Gegentaktendstufe mit 100Hz Brumm

  • Hallo Zusammen,


    ich habe hier eine Gegentaktendstufe, die von einer Triode über einen Zwischenübertrager angesteuert wird. Alle Röhren sind indirekt geheizt und werden mit AC versorgt.


    Die Endstufe bummt bei 100Hz, was eigentlich auf eine nicht ausreichende Siebung der Ub schließen läßt, doch diese ist mit <1mV Restwelligkeit recht sauber und erklärt nicht die hohe Spitze im Spektrum. Eine Erhöhung der Siebkapazitäten brachte entsprechend keinen Erfolg.


    Was könnte noch Ursache dieser 100Hz Spitze sein? Ist es zum Beispiel möglich, das die hohe Restwelligkeit an der Siebdrossel, der Lade C ist klein, in die Heizung einstreut? Die Siebdrossel ist nämlich im Netztrafo integriert.


    Oder könnte es eine andere Urache geben, auf die ich nicht komme?


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Martin,

    da kann es mehrere Ursachen geben. Zum einen fehlende/defekte Symmetrierwiderständeim Heizungskreislauf. Dann kommen noch felhlerhafte Verdrahtung/Layout der Leiterplatten infrage.

    Eine Ferndiagnose ist da schwierig - wie wäre es mit ein paar Detailfotos?


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo Björn,


    tja, das Ferndiagnosen schwierig sind ist schon klar. Das sehe ich auch immer wenn es umgekehrt ist ;)


    Bilder gibt es leider keine. Die Verdrahtung ist aber über jeden Zweifel erhaben. Massebezug der Heizung ist auch vorhanden.


    Aber selbst wenn wenn hier Fehler wären, wie sollte dadurch die 100Hz Spitze zustande kommen?


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hi,

    Fehler versuchen ein zu grenzen,

    zB. Treiberröhren raus , was tut sich dann,

    wie sieht denn der Brumm aus auf dem ozi ?

    Erhöhung der Siebkapazitäten können auch die Ursache sein, Schaltplanskizze wäre hilfreich


    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von kt200 ()

  • Hallo Zusammen,

    100 Hz kann auch mechanisches trafo-brummen sein, denn er kann nur mit 100 Hz brummen.

    Das verstehe ich nicht. Ich dachte bisher das ein Trafo nur bei 50Hz brummen kann. Habe ich was verpaßt?

    Fehler versuchen ein zu grenzen,

    zB. Treiberröhren raus , was tut sich dann,

    wie sieht denn der Brumm aus auf dem ozi ?

    Bisher habe ich es nur im Spektrum gesehen. Für weitere Tests war leider bisher keine Zeit.

    Erhöhung der Siebkapazitäten können auch die Ursache sein, Schaltplanskizze wäre hilfreich


    Die Erhöhung der Siebkapazitäten brachte keinerlei Veränderung und einen Schaltplan wird es leider auch nicht geben. Ist ein kommerzielles Gerät. Selbst wenn ich ihn hätte, ist eine Veröffentlichung nicht möglich.


    Viele Grüße,

    Martin

  • ein trafo brummt mechanisch mit 100 Hz, weil die trafobleche sich bei jeder halbwelle einmal in die eine (spannungsanstieg) und einmal in die andere richtung (spannungsabfall) bewegen (= 2x) bei 2 halbwellen je schwingung also 2x 50Hz = 100Hz. (beliebte frage, um examenskandidaten in einer mündlichen prüfung aufs glatteis zu führen...).

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • AC Heizung ist ja auch schon mal ein Brummfaktor weswegen auch sämtliche moderne Röhrenverstärker auf DC Heizung umgestellt wurden.

    Würde mal prüfen ob irgentwelche Signalkabel zu nahe am Trafo liegen oder das Kabel der Anodensiebdrossel genügend Abstand zu AC Kabeln hat.

    100hz Brummen deutet auch immer erstmal auf ungleiche Symmetrie im Ausgangsübertrager hin weswegen der Ruhestroms auch exakt für jede Röhre einzeln eingestellt werden sollte. Ist dies denn möglich?

    Die Drossel ist im Netztrafo integriert? Na wenn das nicht ansich schon mal der Fehler ist.

  • Na ja, mit der Behauptung das AC schon mal ein Brummfaktor ist, wäre ich vorsichtig.

    Beim PP amp sieht das anders aus , dass die Drossel im Netztrafo integriert ist, habe ich noch nie gehört, aber da wir nicht wissen was für eine Gerät das ist, ist es sinnfrei darüber zu spekulieren .

  • Hallo Zusammen,

    ein trafo brummt mechanisch mit 100 Hz, weil die trafobleche sich bei jeder halbwelle einmal in die eine (spannungsanstieg) und einmal in die andere richtung (spannungsabfall) bewegen (= 2x) bei 2 halbwellen je schwingung also 2x 50Hz = 100Hz. (beliebte frage, um examenskandidaten in einer mündlichen prüfung aufs glatteis zu führen...).

    Vom Trafo hören kann ich jedenfalls nicht. Könnte sich den ein mech. Trafobrummen überhaupt im Ausgangsspektrum bemerkbar machen?

    AC Heizung ist ja auch schon mal ein Brummfaktor weswegen auch sämtliche moderne Röhrenverstärker auf DC Heizung umgestellt wurden.

    Das wollte ich sowieso mal testen.

    Würde mal prüfen ob irgentwelche Signalkabel zu nahe am Trafo liegen oder das Kabel der Anodensiebdrossel genügend Abstand zu AC Kabeln hat.

    Würde sich das nicht mit 50Hz bemerkbar machen?

    100hz Brummen deutet auch immer erstmal auf ungleiche Symmetrie im Ausgangsübertrager hin weswegen der Ruhestroms auch exakt für jede Röhre einzeln eingestellt werden sollte. Ist dies denn möglich?

    Weiß ich nicht. Werde das aber mal überprüfen, sobald ich ihn wieder in den Fingern habe. Vielen Dank für den Tipp.


    Viele Grüße,

    Martin

  • ist doch ein PP amp , Brumm auf der Versorgungsspannung ist nicht so relevant ,

    wenn das Gerät vorher in Ordnung war, kann es eigentlich nur ein Defekt an der Röhren oder Bauteilen sein

  • Hallo Zusammen,

    nach dem Brückengleichrichter brummt es doch wenn dann immer mit 100hz

    Eben das war mein erster Gedankengang. Wo sonst sollten 100Hz herkommen?


    Bezüglich unsymetrie im Ausgangsübertrager. Kann dadurch wirklich ein 100Hz Brumm entstehen? Ich frage, da ich vor Jahren mal einen Gegentakter zusammengesteckt hatte und gemäß meinen alten Unterlagen genau das mal mit Absicht ausprobiert hatte. Dabei kam es zu einem höheren k2 Anteil, aber keinem 100Hz Brumm.

    wenn das Gerät vorher in Ordnung war, kann es eigentlich nur ein Defekt an der Röhren oder Bauteilen sein

    Kein Defekt. Mehr oder weniger haben wohl alle das gleiche Problem.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Zusammen,

    bei zu ungleichem Ruhestrom brummt es eigentlich immer.

    Kannst du einzeln einstellen?

    Bei meinen damaligen Tests war das Spektrum absolut sauber. Weder bei 50Hz noch bei 100Hz waren Peaks zu sehen. Und das bei fast 10mA Ungleichheit und einem unteren Meßbereich von -120dB. Testobjekt war damals ein 801A Gegentakt, angesteuert über 4P1L und Zwischenübertrager.


    Ob der Ruhestrom einzeln einstellbar ist muß ich erst mal sehen.

    kannst du mal sagen über welchen amp wir sprechen

    Sorry Jörg.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Jörg,


    nein, der 801A war vor Jahren mal ein zusammengestecktes Testobjekt. Gemäß meinen gespeicherten Spektren kam es damals nicht zu einer 100Hz Spitze bei ungleichen Kathodenströmen, sondern nur zu einem Anstieg von k2 Klirr.


    Viele Grüße,

    Martin