IMF ALS 40 II

  • Moin,


    nachdem mich die Qualitäten der IMF Super Compact II doch ziemlich vom Hocker gehauen haben...


    IMF Super Compact II


    ...ist das Interesse an der Marke geweckt und obwohl ich schonmal mehr Auflösung erlebt habe und man den Bass schon irgendwie bändigen muß (tendiert dazu bei TripHop etc. schnell "boomy" zu werden) , entspricht diese Abstimmung und Dynamik und Art der räumlichen Darstellung für meinen persönlichen Geschmack den Nagel ziemlich auf den Kopf.


    Eigentlich sollte der damalige Kauf der SC II eine Art Probelauf für den Erwerb einer TLS 50 werden, aber ein Herr im Netz, den ich auf meinen Streifzügen kennenlernte riet mir ab, da die in einer 20 m² Kemenate wie der meinen "untenrum" schwer bis garnicht abstimmbar wären.


    So fiel mein Augenmerk auf die engen Verwandten ALS 40 II, die ja erstmal äußerlich ein geschlossenes Gehäuse haben und damit evtl. leichter zu einer präzisen Basswiedergabe zu überreden sind - dies aber mit den selben HT und MT Chassis wie die geliebten SC II.


    Die ALS 40 Derivate sind deutlich seltener als andere Typen des Herstellers und ihre Reputation fällt äußerst unterschiedlich aus. Die Meinungen, die ich dazu sammeln konnte, liegen zwischen "Fehlkonstruktion" und "the best clean and really deep bass i´ve ever heard".


    Am Ende macht nur Versuch kluch und so habe ich am Wochenende den Zuschlag für ein Päärchen erhalten, die dann hoffentlich auch bald unbeschadet ankommen.


    Nun bin ich auf der Suche nach Infos, die aber leider zu diesem LS deutlich dünner gestreut sind, als beim SC II.


    Das Erste, was mir unerwartet ins Auge sprang, ist die Tatsache, das Irving M. Fried Amerikaner war! Dabei gründete er IMF wohl 1961, dann 1968 die englische Sparte von IMF und 1975 trennten sich die Unternehmen und Fried machte unter seinem Nachnamen weiter.


    Anfang der 70er kam dann aber noch ein gewisser John Wright https://www.stereophile.com/news/10468/index.html dazu, der bis 1980 bei IMF in England blieb und möglicher Weiser für den typischen britischen Stil verantwortlich war? Es ließt sich teils auch so, als wäre dieser Herr für die TL Entwicklungen verantwortlich zeichnete?


    Hier gibbet auch "History": http://www.imf-electronics.com/Home/imf/imf-people



    Wäre nett, wenn noch jemand mit Hintergrundinfos aushelfen könnte.



    Auch ist noch der Werdegang des ALS 40 unklar. OK - es gibt eine MK nix und eine MK II Version und letztere hat meist nen Alurahmen als Einfassung der Schallwand aber Bestückungen mit Chassis habe ich mindestens 4-5 verschiedene entdeckt. Bei einer war der obere TT anscheinend ein Audax mit weisser Sicke, dann gab es eine Variante mit 2 TT mit Weisser Sicke und dann hatte ich Fotos entdeckt von verbauten TT Chassis mit runden, knappen Korbrändern, die dann mit Klammern in die Schallwand eingesetzt waren und dann natürlich die Bextrene-Töner und nochmal selbige mit strahlenförmigen Aussteifungen usw.


    Auch hier würde ich mich über mehr Infos freuen.



    Grüssle Henner

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  • Hallo,


    ich habe hier http://www.imf-electronics.com noch ein paar Infos zum LS entdeckt:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/122930/

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/122931/


    Also ist die Variante ALS 40 IIa jene, die diese strahlenförmigen Aussteifungen auf den Bassmembranen hat...


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/122932/


    Und wenn eben die IIa Version ab 1977 gebaut wurde und zeitgleich meine version ALS 40 II (nix) "discontinued" wurde - dann ist meine Bj. bis ´77.



    Grüssle Henner

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  • Moin,


    ich habe den Weichenschaltplan gefunden - im wahren Leben ist das Ding 2-teilig und eine Platine ist am Terminal verbaut, da sich dort der Umschalter befindet...


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/122938/


    Nochmal leserliche Bauteilwerte - soweit ich die richtig erkannt habe:


    L1 5,75 mH

    L2 4 mH

    L3+L4 0,45 mH

    C1+C2 60 mfd 50 V

    C3 6 mfd 50 V

    C4 12 mfd 50 V

    C5 + C6 4 mfd 50 V

    R1 + R2 3,3 ohm 5W

    R3 15 ohm 5W

    R4 33 ohm 2W


    Falls jemand nen Fehler erkennt - bitte melden...



    Grüssle Henner

  • Hi Henner,


    mit http://www.imf-electronics.com hast du schon die wichtigste Quelle von Informationen gefunden (und das seit etwa 2 Jahrzehnte).

    TDL scheint irgendwie der Nachfolger von IMF zu sein, vielleicht kennt Axel Oberhage sich auch aus mit den älteren Modellen?


    VG, Tony

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Sooo - die guten Stücke sind da und mal fix angeklemmt:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/123008/


    Wie man sieht, ist der MT eines der Exemplare, wo die Beschichtung aufgegeben hat und da ist wohl Ersatz gefordert.

    Außerdem bin ich mir irgendwie nicht sicher, ob die TT Chassis orschinool sind, da fast alle Bilder im Netz Chassis mit inversen Sicken und unterschiedlich großen Dustcaps je LS zeigen - allerdings findet man auch keine 2 LS die sich wirklich völlig gleichen...


    Spielen tun die LS schonmal, allerdings ist auch hier der erste Eindruck, daß man den Bass erst mal etwas bändigen muß, obwohl er schon von der Spielweise her knackiger daherkommt als bei den SC II. Auch werden die Tieferen Töne klarer formuliert und es geht auch etwas tiefer in den Keller...


    Irgendwas scheint noch im Argen zu sein, denn der "IMF Atmosphärenzauber" ist schon gleich präsent, aber MT-HT Bereich ist eher tendenziell dunkel von der Abstimmung her und kommt von der Dynamik her nicht so aus dem Quark wie die SC II mit der selben Bestückung.


    Es wurde aber auch schon an der Weiche rumgestrickt - mal reinschauen, was da für neue C´s reingekommen sind.


    Der kosmetische Zustand ist aber erstmal recht erfreulich und die ersten Töne waren doch unterm Strich sehr vielversprechend.



    Grüssle Henner

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  • neue C´s

    Nach ein paar Scheiben wurde die Bühnendarstellung immer offener und heller ausgeleuchtet - es gibt also einen Einspieleffekt und den kenne ich noch von meinen ollen AR-3a als die noch die antiken Kondis drin hatten. Bin schon gespannt, was ich hier vorfinden werde, wenn ich die Weiche in der Hand habe...


    Wie man sieht, ist der MT eines der Exemplare, wo die Beschichtung aufgegeben hat und da ist wohl Ersatz gefordert.

    ...oder man beschichtet ihn neu? Womit könnte man das denn versuchen? Die ganzen Mittelchen, die ich so kenne sind doch eigentlich für Papiermembranen gedacht und die des Elac 4/200 ist aus Polypropylen.

    Wer kennt sich da besser aus? Optisch ähnlich schauen das Vinylflex und Visaton LTS 50 aus.


    Grüssle Henner

  • Sooo - mal nachgeschaut:


    Unterer Basstreiber:

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/123014/


    Oberer Basstreiber:

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/123015/


    Weiche:

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/123016/


    Na gut - die Weiche kann man getrost als verbastelt betrachten. Ungeeignete Kondis und falsche Bauteilwerte soweit das Auge reicht...


    Ich werde mal fix nen Satz C´s bei Falcon Acoustics bestellen - die scheinen nach den erfolgreichen Erfahrungen mit der SCII zu wissen, was sie tun.



    Grüssle Henner

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  • 'n Abend,


    die beiden Woofer sind von KEF. Das sind B200. Einmal der B200A SP1014, der war in viele klassische KEF 2-wege Lautsprecher verbaut und eingesetzt bis etwa 3 kHz. http://us.kef.com/media/doc/Datasheet_B200A_SP1014.pdf


    Der 2e, der B200A SP1046A ist mir so nicht bekannt. Es gibt allerdings eine Weiche, KEF DN12 SP1046. Ich vermute, das der 2e einen schwereren Konus (wegen der Beschichtung) und einen starkeren Antrieb hat, so wie der B200A SP1037 aus dem RR104aB.


    VG, Tony

    Viele Grüße, Tony

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  • SP1046A

    ...er heißt SP 1063A , da hast du dich evtl. ein bisserl verkuckt. - ich find aber auch nix dazu.

    Ja, was mich wegen der TT stutzig mach, ist zum einen die Tatsache, daß der SP1014 auch schonmal in einer dick beschichteten Variante unten im LS verbaut war (auch ALS 40 II). Dieser hier ist evtl. dünner beschichtet. Man kann es wirklich nicht genau erkennen, denn die Oberfläche ist leicht picklig, was für eine Beschichtung spricht, hat aber keine "Rillen" vom Pinselstrich und die Sickenränder sind nicht einbalsamiert.

    Es gibt aber offensichtlich heute eine Unzahl von Variationen dieses LS, so daß man nicht erahnen kann, was da mal orschinool war und was nicht.

    Danke für den Link zum B200 A :thumbup:

    Die Generationen bis zur letzten Variante sollen KEF TT Chassis gehabt haben und Ab der Version IIa sollen die Dinger mit den Versteifungen von ELAC gekommen sein. Die Ähnlichkei der Chassis bleibt aber dennoch frappierend - man beachte nur das Design vom Korb.


    Grüssle Henner

  • Dieser hier ist evtl. dünner beschichtet. Man kann es wirklich nicht genau erkennen, denn die Oberfläche ist leicht picklig, was für eine Beschichtung spricht, hat aber keine "Rillen" vom Pinselstrich und die Sickenränder sind nicht einbalsamiert.

    Vor langer Zeit wurden Membranen auch mal mit "Wasserglas" in unterschiedlichen (eigen) Mischungen beschichtet.

    Bei Leim-Wasserglas-Mischungen werden Pinselstriche nicht gesehen, binden aber Staubkörner durch verhältnismäßig lange Trockenzeit. Setzt eigentlich eine saugende Fläche voraus, doch wurde auch viel experimentiert.


    Grüße

    Richie

  • Leim-Wasserglas-Mischungen

    Jau, aber die Membran ist doch aus Bextrene, wat wohl nicht viel was anderes ist als Polypropylen. Da könnte man ein Leimgemisch wieder von abziehen. Auch sieht die Verarbeitung sehr sauber und eher professionell als experimentell aus.


    @ megaheinz...

    Schön, daß du trotz meiner Beratungsresistenz weiter hilfreich bist. Du hattest ja in meinem Suche-Fred erwähnt, daß dir die ALS 40 nicht so gefallen hat - was hast du denn da für Erfahrungen gemacht?

    Ich gehe übrigens davon aus, daß die Abstimmung bei allen IMF Speakern auf den Punkt stimmen muß (nem ollen LS in "closed box" ist das eher wurscht) und daß Sicken und Aufhängungen mit der Zeit etwas "verweichlicht" sind. Es gibt aber natürlich Mittel, um dem entgegen zu wirken...


    Ich hab noch nix gemessen, aber so nach der Hörerfahrung spielt der LS wesentlich dicker, als es auf dem F-Gang-Schrieb ausschaut.

    Das ist aber alles nicht representativ, da die Weiche noch mit falschen Werten bestückt ist. Besser ich tausche die erst mal, bevor ich weiter spekuliere...


    Deinem ehemaligen ERA geht es übrigens auch gut, spielt richtig fein das Teil und ist zur Zeit der einzige Dreher in der Kette. Es gibt aber wohl auch ein Perfect Match von ERA + Philips GP 412 + Fuchs Phonostage im RV 3...:thumbup:


    Grüssle Henner

  • Hatte früher viel mit IMF zu tuen ich mag die kleinen IMF . Aber bei der 30mund 40 hat mir die Bassabstimmung nie gefallen und auch der Übergangsbereich 10cm Mitteltöner zum Hochtöner

    Ist glaube ich nie glücklich gewesen . Es klang nie so ausgewogen wie bei der TSl 80 und RSPM

    Und SACM .Mag auch an dem besserem HF1300 zu liegen.Ein Tipp von mir für deinen Raum .

    suche einen Pro Monitor .Das Ding ist richtig gut.

    Den Platter fand ich auch sehr schick,aber ich habe einfach zu viele Kisten.

    Restauriere gerade ein B&W DM70. Die wird diese Woche fertig.


    Grüße

    Aus Duisburg

  • Jau, aber die Membran ist doch aus Bextrene, wat wohl nicht viel was anderes ist als Polypropylen. Da könnte man ein Leimgemisch wieder von abziehen. Auch sieht die Verarbeitung sehr sauber und eher professionell als experimentell aus.


    Grüssle Henner

    Bextrene ist ein Celluloseacetatkunststoff. Polypropylen ist chemisch komplett was anderes.

    Bextrene ist z.B. empfindlich gegen Säuren und Laugen. Im Gegensatz zu den vorher verwendeten Pappmembranen hatte Bextrene den Vorteil der guten Stabilität bei Feuchtigkeitsschwankungen (vielleicht deshalb die Entwicklung in England).


    Gruß,

    Uli

  • Danke Uli,


    die Info, daß Polypropylen quasi eine Fortführung / Umbenennung von Bextrene sei, kam irgendwo aus dem Netz. Sorry für die Fehlinformation...