Frequenzgangmessungen an einem Röhrenentzerrervorverstärker über einen Eingangsübertrager

  • Hallo Zusammen,


    ich habe hier einen Röhrenentzerrervorverstärker mit (zwei unterschiedlichen) Eingangsübertrager, bei denen ich den Frequenzgang mit Soundkarte und Meßprogramm gemessen habe.


    F 1550

    F 7903

    Man sieht Unterschiede in den Kurven, je nachdem ob man die Soundkarte direkt, oder über einen 1:100 (270R/27K) Spannungsteiler anschließt. Der Eingangspegel in die Übertrager ist jeweils 2,5mV.


    Wodurch entstehen diese Unterschiede und warum sind diese beim LL1550 im Baßbereich und beim LL7903 im Bereich des Hochton?


    Welche Einspeismethode bringt eigentlich das reallere Ergebnis? Gelernt hatte ich mal den Spannungsteiler zu verwenden. Wobei der untere Widerstand den Generatorinnenwiderstand nachbilden soll.


    Vielen herzlichen Dank schon einmal im voraus.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Martin,


    auf welches Übersetzungsverhältnis hattest Du die Übertrager jeweils geschaltet?


    Im Bass könnte die Pegelabsenkung auf niedrigere Primäinduktivität hindeuten, bei den Höhen auf erhöhte Streuinduktivität (beides ist voneinander abhängig).


    Sinnvoller wäre es, wenn Du den Frequenzgang ohne "Entzerrung" messen und veröffentlichen würdest.


    Gruß Andreas

  • Der Spannungsteilerwiderstand 27k liegt parallel zum Eingangswiderstand der Soundkarte, also sieht der Eingangsübertrager verschiedene Lasten

    die ganze Messung direkt über die soundkarte ist schlecht, bau einen OPA ein (mit anschlissendem Buffer) und gehe dann in die Soundkarte

  • Hallo Andreas,

    auf welches Übersetzungsverhältnis hattest Du die Übertrager jeweils geschaltet?

    Beide Übertrager sind 1:4 verschaltet.

    Im Bass könnte die Pegelabsenkung auf niedrigere Primäinduktivität hindeuten, bei den Höhen auf erhöhte Streuinduktivität (beides ist voneinander abhängig).

    Daran hatte ich jetzt mal wieder nicht gedacht. Der kleine LL1550 hat wohl einen sehr kleinen Kern (im Vergleich zum 7903) und läßt damit eine geringe Induktivität vermuten. Aber warum macht sind das bei Verwendung des Spannungsteilers weniger bemerkbar?


    Bei 1:2 sind übrigens keine Unterschiede feststellbar. Mir wären 1:4 allerdings lieber um auf mehr Ausgangsspannung zu kommen. Daher auch mal der Test mit einem vorhandenen 7903. Per empfahl mir den 1550.


    Sinnvoller wäre es, wenn Du den Frequenzgang ohne "Entzerrung" messen und veröffentlichen würdest.

    Kann ich mal machen. Mit oder ohne Übertrager?


    Ohne Eingangsübertrager sind übrigens keine Unterschiede feststellbar.


    bau einen OPA ein (mit anschlissendem Buffer) und gehe dann in die Soundkarte.


    Verstehe ich leider nicht so ganz. Ich soll an den Ausgang einen OPA anschließen und dann in den Eingang der Soundkarte gehen?


    Viele Grüße,

    Martin

  • Aber warum macht sind das bei Verwendung des Spannungsteilers weniger bemerkbar?


    Bei 1:2 sind übrigens keine Unterschiede feststellbar.

    Hallo Martin,


    man müsste den Ausgangswiderstand der Soundkarte kennen, um die erste Frage zu beantworten.


    Bei 1:2-Verschaltung hast Du die vierfache Primärinduktivität im Vergleich zur 1:4-Verschaltung.


    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Bedienungsanleitung gibt zum Ausgangswiderstand der Audioausgänge leider keinen Wert. Ich meße es mal nach.


    Hier die Frequenzgänge ohne Entzerrung:

    F ohne EQ


    Viele Grüße,

    Martin


    PS: Ausgabgswiderstand schnell und dreckig gemessen ca. 560R

    Einmal editiert, zuletzt von MartinR ()

  • ...Ausgabgswiderstand schnell und dreckig gemessen ca. 560R

    Hallo Martin,


    das erklärt die Abweichung im Bassbereich: der Spannungsteiler 100:1 hat ungefähr 270 Ω Ausgangswiderstand, die Karte 560 Ω. Folglich ist die geringere Primärinduktivität des LL1550 sichtbar.

    Keine Sorge, MC-Systeme haben wesentlich geringere Impedanzen - in praxi wird es wohl stimmen.


    Im Bereich über 30 kHz scheint es sich um erste Anzeichen der Streuresonanz zu handeln; der Bereich ist sowieso nicht mehr hörbar. Aufschlussreicher wären hier Messungen bis 200 kHz.


    Gruß Andreas

  • Moin Martin,

    der Spannungsteiler und der Innenwiderstand des Soundkarte verfälschen das Messergebniss, das Stichwort ist Spannungsanpassung

    Das Problem lässt sich lösen mit einem hochohmigen Eingang in einem opa, mit dem Ausgang des opa gehst du dann in die soundkarte, so werde ich es bauen um mit arta einigermassen vernüftig messen zu können .

    Jörg

  • Hallo Zusammen,

    das erklärt die Abweichung im Bassbereich: der Spannungsteiler 100:1 hat ungefähr 270 Ω Ausgangswiderstand, die Karte 560 Ω. Folglich ist die geringere Primärinduktivität des LL1550 sichtbar.

    Und es werde Licht ;)

    Vielen herzlichen Dank für die Klarstellung. Dann könnte es tatsächlich reichen.

    Keine Sorge, MC-Systeme haben wesentlich geringere Impedanzen - in praxi wird es wohl stimmen.

    Es handelt sich nicht um ein MC System. Dann würde ich auch ganz andere Übersetzungsverhältnisse wählen ;)


    Ich habe den Spannungsteiler ungefähr entsprechend dem Innenwiderstand des Generators, einem Tonkopf, gewählt. Nähere Angaben sind dazu leider nicht bekannt. außer Induktivität= 800mH und RDC=370R. Uups, habs eben nochmal nachgemessen. Wie kame ich auf 270R? Muß ich wohl meinen Spannungsteiler nochmal anpassen und messen.

    Im Bereich über 30 kHz scheint es sich um erste Anzeichen der Streuresonanz zu handeln; der Bereich ist sowieso nicht mehr hörbar. Aufschlussreicher wären hier Messungen bis 200 kHz.

    Der Anstieg im Bereich der Höhen entstand beim 7903 mit 270R. Um diesen zu vermeiden möchte er also ca. 600R am Eingang haben. Auch interessant zu wissen.

    der Spannungsteiler und der Innenwiderstand des Soundkarte verfälschen das Messergebniss, das Stichwort ist Spannungsanpassung

    Das Problem lässt sich lösen mit einem hochohmigen Eingang in einem opa, mit dem Ausgang des opa gehst du dann in die soundkarte, so werde ich es bauen um mit arta einigermassen vernüftig messen zu können .

    Sorry Jörg, aber ich verstehe es immer noch nicht.


    Warum sollte ich mit Ausgang des OPA in die Soundkarte gehen? Ich würde es verstehen, wenn ich den hochohmigen Eingang des OPA an den Ausgang der Soundkarte anschließe und mit dem niederohmigen in den Spannungsteiler gehen würde. Aber in den Eingang der Soundkarte? Diese hat übrigens einen hochohmigen Eingang, den ich aber nicht verwende da der Ausgangwiderstand der Vorstufe 600R beträgt.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Andreas,


    ich habe mal die Messung mit dem neuen Spannungsteiler gemacht.


    F 1550-7903


    Mit dem LL1550 ginge es noch, aber mit dem LL7903 sieht es jetzt auch interessant aus.


    LL1550 oder LL7903?


    Mit dem LL7903 gäbe es einen um 6dB besseren Fremdspannungsabstand und immerhin 80mV mehr Ausgangsspannung ;)


    Naja, das mit dem Fremdspannungsabstand wird sich im eingebauten Zustand relativieren. Da werden dann beide ziemlich gleich sein.


    Viele Grüße,

    Martin