120KOhm.


    LG Winnie.

  • a2 68V (war kurz vorher noch 84,5V, sank in den ersten 30 Sekunden ab)


    a2 205V

    Moin Chris,


    das hat mir keine Ruhe gelassen. Also, die Spannungsversorgung kommt recht schnell. Die Röhre braucht etwas Zeit um sich auf Betriebstemperatur zu bringen, aber so 20 Sekunden nach dem Einschalten sollten sich einigermaßen stabile Verhältnisse einstellen.


    Wenn also die Anodenspaanung erst auf irgendwas abfällt, und danach weiter zurück geht, kann das auf Probleme mit dem Koppelkondensator hindeuten. Mal irgendwas anderes rein machen, oder einseitig hochlöten, und dann nochmal messen!


    Bei Uk2 = 0.78V und 2K2 fließt ein Strom von 0.35mA , dieser sollte an dem 330K so eine Spannung von 117V abfallen lassen. Ist die Spannung am Versorgungs Spannungs Teiler aber so um 200V, dann ist hier was oberfaul! Das meint das so knapp 100V (mit Toleranzen) an der Anode sein müßten.


    Ebenso sieht es so aus, als wenn du dir den 100uF Elko neben den 2K2 Kathode V2 bei einem Kanal gespart hast. Der ist so was von nötig.


    Jetzt noch eine Frage: welcher Kanal liegt mit der Spannung von V2 daneben? Ist es der, wo du die RIAA an die Leine (Kabel) gelegt hast? Wenn ja, dann hier erstmal wieder normale Werte rein, und den Elko hinzu.


    Noch eine ganz blöde Frage: der 0.1(0.15)uF ist das ein 400V - Typ? Also, die Anodenspannung kommt recht schnell, schneller als die Röhren aufgeheizt sind. Es liegt also die VOLLE Betriebsspannung an diesem Kondensator an! Das sind so 300V. Nach dem Aufheizen geht das runter, aber bis dahin Stress.


    LG Winnie.

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  • Hallo,


    wenn sich bei der Kopie immer noch die Kanäle eine Röhre teilen, dann liegen die Spannungen bei V1 und V2 am zweiten System ziemlich daneben.


    Ich hatte die gleichen Spannungen gemessen wie Winnie


    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo.

    Ich habe diesen Thread mit großem Interesse verfolgt.

    Als Elektronik-Stümper habe ich mich gefragt, ob es Sinn macht diese Variante

    zu kaufen:

    aufgerüstet MM RIAA ear834


    LG

    Dirk

    Hört mit:
    Micro Seiki DQX-1000/Moerch UP-4/ Sony XL-MC3/Audiocraft AC300/ Technics EPC-205 MK3 oder so...
    Pass Pearl
    Micro Seiki BL91 / Audiocraft AC3000 / Ortofon Venice
    Pass ONO Clone
    Audible Illusions Modulus L1 an Pass Aleph 3.5 Clone
    K&T Competition

  • ob es Sinn macht diese Variante

    zu kaufen:

    Moin Dirk,


    ja der hat Mundorf EVO drin, die Weissen. Also besser geht ja immer. Ich denke, die schwarzen Mundorf Silver Oil sind besser.


    Auch sehe ich im RIAA - Netzwerk nix Besonderes. Hier sollten die Kondensatoren auf jeden Fall in Styroflex odder Glimmer gewechselt werden.


    Berichte mal.


    LG Winnie.

  • Das Problem könnte beim deutschen Zoll auftreten. Da das Gerät weder ein CE-Zeichen noch sonstige Hinweise zur Sicherheit hat, könnte es beim Zoll eingezogen werden.

    Dann hast Du Geld ausgegeben und nichts dafür bekommen.


    Toni