Vom Linn-Kore zum Keel

  • Hallo Mitforisten,


    gestern erfolgte als letzter Schritt in meiner Reihe von Upgrades am LP 12 der Umbau von einem Kore zum Keel.

    In meiner Erfahrung der Verbesserungen, die zuvor durch die Aufrüstung meines Plattenspielers zunächst mit dem Kore, dann mit dem Radikal, nachfolgend mit dem Krystal, anschließend mit dem Ekos Se/1 bewirkt wurden, habe ich natürlich auch beim Keel erwartet, dass es klangliche Fortschritte geben würde.

    Aber das Ausmaß hat mich doch überrascht: Die Wiedergabe ist in allen Belangen noch einmal deutlich besser - felsenfestes Fundament, noch weniger Störgeräusche, straffere und besser proportionierte Wiedergabe von Instrumenten, wieder einmal mehr Details und, wie die Briten sagen, "it´s much easier to follow the tune."


    Auf dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen halte ich die ohnehin nicht verifizierbare Einschätzung mancher Forenstimmen, dass das Kore 70% der klanglichen Eigenschaften des Keel realisieren soll, für unzutreffend - zu groß sind die Verbesserungen durch das Keel.

    Auch muss man einmal beide Subchassis in der Hand gehabt haben, um leicht zu erkennen, dass das Kore fertigungstechnisch und vom Materialaufwand her erheblich mehr Ähnlichkeit mit einem Majik-Subchassis als mit einem Keel besitzt.

    Dafür ist selbstredend wie immer bei Linn ein stattlicher Preis zu entrichten, dessen Angemessenheit in die Entscheidung des jeweiligen LP12-Besitzers gestellt ist.


    Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass Markus Erdmann vom HiFi-Palast in Düsseldorf den Umbau und die Einstellung des Plattenspielers wie immer vorbildlich durchgeführt hat.



    Viele Grüße

    Klaus

  • :) Gut, dass es sich gelohnt hat. Du sagst es ja ganz richtig, LP12 und was dazu gehört, muss man wollen und die Dreher haben ihren Reiz.
    Ich wünsche dir viele glückliche Hörstunden ohne weitere Upgrades.

    Viele Grüße
    Chris

  • Hallo und danke für den Bericht Klaus.


    Ich habe mir das Keel einbauen lassen und musste auch schlucken, bei dem Preis.

    Dann kam auch noch ein paar Wochen später das Core und ich dachte, schade, Pech gehabt.

    Ich habe die beiden nie im Vergleich gehört.

    Nach deinem Bericht, habe ich wohl alles richtig gemacht.

    :)


    Gruß Michael

    the sky is crying

  • Glückwunsch! Ich habe mir die Zwischenstufe Kore gespart und gleich ein Keel gekauft. Es tat zwar im Portemonnaie weh, bis ich das Ergebnis hörte. Das Keel ist ein großartiges Upgrade.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Ja, Linn hat alles richtig gemacht....

    ca. 3.000 EUR für ein Stück gefrästes Aluminium

    Über die Kosten der Herstellung mag ich gar nicht nachdenken


    Was tut man(n) nicht alles für den guten Klang


    Viel Freude damit

    Stefan

    Feickert Twin - Viv Lab Ridgid Float

    Ortofon Meister Silver / Ortofon SPU-Wood-A

    Allnic H-6500


    Welter HE-VV


    Sombetzki S509 Mono Monoendstufen

    Sombetzki ESL-Home

  • Jahrzehntelange Forschung eines hundertköpfigen Ingenieurteams ist nunmal nicht für umsonst zu haben. ;)

  • Danke an alle!

    Es ist wie so oft: Hätte ich geahnt, dass dass Keel so deutlich besser ist als das Kore, hätte ich mir den Zwischenschritt auch erspart.

    Das Kore war seinerzeit durchaus eine klare Verbesserung gegenüber meinem alten Stahl-Chassis und es kann kontextabhängig durchaus ausreichen.

    Aber zu glauben, dass man damit schon sehr nahe am Ende der Fahnenstange angelangt sei, ist ein Irrtum.

    Im Übrigen ist der Fertigungsaufwand für dieses "Stück gefrästes Aluminium" höher, als man zunächst ahnt bzw. sieht (Das Aluminium-Tonarmboard des Kore ist beispielsweise erkennbar schlichter gearbeitet.), aber die Preisgestaltung ist bei Linn leider wirklich sehr ambitioniert.


    Ein angenehmer Begleitumstand der Aufrüstung auf das Keel: Ich konnte das Kore mit nur relativ geringem Verlust weiterveräußern.


    Gruß Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von totustuus ()

  • Viel Freude damit. Einen so großen Schritt hätte ich tatsächlich nicht erwartet. Ähnlich groß wie von Lingo zu Radikal?


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen

  • Da hier gerade eine Menge Linn Kompetenz zusammen kommt, dürfte ich eine Frage zum nächst sinnvollen Upgrade meines LP12 in die Runde werfen?


    Status Quo:


    LP12

    Kore

    Akito 3b

    Adikt

    Lingo 4


    Der Klang ist toll und es gibt nichts auszusetzen. Aber das Machbare reizt einfach.


    Ich nutze die Majik DSM interne Phonovorstufe.


    Deshalb folgende Überlegung:


    Externe Phonopre wie bsw. Brocksieper Phonomax oder Gold Note PH 10.


    Beide können MM und MC. Dann kann ich später noch auf ein MC System wechseln, wie bsw. das Krystal.


    Oder doch etwas anderes aus dem Hause Linn?


    Vielen Dank im voraus


    Matthias

    Viele Grüße

    Matthias

  • Normalerweise würde das Radikal-Netzteil am meisten bringen, da Du aber schon einen Lingo 4 hast und der ziemlich neu ist, würde ich tatsächlich den Schritt von Kore zum Keel empfehlen. Das bringt eine fundamentale Verbesserung, die eine gute Basis für spätere Upgrades bildet.

    Ich sehe ja ein, dass es verlockend ist, den Tonarm, der Tonabnehmer och die Phonostufe zu wechseln. Aber das Keel wird mehr aus Deinen Platten holen...

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Bei klassischer Linn Denke sicherlich Keel oder Radikal. Du kannst aber sicherlich in deiner Konstellation über einen gebrauchten Ekos2 nachdenken. Da passt dann auch gut ein Krystall rein...:)

    VG, Frank

    LP12

  • Darum geht´s ja nun nicht. Es geht um das Familiending und da kann man nur den Hut vor dem Erzeihungserfolg der Schotten ziehen. Schotten galten früher ja als geizig. Was sie mit dem LP12 geschafft haben, dürfte ihre möglichen Niedergangsängste nachhaltig beseitigt haben. In der gesamten Analogwelt kann (!) es sich kein Hersteller erlauben, 3000 Euro für ein Subchassis und das Doppelte für eine Motorsteuerung zu verlangen. Was sollte da ein vielleicht nicht optimaler Tonarm schön stören. Das Nachdenken darüber könnte das gesamte Gebilde zum Einsturz bringen. Deshalb denke ich, dass man sich im Linn-Land wohl fühlen kann und regelmäßig seinen Zehnten nach Schottland schickt - alle sind zufrieden.

    :)

  • Ich würde diese Reihenfolge wählen:


    Uphorik (wegen der Flexibilität kein Urika), Keel (wegen Lingo vor Radikal), Radikal, Ekos, neuer TA.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen

  • Vielen Dank fürs Feedback!


    Ich muss ja gestehen, dass ich es mir schlichtweg nicht vorstellen kann, wie ein Keel so viel besser klingen kann. Spannend und schade, dass man das mal nicht eben im Vergleich hören kann.


    Habe mich mit meinen bisherigen Upgrades in einem für mich legitimen Budgetrahmen bewegt. Da haut ein Keel oder Radikal schon etwas mehr in die Kerbe.


    Werde mir deshalb mal das Uphorik anschauen. Da fällt auch die Vergleichbarkeit leichter, wenn ich mir dagegen mal einen Phonomax oder o.ä. dagegen ausleihe.


    Viele Grüße


    Matthias

    Viele Grüße

    Matthias

  • Ich würde die Radikal wegen des Kombi-Preises immer mit einer Urika kombinieren. Zudem gibt es im Moment einige nur kurz gebrauchte U1 unter 1000 Euro. Die neue U2 ist der Uphorik in der Variabilität ebenbürtig und klanglich besser.


    Bei der Keel-Kore Diskussion würde ich je nach finanzieller Situation den Weg von Kore zu Keel gehen. Das Kore läßt sich wirklich gut, also fast zum Neupreis, wieder verkaufen, so dass der Zwischenschritt für mich eine gute Lösung war.


    Insgesamt finde ich, dass bei man bei den LP12 Upgrades durch den Wiederverkauf einen guten Teil der Investition wieder zurück bekommt und Linn Komponenten erstaunlich wertstabil sind.


    Viele Grüße

    Jochen

  • JoDeKo

    Ich finde, dass die klangliche Verbesserung durch das Keel tatsächlich der vom Lingo zum Radikal entspricht. Beide Upgrades betreffen die Basis des Plattenspielers und das macht sich anders bemerkbar als die übrigen Veränderungen.


    Linn versteht es wirklich (wie eine andere Marke mit angebissenem Obst als Logo), seine Adepten bei der Stange zu halten (mich immerhin seit fast 30 Jahren), aber man muss konzedieren, dass man dort auch vieles richtig macht.

    Mir ist kaum ein anderer Hersteller bekannt, der so konsequent seine Linie verfolgt oder an seinem Einstandsprodukt derart beharrlich festhält und dieses weiterentwickelt.


    Und es stimmt auch, dass Linn-Produkte sehr wertstabil sind - ich habe z.B. meinen alten, damals gebraucht gekauften Ekos 1 nach 27 Jahren ohne Verlust weiterverkauft.


    Gruß Klaus