DAB+ in Hessen - Totgesagte leben länger

  • Auf andere Art genau so schlimm ist heutzutage 1Live, Selten so ein dummes Format gehört, mit Nachrichten aus dem "Sektor".

    Ich kenne 1Live und kann Dir nur beipflichten. Ich dachte immer, die Sektoren hätte man spätestens seit der Wende überwunden. In NRW scheint es sie immer noch zu geben.

    Die Klangtechnik per DVB-S stufe ich nicht als top ein, aber für das Entdecken neuer Musik ist es in Ordnung.

    DVB-S ist datenreduziert und ungefähr auf dem Niveau vom Vorgänger ADR. DSR gibt es leider nicht mehr. Das war wohl zuviel Qualität :thumbdown:

    Gruß tomfritz

  • Der Klang an dieser Antenne war richtig gut, klar, luftig, räumlich, dynamisch.

    Dann wollten mehrere Mieter die privaten Fernsehsender empfangen und so wurde ein Kabelanschluß gelegt und dann leider auch der Rundfunkempfang darüber eingespielt.

    Ich stellete abends den Cambridge Tuner an und vorbei war es mit der Faszination, dynamisch begrenzt, ein enges Klangbild. Der Tuner blieb einfach aus.

    War das ein Kabelanschluß der damaligen Bundespost, oder ein Anschluß einer privaten Firma?

    Ich frage deshalb, weil die UKW-Sender bei der Bundespost damals ohne Klangbearbeitung umgesetzt wurden. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde sogar auf der ZF-Ebene umgesetzt.

    DVB-S ist datenreduziert und ungefähr auf dem Niveau vom Vorgänger ADR. DSR gibt es leider nicht mehr. Das war wohl zuviel Qualität :thumbdown:

    ADR hatte nur 192kBit/s bei deutlich älteren Encodern, die (zumindest für mich) immer deutlich hörbare Artefakte produziert haben. Die DVB-S-Aussendungen auf dem Hörfunktransponder der ARD sind, zumindest nach meinem Empfinden, deutlich besser als ADR und frei von hörbaren Artefakten.

    Von DSR (32kHz mit 14Bit nichtlinear) habe ich noch ein paar Mitschnitte auf DAT, die ich aber schlechter als aktuelles DVB-S (MPEG 1 Layer 2 mit 320kBit/s) der ARD einstufen würde. Das mag aber auch den damaligen A/D-Wandlern geschuldet sein. MPEG 1 Layer 2 klang aber zu der Zeit noch schlechter.



    Viele Grüße


    528

  • Wobei Klangbearbeitung und Bitdatenreduzierung sicher zwei Paar Stiefel sind.

    Jedes jemals beim Rundfunk verwendete Equipment, wie z.B. im Vinylzeitalter der verwendete Tonabnehmer, hat immer schon den Klang bearbeitet. Da konnte man sich noch drüber streiten, ob das den Klang aufwertet. Mit DAB+ kann sich der Sender Fachleute, die sich genau hierum kümmern, im Grunde sparen. Heute gibt es Samplitude & Co, nur drück mal dem Tonmeister eine 64kbs MP3-Musikdatei in Hand und sag ihm 'Mach das beste draus'. Da kriegt zumindest jeder, den ich kenne, schlechte Laune.

    schrecklich amüsant, aber...

    6 Mal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • dann bin ich mit meiner ersten Vermutung doch nicht so falsch gelegen.

    Und was hat der Porsche-Enkel nun damit zu tun?

    Nichts, aber er war Österreicher und Manager. Meine erste Vermutung hatte ich folgender Antwort ausgedrückt:

    Das kann ich sehr gut verstehen! Obwohl zu dieser Zeit war sowohl DAB, als auch UKW noch in sehr weiter ferne...

    und war eine Reaktion auf:

    Das hatte schon mal einer aus Österreich gemacht. Das will hier keiner mehr.

    das war von mir aber als Scherz gedacht, weil das weder mit DAB noch mit Rundfunk auf UKW Band2 zu tun hat.

    Aber mal im Ernst, selbst ein billiges DAB+Gerät vom Discounter kann die Programme nach Alphabet anzeigen. Es sollte mich wirklich schwer wundern, wenn ausgerechnet Dein Gerät das nicht kann.

    schön wärs! Am 9. Oktober 2018 hatte im Beitrag #317 im Die Wahrheit über DAB+ Thread einen ausführlichen Bericht darüber verfasst. DAB+ und DIN 1 Autoradios gehen einfach nicht zamm. egal wie schnell die CPU ist.

    aber wozu muss NDR 90,3 in Sankt Bartholomä empfangbar sein?

    muss nicht, kann der Sender aber wenn er will! Gegenfrage, wozu muss z.B. das Schwarzwaldradio oder Radio Horeb in Sankt Bartholomä empfangbar sein?

    Während der gesamten Autofahrt vielleicht nicht, denn im Tunnel geht es nicht

    SAT am Auto funktioniert während der Fahrt überhaupt nicht, außer man fährt dauernd geradeaus in die gleiche Richtung.

    Aktuell haben die Muxe doch schon Namen, z.B. Bayern, Hessen Süd, S.-Anhalt, Saarland, Bremen usw..

    sind aber nicht Deutschland weit empfangbar

    Nö, werde ich auch nicht. Die GEZ ist abgeschafft. Hier gibt es jetzt die Haushaltsabgabe.

    Egal wie das Kind im Augenblick heißt. Mit dem Geld sind sie, nach meinen Planungen, im Bundesweiten DAB+ Netz mit dabei.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Wobei Klangbearbeitung und Bitdatenreduzierung sicher zwei Paar Stiefel sind.

    Jedes jemals beim Rundfunk verwendete Equipment, wie z.B. im Vinylzeitalter der verwendete Tonabnehmer, hat im Grunde schon den Klang bearbeitet.

    DIe UKW-Umsetzung im Kabel damals war i.d.R. analog. An der Kopfstation wurde das Programm per UKW empfangen und auf der ZF-Ebene umgesetzt. Dabei ist, bis auf eine Verschlechterung des Rauschabstandes, eine Dynamikkompression nicht möglich.

    Es soll aber auch Orte gegeben haben, wo die Programme aus der Ferne zugeführt wurden, weil es keinen Standort mit sehr gutem TV-/Radioempfang gab. Wurde digital zugeführt, war das bei der Post damals 32kHz Abtastrate bei 14Bit Wortbreite. Vielleicht erklärt das die von Jaromir Jagr gemachte Beobachtung.



    Viele Grüße


    528


    PS. Bei dem Klang z.B. eines Tonabnehmers würde ich nicht von Klangbearbeitung sprechen wollen.

  • Echtes High Fidelity bräuchte vermutlich zuviel Bandbreite - analog, wie digital.


    Viele Grüße,

    Walter

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • das war von mir aber als Scherz gedacht

    Mit dieser Art von Scherzen wäre ich vorsichtig, zumal Österreich auch betroffen war.


    DAB+ und DIN 1 Autoradios gehen einfach nicht zamm. egal wie schnell die CPU ist.

    Was zu beweisen wäre. Ich glaube schon, dass es mittlerweile brauchbare DIN 1-Autoradios gibt.

    SAT am Auto funktioniert während der Fahrt überhaupt nicht, außer man fährt dauernd geradeaus in die gleiche Richtung

    Doch das funktioniert, schau mal hier... https://de.wikipedia.org/wiki/…XM_(vormals_Sirius_und_XM) bzw. hier... https://de.wikipedia.org/wiki/…ital_Audio_Radio_Services

    Zitat

    Diese beiden ehemals konkurrierenden Systeme bieten in den USA und Kanada gegen Bezahlung rund 140 Radioprogramme über Satellit an, die mit mobilen Empfängern, also z. B. Autoradios, empfangbar sind.


    sind aber nicht Deutschland weit empfangbar

    Müssen sie auch nicht, weil Deutschland föderale Strukturen hat und Rundfunk Sache der (Bundes-) Länder ist. Trotzdem hat man einen Bundesmux realisiert und es gibt Planungen zu einem weiteren. Du wirst aber in solchen keine Sender der ARD finden.

    Mit dem Geld sind sie, nach meinen Planungen, im Bundesweiten DAB+ Netz mit dabei.

    Ich vermute, Du meinst mit 'sie' die Sender der ARD. Für diese fehlt aber die rechtliche Grundlage für eine bundesweite terrestrische Rundfunkausstrahlung.

    Der Punkt ist doch, inwieweit gilt für UKW oder DAB+ noch das Ideal der High (= truest possible) Fidelity. Oder ist das Schnee von gestern?

    Der Schnee von gestern ist sogar schon lange geschmolzen. Wie lange gibt es im Rundfunk denn schon loundness-war, pitching, dynamic-compression usw...?

    Gruß tomfritz

  • Der Punkt ist doch, inwieweit gilt für UKW oder DAB+ noch das Ideal der High (= truest possible) Fidelity. Oder ist das Schnee von gestern?

    Das galt noch nie, da eigene Aufnahmen immer extrem monokompatibel gemacht wurden und eine TSD15 kein HighEnd ist. Es gab aber eine Vorstellung von Mindestqualität, die ich gerne wieder hätte.

    Die Einführung von "High Com FM" wurde damals nicht durchgeführt da die durch den Kompander erzeugte Dynamikkompression, die bei Empfängern ohne "High Com FM" natürlich hörbar wird, nach der Meinung der Verantwortlichen der ARD, für den Zuhörer (selbst im Auto) unzumutbar sei.

    Hätte man das System damals eingeführt, könnte heute jeder Hörer zwischen Dynamik und Pressklang selbst entscheiden.

    Leider ist es nicht so gekommen, da man für die Hörer ohne "High Com FM"-Decoder keine Kompromisse machen wollte und mit Einführung der privaten Sender dann die Verbreitung des Optimod kam. Nun muß jeder diesen Klangbrei hören, selbst beim Deutschlandfunk.


    Mit den digitalen Verbreitungswegen könnte man aber nun gegen Optimod argumentieren, da eine Dynamikkompression, bei digitaler Modulation, keinen Reichweitenvorteil mehr bietet.

    Interessiert aber "fast" niemanden mehr. Leider!



    Viele Grüße


    528

  • Natürlich, wobei sich das alles noch mit zeitgemäß angepasster Klangästhetik entschuldigen lässt ;)

    Wie lange gibt es im Rundfunk denn schon loundness-war, pitching, dynamic-compression usw...?


    Wie gerademal wieder beim Wellenreiten durch die Frequenzen anhand des Jugendsenders bigFM festgestellt: Dass der Sub-Bass durch x Kompressoren " gejagt wird und Trap-Musik "clippt" ist dabei aber ein gewolltes Feature und kein Bug.


    Wem sowas gefällt, wird das trotzdem via DAB+ nicht so "gut" hören können.

    schrecklich amüsant, aber...

  • Ich glaube schon, dass es mittlerweile brauchbare DIN 1-Autoradios gibt.

    Das Problem ist ein strukturelles. Und zwar ist die Displaygröße, so es nicht ausklappbar ist, Bauart bedingt beschränkt. D.h. das Gerät kann nur eine gewisse Anzahl an Zeichen darstellen, dann ist der Informationsgehalt ist zu dürftig oder die Schrift wird so klein, dass sie nur schwer leserlich ist. Auf jeden Fall macht DAB mit einem solchen Autoradio keinen sonderlichen Spaß. Aber das hatte ich damals in meinem Bericht über meinem Feldversuch eh erwähnt.


    Viele

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    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Echtes High Fidelity bräuchte vermutlich zuviel Bandbreite - analog, wie digital.


    Viele Grüße,

    Walter


    Echte Fidelity gibt es natürlich sowieso nicht. Dem Gründungs-Mantra der AAA zufolge war aber schon die CD, bei der das Ideal der High Fidelity zudem ja sehr wohl noch eine Rolle spielte, ein nicht akzeptanzfähiges Downgrade. Umso mehr es verwundert, dass ja auch die meisten Forenuser die geplante Umstellung des Rundfunks auf DAB+, das ja nichtmal annährend die Wiedergabegüte der CD bereitstellt, (noch?) nicht sonderlich zu tangieren scheint.

    schrecklich amüsant, aber...

    4 Mal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • 528 Dank für das Dislike. Beitrag #350 war zwar an Tomfritz und hatte keinerlei Bezug zu deinem unmittelbar vorgehenden, der sich während des Schreibens zu spät gesehen dazwischenschob. Erspart mir aber die Mühe, es mir durch Beantwortung des deinen zu verdienen.;)

    schrecklich amüsant, aber...

    7 Mal editiert, zuletzt von audiowala ()

  • Hallo

    War das ein Kabelanschluß der damaligen Bundespost, oder ein Anschluß einer privaten Firma?

    Ich frage deshalb, weil die UKW-Sender bei der Bundespost damals ohne Klangbearbeitung umgesetzt wurden. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde sogar auf der ZF-Ebene umgesetzt.

    Das kann ich Dir nicht beantworten, das ist über 25 Jahre her.


    In Bayern, wo ich danach 6 Jahre lebte, war es aber genauso. Die Klangqualität über Kabel empfand ich als relativ bescheiden, mit einer simplen Wurfantenne klang es deutlich besser, leider mit Störungen verbunden. So wanderte der Cambridge Tuner in den Karton und verblieb dort........




    DVB-S empfinde ich mit meinem angeschlossenen D/A_Wandler als angenehmer als per Cinch-Ausgang des Technisat Receivers. Der Wandler und analoge Ausgang ist wohl nicht von sehr hoher Qualität.


    Gruß von eugen

  • In Bayern, wo ich danach 6 Jahre lebte, war es aber genauso. Die Klangqualität über Kabel empfand ich als relativ bescheiden

    Häufig wurde in diesen Jahren das Signal auf Fernmeldetürmen mit erheblichem Antennenaufwand eingefangen und dann an die verschiedenen Kopfstellen ringsum per Richtfunk verteilt. Möglicherweise hat der Kabelklang durch diese Wandlung etwas an Qualität verloren.

    DVB-S empfinde ich mit meinem angeschlossenen D/A_Wandler als angenehmer als per Cinch-Ausgang des Technisat Receivers. Der Wandler und analoge Ausgang ist wohl nicht von sehr hoher Qualität.

    Ja, davon ist dann auszugehen.

    Gruß tomfritz

  • Die GEZ ist abgeschafft. Hier gibt es jetzt die Haushaltsabgabe.

    Bei uns gibt es noch die Geräteabhängige Abgabe. Wer keinen Fernseher, und oder Radio, besitzt braucht auch kein Gebühr (bei und heißt sie GIS) zu bezahlen. Ein findiges Start-up-Unternehmen macht sich diese Tatsache zunutze, und bringt umgebaute Fernsehgeräte auf dem Markt: https://nogis.at/


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Das ist hier (mittlerweile) egal. Man muss sich nicht mehr anmelden und es ist auch unerheblich, was man nutzt. Man zahlt so oder so die Haushaltsabgabe. Deswegen geht uns das alle an, was mit dem Geld finanziert wird.

    Gruß tomfritz

  • Häufig wurde in diesen Jahren das Signal auf Fernmeldetürmen mit erheblichem Antennenaufwand eingefangen und dann an die verschiedenen Kopfstellen ringsum per Richtfunk verteilt. Möglicherweise hat der Kabelklang durch diese Wandlung etwas an Qualität verloren.

    Dann hatte ich damals Glück, da bei uns im Ort UKW an der Kopfstation empfangen wurde und wir waren vielleicht 700m davon weg. Der Klang war nicht schlechter, dafür gab es mehr Programme in Stereo, im Vergleich mit der kleinen 3-Element auf dem Rotor (die Kopfstation lag etwas höher). Auch war bei den Ortssendern der Rauschabstand im Kabel etwas schlechter.

    Allerdings war DRS3 nicht im Kabel, den ich damals gerne auf UKW gehört habe. Da war das Band aber auch noch nicht so voll wie heute.



    Viele Grüße


    528

  • Rückblende auf Posting #163:

    Unlängst gab es Arbeiten am Stromnetz im Gebäude beim Sender Hoher Meißner, was zur Folge hatte dass DVB-T2HD und DAB+ nicht mehr senden konnten. Nicht so UKW!

    Im Vergleich zum letzten Mal... https://www.hr.de/presse/der-h…n-hoher-meissner-100.html ...steht diesmal in der Pressemeldung explizit drin, dass UKW-Nutzer nicht betroffen sind... https://www.hr.de/presse/der-h…nkung-nordhessen-100.html

    Gruß tomfritz