Erfahrungen mit Ballistol & Vinyl ...

  • Platten sollte man IMMER mit einem Samt-Reiniger reinigen. Samt kommt im Gegensatz zu normalen Bürsten in die Rille, damit werden Platten wesentlich schneller und efizienter sauber!!!


    Last Wischer und Pure Groove sind da klar auf Platz 1 der Reinigungshilfsmittel bei mir.


    Das schöne an der Pure Groove: Wenn der Samtbelag mal abgenutzt ist einfach Samtlippen vom Flächensauger kaufen, alten Belag runter, neuen draufkleben und wieder 3-4 Jahre weiternutzen. (naja bei meiner Nutzungsrate :) ).


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Die ultimative Plattenbürste ist für mich immer noch der Discwasher. Das Ding habe ich schon 35 Jahre und ist bei mir immer noch unerreicht von allen anderen Bürsten. Der Trick hier ist, das die Fasern sich beim bürsten aufstellen und auch tiefen Staub aus der Rille schaufeln. Damit habe ich von einer Single sogar feinstaubige Zigarettenasche komplett rausbekommen. Ich verwende die Bürste immer trocken und ist sogar antistatisch. Während die Platten bei mir mit Carbonfaserbürsten ein Knisterfeuerwerk beim Abheben machen, ist bei der Discwasherbürste Totenstille. Völlig frei von statischen Aufladungen. Der Griff ist aus massiven Nußbaumholz, die Reinigungsflüssigkeit habe ich nie verwendet, da wasche ich eher gleich mit der Maschine.

    [Blockierte Grafik: http://d2ydh70d4b5xgv.cloudfront.net/images/8/b/discwasher-d4-record-care-system-includes-pad-fluid-cleaning-brush-b09e4256a6597b5ae3b6e886e41487c7.jpg]

    Mit Öl mag ich diese Bürste allerdings nicht versauen.

    Jetzt aber noch ne Frage:
    Hat jemand einen Unterschied zwischen Ölbehandlung und Naßabspielen gehört?
    Denn wenn es sich für manchen "geschmeidiger" und für manch anderen knisterfreier anhört, erinnert mich der Effekt doch stark ans Naßabspielen. Letzteres finde ich leichter handhabbar, da hier die Öl- und Fettsauereien entfallen. Ballistol bekommt man nämlich nicht so einfach wieder weg, auch wenn es zunächst so erscheinen mag.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Ich habe auf manchen Bildern gesehen, das das Faserkissen bei den RCA-Dingern nicht so schön bezogen ist. Vom Preis nehmen sie sich fast nichts.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Ölbehandlung

    Da wurden im Thread Unterschiede sichtbar.

    1) Öl auftragen und Platte abspielen.

    2) Eine Winzigkeit von einem Hauch Öl auftragen und dann abspielen.

    3) Mit Öl reinigen, Öl entfernen ...und dann abspielen.


    und für manch anderen knisterfreier anhört, erinnert mich der Effekt doch stark ans Naßabspielen.

    Wurde schon erwähnt und von einigen auch praktiziert, zB. von mir.



    Letzteres finde ich leichter handhabbar, da hier die Öl- und Fettsauereien entfallen.

    Wenn ich Öl anwende gibt es keine Sauerei, aber der Mensch ist unterschiedlich ...man muss ja nur mal Leute bei der Nahrungsaufnahme beobachten.


    Ballistol bekommt man nämlich nicht so einfach wieder weg, auch wenn es zunächst so erscheinen mag.

    Doch, lässt sich mittels Wäsche auf zB. meiner PWM leicht entfernen.

  • A propos Sauerei, da fällt mir wieder ein, wie ich leider mal den schönen Ballistol-Präzisionsöler verborgt habe, seitdem bei jeder Ölung direkt aus dem 10l-Kanister aber automatisch den Parkettboden mitpflege.

    schrecklich amüsant, aber...

  • Der Nachteil beim Naßspielen, weshalb ich davon abgekommen bin, einmal naß, immer naß.

    Es ist eine Heidenarbeit naßgelaufendes Vinyl wieder gangbar zu bekommen.

    Das Öl kann einfach weg gewaschen werden. Mit Alkohol oder Fensterreiniger, Spüli etc. Ballistol konterminiert nicht, im Gegensatz zu Silikonöl, dieses Zeuge bekommst nicht mehr weg.

    Wers ganz fettfrei haben möchte, weiß nicht wie Vinyl darauf reagiert, ist Silikonentferner, der "frißt" sogar das Hautfett.


    Es geht sogar, wie schon mehrfach beschrieben, ein kleiner Ballistolfilmchen dauerhaft auf der Platte zu belaßen. Sieht nicht ganz hübsch aus, ist die letzte Möglichkeit "verdengeltes" Vinyl zu retten bzw. klanglich auf zu werten. Das habe ich bei ganz wenigen Scheiben angewendet.


    Sonnigst Nadja

  • Ich würde dieses Thema gern noch mal etwas analytischer betrachten.

    Die Ursachen für das Knistern beim Abspielen von Schallplatten sollten unstrittig sein:


    1. Statische Aufladung

    2. Verschmutzte Rille

    3. Beschädigte oder abgenutzte Rille


    Für 1. und 2. schafft eine effektive Reinigung Abhilfe. Wogegen für 3. die Reinigung nicht helfen kann.

    Die Frage, die hier zu beantworten wäre: Wie kann eine Behandlung mit Ballistol eine beschädigte Rille revidieren?

    Viele Grüße

    Thomas

  • Ich denke mal das ein nass abspielen bei einer "abgenudelten" Platte die Störgeräusche schon mindern kann. Man kann ja mit dest. Wasser abspielen, eventl. ein tropfen Spüli oder gleich mit der Mischung mit der man wäscht.


    In diesem Zusammenhang sollte nicht vergessen werden das die unterschiedlichen Nadelschliffe auch die Störgeräusche unterschiedlich in der Intensität zu Gehör bringen.

    Darüber wurde hier mal geschrieben und der MR-Schliff soll diesbezüglich wohl am besten sein.


    Viele Grüße

    Dieter

  • ...Man kann ja mit dest. Wasser abspielen, eventl. ein tropfen Spüli oder gleich mit der Mischung mit der man wäscht.

    Hallo Dieter, das mit dem Spüli oder Netzmittel ist wichtig, da das Wasser alleine vermutlich nicht in die Rillen eindringt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Es gibt eben Vinyl das kannste waschen wie de willst, es ist zu abgespielt, gerade bei alten Singels die oft auf "Phonohobeln" runtergenudelt wurden, da hilft nach meiner Erfahrung nur das Abspielen mit Ballistol.


    Da ich am liebsten richtig getrödelte Scheiben kaufe, selten vom Vinylhändler, sind manchmal Platten dabei die naß abgespielt wurden, die wieder gangbar zu bekommen ist eine fieche Plagerei. Da müßen einige Waschgänge mit den unterschiedlichsten Mitteln ran.

    Ich habe eine Scheibe die ich unbedingt retten wollte, die es nirgends aufzutreiben hab, das Vinyl wanderte durch SIEBEN Waschgänge. Bis es klang wie neu.


    Mittlerweile bin ich von der Knosti abgekommen. Diese Methode kann leider die Labels angreifen, welche nicht feuchteresistent sind. Auch ist die Handhabung mir zu umständlich.


    Der letzte "Waschgang" ist eh das Abspielen mit einem abnehmbarem System wo der letzte Rest Schmutz aus der Rille gepflügt wird.


    Ich handhabe es weiter so, erst eine Waschlösung mit Ballistol, hernach mit einer fettlöslichen Lösung. Klanglich für mich die beste Wahl.


    "Die Ironie der Geschichte, je feiner, je auflösender die HiFi Anlage, je mehr kommen die Unschönen Knisterreien zum zart verwöhntem Öhrchen.

    Wir reden hier um ein Luxusproblem eines audiophil-verwöhnten Höhrorgans."


    Sonnigst Nadja

  • ...In diesem Zusammenhang sollte nicht vergessen werden das die unterschiedlichen Nadelschliffe auch die Störgeräusche unterschiedlich in der Intensität zu Gehör bringen.

    Dieser Hinweis Dieters ist in dem Zusammenhang nicht zu unterschätzen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Ich bin noch einen Schritt weiter gegangen.

    Seit längerem suche ich noch einer Möglichkeit richtig verschmutztes Vinyl zu retten.

    Dabei bin ich auf KFZ Cockpitspray / Cockpitreiniger gestoßen.

    > Vinyl gut einsprühen

    > zwischen 15 & 30 Minuten einwirken laßen

    > in der Badewanne mit heißem Wasser abkärchern

    > mit Fettlöser einsprühen - kurz einwirken laßen

    > mit einer kräftigen Brause abkärchern

    > nach leichten Abtrocknen oder absaugen

    > weiter mit der Plattenwaschmaschine - nach leichten Abtrocknen


    oder

    > gut einsprühen

    > zwischen 15 & 30 Minuten einwirken laßen

    > mit Fenstersauger absaugen

    > Vinyl mit Vinylcleaner reinigen

    > Absaugen

    > mit Fensterreiniger Vinyl putzen

    > Absaugen

    > Nachpolieren mit Microfasertuch

    Übrig bleibt eine milchichig-graue Brühe.


    Das Reinigungsergebnis ist hervorragend, auch klangich sehr gut.

    Nachteilig ist, das es auch eine leicht ölige Angelegenheit ist. Wird nicht mit Fettlöser gereinigt, bleibt ein kleiner Fettfilm eventuell auf dem Vinyl übrig.

    Nach dem ersten Abspielen holt die Nadel noch einiges aus der Rille. Daher empfiehlt es sich ein abnehmbare System beim ersten Abspielen zu benützen.


    Im nächsten Schritt setze ich Silkonentferner als Zwischenstufe ein ...


    Ich arbeite daran das Verfahren zu perfektionieren.


    Sonnigst Nadja

  • Dabei bin ich auf KFZ Cockpitspray / Cockpitreiniger gestoßen.

    Das Zeug ist wirklich gut, habe damit schon Ölfingertratscher von Fahrzeughimmeln bekommen. Die Schmutzlösekraft dieses Mittelchens steht ausser Frage.

    Wenn man die Fettschicht wieder gut runter wäscht, kann ich mir ein positives

    Ergebniss gut vorstellen.


    Gruß Lars

    Yamaha PF800 mit Yamaha MC9, Yamaha YP-B4 mit AT120Eb, Yamaha YP-D6 mit AT5V, Thorens TD 145 MKII mit Ortofon FF150 MKII