DAB+ in Hessen - Totgesagte leben länger

  • Die Prognosekarte ist sehr aufschlussreich. Wie erklärt der hr eigentlich seinen Beitragszahlern die weißen Flecken im Reinhardswald, der Rhön, im Spessart, im Odenwald, im Taunus, im Westerwald, im Rothaargebirge und im Waldecker Upland? Dass gerade DAB+ in bergigen Regionen enorme Vorteile haben soll, entspricht offensichtlich nicht der Realität.

    Gruß tomfritz

  • Die Prognosekarte ist sehr aufschlussreich. Wie erklärt der hr eigentlich seinen Beitragszahlern die weißen Flecken im Reinhardswald, der Rhön, im Spessart, im Odenwald, im Taunus, im Westerwald, im Rothaargebirge und im Waldecker Upland?

    Die haben gehört, daß Du in eine dieser Regionen ziehen möchtest und möchten Dir nicht die Gelegenheit nehmen, Dich negativ über DAB+ auszulassen. ;)


    Vielleicht geht der HR auch davon aus, daß die meisten seiner Beitragszahler Informationen wie ...

    • Am 02.04.2019 kam der DAB+-Sender Gelnhausen hinzu.
    • Geplant für 2019: Inbetriebnahme des Senders Gießen-Dünsberg (5kW)
    • Geplant für 2019: Inbetriebnahme des Senders Würzberg bei Michelstadt (10kW)
    • Geplant für 2019: Verdopplung der Sendeleistung des Senders Habichtswald (Nordhessen) (auf 10kW)

    ... so verstehen, daß das DAB+-Sendernetz noch nicht fertig ausgebaut ist und noch weitere Sender hinzu kommen.



    Dass gerade DAB+ in bergigen Regionen enorme Vorteile haben soll, entspricht offensichtlich nicht der Realität.

    Am geplanten DAB+-Standort Würzberg befinden sich übrigens schon heute UKW-Hilfssender mit 5kW Strahlungsleistung, da sonst die UKW-Versorgung dort nicht sichergestellt ist.

    Allerdings bieten diese nicht die Vorteile, die ein digitales Gleichwellennetz bietet.

    Schaltet dort das RDS auf einen dieser Sender um, so sind auch diese nicht ohne Rauscheinbrüche, Flatterfading und Verzerrungen zu hören. Das sind die Probleme, die UKW in den "Bergen" hat.

    DAB+ kann auch Mehrwegempfang (der auf UKW zu Störungen führt) auswerten, sowie die Signale der benachtbarten DAB+-Sender im Gleichwellennetz zur Empfangsverbesserung nutzen.

    Der Vorteil liegt also nicht bei der Reichweite eines Senders, sondern in dem Zusammenspiel mit den überlappend ausstrahlenden Sendern in einem Gleichwellennetz.



    Viele Grüße


    528

  • Was ist denn bitteschön ein Hilfssender? Ist dann der Große Feldberg für DAB+ ebenfalls ein Hilfssender? Schließlich hat er auch nur eine Strahlungsleistung von 5 kW! Und dabei dachte ich immer, dass der Große Feldberg der Hauptsender des hr sei. So kann man sich irren.:/


    Aber noch einmal zurück zur Prognosekarte. Wenn doch das Zusammenspiel der Signale in einem DAB-Gleichwellennetz so wunderbar klappt, warum hat man dann direkt in Sendernähe zum Hohen Meißner einen weißen Fleck (siehe rechte Ecke des grünen Dreiecks)?

    Gruß tomfritz

  • Was ist denn bitteschön ein Hilfssender?

    Etwas zwischen Grundnetzsender und Füllsender. Mit 5kW ist das in meinem Sprachgebrauch kein UKW-Füllsender mehr.

    Wir können uns aber gerne auf eine andere Begrifflichkeit einigen, bevor das hier wieder eskaliert. Mach mal einen Vorschlag.



    Ist dann der Große Feldberg für DAB+ ebenfalls ein Hilfssender?

    Nein.



    Aber noch einmal zurück zur Prognosekarte. Wenn doch das Zusammenspiel der Signale in einem DAB-Gleichwellennetz so wunderbar klappt, warum hat man dann direkt in Sendernähe zum Hohen Meißner einen weißen Fleck (siehe rechte Ecke des grünen Dreiecks)?

    Antennendiagramm? Berechnungsungenauigkeit der Prognose?

    An einigen weißen Stellen in der Karte habe ich im Auto problemlos Empfang, deshalb würde ich die Karte als das ansehen, was sie ist: Eine Empfangsprognose und keine Karte mit Messungen.

    Du kannst aber gerne mal den HR anschreiben und uns an der Antwort teilhaben lassen.



    Viele Grüße


    528

  • Also ist die Empfangsprognose falsch und entspricht nicht den Realitäten, die in Wirklichkeit viel besser sind? Warum sollte der hr die Ist-Situation schlechter darstellen, als sie tatsächlich ist?

    Gruß tomfritz

  • Also ist die Empfangsprognose falsch und entspricht nicht den Realitäten, die in Wirklichkeit viel besser sind? Warum sollte der hr die Ist-Situation schlechter darstellen, als sie tatsächlich ist?

    Wie ich schon mal schrieb, ist es eine Prognose. Eine Prognose ist eine wissenschaftlich begründete Voraussage.Wenn Prognosen immer zu 100% stimmen würden, könnten wir uns z.B. auch die Wahlen sparen.



    Viele Grüße


    528

  • Mittlerweile ist man in der Lage sehr genaue Prognosen abgeben zu können, die im Wesentlichen der Realität entsprechen. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass der hr die Ist-Situation bewusst schlechter darstellt, als sie ist. Dennoch ist es doch sehr bemerkenswert, dass sich in Sendernähe zum Sender Hoher Meißner ein weißer Fleck ergibt. Dies kann ich mir nur mit damit erklären, dass der Sender Hoher Meißner im Gegensatz zu den anderen Sendern im Gleichwellennetz nicht vertikal abstrahlt, sondern horizontal. Nach meinem Kenntnisstand hat man aus Kostengründen auf eine neue Sendeantenne verzichtet und sendet dort über die alte VHF-Sendeantenne, die seinerzeit für die Abstrahlung des analogen Fernsehens genutzt wurde. Diese ist horizontal ausgerichtet. Damals wurde die ARD auch im Kanal 7 verbreitet, was diese Tafel belegt... http://www.senderfotos-bb.de/bilder2/meissner75.jpg


    Wer sich mal intensiver mit DAB-Gleichwellennetzen beschäftigt, wird schnell feststellen, dass diese recht kompliziert im Aufbau sind. Das ist auch der Grund, warum der NDR weitestgehend darauf verzichtet. Zunächst müssen alle Sender so zueinander stehen, dass innerhalb des angestrebten Empfangsgebiets das Schutzintervall eingehalten wird. Das bedeutet für die Praxis bei den aktuellen Parametern einen maximalen Abstand von ca. 75 Kilometern, den die Sender zueinander nicht überschreiten dürfen. Dann müssen diese Sender hundertprozentig exakt synchron senden. Dies gewährleistet man damit, dass man dazu das GPS-System nutzt. Tanzt wegen irgendwelcher Probleme ein Sender innerhalb des SFN aus der Reihe, versaut das großflächig den Empfang. Die Empfänger bleiben in diesem Empfangsgebiet stumm, weil sie die zeitverzögerten Signale nicht mehr dekodieren können. Nun kommt es immer mal wieder wetterbedingt zu troposphärischen Überreichweiten, die auch bis in den VHF-Bereich hinein reichen können. Plötzlich erreichen weiter entfernte Sender außerhalb der Schutzintervallzone so hohe Feldstärken, dass sie zu Störern werden, weil ihre Signale infolge der größeren Entfernung geringfügig zeitverzögert eintreffen und es deshalb zu Aussetzern beim Empfang kommen kann. Dies kommt z.B. im Bundesmux vor, der ja bekanntlich über viele Sender in ein und demselben Kanal 5C verbreitet wird. Oft konnte ich schon die Beobachtung machen, dass an manchen Tagen auf der gleichen Strecke absolut keinen Aussetzer vorkommt, an anderen Tagen jedoch sehr viele. Dann hatte das immer diese Gründe.


    Erinnern wir uns zurück an die Zeit des analogen Fernsehens. Dort hatte man dann bei Überreichweiten eine sogenannte "Jalousie" im Bild, die von einem Sender verursacht wurde, der auf dem gleichen Kanal sendete. Die Bildwiedergabe war dadurch beeinträchtigt, aber im Gegensatz zu einem digitalen Gleichwellennetz, welches auch für DAB+ verwendet wird, brach das Signal selten völlig zusammen. Um hier den Bogen zum Sender Hoher Meißner zu spannen, verlinke ich mal ein Bild, welches einen Überreichweitenempfang der ARD dieses Senders in Bremen zeigt, natürlich auch mit der eben beschriebenen "Jalousie" im Bild.... http://senderbau.de/fernsehweitempfang/hr1_m.htm .

    Gruß tomfritz

  • Mittlerweile ist man in der Lage sehr genaue Prognosen abgeben zu können, die im Wesentlichen der Realität entsprechen.

    Im Wesentlichen, nicht im Detail. Siehe dazu auch die Anmerkung in dem Dokument.

    Zitat: Die realen Bedingungen können aufgrund der örtlichen besonderen Gegebenheiten von der Prognose abweichen.


    Aber wenn Du es besser kannst, dann nenne doch bitte mal die Parameter, die Deiner Meinung nach für eine solche "bessere" Prognose errechnet werden müssten und welche Software das mit welchem Datenmodell macht.



    Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass der hr die Ist-Situation bewusst schlechter darstellt, als sie ist.

    Was genau an der Aussage - "an einigen weißen Stellen in der Karte habe ich im Auto problemlos Empfang ..." - verstehst Du nicht?



    Dies kann ich mir nur mit damit erklären, dass der Sender Hoher Meißner im Gegensatz zu den anderen Sendern im Gleichwellennetz nicht vertikal abstrahlt, sondern horizontal.

    Echt jetzt? Unglaublich! Hast Du die Bildzeitung schon informiert?

    Es ist aber kein Geheimnis und betrifft auch "Hessen Nord" und den "Bundesmux" von diesem Standort (siehe seriöse Senderlisten).



    Zum Rest Deines Postings: NDR, Gleichwellennetze und Schutzintervall

    Daß dem NDR Gleichwellennetze zu kompliziert sind, halte ich für eine "sportliche Behauptung". Gibts es dazu eine Quelle?


    Der Schutzintervall ermöglicht die Nutzung von Mehrwegempfang zur Signalverbesserung und minimiert Störungen beim Gleichwellenbetrieb. Der maximal mögliche Senderabstand ergibt sich durch den Übertragungsmodus, der auch die Länge des Schutzintervalls festlegt. Im Übertragungsmodus 1 sind das dann ca. 90km.

    Daraus ergibt sich aber nicht gleich eine Störung von DAB+ bei Überreichweiten.

    DAB+ nutze ich seit einigen Jahren und es zeigt sich als sehr zuverlässiges System. Deine Beobachtung, daß der Bundesmux öfters durch Überreichweiten gestört sei, kann ich nicht bestätigen.



    Viele Grüße


    528

  • Ich habe nicht behauptet, dass ich eine bessere Prognosekarte erstellen könnte oder dass ich eine bessere Prognosekarte bräuchte. Mir reicht die vorhandene um zu erkennen, dass die Versorgung in bergigen Regionen schwierig ist. Die weißen Flecken im Reinhardswald, der Rhön, im Spessart, im Odenwald, im Taunus, im Westerwald, im Rothaargebirge und im Waldecker Land bestätigen dies.


    Wenn irgendjemand entgegen der Prognose Empfang hat oder nicht, ist dass für das Wesentliche, was man mit solch einer Prognose darstellen will, völlig irrelevant.


    Wer von der Physik der Wellenausbreitung keine Ahnung hat, wird wohl kaum die Bild als erste Adresse heranziehen, sondern eher Fachliteratur bemühen. Die Themen im Zusammenhang mit DAB+, die für die Bild interessant sind, gehen in eine doch etwas andere Richtung, wie dieses Beispiel zeigt.... https://www.bild.de/regional/a…gipfel-48456040.bild.html


    Der NDR ist in der Tat dieser Auffassung... https://www.teltarif.de/radio-…-dab-plus/news/73527.html

    Zitat

    Vom NDR heißt es, dass man bewusst diese Struktur gewählt hat, weil Gleichwellennetze auf dem flachen Land nicht so gut funktionieren.

    Wer die Rundfunkbänder nicht beobachtet wird auch keine Probleme in SFNs feststellen oder negiert sie bewusst. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht geben würde... https://www.teltarif.de/dab-pl…-probleme/news/75335.html .Und natürlich spielen dabei auch Überreichweiten eine Rolle... https://forum.digitalfernsehen…tterabh%C3%A4ngig.325969/

    Gruß tomfritz

  • Ich habe nicht behauptet, dass ich eine bessere Prognosekarte erstellen könnte oder dass ich eine bessere Prognosekarte bräuchte.

    Aber das hier hast Du behauptet:

    Mittlerweile ist man in der Lage sehr genaue Prognosen abgeben zu können ...

    Auf welchen Grundlagen basiert Deine Aussage, man könne heute sehr genaue Prognosen zum DAB+-Empfang erstellen?

    Mir fallen da drei Möglichkeiten ein:

    1. Du hast eigene Erfahrung bei dem Thema
    2. Du hast einen Fachartikel oder eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema gelesen
    3. Es gibt keine Grundlage und es war nur das übliche "dagegen" Geblubber, um etwas gegen DAB+ schreiben zu können.

    Punkt 1 hast Du schon verneint. Bleiben also noch die Punkte 2 und 3.

    Falls Punkt 2 zutrifft, bitte ich Dich die Quelle zu nennen.



    Wenn irgendjemand entgegen der Prognose Empfang hat oder nicht, ist dass für das Wesentliche, was man mit solch einer Prognose darstellen will, völlig irrelevant.

    Wenn Du in der Diskussion über einen Sachverhalt nicht weiterkommst, erklärst du ihn auf einmal für irrelevant.

    Dieser Punkt ist aber auf keinen Fall irrelevant. Eine Prognose kann in beide Richtungen abweichen. Es kann also sein, daß der Empfang an einer Stelle - entgegen der Prognose - gar nicht möglich ist, sowie es sein kann, daß der Empfang - entgegen der Prognose - möglich ist.

    Es ist deshalb wenig sinnvoll, sich über die weißen Flecken aufzuregen und Vermutungen anzustellen, solange diese nicht durch Messungen (oder wenigstens einer Empfangs-Testfahrt) belegt sind.

    Es steht Dir natürlich frei, auch diesen Thread mit Spekulationen und Deinen Anti-DAB-Befindlichkeiten zu fluten, gefallen muß es mir nicht.



    Wer die Rundfunkbänder nicht beobachtet wird auch keine Probleme in SFNs feststellen oder negiert sie bewusst. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht geben würde... https://www.teltarif.de/dab-pl…-probleme/news/75335.html .

    D.h., bei mir funktioniert DAB+ deshalb, weil ich keine Rundfunkbänder beobachte? Ok, damit kann ich leben. ;)


    Aber ernsthaft: Was soll der Link beweisen? Daß es am 17.01.2019 zu einer Störung im Bundesmux gekommen ist.

    Ein Sender von Antenne Bayern war Anfang der 90er Jahre mal defekt und machte gefühlte 500kHz Hub. Bis zur Behebung des Fehlers konnte man auf den Nachbarfrequenzen nichts mehr Empfangen. Hätte man deshalb jetzt UKW abschalten sollen?


    Der NDR ist in der Tat dieser Auffassung... https://www.teltarif.de/radio-…-dab-plus/news/73527.html


    Zitat

    Vom NDR heißt es, dass man bewusst diese Struktur gewählt hat, weil Gleichwellennetze auf dem flachen Land nicht so gut funktionieren.


    Also wird aus Deiner Aussage, dem NDR sind Gleichwellennetze zu kompliziert, jetzt die Aussage, daß diese auf dem flachen Land nicht funktionieren.

    Hast Du den Artikel, den Du verlinkt hast, gelesen?

    Zitat: Experten zweifeln diese Begründung jedoch an: So sorgen großflächige SFNs beispielsweise in Dänemark oder den Niederlanden, wo es ebenfalls keine oder kaum Berge gibt, für einwandfreie Empfangsergebnisse beim Digitalradio.


    Mir stellt sich langsam die Frage, was Du mit Deinen Beiträgen bewirken willst, bzw. was Du damit überhaupt zum Ausdruck bringen willst.

    Daß dir UKW lieber ist als DAB+, das habe ich ja verstanden. Aber was ist Dein Ziel? Was soll das alles? Was ist Deine Botschaft?



    Viele Grüße


    528

  • Man kann in der Tat heutzutage sehr genaue Prognosekarten erstellen. Die Rechenleistungen moderner Computer ermöglichen dies. Man kann dies sogar selbst tun, wenn man die entsprechenden Tools dazu bedienen kann und wenn man über einen leistungsfähigen Rechner verfügt. Die notwendigen Daten für eine Berechnung sind mittlerweile allgemein zugänglich, man findet sie im Netz.


    Natürlich kann es entgegen der Dokumentation in einer Prognosekarte Orte geben, die sich in einem Bereich von einem weißen Fleck befinden und an denen dennoch Empfang möglich ist. Ich selbst experimentiere gerade mit einer Mehrelement-Yagi, ob stabiler Empfang eines DAB-Senders von einem Nachbarland aus über 100 Kilometern möglich ist. Es dürfte klar sein, dass der Versuchsort als nicht versorgt für diesen Sender angegeben ist, obwohl man ihn doch ganz schwach mit 1-2 Balken empfangen kann. Sollte also jemand in einem, gemäß Prognosekarte, nicht versorgten Gebiet mit gutem Equipment dennoch Empfang haben, bedeutet das also nicht, dass die Prognosekarte generell falsch ist. Prognosekarten sollten weder zu pessimistisch, noch zu optimistisch berechnet sein. Die Prognosekarten des hr erfüllen nach meiner Wahrnehmung diesen Anspruch.


    Kommen wir zurück zum weißen Fleck im Osten des Senders Hoher Meißner. Dort hatte ich unlängst eine Testfahrt unternommen und kann den weißen Fleck bestätigen. Wenn man sich die Topographie anschaut, verwundert dies auch nicht weiter. Hinter dem Sender Hoher Meißner fällt das Gelände recht schnell stark ab. Hier könnte nun im SFN des hr-Muxes auf Kanal 7B der Sender Kreuzberg/Rhön aushelfen. Dieser sendet aber vertikal im Gegensatz zum Sender Hoher Meißner, der horizontal polarisiert ist. Außerdem liegt der Kreuzberg außerhalb des Schutzintervalls, so dass die unterschiedlich einfallenden DAB-Signale nicht mehr dekodiert werden können. Also hier trifft die Prognosekarte des hr die Realität.


    Die Funktionsfähigkeit von DAB+ hat natürlich nichts mit der Beobachtungsfähigkeit von Rundfunkbändern zu tun, jedoch sehr wohl mit den Ausbreitungsbedingungen in diesen. Man muss diese Ausbreitungsbedingungen nicht beobachten, aber dann wird man auch nicht verstehen, warum es manchmal zu Ausfällen und Aussetzern beim DAB-Empfang kommen kann und ein anderes Mal eben nicht passiert. In meinen Links dazu finden sich neben Beobachtungen weitere Erklärungen dazu (vgl. Ausführungen zu TropoDX). Das die Störungen vorkommen, ist ja bereits dokumentiert, das muss ich nun nicht mehr beweisen. Im Übrigen hat dies auch überhaupt nichts mit Störungen zu tun, die durch einen defekten Sender entstehen. Deswegen sind Vergleiche zu UKW-Sendern, die vermeintlich einen zu hohen Hub gehabt haben sollen, völlig irreführend.


    Meine Aussage war es, dass Gleichwellennetze kompliziert sind. Die Aussage des NDR war, dass diese auf dem flachen Land nicht so gut funktionieren. Wer meine Ausführungen verstanden hat, kann die Aussage des NDR einordnen. Man sollte dabei berücksichtigen, dass der NDR eine solche Aussage für seine Radiohörer trifft, von denen nicht unbedingt erwartet werden kann, dass diese sich in der Physik der Wellenausbreitung auskennen und sicherlich deswegen die einfach formulierte Aussage "funktionieren nicht so gut" gewählt wurde. Und ja, natürlich habe ich den ganzen Artikel gelesen, auch die Aussage "einwandfreie Empfangsergebnisse". Diese ist schlicht falsch. Es wird immer Orte, Situationen und Umstände geben, wo einwandfreier Empfang nicht gegeben ist.


    Abschließend frage ich mich, wo ich behauptet haben soll, dass mir UKW lieber als DAB+ ist. Wie ich an anderer Stelle hier im Forum bereits erwähnt habe, nutze ich nicht nur analoges UKW, sondern auch digitale Verbreitungsformen wie DAB+, DVB-S, DVB-S2 und Internetradio. Im Auto habe ich UKW und DAB+ und nutze es je nach Verfügbarkeit.

    Gruß tomfritz

  • Man kann in der Tat heutzutage sehr genaue Prognosekarten erstellen. Die Rechenleistungen moderner Computer ermöglichen dies. Man kann dies sogar selbst tun, wenn man die entsprechenden Tools dazu bedienen kann und wenn man über einen leistungsfähigen Rechner verfügt. Die notwendigen Daten für eine Berechnung sind mittlerweile allgemein zugänglich, man findet sie im Netz.

    Welche Parameter muß man Deiner Meinung nach berechnen, damit man eine Prognose für die Empfangbarkeit von DAB+ im SFN treffen kann?

    Wo im Netz findet man die notwendigen Daten?



    Ich selbst experimentiere gerade mit einer Mehrelement-Yagi, ob stabiler Empfang eines DAB-Senders von einem Nachbarland aus über 100 Kilometern möglich ist. Es dürfte klar sein, dass der Versuchsort als nicht versorgt für diesen Sender angegeben ist, obwohl man ihn doch ganz schwach mit 1-2 Balken empfangen kann. Sollte also jemand in einem, gemäß Prognosekarte, nicht versorgten Gebiet mit gutem Equipment dennoch Empfang haben, bedeutet das also nicht, dass die Prognosekarte generell falsch ist.

    Ich habe keine Mehrelement-Yagi auf meinem Auto.



    Kommen wir zurück zum weißen Fleck im Osten des Senders Hoher Meißner. Dort hatte ich unlängst eine Testfahrt unternommen und kann den weißen Fleck bestätigen. Wenn man sich die Topographie anschaut, verwundert dies auch nicht weiter. Hinter dem Sender Hoher Meißner fällt das Gelände recht schnell stark ab. Hier könnte nun im SFN des hr-Muxes auf Kanal 7B der Sender Kreuzberg/Rhön aushelfen. Dieser sendet aber vertikal im Gegensatz zum Sender Hoher Meißner, der horizontal polarisiert ist. Außerdem liegt der Kreuzberg außerhalb des Schutzintervalls, so dass die unterschiedlich einfallenden DAB-Signale nicht mehr dekodiert werden können.

    Also eine Situation, in der UKW auch nicht mehr funktioniert. Mit einem zusätzlichen Sender im SFN wäre dann DAB+ im Vorteil.



    Die Funktionsfähigkeit von DAB+ hat natürlich nichts mit der Beobachtungsfähigkeit von Rundfunkbändern zu tun, jedoch sehr wohl mit den Ausbreitungsbedingungen in diesen.

    Die Bedeutung eines Smileys ist Dir bekannt?



    Meine Aussage war es, dass Gleichwellennetze kompliziert sind.

    Und? Rundfunk per SAT ist auch kompliziert und es funktioniert. Und jetzt?

    Das System DAB ist auch ohne SFN komplexer als UKW, das ist so. Mit SFN ist es noch komplexer, dafür aber nochmals besser.


    Was also ist Deine Botschaft? Was willst Du uns damit sagen?

    Soll der HR jetzt das DAB+-Netz ausbauen, damit die weißen Flecke auf der Karte verschwinden, oder soll er es abbauen, weil es zu kompliziert ist und bei Überreichweiten (wie übrigens jeder andere Funkdienst auch) gestört werden kann?



    Und ja, natürlich habe ich den ganzen Artikel gelesen, auch die Aussage "einwandfreie Empfangsergebnisse". Diese ist schlicht falsch. Es wird immer Orte, Situationen und Umstände geben, wo einwandfreier Empfang nicht gegeben ist.

    Das ist auf UKW auch so? Also kann es Deiner Meinung nach auch auf UKW keinen einwandfreien Empfang geben, weil es irgendwo in Bayern hinterm Berg ein Funkloch gibt/geben kann.

    Was ein sinnfreies Geblubber.


    Auch hier meine Frage: Was willst Du damit sagen? Was ist Deine Botschaft?



    Viele Grüße


    528

    3 Mal editiert, zuletzt von 528 ()

  • Was man braucht?

    -exakte Koordinaten

    -Antennenhöhe über Grund

    -Antennendiagramm

    -Polarisation

    -Strahlungsleistung

    Die Daten findet man u.a. bei der BNetzA. Hier mal ein Beispiel wie das mit dem Tool RadioMobile aussehen kann. Berechnet wurde ein DAB-SFN mit drei Sendern... https://www.bilder-hochladen.net/i/aevc-5m-dd08.jpeg


    Keine Yagi am Auto? Kann ich gar nicht verstehen.... https://djholman.csde.washingt…RLUHFContest/DSC00208.JPG


    UKW funktioniert sehr wohl. Die Signale vom Sender Hoher Meißner sind zwar dort etwas mit Multipath belastet, aber die Signale aus der Rhön (hier Sender Heidelstein) kommen astrein an und auch die kann man nutzen. Ein einfacher Frequenzwechsel macht es möglich, den RDS ganz automatisch erledigt. Bei DAB+ hingegen bleibt es still, wenn man den hr hören will.


    Die Bedeutung von Smileys sind mir bei einigen Akteuren hier im Forum nicht klar, das stimmt.


    Was hat Satellitenempfang mit terrestrischem Empfang zu tun? Welche SFNs gibt es dort? Welche Überreichweitenphänomene treten auf?


    Und nein, ein SFN ist leider nicht besser als ein Netz mit unterschiedlichen Frequenzen, was die Situation am Meißner und an vielen anderen Stellen belegt.


    Der hr wird irgendwann sein DAB-Netz abbauen, wenn sich 5G-Broadcast etabliert hat. Das gilt aber nicht nur für den hr. Möglicherweise erfolgt dies sogar früher, wenn man DAB+ nicht mehr fördern sollte. Der hr gehört nämlich zu den Anstalten, die sparen müssen.


    Da UKW im Vergleich zu DAB+ eben nicht mit SFNs arbeitet, sondern mit Einzelfrequenzen, besteht hier die Möglichkeit auf eine ungestörte Frequenz zu wechseln.


    Abschließend: Da ich kein Bote bin, habe ich auch keine Botschaft. Es soll aber auch hier im Forum, wenn es stimmt was kolportiert wird, durchaus auch Boten mit monetären Interessen geben. Ein Schelm, wer jetzt Böses dabei denkt.

    Gruß tomfritz

  • Bei welchen Parametern am Empfangsort gehst Du von einer Emfangbarkeit von DAB+-Signalen aus?



    Keine Yagi am Auto? Kann ich gar nicht verstehen.... https://djholman.csde.washingt…RLUHFContest/DSC00208.JPG


    Die Bedeutung von Smileys sind mir bei einigen Akteuren hier im Forum nicht klar, das stimmt.

    Hier hätte ich ein Smiley eingesetzt. ;)



    UKW funktioniert sehr wohl. Die Signale vom Sender Hoher Meißner sind zwar dort etwas mit Multipath belastet, aber die Signale aus der Rhön (hier Sender Heidelstein) kommen astrein an und auch die kann man nutzen. Ein einfacher Frequenzwechsel macht es möglich, den RDS ganz automatisch erledigt. Bei DAB+ hingegen bleibt es still, wenn man den hr hören will.

    Du hattest doch folgendes geschrieben:

    Außerdem liegt der Kreuzberg außerhalb des Schutzintervalls, so dass die unterschiedlich einfallenden DAB-Signale nicht mehr dekodiert werden können.

    Also fehlt da noch ein Sender, damit das SFN dort richtig funktioniert. Die Situation dort sagt also nichts über SFN im allgemeinen aus.

    Hier mal ein Zitat aus dem von Dir verlinkten Artikel:

    https://www.teltarif.de/radio-…-dab-plus/news/73527.html


    Im Bereich zwischen Göttingen und Hildesheim zeigt sich ein weiterer Nachteil: Während sich beim Bundesmux die Sender Göttingen und Hildesheim (Sibbesse) im SFN ergänzen und ein aussetzerfreier Empfang möglich ist, sind im Bereich Northeim die NDR-Programme nur mit Störungen zu hören, da das NDR-Ensemble aus Göttingen und Hildesheim auf jeweils eigenen Frequenzen ausgestrahlt wird.

    Der von Dir verlinkte Artikel beschreibt es sehr schön. Man kann es auch auf der Fahrt von FFM nach Kassel auf der A5 testen. Der Mux Hessen-Süd ist ab ca. Alsfeld durch Abschattungen Richtung Süden öfters gestört, bis gar nichts mehr geht. Der Mux des HR geht störungsfrei, da sich die Sender im SFN ergänzen.

    Es ergibt sich dort das gleiche Bild, das der von Dir verlinkte Artikel für den Bereich zwischen Göttingen und Hildesheim beschreibt.

    Willst Du also immer noch behaupten, ein SFN biete keine Vorteile?

    Falls Du etwas anders damit sagen möchtest, tue es doch einfach mal klar und deutlich.



    Was hat Satellitenempfang mit terrestrischem Empfang zu tun? Welche SFNs gibt es dort? Welche Überreichweitenphänomene treten auf?

    Lesen und verstehen ist nicht so Deine Stärke?



    Der hr wird irgendwann sein DAB-Netz abbauen, wenn sich 5G-Broadcast etabliert hat. Das gilt aber nicht nur für den hr. Möglicherweise erfolgt dies sogar früher, wenn man DAB+ nicht mehr fördern sollte. Der hr gehört nämlich zu den Anstalten, die sparen müssen.

    DAB+ wird gefördert? Wer fördert es denn?


    Zu 5G Broadcast: Der von Dir genannte Test (der gefördert wird) überträgt TV bei 754MHz, das System sieht eine Funkzellengröße von maximal 60km vor.

    Bis sowas flächendeckend kommt, ist DAB+ schon viele Jahre deutschlandweit in Betrieb.

    Es kann doch von Dir nicht ernst gemeint sein, wenn Du auf der einen Seite DAB+ wegen der "hohen" Frequenz von ca. 200MHz kritisierst und dann mit etwas ankommst, was für TV optimiert ist und bei über 500MHz betrieben wird.


    Abschließend: Da ich kein Bote bin, habe ich auch keine Botschaft.

    Du hast doch bestimmt eine Meinung oder mochtest etwas bestimmtes zum Ausdruck bringen.

    Soll der HR jetzt das DAB+-Netz ausbauen, damit die weißen Flecke auf der Karte verschwinden, oder soll er es abbauen, weil es zu kompliziert ist und bei Überreichweiten (wie übrigens jeder andere Funkdienst auch) gestört werden kann?

    Sag doch bitte mal Deine Meinung dazu, anstatt wieder neue Nebelkerzen zu werfen.



    Grüße


    528

  • In den Prognosekarten werden die Empfangsfeldstärken mit unterschiedlichen Farben dargestellt. Genau darum geht es doch bei solchen Darstellungen, um zu erkennen ob was zu empfangen sein wird. Wer in weißen Flecken wohnt, hat sehr wahrscheinlich keinen Empfang.


    Ein Autoradio sollte in der Lage sein zwischen den einzelnen Muxen, die den gleichen Inhalt haben, hin und her zu schalten. Das sollte ähnlich gut funktionieren wie RDS bei UKW. Man braucht also nicht unbedingt ein SFN.


    Es wird hoffentlich niemand öffentlich behaupten wollen, dass DAB+ nicht gefördert würde. Im niedersächsischen Landtag wurde dieser Tage die Summe von 600 Mio€ bis 2025 geschätzt.


    Wie ich an anderer Stelle schon einmal geschrieben habe, bin ich davon überzeugt das 5G kommen wird, allein weil es die Industrie für künftige Anwendungen möchte. Stichwort autonomes Fahren.


    Mir ist es ehrlich gesagt scheißegal, ob der hr die Fördergelder im DAB-Grab versenkt und weiße Flecken schließt oder nicht. Mein Autoradio nutzt den Fallback auf UKW, so bleibe ich auf Empfang ;)

    Gruß tomfritz

  • In den Prognosekarten werden die Empfangsfeldstärken mit unterschiedlichen Farben dargestellt. Genau darum geht es doch bei solchen Darstellungen, um zu erkennen ob was zu empfangen sein wird. Wer in weißen Flecken wohnt, hat sehr wahrscheinlich keinen Empfang.

    Nur mit der Feldstärke wirst Du da nicht weit kommen. Eine entsprechende Untersuchung hatte ich in dem anderen DAB-Thread verlinkt.


    Ein Autoradio sollte in der Lage sein zwischen den einzelnen Muxen, die den gleichen Inhalt haben, hin und her zu schalten. Das sollte ähnlich gut funktionieren wie RDS bei UKW. Man braucht also nicht unbedingt ein SFN.

    Wenn das so wäre, wieso setzen dann alle anderen, außer dem NDR, SFN ein?



    Es wird hoffentlich niemand öffentlich behaupten wollen, dass DAB+ nicht gefördert würde. Im niedersächsischen Landtag wurde dieser Tage die Summe von 600 Mio€ bis 2025 geschätzt.

    Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, daß der DAB+-Ausbau und Betrieb durch den Rundfunkbeitrag bezhalt wird. Hast Du eine Quelle, die die Förderung belegt? Wer fördert in welcher Höhe?

    Würde ich gerne mal lesen.



    Mir ist es ehrlich gesagt scheißegal, ob der hr die Fördergelder im DAB-Grab versenkt und weiße Flecken schließt oder nicht. Mein Autoradio nutzt den Fallback auf UKW, so bleibe ich auf Empfang ;)

    Wenn Dir das alles egal ist, warum schreibst Du dann so oft, so viel und so kritisch zum Thema DAB+?



    Es soll aber auch hier im Forum, wenn es stimmt was kolportiert wird, durchaus auch Boten mit monetären Interessen geben. Ein Schelm, wer jetzt Böses dabei denkt.

    Ist das Deine Motivation beim Thema DAB+? Das würde einiges erklären.



    Viele Grüße


    528

  • In den Prognosekarten von RadioMobile werden aber Feldstärken angegeben. In der Prognosekarte des hr könnten auch noch andere Kriterien eingeflossen sein.


    Es geht nicht darum, ob es etwas so wäre, sondern wie es ist. Autoradios können zwischen inhaltsgleichen Muxen umschalten, das ist Fakt. Nur weil man SFNs realisieren kann, bedeutet das ja nicht, dass man das immer unbedingt so machen muss. Der NDR zeigt, dass man die Versorgung auch anders realisieren kann. Ob dies nur der NDR macht und alle anderen auf der Welt SFNs einsetzen, kann ich nicht sagen. Abgesehen davon verzichtet der NDR ja auch nicht gänzlich darauf.


    In dem anderen Faden, wo es um Abschaltung von UKW geht, hatte ich den Link des Landtags gesetzt.


    Ich finde nicht, dass ich kritisch über DAB+ schreibe nur weil ich Dinge klarstelle. Und wenn ich schreibe, dass es mir gleich ist, ob der hr die weißen Lücken schließt, bedeutet das ja nicht, dass mir alles egal ist.


    Ich bin kein Bote für irgendwas und habe auch nicht die Motivation einer zu werden. Dennoch darf ich doch eine Meinung zur Entwicklung des Rundfunks haben, oder?

    Gruß tomfritz

  • Es geht nicht darum, ob es etwas so wäre, sondern wie es ist. Autoradios können zwischen inhaltsgleichen Muxen umschalten, das ist Fakt.

    Ein gewisser Tonfritz hatte folgenden Artikel verlinkt:

    https://www.teltarif.de/radio-…-dab-plus/news/73527.html


    Zitat:

    Das Gegenteil ist der Fall: Viele Digitalradio-Geräte sind überfordert, wenn ein identisches DAB+-Ensemble auf unterschiedlichen Kanälen ausgestrahlt wird. Wer beispielsweise von Göttingen nach Hamburg über die A7 fährt und den NDR über DAB+ hören will, muss bei vielen Radios fünfmal den Suchlauf betätigen. Die wenigsten DAB+-Autoradios oder -Adapter verfügen über eine Funktion wie RDS beim UKW-Empfang und scannen im Hintergrund nach stärker einfallenden Kanälen. Oft wird zudem bei einem Suchlauf nicht der am stärksten einfallende Kanal gewählt, sondern derjenige, der als erster gefunden wird. Das Resultat sind häufige Ausssetzer und daher genervte Autofahrer.


    Welche Vorteile ein Gleichwellennetz (SFN) hat, kann man kann auch auf der Fahrt von FFM nach Kassel auf der A5 testen. Der Mux Hessen-Süd ist ab ca. Alsfeld durch Abschattungen Richtung Süden öfters gestört, bis gar nichts mehr geht. Schaltet man auf Hessen Nord, ist es genau anders herum. Durch Abschattungen Richtung Norden gibt es Aussetzer.

    Der Mux des HR geht dort störungsfrei, da sich die Sender im Gleichwellennetz (SFN) ergänzen. Es ist dabei völlig egal, welcher Sender mit seinem Signal am Radio ankommt. Das können durch Fading dann auch die Signale von 3 oder 4 Sendern sein, die den Empfang ermöglichen.

    Diesen Vorteil kann man bei Mehrfrequenzbetrieb auch nicht mit einem Radio mit drei und mehr Empfängern erreichen. Auch müssten sich die Sendebereiche der Sender mehr überlappen, als das bei einem SFN nötig ist.


    Mein Radio schaltet zwar von selbst auf einen anderen Mux (auch auf nicht inhaltsgleiche Muxe), wenn das Programm dort auch vertreten ist, jedoch erst nachdem der Empfang einen Moment ausbleibt und der andere Mux gefunden wurde. Ich sehe gegenüber einem SFN keinen Vorteil, jeodch viele Nachteile.


    BTW: In dem von Dir verlinkten Artikel findet sich auch noch folgender Hinweis:

    https://www.teltarif.de/radio-…-dab-plus/news/73527.html


    Zitat:

    Böse Zungen behaupten, der NDR wolle sich mit seiner DAB+-Politik möglichst viele Kanäle sichern. Das Problem: Wird ein Kanal in einer Region eingesetzt, ist er häufig in einem Radius von fast 200 km nicht mehr nutzbar. Das könnte schnell zu einer Frequenzknappheit in den Nordländern und angrenzenden Bundesländern führen.

    Der NDR sollte also darüber nachdenken, ob er künftig - auch im Sinne der Verbraucher - nicht wie alle anderen ARD-Anstalten seine digital-terrestrische Verbreitung doch auf landesweite Gleichwellennetze umstellt.


    Als ein Freund aus dem Norden hier zu Besuch war sagte er: "DAB+ funktioniert bei Euch ja tatsächlich".

    Ich hatte damals nicht verstanden, was er meint. Aber wenn der NDR so einen Unsinn macht, wundert es mich nicht.


    In dem anderen Faden, wo es um Abschaltung von UKW geht, hatte ich den Link des Landtags gesetzt.

    Ich habe dort keine Aufstellung der Födergelder und der Geldgeber gefunden. Hast Du einen Link auf eine solche Aufstellung?


    Ich finde nicht, dass ich kritisch über DAB+ schreibe nur weil ich Dinge klarstelle. Und wenn ich schreibe, dass es mir gleich ist, ob der hr die weißen Lücken schließt, bedeutet das ja nicht, dass mir alles egal ist.


    Ich bin kein Bote für irgendwas und habe auch nicht die Motivation einer zu werden. Dennoch darf ich doch eine Meinung zur Entwicklung des Rundfunks haben, oder?

    Welche Meinung hast Du denn? Das Du Gleichwellennetze für "kompliziert" hältst konnten wir hier lesen, aber was ist Deine Meinung dazu?

    Sollen die SFNs durch Mehrfrequenzbetrieb ersetzt werden? Was muß sich an DAB+ ändern, damit Du mit dem System zufrieden bist?

    Oder geht es Dir wie dem Pinguin von Uli Stein, der zufrieden ist, wenn er ein Schild mit der Aufschrift "DAGEGEN!" hochhalten kann?



    Viele Grüße


    528


    PS. Wer es nicht kennt: https://www.ulistein-onlineshop.de/de/aufkleber-dagegen

    2 Mal editiert, zuletzt von 528 ()

  • Gibt es mittlerweile nach "pomfritz" noch einen Clon namens "Tonfritz"? Habe ich noch gar nicht bemerkt.


    Dank seemless blending beherrschen moderne Autoradios sowohl den unterbrechungsfreien Übergang als Fallback auf UKW, als auch die Umschaltung auf einen inhaltsgleichen Mux. Wenn das Autoradio dies nicht beherrscht, liegt es nicht an DAB+. Der Vergleich der Muxe Hessen-Süd und Hessen-Nord mit dem hr ist irreführend, weil dem hr der Sender Rimberg, ganz in der Nähe von Alsfeld, zur Verfügung steht, den die anderen beiden Muxe nicht haben.


    Zitat

    Böse Zungen behaupten, der NDR wolle sich mit seiner DAB+-Politik möglichst viele Kanäle sichern.

    Was böse Zungen behaupten ist ebenso völlig irrelevant. Der NDR muss in seinen Muxen auch die jeweils richtige Regionalversion anbieten. Ich kann mir gut vorstellen, dass er auch deshalb kein flächendeckendes SFN aufbaut. Hat mal jemand von diesen bösen Zungen beim NDR angefragt,

    warum Gleichwellennetze auf dem flachen Land nicht so gut funktionieren? Oder wird immer nur das weitergetragen, was andere böse Zungen behaupten?


    Wie ich schon sagte, beinhaltet der Link aus dem anderen Faden ein Schätzung... https://www.landtag-niedersachsen.de/Dr ... -01955.pdf .Konkretes Zahlenwerk findet man u.a. auf den Seiten der ARD... https://www.ard.de/download/41…er_ARD_2017__Teil_III.pdf


    Habe ich anklingen lassen, dass man bei DAB+ was ändern müsse, damit ich zufrieden bin? Ganz im Gegenteil, ich halte DAB+ für obsolet. Wir brauchen hierzulande ein schnelles Internet, nicht nur kabelgebunden. In dieses sollte man investieren, da haben alle was davon und nicht nur die Radiohörer, die zusätzliche Programme ebenso über Internet hören können, sogar noch viel mehr, als es DAB+ jemals bieten könnte.

    Gruß tomfritz