Schallplatten - digitale Master - Auflösung

  • Das war von mir keine persönliche Wertung, ob ich das gut finde oder nicht.

    Ich will nur verdeutlichen, warum sich Digitaltechnik bei komplexen Studioproduktionen durchgesetzt hat.

    Denn letztlich ist Musik, wenn man sie professionell betreibt, auch Business, und da gilt wie in anderen Branchen auch Zeit ist Geld.

    Das ist etwas ganz anderes als auf der Konsumentenseite Musik zu genießen in der Freizeit.


    Gruß

    Markus

  • Digital lassen sich Aufnahmen viel effektiver editieren, genauso wie bei digitalen Bildern oder Filmen. Das ist Stand der Technik.


    Das die Schallplatte davon profitiert, ist hauptsächlich der Formatbekriegerei geschuldet. Die CD hat keinen legitimen Nachfolger bekommen, die Industrie ist mehr mit Kopierrechten als Verbreitung beschäftigt. Die SACD konnte sich schon mangels breiten Medienangebot nicht recht verbreiten, auch die Player sind eher homöopathisch verteilt. Moderne Technik spielt von Festplatte oder Flashspeicher. Als kopierbare Dateien möchte die Industrie aber nicht veröffentlichen, also ist auch die Auswahl zum Download für echte(!) HD-Digitalaufnahmen sehr begrenzt. Auf Schallplatte habe ich derzeit die einzige Möglichkeit mittels guten Abtastersetup Musik in HD-Digital zu hören. Daher kaufe ich auch Digitalaufnahmen auf Schallplatte, denn mein Setup gibt die Vorteil gegenüber der CD auch hier weiter.

    Gruß André
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  • Als kopierbare Dateien möchte die Industrie aber nicht veröffentlichen, also ist auch die Auswahl zum Download für echte(!) HD-Digitalaufnahmen sehr begrenzt.

    Stimmt so nicht. Qobuz & Co. bieten inzwischen eine ganze Menge an nativen Digitalaufnahmen (also nicht die Remasterings alter analoger Aufnahmen) in high Resolution. Und zwar ohne Kopierschutz und in verschiedenen verlustfreien Formaten (wav, flac usw.). Die kannst Du mit jedem halbwegs vernünftigen Festplattenplayer (z.B. den Sony hap-s1 für unter 1000 Euro) bestens wiedergeben. Da braucht man nix besonderes dazu. Auch wenn der Highend-Händler was anderes sagt, es sind nur Nullen und Einsen. Ich bin Plattenhörer wohlgemerkt und kritisiere gerne digitale Konserven - u.a. ist es schon putzig, dass sich 40 Jahre nach dem Start der CD digitales in high Resolution langsam fast wie eine gute Analogaufnahme anhört. Aber, warum man dann so eine Aufnahme in 24/96 oder 24/192 erst noch durch den Flaschenhals der Schallplatte pressen muss, um sie zufriedenstellend zu hören, anstatt sie gleich und so wie sie ist in ein analoges Signal zu wandeln, musst Du mir erklären. Das verstehe ich nicht - wie erwähnt, ausgenommen man verzichtet grundsätzlich aus anderen Gründen auf einen Digitalplayer.


    Viele Grüße - Frank


    ps.: Meine aussortierten Platten mit Digitalaufnahmen aus den 80er Jahren biete ich Dir gerne an.

  • Morgen Markus,


    ein Audioeditor ist in seiner Struktur nix anderes, wie das analoge Pendant.

    Allerdings sind einige Probleme noch nicht ganz gelöst. Die Möglichkeiten sind aber gigantisch.

    Das ist nur mit höchstem Aufwand nachzulöten.


    schniekes Wochenende

    Wolfgang

  • Die Digitaltechnik wird nur durch Unverständnis von Halbwissenden so verteufelt, zu Unrecht.

    Da geb ich dir (auch als reiner Analogie aus überzeugung) völlig recht!

    Trotzdem muss man bei Digital aus irgendeinem mir unbekannten grund vorsichtig sein, man kann damit aber durchaus entgegen der gängigen meinung eine Analoge Quelle zu quasi 100 % kopieren, und zwar so das die Aufnahme auch tatsächlich wie das Original wieder Absolut Analog klingt!
    Ok, vielleicht fehlt dann das wirklich allerletzte quentchen natürlichkeit und musikalität welche Bandmaschinen verströmen, der letzte rest natürliche Analoge Magie welche die Musik erst "Atmen" lässt.

    Die Majors verstehen es aber jedenfalls nicht bei ihren Kauf CD´s diesen Analogen Masterband Klang wieder genauso auf CD rüberzubringen, und das wird mir immer ein Rätsel bleiben, ich schaffs jedenfalls bei meinen Digitalen DAT Aufnahmen, auch wenn ich zugegeben viel lieber über meine Bandmaschine Aufnehme.

    gruß

    volkmar



    Daher kaufe ich auch Digitalaufnahmen auf Schallplatte, denn mein Setup gibt die Vorteil gegenüber der CD auch hier weiter.

    :thumbup:

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • wenn man analog als Flaschenhals erkennt, ist das schon mal was.

    Zum Hören musst Du immer in die beschränkte analoge "Welt" zurück. Es stellt sich mir nur die Frage, warum ich die digitale Konserve nicht zu Hause auf einem Player in ein analoges Signal zurückverwandeln sollte? Wozu brauche ich ein Label, das mir zur weiteren Verteilung das Ganze zwangsläufig mit Verlusten auf das zusätzliche Medium Schallplatte kopiert, wenn ich es digital gleich 1:1 in high Resolution haben kann? Das meinte ich konkret mit dem Flaschenhals. Ich würde nie von einem grundsätzlichen analogen Flaschenhals sprechen, schon gar nicht, wenn es um eine rein analoge Kette geht. Das beste wäre analog natürlich eine Studer und eine Masterbandkopie - was nur wenige besitzen. Die Studer vielleicht, aber bei den Masterband-Kopien wird es dann eng. Davon abgesehen ist die Schallplatte nach meiner Meinung für die analoge Aufnahme das optimale Wiedergabemedium, für digitales eher ungeeignet.


    Viele Grüße - Frank

  • das ist wohl wahr, wenn man Lautsprecher in ihrer Funktion und Konstruktion als gegeben nimmt.

    Und wenn man das menschliche Hörvermögen in seiner Funktion und individuellen Konstruktion als gegeben nimmt.

    Interessant am Rande: man weiss bis heute nicht genau, wie der Hörvorgang hoher Töne so um und ab 10khz funktioniert. Nichts im menschlichen Ohr ist in der Lage, bei 10khz tatsächlich mitzuschwingen.


    Viele Grüße - Frank

  • Davon abgesehen ist die Schallplatte nach meiner Meinung für die analoge Aufnahme das optimale Wiedergabemedium, für digitales eher ungeeignet.

    Wieso, Schallplatte ist Schallplatte.

    Ich möchte mal den sehen, der anhand der Rillenstruktur unter dem Mikroskop feststellen kann, ob die ursprüngliche Aufnahme analog oder digital erfolgt ist.


    Gruß

    Markus

  • Ich möchte mal den sehen, der anhand der Rillenstruktur unter dem Mikroskop feststellen kann, ob die ursprüngliche Aufnahme analog oder digital erfolgt ist.

    Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Einen Unterschied hörst Du, wenn Du die gleiche digitale Aufnahme einmal digital in high Resolution auf einem Festplattenplayer abspielst und dann die Vinylausgabe davon. Ist mir auch nicht ganz klar, warum man unbedingt das (geniale) analoge Medium Schallplatte mit digitalen Aufnahmen vergewaltigen will. Lasst doch beide technischen Konzepte nebeneinander bestehen.


    Viele Grüße - Frank

  • Der Zusammenhang ist ganz einfach: Die Schallplatte liegt als Endprodukt vor.

    Entweder klingt die gut oder nicht.

    Was im Studio im Einzelnen vorher passiert ist, weiß niemand, der nicht dabei war.

    Wieso soll es den Hörer am Ende der Kette jucken, ob einer gut klingenden LP eine digitale oder eine analoge Aufnahme zugrunde lag?

    Ich finde diese ganze Denkweise seltsam. Nehmen wir an, man hat eine Lieblingsaufnahme und dachte immer, die wäre rein analog. Auf einmal stellt sich heraus, sie ist es nicht. Klingt die dann durch dieses Wissen auf einmal schlechter?

    Erinnert mich irgendwie an manche Fans, die eine bestimmte Musik immer gut fanden und sie plötzlich nicht mehr gut finden, wenn sie erfahren, dass der Musiker irgendwas gemacht hat, was ihnen nicht passt, die falsche Partei gewählt oder was auch immer.


    Gruß

    Markus

  • Der Zusammenhang ist ganz einfach: Die Schallplatte liegt als Endprodukt vor.

    Entweder klingt die gut oder nicht.

    Was im Studio im Einzelnen vorher passiert ist, weiß niemand, der nicht dabei war.

    Ja dann müssen wir nicht weiter diskutieren. Ist nicht böse gemeint, aber damit bist Du der ideale Konsument.


    Viele Grüße - Frank

  • Ist mir auch nicht ganz klar, warum man unbedingt das (geniale) analoge Medium Schallplatte mit digitalen Aufnahmen vergewaltigen will. Lasst doch beide technischen Konzepte nebeneinander bestehen.

    Hallo Frank, das ist ganz einfach. Ich zum Beispiel habe mir aus Mangel an adäquatem digitalen Gerätschaften, schon Jahre keine digitale Musik mehr gekauft. Sollte ich deiner Meinung nach, zum Beispiel Dvoraks Violinkonzert mit Anne-Sophie Mutter (DG von 2013) nicht kaufen nur weil der Ursprung digital ist?


    PS: Dem Vinyl tut's auch nicht weh, wenn die Musik mal digital war.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Nein, ich bin nur Realist und kein Dogmatiker. Das ist ein Unterschied.

    Und ich trenne gerne zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis hatte ich schon meine größte Freude an einer Schachtel alter Kassetten aus einem Nachlass und einem Ghettoblaster. Das hinderte mich (als Techniker) aber nicht daran, die schlechte Tonqualität des gehörten zu bemerken.


    Hallo Frank, das ist ganz einfach. Ich zum Beispiel habe mir aus Mangel an adäquatem digitalen Gerätschaften, schon Jahre keine digitale Musik mehr gekauft. Sollte ich deiner Meinung nach, zum Beispiel Dvoraks Violinkonzert mit Anne-Sophie Mutter (DG von 2013) nicht kaufen nur weil der Ursprung digital ist?

    Hallo Jörg, das war meinerseits schon ein paar Beiträge früher ausdrücklich gewürdigt worden. Also, dass jemand logischerweise auch digital zur Platte greift, wenn er keinen guten Digitalplayer hat oder will.


    Viele Grüße - Frank

  • Mir ging es ja eben um den Fall, wenn die Qualität gut ist.

    Verstehe ich doch. Nebenbei: wenn ich technisch realisieren wollte, was mir theoretisch über Tontechnik klar ist, müsste ich erstmal meine Anlage verschenken, ebenso die Hälfte meiner Platten, einen Kredit aufnehmen und die Hifi-Branche mit hohen Summen beglücken. Und, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich hinterher mehr Freude an der Musik hätte als heute. Denn, im Prinzip bin ich zufrieden mit dem, was ich habe.


    Viele Grüße - Frank