Tonarm aus dem 3D Drucker

  • Servus zusammen,


    sollte dieser Thread falsch platziert sein bitte ich die Moderatoren ihn zu verschieben. Denke unter Selbstbau bin ich aber richtig.


    Wie im Masselaufwerk Thread schon angekündigt möchte ich das Thema 3D-Druck und seinen Möglichkeiten / Sinnhaftigkeit im Bereich Hifi ansprechen.

    Vor allem deswegen weil ich noch einen Tonarm für mein Laufwerk bauen / konstruieren möchte und darüber nachdenke einen hohen Anteil des Tonarm aus dem 3D-Drucker kommen zu lassen. Dieses Vorhaben dient somit zur Diskussion!


    Ja, ich bin gebürtiger Maschinenbauer und liebe Blech und Stahl. Die Möglichkeiten einen Arm aus genannten zu bauen habe ich auch.

    Dennoch reizen mich einige Vorteile gegenüber dem konventionellen herangehen.

    Ob das Ganze dann Klingt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Denke aber wenn man geschickt konzeptioniert ( z.B. Hybridbauteile → 3D-Druck und Alu oder 3D-Druck und Faserverbund) kann da schon was vernünftiges bei rum kommen,...


    Als erstes mal ein paar Worte zum 3D-Druck:


    Als markantesten Vorteil kann mal wohl die Tatsache nennen das man hinterschnittig drucken kann, das bedeutet man kann Geometrien erzeugen wo sich selbst Guß schwer tut. Da einfach alles geht. Es geht sogar soweit das man Geometrie in Geometrie drucken kann die danach wie eine geschweißte Kette bundlos sind. Das funktioniert mittels Stützstrukturen. In der Kette ist dann auch jedes Glied einzeln und beweglich, nur eben schon als vollwertige Kette gedruckt. Wo wir gleich beim nächstem Thema sind.


    Stützstrukturen werden von dem Slicer Programm (Cura) selbst errechnet und bei Wunsch mit dem Modell zusammen gedruckt. Diese sind teils wie Fäden und lassen sich gut entfernen. Mittels den Stützstrukturen ist es z.B.: möglich einen Arm von einer Puppe zu drucken ohne das dieser während des Druck nach unten fällt bzw. sich gar nicht drucken lässt. Der Drucker müsste ja Material in die Luft drucken, geht nicht,...


    Der Innfill ist auch ein sehr interessantes Thema da man wieder im Programm Cura die Innenausfüllung bestimmen kann. Egal dass das Modell aus Catia V5 als Solid kommt, kann man mittels Prozent Angabe im Modell selbst Rauten mit der dann jeweiligen Strichstärke (je nach prozentualer Angabe) als Füllung drucken lassen. Was ein leichteres, schneller gedrucktes aber auch nicht so stabiles Bauteil auswirft.


    Zur Daten Verarbeitung:


    Erzeugt werden Solid oder auch Flächen Konstruktionen im CAD Programm Catia V5 die dann in der Workbench STL Rapid Prototyping höher aufgelöst werden um dann als STL File dem Slicer Cura überliefert werden. Im Cura angekommen werden für das Modell spezifische Einstellungen getroffen um einen sauberen Druck zu erhalten. Diese Datei geht dann über eine SD-Karte oder direkt mittels Kabel an den 3D-Drucker selbst.


    Zum Material:


    Das Material heißt PLA und ist ein Kunststoff der aus synthetischen Polymer besteht

    Dichte‎: ‎1,21–1,43 g/cm3
    Schmelzpunkt: ‎150–160 °C

    Art des Polymers: ‎Thermoplast
    Glastemperatur‎: ‎45–65 °C

    Biegefestigkeit 0,89–1,03 MPa

    Eigenschaften sind: eine geringe Flammbarkeit, hohe UV-Beständigkeit und Farbechtheit



    Ich könnte natürlich jetzt noch weiter ins kleinste Detail gehen, denke aber, sollte es was mit dem Projekt werden wird man im Laufe des Thread zu seinen Antworten kommen.


    Somit möchte ich die Diskussion anregen / beginnen.


    Fragestellung ist:


    → Kann man sich vorstellen einen Tonarm mit einem hohen Anteil aus Kunststoff zu drucken der am Ende auch klanglich was leistet?

    → Was für Vorteile in Bezug auf einen Tonarm ergeben sich aufgrund der oben genannten Attribute?

    → Was für Restriktionen sollte man setzen ( alles nur aus 3D-Druck, ohne Fremdmaterialien)?


    Bin gespannt,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hallo Thomas,

    mich würde grundsätzlich interessieren, ob und wie gut man

    Teile aus Aluminium anfertigen kann. Hast Du da Erfahrungen?


    LG Rainer

    Hi Rainer,


    Teile aus Alu ist auch kein Thema, hab ich Forschungsthemen in der Arbeit. Jedoch nicht mit nem Home Printer. Das sind dann schon andere Drucker und die Teile sind sehr teuer. Ich meine das waren zur Kalkulation bei 1Kg Materialeinsatz 20k €

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • DIY + 3D Drucker

    Nur mal wieder absolut ärgerlich, dass die Bilder nicht zu sehen sind und nur Links.


    Grüße Chris

    Verrückt, na dann los! Passt ja perfekt!

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hallo Zusammen,


    zur Anregung hier auch noch ein link zum Blog eines Freundes: http://calypso-tonearm.blogspot.com/


    Wir haben schon einiges im 3D Druck gemacht und insbesondere einige Tonarme gebaut. Es sind Bauteile für einen kardanischen Arm und für einen Well Tempered inspirierten Arm entstanden sowie ein paar weitere Kleinteile (Armhalter, Tonarmlift). Auf Anfrage einiger haben wir die Modelle dann bei Shapeways hochgeladen, wo jeder die Teile dann bestellen kann: https://www.shapeways.com/shops/turbolino (oder auch die Modelle herunterladen kann ;) ).


    Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.


    Gruß, Daniel

  • Hi Daniel,


    danke, sieht doch schon mal sehr gut aus. Mein Ziel ist es eigentlich einen Forumsarm draus zu machen. Soll heißen er sollte mit dem geballten Wissen der Forumsmitglieder entstehen.

    Deshalb auch die Erklärung was alles mit 3D-Druck möglich ist.


    Mal sehen ob das Thema noch fahrt aufnimmt,...

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hallo Thomas,

    die Herausforderungen sind meist die kleinst möglichen Details welche oft mehrere zehntel Millimeter betragen....

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Hallo Thomas,

    die Herausforderungen sind meist die kleinst möglichen Details welche oft mehrere zehntel Millimeter betragen....

    Hi Dieter,


    sehr gut. An so einer Stelle kann man ja dann auf andere Materialien umschwenken (als Bsp. eine Messing Buchse oder Faserverbund). Wobei man dazu sagen muss das mein Drucker auf unter 1 zehntel druckt. Dann ergibt sich halt ein Materialmix und die Restriktion alles aus dem 3D-Druck wird dann schon eine weiche,...

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Wobei ich schon in meine PLA Tonarmbasis Gewinde geschnitten habe, für die Anzugsmomente an einem Tonarm sollte das kein Problem sein. ABS ist dafür noch besser geeignet als das PLA.


    Grüße Chris

  • Servus zusammen,


    habe aufgrund dessen das mich ein Forums Mitglied drauf aufmerksam gemacht hat, mal den Forumstonarm MKII Thread überflogen. Huiuiui, kannte ich nicht.

    Schwieriges Thema,....


    Ich habe mich entschlossen einfach mal mit dem Planen / Konstruieren zu beginnen ohne das große Ansprüche anderer entstehen können. Konstruktive Kritik und kreative Ideen sind gefragt. Es wir am Ende hoffentlich ein Tonarm rauskommen der dann als STL-Daten zur Verfügung gestellt werden kann. Ich strebe einen 12 Zöller an der in erster Version bestimmt Kompromisse mit sich bringt.


    Soll Quasi in der Herstellung verhältnismäßig wenig kosten,... Und darf sich auch bestehender Lösungen bedienen.


    Auch wenn man keinen 3D-Drucker hat kann man die Teile bei Conrad in Auftrag geben.

    Oder man kauft sich einfach so ne Kiste 8o



    Cheers,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Oder wir bauen einfach einen total teuren Tonarm nach, wie z.B den SME V12.

    Würde man da Probleme bekommen?


    Bekommt man in Gänze natürlich nie so hin, aber mit Kompromissen behaftet und Bauteile die sich jeder zusätzlich selbst besorgen kann. Als Bsp. Rändelmutter aus dem Fachhandel, etc,....


    Bräuchte man nur noch ne Explosionszeichnung,...

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Servus,


    ich hab mich heute während Kleine schläft und Kleine Badet mal ans Catia gesessen. Die Idee ist das der Tonarm auch Optisch nach meinem empfinden ansprechend wirkt. Bei 3D-Druck ist ja generell erst mal so gut wie alles möglich. Wie der Druck dann rauskommt muss man einfach testen.


    Ich habe mich entschlossen mit dem Arm zu beginnen. Dadurch das ich ihn voll parametrisch aufgebaut habe, sind die letzten Millimeter jetzt erst mal egal. Der Arm hat aktuell eine Länge von Kugellager Auge bis Spitze Arm von 270mm.


    Ich hätte gerne die Möglichkeit verschiedene Headshell verbauen zu können. Deshalb wird auch an der Stelle getrennt. In der Mitte des Arm läuft ein 1mm dünnes Rohr was 4mm Innendurchmesser hat. Zum Headshell hin habe ich eine Rohr mit 4mm innen und 8mm aussen auf eine Länge von 10mm aufgesetzt um das Headshell drauf befestigen zu können.


    Bei den Lagern bin ich mir überhaupt noch nicht sicher und wäre über guten Rat dankbar. Momentan habe ich vor, Bundkugellager einzusetzen. Größe = 3x10x4mm. Jedoch bin ich nicht glücklich da man ja beim zentrieren / spannen axial Druck erzeugt.


    Der Arm muss auch zum Gewicht hin getrennt werden da ich bei meinem Drucker diagonal nur bis 300mm drucken kann. Dort wird es dann eine add on Lösung geben,...


    Dies dient als Entwurf und Diskussionsgrundlage und darf natürlich zerissen werden 8o



    Und los,

    Thomas

  • Wenn Du den Arm drucken willst kannst Du doch direkt die Kröpfung einarbeiten so das "normale" SME Headshells verwendet werden können...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Wäre cool wenn ein Moderator das Thema auf "Der Tonarm aus dem 3D-Drucker" umbennen könnte.

    Denke das passt aus gegebenen Anlass besser.


    Danke,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Wenn Du den Arm drucken willst kannst Du doch direkt die Kröpfung einarbeiten so das "normale" SME Headshells verwendet werden können...

    Ja, da dachte ich vorher auch dran. War es aber schon zu spät,... Muss ich mit ner Spline arbeitet, haut mir das Modell um die Ohren. Aber geht. Gibt es einen bestimmten Punkt wo die Kröpfung am besten ist?

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Ich arbeite in einer Hochschulinstitution im Bereich Materialwissenschaften und wir betreiben mehrere "3-Drucker" vor allem SLS-Anlagen des Herstellers Concept Laser. Damit lassen sich alle Metalle "Drucken".

    Bei Passungen und Gewinde, sowie Oberflächengüten mit Ra-Werte unter 0.8 bearbeiten wir diese auf unseren CNC Maschinen mechanisch nach. Das muss man sich bewusst sein wenn es darum geht Feinmechanische Geräte zu bauen. Für Prototypen eine gute Fertigungslösung, in der Serie ist aber die zerspanende Bearbeitung kostengünstiger.


    Gruss, Markus