Antiskating reparieren

  • Hallo Forum,


    vielleicht kann mir hier ja jemand Hilfe zu Selbsthilfe geben oder sogar gegen überschaubares Entgelt einem technisch nicht ganz so versiertem Menschen wie mir helfen...


    Es geht um die OEM-Variante des Tonarms Acos Lustre GST-1, der u.a. in den Fisher Modellen MT-6225 und MT-6250 zum Einsatz kam:


    Bei einem meiner beiden Fisher MT-6225, den ich jüngst hinzubekommen habe, gibt es Probleme mit dem Antiskating. Das Drehrädchen, mit dem der AS-Wert eingestellt wird, hat praktisch keinen Widerstand und damit lässt sich das AS auch nicht auf den erforderlichen Wert fixieren. Wenn man an dem Drehrad nach oben zieht, kann man es auch einige Millimeter aus dem Gehäuse anheben, was bei meinem anderen MT-6225 und meinem MT-6250 nicht der Fall ist. Irgendwas ist da also im Argen, wobei ich bei einem 1:1 Vergleich zwischen den beiden MT-6225 keine Unterschiede oder Auffälligkeiten entdecken konnte (TA nicht ausgebaut, nur Bodenwanne abgenommen und soweit von dort einsehbar verglichen).


    Die Frage ist daher:

    1. Was kann/ muss ich tun, um das AS-Rädchen wieder mit dem gebotenen Drehwiderstand auszustatten?


    2. Wenn das geschafft ist, wie stelle ich sicher, dass der nach Skala eingestellte AS-Wert auch tatsächlich diesem Wert entspricht?


    Danke bereits an dieser Stelle für eure Unterstützung. Es wäre schön, wenn sich das Gerät halbwegs einfach selbst oder noch "für kleines Geld" reparieren ließe, denn zum Wegschmeißen ist er zu schade und mehr reinstecken als man für einen gut erhaltenen Dreher dieses Typs in der Bucht zahlt möchte ich auch nicht unbedingt...


    Beste Grüße aus Velbert,

    Marcel

    3 Mal editiert, zuletzt von Spacehead ()

  • Das AS wird wie bei z.B. Jelco wohl durch einen dünnen Federstahlstab der entsprechend über das Stellrad gespannt wird generiert.

    Wenn du den Tonarm ausbaust kann man den Bereich u.U. öffnen.

    Eventl hat sich nur eine Schraube o.ä. gelöst.

    Hast du den TA mal ausbalanciert und das AS verstellt? tut sich da was?


    VG

    Dieter

  • Ich glaube mal gelesen zu haben, daß beim Acos Lustre ein Zahnriemen im Inneren ist, der die Einstellung des Rädchens auf den eigentlichen Mechanismus überträgt. Der dürfte sich verabschiedet haben...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • bei dem 801 ist der ganze KlimBim allerdings mit Magneten aufgebaut, der ist schon anders als der 1er.......

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.

  • Hallo & Danke für die zahlreichen Reaktionen. Leider funktionierte die E-Mail-Benachrichtigung nicht, sodass ich das Echo erst jetzt mitbekommen habe.


    Der AL 801 und der GST-1 sind vom AS her wohl anders aufgebaut, aber Platz für einen Riemen wäre beim GST-1 wohl. Ich muss am WE mal versuchen den TA zu demontieren, vielleicht bringt mir das ja weitere Erkenntnis. Dann werde ich ggf. mal Kontakt zu Captn-Difool (Andre) hier im Forum suchen, ggf. erweitert das ja meinen Horizont ;)


    Beste Grüße,

    Marcel

  • Hallo nochmal,


    den TA auszubauen ist mir leider nicht gelungen. Entgegen meiner Annahme lässt sich der TA nicht aus dem Gehäuse heben, nachdem die vier Inbusschrauben gelöst sind. Die Kunststoffplatte, auf der u.a. die Potis für die Geschwindigkeitsreglung sitzen scheint entweder geklebt oder auch noch von unten verschraubt zu sein, jedenfalls brachte das Lösen der Inbusschrauben nichts. Den ganzen Dreher von unten zu demontieren traue ich mir nicht zu, bzw. die Demontage schon, aber das Ding krieg' ich nie wieder korrekt zusammen... :/


    Fisher_GST-1_Antiskating_5.jpg


    Von untern sieht der vom AS sichtbare Teil so aus:

    Übersicht:

    Fisher_GST-1_Antiskating_2.jpg


    Aus der Nähe:

    Fisher_GST-1_Antiskating_1.jpg


    Und hier mal der Regler:

    Fisher_GST-1_Antiskating_3.jpg


    Und hier im Vergleich (hochgezogen):

    Fisher_GST-1_Antiskating_4.jpg


    Das AS als solches scheint aber zu funktionieren. Dreht man am Regler, wenn der TA ausbalanciert über dem Teller schwebt, zieht es den TA zurück. Was halt nur nicht mehr geht, ist den Wert am Regler festzustellen, denn sobald man den loslässt zieht die Feder den Regler wieder in Richtung Nullstellung.


    Hat vielleicht noch jemand eine Idee, was ich alternativ zum Fixieren mittels Tesastreifen <X machen könnte?


    Gruß,

    Marcel

  • Kann es sein das eventl. nur die Kreuzschlitzschraube auf der Unterseite etwas nachgezogen werden muß?

    Irgendwo in dem Bereich muß ja eine Friktion stattfinden und da wird wohl auch der Fehler liegen.



    VG

    Dieter

  • Der Acos Lustre GST-1 hat ausser dem Namen "Lustre" nichts mit dem Koshin Lustre GST-801 gemein.
    Es stimmt, der Acos-Lustre GST-1 hat einen Zahnriemen, der durch Alterung versprödet und dann reißt.

    Marcel, handelt es sich bei Deinem Problem um den hier von Dir abgebildeten Arm? Der hat mit Lustre ebenfalls nichts zu tun. Bei vielen Plattenspielern der mittleren Preisklasse wurde das Prinzip der schwachen Federspannung angewendet. Hier wird eine über einen langen Weg schwach wirkende Feder gespannt. Läßt diese sich mit dem Rädchen ein wenig spannen? Falls nicht, wird sie ausgehangen sein, den Grund wirst Du dann noch untersuchen müssen.

    Wenn das AS im Prinzip geht, schlage ich auch Dieters Idee vor, nach einer "Klemmung" durch Schraube für das Rädchen zu suchen.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Hallo zusammen,


    ist es möglich, dass an der im Bild gekennzeichneten Stelle ein Gummi-O-Ring fehlt, den es im Laufe der Zeit zerbröselt hat?


    Fisher_GST-1_Antiskating_1e.jpg


    Das würde erklären, warum sich der Knopf einerseits hochziehen lässt, und andererseits keine Friktion mehr vorhanden ist...


    Auch wenn es nun noch zusätzliche Schrauberei bedeutet, schau mal in deinem laufenden Dreher nach, ob da so ein Ring vorhanden ist.


    Viele Grüße und bis gleich...

  • Marcel, handelt es sich bei Deinem Problem um den hier von Dir abgebildeten Arm? Der hat mit Lustre ebenfalls nichts zu tun. Bei vielen Plattenspielern der mittleren Preisklasse wurde das Prinzip der schwachen Federspannung angewendet. Hier wird eine über einen langen Weg schwach wirkende Feder gespannt. Läßt diese sich mit dem Rädchen ein wenig spannen? Falls nicht, wird sie ausgehangen sein, den Grund wirst Du dann noch untersuchen müssen.

    Wenn das AS im Prinzip geht, schlage ich auch Dieters Idee vor, nach einer "Klemmung" durch Schraube für das Rädchen zu suchen.

    Hi André,


    Danke für die Infos zu "Acos Lustre" und wer was mit wem gemein hat oder vielmehr eher nicht gemein hat... Nach dem Hinweis von Lizard hatte ich ohnehin vor, Dich heute direkt mal anzuschreiben.


    Die Bilder oben sind exakt von dem hier diskutierten "Problem-TA". Wie auf dem Bild mit abgenommener Bodenplatte zu sehen ist da eine kleine Feder aktiv, die auch nicht ausgehangen ist. Drehe ich an dem AS-Rädchen baut sich auch spürbar eine Spannung auf, die ich auf eben diese Feder zurück führe und die dann leider das Rädchen wieder (nahezu) in Nullstellung zurückdreht, sobald ich das AS-Rädchen los lasse. Und genau das ist ja hier das Verhalten, das ich gerne abgestellt bekomme möchte.


    Dieters Ansatz (DANKE!) hatte ich auch schon im Visier, aber wieder verworfen, da die hier in Rede stehende Schraube mit Loctite oder einer ähnlichen Substanz gesichert zu sein scheint. Kann man auf dem Foto ganz gut erkennen. Ich hatte die Sorge, dass ich bei dem Versuch, die zu verstellen eher andere, unerwünschte Effekte entstehen, denn dass die Schraube werksseitig so fixiert ist dürfte seinen Grund haben, so meine Denke. Aber ich bin auch kein Techniker, von daher müssen solche Gedanken nicht immer zutreffend sein...


    Es wäre daher schön, wenn sich dazu nochmal jemand äußern könnte, denn wie es scheint ist der Aufbau dieses AS bislang auch niemandem hier konkret bekannt und ich wüsste schon gerne was passiert oder passieren kann, wenn ich da dran gehe.


    Bis dahin werde ich erstmal den Ansatz von Jagger (ich glaub' Dich kenne ich - bis gleich also 8)) verfolgen und mir nochmal meinen anderen MT-6225 im Vergleich anschauen. Auch wenn ich da bei einem vor ein paar Tagen erfolgten Vergleich keine Unterschiede zu dem hier gegenständlichen Zustand erkennen konnte. Aber vielleicht habe ich nur nicht genau hingeschaut. Komme ich vermutlich aber erst morgen zu.


    Bis dahin - beste Grüße & nochmal Danke an alle für euer Interesse und die Ansätze,

    Marcel

  • Kurze Rückmeldung: Leider hatte ich am WE keine Gelegenheit für einen Blick unter die Haube des 2. MT-6225, melde mich aber wieder hier mit den Ergebnissen / Erkenntnissen sobald ich dazu ein Zeitfenster finden konnte.


    Beste Grüße,

    Marcel

  • Hi Marcel,


    stimmt... ich bin´s 8)


    Eine Überlegung noch:

    Könntest du von dem "Aus der Nähe:"-Bild des Innenlebens noch eine Version anfertigen, bei der du den Knopf hochziehst?!

    Das wäre im ersten Schritt vielleicht unkomplizierter als die Demontage des zweiten Plattenspielers und könnte schon mal weitere Aufschlüsse liefern.


    Viele Grüße

    Stefan

  • Hi Stefan,


    Danke für Deinen Ansatz. Aus meiner Sicht ist der Aufwand aber gleich, da ich leider nicht den Platz habe, die demontierten Geräte wie sie sind stehen / liegen zu lassen, sondern jedes Mal wieder die Bodenwanne ab/ bzw. nach dem Bild dranschrauben muss.


    Beste Grüße & "bis gleich" 8o,

    Marcel

  • Hallo zusammen,


    so, jetzt konnte ich bei meinem anderen MT-6225 einmal unter die Haube gucken und wie ich es in Erinnerung hatte, kann ich keinen Unterschied zu dem "Problem-Dreher" erkennen.


    Doch seht selbst:

    20180828_195613_1535479178966.jpg


    20180828_195851_1535479179559.jpg


    Hier nochmal die Aufnahme vom "lockeren Regler" zum Vergleich:

    Fisher_GST-1_Antiskating_1.jpg


    Damit scheint der Ansatz eines fehlenden O-Rings "leider" ins Leere zu gehen...


    Beste Grüße,

    Marcel

  • Mmmmh, okay...


    mir schwirren gerade noch ein paar Ideen im Kopf herum, die ich noch weiter konkretisieren würde.

    Im wesentlichen müsste man nun "sehen", was sich beim Drehen des Knopfes wie bewegt.


    Ich frage mich zum Beispiel, welche Funktionen die weißen Laschen unterhalb des Federhakens haben, welche auf dem schwarzen Plastikring aufliegen.


    Bis gleich...

    Stefan

  • Ah - Geistesblitz:


    Kann es sein, dass sich am defekten Plattenspieler beim Drehen des Knopfes der schwarze Plastikring/-schaft mitdreht bzw. beim Hochziehen des Knopfes ebenfalls mit bewegt?


    Und am intakten Plattenspieler steht der schwarze Plastikring/-schaft bei jeder Bewegung fest?


    ... die weißen Laschen, die auf dem schwarzen Plastik schleifen, besorgen die nötige Friktion?!?


    Viele Grüße

    Stefan