Thorens TD 135 Mark II - immer noch empfehlenswert? Ersatzteile?

  • Liebes Forum,

    ich möchte mich kurz vorstellen, bin knapp 50 Jahre jung, komme aus der Nähe von Frankfurt und entdecke wieder die alte Liebe zu Vinyl.

    Bisher habe ich nur passiv mitgelesen bzw. versucht einen Überblick zu bekommen.

    Aktuell habe ich einen Dual 505-4 (noch die alte Version) im Einsatz bzw. meine Tochter hat ihn aktuell in Beschlag.

    Irgendwie reizt mich ursprünglich mal eine Reibradler a la Dual 1019, 1219 oder eben 1229.

    Jetzt ist aber durch Zufall ein Bekannter auf mich zugekommen und meinte er hätte noch so einen "komischen alten Thorens" rumstehen, auf Nachfrage meinte er es handelt sich um das Modell 135 Mark II und er wäre bereit ihn so für 400-500 EUR abzugeben.

    Da mir die alte klassische Optik ja schon vom Dual gut gefällt finde ich die Kiste auch nicht verkehrt.

    Jetzt stelle ich mir nur folgende Fragen ob sich denn der Mehrwert gegenüber einem Dual (die liegen ja eher bei der Hälfte?) wirklich lohnt?

    Ist der kleine Bruder des Thorens 124, zumindest wird der 135 Mark II immer so bezeichnet (?), als "Hifi-Stereo" Plattenspieler noch empfehlenswert?

    Wie sieht es mit der Ersatzteilversorgung aus?

    Wenn ich es richtig sehe verwendet der 135 viele Teile vom 124?

    Motor und Treibräder, und Reibrad sind gleich?

    Und ansonsten sehe ich auf den Bildern sehr viele bzw. eigentlich nur Metallteile, Hebel, etc., - hier mal die unbedarfte Annahme, dass etwas "kaputt" geht, könnte man neue Teile "fräsen" lassen?

    Was meint ihr zu dem 135 Mark II? Wer hat ihn im Einsatz und kennt ihn?

    Danke!!

  • Hallo previlo

    Mit TD135 in einer guten "Grundverfassung" kannst Du fast nichts falsch machen. Ersatzteile findet man gut. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der 135er den selben Hauptteller wie der TD124 verwendet, da ist man mit dem Einsatz der Tonabnehmer limitiert (Gusseisenteller - magnetisch).

    Mit meinem TD124 bin ich am Ende der Suche nach dem richtigen Plattenspieler angelangt, das Teil macht mir Spass. Musste aber einiges an Zeit und Geld für die Revision investieren. Verglichen mit den Dual spielt der Thorens schon in einer andern Liga. Eine generelle Empfehlung ist da schwer abzugeben. Wie anfangs erwähnt ist der Zustand des TD135 Ausgangslage weiterer Investitionen in Revision usw.


    Grüsse

    Alessandro

  • Der TD135 hat einen antimagnetischen Teller, keinen Alusubteller, keine Start-Stop Funktion, ein Blech- statt Gusschassis und dafür aber eine Endabschschaltung gegenüber dem TD124.

    Monohörer

  • Aber so ein gut erhaltener 124 liegt dann eher bei 2000/2500 oder? Oder bekommt man diese auch günstiger (realistisch betrachtet)?

    Was wäre denn realistisch für einen 135er (Mark II)? Wobei mit die Endabschaltung schon sehr gut gefällt...

  • Moin,


    würde mich für den Anfang nicht auf einen TD135MKII oder TD124 versteifen,

    wird nur eine Baustelle. Sobald Du ein wenig in der Materie Erfahrung gesammelt

    und die passende Kohle hast, würde ich erst mich nach einen TD124 umsehen !

    Ein TD135MKII ist eher selten anzutreffen.


    Für den Übergang zum TD124, wäre mein Vorschlag ein TD 320MKII oder ein Dual 721.

    So ganz Vintage ist der TD320 MKII wohl nicht aber ....als Übergang.


    Falls es unbedingt ein TD135MKII(nur ein MKII) sein muss, würde ich den von deinem Bekannten

    anschauen und testen, nebenbei in Verhandlung gehen !....300-350€...ist auch vom optischen

    Zustand abhängig...technisch muss man in der Regel immer was machen.


    Grüße

    Arnold

    ...:meld:es kommt nix besseres nach... :heul:

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  • Hallo Oliver,

    ich würde den TD135 erstmal kaufen sofern Du eine restauration würdige Basis siehst. Seh zu das Du ihn günstig bekommst. Dann würde ich mich nach einem soliden Dreher umsehen den Du während einer Restaurationsphase (ist mit Sicherheit ein spannende Sache) nutzen kannst. Die erwähnten Dual Player von Dir sind auch nicht ohne wenn sie nicht durch Fachmanns Hand gegangen sind. Ein DD oder wie von anderen empfohlen ... ein soldier Thorens macht auf sehr viel Spaß.


    Den TD135 deshalb kaufen, weil ein top restaurierter TD-135 mit Sicherheit klasse spielen wird und im Bedarfsfall richtig gute Kohle wert ist. Und ... so leicht kommt man an so einen Klassiker nicht mehr ran! Du musst nur u.a. zusehen das das orig. Headshell dabei ist. Dafür wird mittlerweile viel Geld gefordert.


    Meine Meinung dazu.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Sorry wenn ich das Thema nochmal hochbringe, leider hatte ich noch keine Gelegenheit den angebotenen 135 II zu besichtigen. Aber ich habe noch eine Frage zum 124: Gab es den auch mal mit Endabschaltung, bzw. könnte man diese nicht auch mittels dem TP 14 (wie beim 135 II) oder einem anderen Arm realisieren? Oder ist das total unrealistisch?

    Danke und liebe Grüße

    Oliver

  • Hallo, original gab es beim TD 124 mit dem TP 14 keine Endabschatung.

    War halt als "Studiolaufwerk" gedacht, wo man beim Laufwerk sitzt und sofort abschalten kann, wenn die Platte aus ist.

    Monohörer

  • Ein gut erhaltener TD135 MKII ist erstens eine sehr gesuchte und daher teure Rarität !Und zweitens wird mit ein wenig Aufwand der Thrones Reibradler Traum wahr ....;)

  • Der 124 ist ungleich vielseitiger, freie Wahl des Tonarms, Gusschassis, Schnellstart und -stopp mit Hilfsteller usw... Bei ähnlichem Restaurationsaufwand...

    „Doubt everything...“

  • Völlig egal erst mal - man nimmt den, den man mit vertretbarem finanziellen Aufwand bekommen und ggf. überarbeiten lassen kann (Schopper ist gut aber eben nicht billig)..

    Hat man beide zur Auswahl, würde ich natürlich auch den 124er nehmen (wenn das Budget für beide nicht ausreicht, wobei man die Aufarbeitung des No.2 ja ggf. noch aufschieben kann).

  • Thorens TD 135 ist eine günstige Variante als Einstieg in die Reibrad - Laufwerke.

    Eine wirklich gute Alternative wäre noch ein Lenco L70!

    Alles andere, Garrard 301 oder TD 124 liegen in anderen Preisklassen.

  • Also: der Schwachpunkt beim 135 ist der Arm, vor allem wenn er nicht überholt ist. Und auch dann wird man damit keine großen Sprünge machen können. Da ist der 124er, wie schon erwähnt, deutlich vielseitiger, aber auch deutlich teurer. Ein 135er ist keine teure Rarität, das ist nicht wahr. Um in die Welt der Reibradler einzusteigen könntest du tatsächlich einen guten Dual 1019 oder 1219/29 nehmen. Wenn die überholt sind, hast du den deutlichen besseren Arm drauf und viel Freude. Beim Lenco bieten sich für viel kleineres Geld als mit dem 124er eine Menge Möglichkeiten. Mechanisch ist er viel leichter zu handeln und überholen als alle vorher genannten. Der normale Originalarm ist nicht der Brüller, kann aber mit neuen Lagern besser spielen, als man denkt. Andere Arm kann man bei passender Länge gut hineinfrickeln - endlose Beispiele dafür findest du auf: http://www.lencoheaven.net

    Mit einem guten Arm und vernünftiger Zarge kannst du mit einem revidierten Lenco zufrieden bis ans Ende deiner Tage hören - das ist ne ganz andere Liga als dein jetziger Dual. Einen 135er würde ich nicht nehmen, damit kommst du nicht wirklich weit - ich hatte auch mal einen, ist also nicht nur Hörensagen.

    Viel Spaß bei der Entscheidung.

    Beste Grüße Chris

  • Kann Konrad und Chris nur zustimmen. Lenco L75 und L78 sind Klasse Spieler: Robust, günstig und einfach zu reparieren/pimpen. Ein L75 spielt auf verdammt hohem Niveau, wenn der Arm gemacht oder ausgetauscht ist. Bestimmt nicht schlechter, als ein 301er oder ein 124er. Aber auch die genannten Duals sind schon richtig gut und der Arm eines 1219/1229 ist nicht zu verachten. Alles eine Frage des Geschmacks.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo,


    vielem hier kann ich nur zustimmen und auch ich finde die Preise für die Thorense teils überambitioniert, aber wir sollten hier nicht am Ende zum Ergebnis kommen, daß eigentlich alle hier aufgezählten Reibradler im Grunde gleichwertig sind - das wäre nämlich auch IMHO nicht richtig.


    Bei all der Bastelei kommt es am Ende natürlich fast mehr auf das jeweilige Können des Besitzers an, als daß die Eigenschaften des "Basisgerätes" ins Gewicht fallen. Meist haben wir es ja mit ner Eigenbauzarge zu tun und ner neuen Verkabelung und teils muß noch ein Arm gewählt werden und der Tonabnehmer erst und ne Auflage haben wir auch noch und....


    Ich will getz auch gar nicht meinen persönlichen Geschmack als finale Weisheit hier posten - aber noch schnell Perpetuum Ebner ins Rennen werfen. Der PE 33 Studio ist für mich eine in vielen Punkten gleichwertige Alternative zum TD 124, wenn man auf den Kingsize-Plattenteller verzichten kann...



    Grüssle Henner