Benz Micro Glider L2 - neu aufgebaut

  • Du könntest das Glider mal mit 250 Ohm abschließen und schauen, ob es dir besser gefällt.

    Allerdings wird es erst nach der Einspielzeit richtig aussagefähig.


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Hallo Hubert!


    Danke für den Tipp. Das werde ich morgen machen.

    Eigentlich war ich mit der 400-Einstellung gar nicht unzufrieden. Irgendwie kam das von mir falsch rüber.

    Ich habe gerade den Übertrager getauscht und habe jetzt den Ortofon T-30 dazwischen geschaltet. Jetzt hat es wieder einen Schuss mehr Wärme und klingt trotzdem etwas anders als mit dem ST-7.

    Ich ahne schon, da habe ich noch viel auszuprobieren. Aber das macht ja auch Spaß. Und gut klingen tat es bis jetzt in jeder Konstellation.

    Ich bleibe am Ball.


    Viele Grüße

    Philip

  • Hi Phillip, Hi Hubert,

    ich habe eben mein Benz LP wieder in Betrieb genommen. Ist mir als "back up" zum Grado Ref. 2 zu schade immer im Schrank zu liegen ;).

    An meiner Phono kann ich die Eingangsempfindlichkeit über FB steuern. Ich habe 47K/Ohm 1K/Ohm 500 Ohm/200 Ohm und 100 Ohm zur Auswahl. Das Benz LP reagiert wirklich sehr gering auf unterschiedliche Impedanzen. Ich kann von 47K Ohm bis 500 Ohm alles problemlos hören. Mir gefällt 500 Ohm am besten, weil es so für mich am "entspanntesten" aber immer noch dynamisch genug klingt. Bei 200, oder 100 Ohm wird es ein wenig zu lahm. Ich würde einfach mal die Lautsprecher ein paar Grad mehr nach aussen winkeln. Das reduziert den Hochton marginal. Vielleicht reicht das schon für deinen Hörgeschmack. Die "gefühlt" richtige Anpassung ist auch sehr stark abhängig von der Phonovorstufe. Wenn bei vielen Vorstufen der 10-fache Wert des Innenwiderstandes als Faustregel für die passende Eingangsimpedanz dient, hat meine Omtec den 20-fachen Wert. Da läuft ein Benz Ruby Wood mit 750 Ohm. Bei anderen Tonabnehmern z.B. Ortofon Cadenza Black konnte ich schon den Unterschied zwischen 85 und 100 Ohm (Omtec) klar raushören. Das hatte mir bei 100 Ohm zu wenig Fülle... Anderer Raum, andere Kette..andere Parameter...


    Einfach probieren bis es passt :)


    :24:

    Horst


    PS: Nach der Einspielzeit noch mal testen..

    LG


    Horst

  • Hallo Hubert und Horst!


    200 Ohm klangen bei mir auch lahm und ein bisschen dumpf. Das habe ich schnell wieder geändert.

    Jetzt läuft Cat Stevens - Tea for the tillerman mit 800 Ohm und es gefällt mir erstaunlicherweise bis jetzt am besten.

    Meine Lautsprecher würde ich äußerst ungern verschieben. Da habe ich lange rumprobiert, bis sie ihren jetzigen Platz gefunden haben.

    Das war auch mein letzter Test für heute. Meine Ohren müssen sich nach der Platte mal ausruhen. Irgendwann bringt das nix mehr und ich muss eine Pause machen.


    Ich wünsche euch später eine gute Nacht. Danke für eure Hilfe - ich weiß das sehr zu schätzen.

    Philip

  • Hallo Philip,


    bei mir läuft das Benz auch mit 800 Ohm am schönsten (an M1 Vinl)). Alles was darüber liegt verändert zumindest bei meiner Kombi nichts mehr.

    Und wie der andere Jürgen schon angemerkt hat, lässt sich mit der Tonarmhöhe hervorragend spielen... . Solltest du, nach der wirklich langen Einspielzeit, unbedingt ausprobieren.


    Gruß Jürgen

    DIY-Dreher auf Scheu-Basis mit Rega + Benz + m303 + Meldano NT/ Musical Fidelity M6 Vinyl / Yamaha A-S2000 / Dali IKON 6 / Moxi Fit Pro:D


    Musiksammler

    DIY-PWM

  • Hallo Jürgen!


    Danke für deinen Beitrag.

    So werde ich es auch machen. Ich habe mich jetzt entschieden, erst mal eine Woche so zu hören, wie es jetzt eingestellt ist. Der Tonarm ist hinten minimal angehoben und die Kapazitäten wechsele ich momentan nicht zwischen 400 und 800 Ohm. Die Übertrager bleiben erst mal draußen - ich vermisse sie im Moment auch nicht. Nächste Woche verändere ich dann nochmal die Tonarmhöhe und werde noch 1-2 andere Einstellungen testen.

    Ich höre gerade eine Beatles-Help-Japan-Press und das klingt genau richtig so.


    Viele Grüße

    Philip

  • Hi Philip,


    ich habe auch vier Arme derzeit in Betrieb und es geht mir wie dir, ich wechsele auch nach Lust und Laune. Das Benz SLR Gullwing ist bei mir das am wärmsten und am dunkel timbrierteste System.


    Selbst mag ich es eher neutral mit einem Schuss ins Analytische gehend. Wenn ich mal vollmundige tendenziell wärmere Stimmen hören will oder auch mal bombast Rock, dann nehme ich das Gullwing. Dieses spielt bei mir im Übrigen auch an einer SXONO mit 1000 Ohm am besten.


    Das Glider niedriger als mit 400 Ohm abzuschließen halte ich für zu niedrig, da wird es meiner Ansicht nach schon ein wenig dumpf oder auch matschig. Die 475 Ohm der WBE damals hielt ich für den ausgewogensten Abschluß für das Glider, bei Gullwing finde ich 1kOhm besser, weil noch offener ohne die Höhen zu betonen. Höhere Abschlüsse an den Benzes bringen zumindest bei mir hier nichts finde ich, was hier schon ganz richtig erwähnt wurde.


    Off Topic: Die an der SXONO eingestellten Werte bei mir sind oft anders als bei allen anderen Vorstufen, die ich bisher probiert habe. Das stellen Bekannte SXONO Besitzer hier um mich herum auch fest. Heißt mit der SXONO muss man sowohl mit MM als auch MC Systemen wieder neu zu spielen beginnen. Anders herum würde ich die Werte der SXONO zumindest nicht zwangsläufig auf andere Vorstufen für übertragbar halten als die beste Einstellung. Ende Off Topic.


    Auch ein leichter nach vorne abfallender Arm führt beim Benz Glider zu einer leichten Brillanz Betonung, was mir etwas besser gefallen hat, übertreiben sollte man aber nicht damit. Aber man kann das Glider sehr gut auch waagerecht ausrichten, das dürfte deinem Geschmack, Philip, dann eher entgegen kommen. Wenn man den Arm hinten tiefer macht, dann ist es ähnlich wie wenn man den Abschlusswiderstand zu niedrig wählt.


    Nochmal es besteht kein Grund ein Glider gegen etwas Größeres von Benz zu tauschen. Ich habe das hier eingefügt, weil nun auch schon das ein oder andere Jahr Erfahrung mit dem SLR habe, das wirklich eine Endlösung für diese Klangausrichtung für mich ist. Mein Lyra Etna und das noch recht neue Grado Statement The Statement 2 haben andere Ausrichtungen. Wobei das große Grado dem SLR schon noch zeigt, das man es noch ein bissel anders machen kann mit den Stimmen und der Präzision.


    Noch was zu deinen "vielen" Plattenspielern, denn auch das kann ich nachvollziehen. Ich habe zwar nur ein Masse Laufwerk und ein Anti Masse Laufwerk, aber auch die beiden Laufwerke zeigen ganz deutlich unterschiedliche Klangausrichtungen und zeigen was die einzelnen Tonabnehmer denn so können und was nicht. Deshalb kann ich deinen Spieltrieb nachvollziehen.


    Viel Spaß noch mit dem Glider und ich wette irgendwann gehst du doch auf etwas Größeres ...


    Highfidele Grüße,

    Jürgen


    PS: Denn auch ich liebäugele schon mit einem fünften Arm ... ;)

  • Hallo Jürgen!


    Danke für deinen ausführlichen und informativen Beitrag.

    Ich werde den Tonarm nächste Woche mal in die Waagerechte bringen und dann in Ruhe hören. Momentan ist es nicht möglich, da mir ausgerechnet der kleine Sechskant-Imbusschlüssel für die Liftbankeinstellung fehlt. Den habe ich mir gerade bestellt. So lange höre ich mit einem hinten leicht erhöhten Arm weiter.

    Beim Abschluss bin ich mir noch nicht sicher, ob ich 400 oder 800 Ohm wählen soll. Aber das lässt sich bei dem MuFi ja problemlos im laufenden Betrieb an der Front einstellen.


    Was die Plattenspieler angeht: Eigentlich habe ich zu viele Plattenspieler. Aber ich mag die Dinger einfach und einige Modelle möchte ich einfach besitzen. Und wenn mir einer von denen preiswert über den Weg läuft, greife ich halt zu. Ich müsste mich mal von 1-2 trennen, aber bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft. Bei mir sind es eher Plattenspieler aus den 80er Jahren, die sich bei mir tummeln und wenn ich das Geld für die Käufe gespart hätte, hätte ich mir auch was "Vernünftiges" dafür kaufen können - ich weiß.... Ich habe z.B. einen Kenwood KD 7010, JVC QL-Y5F, Thorens TD 147 Jubilee, TD 2001 und TD 3001. Wirklich abgeben möchte ich davon keinen und ich habe sie gut über meine Wohnung verteilt.


    Ich habe aber noch zwei Fragen:

    1. Habt ihr auch das Antiskating recht hoch einstellen müssen? Ich bin ungefähr bei dem Wert AK=AS gelandet. Normalerweise liege ich bei scharfen Schliffen ein Stück weit unter dem Wert der Auflagekraft.

    2. Würde das oben genannte Dynavector 20X L MK2 zu dem recht schweren Tonarm des Kenwood KD 7010 passen? Der Plattenspieler braucht nämlich bei Gelegenheit auch noch ein gutes System.


    Viele Grüße und vielen Dank, Jürgen

    Philip

  • Hi Jürgen,

    Kurzer Exkurs SXONO und Benz Glider.:sorry: für etwas :off:

    Bei einem Forenkollegen läuft das Glider L an 250 Ohm und klingt gut. Bei ca. 400 Ohm wird es dunkler. Eigentlich müsste es heller werden.

    Kann es sein, dass die Anzeige an der SXONO evtl. spiegelbildlich angeschlossen ist und falsche Werte anzeigt?


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Hallo Phillip,

    ich habe das Benz LP an einem Jelco 9" Tonarm laufen. 1,8 Gramm und 0,4 Antistkating.

    Mein Grado läuft am gleichen Arm mit 1,6 Gramm und 0,3 Antiskating. Hier gieb tes viele Diskussionen bzgl. Antiskation. VDH hatte mal irgendwo gesagt, oder geschrieben, dass die meisten System zu schnell (einseitig) verschleißen wegen zu hoch eingestellte Antiskating. Er hätte aber noch nie ein System gesehen, dass wegen zu niedriger Antiskating viorzeitig verschlissen war.

    mMn ist ein Antiskating-Wert von ca. 15-20% der Auflagekraft passend.


    Gruss

    Horst

    LG


    Horst

  • Hallo Horst!


    Mir kommt mein eingestellter Wert auch sehr komisch vor - daher auch meine Nachfrage.

    Ich habe mich vor 2-3 Jahren noch einmal ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und z.B. auch den Sammelthread hier im Forum komplett gelesen. Auch habe ich mich ausgiebig mit Albus darüber unterhalten, der mir nochmal wertvolle Tipps gegen hat.

    Ich stelle normalerweise das AS mit Hilfe einer Testschallplatte ein. Auf meiner (Vinyl Essentials) ist ein stufenweiser Abtasttest und ich stelle es so ein, dass 50mµ sauber abgetastet werden müssen und es ab 60mµ anfängt auf dem rechten Kanal zu verzerren. Bei all meinen anderen Systemen komme ich so ca. auf einen Wert auf der Skala, der der halben Auflagekraft entspricht. Nur in diesem Fall eben nicht.

    Ich glaube, ich teste das sofort nochmal.


    Viele Grüße

    Philip

  • Hallo Phillip,

    da Du dich schon ergiebig mit dem Thema auseinander gesetzt hast, denke ich, dass Du das alles richtig machst. :) Wichtig ist in dem Zusammenhang eine genaue Ausrichtung des Plattenspielers und des Plattentellers (Wasserwaage/ Libelle). Erst dann wird eine Antistkating Einstellung auch zielführend. mMn hat Clearaudio bei der automatischen, magnetischen Antiskating Einstellung ihrer Plattenspieler einen Wert von ca. 12%-15%. Das wurde in einem Workshop vor 2 Jahren auf der AAA ermittelt.


    Tonarmhöhe: Bei 180 gr Pressung = 100% in der Waage. So beschreibt es auch Grado und andere Hersteller...


    Gruß


    Horst

    LG


    Horst

  • Hallo Horst!


    Ich habe gerade nochmal die Testplatte bemüht und bin jetzt auf einen für mich beruhigenden Wert AS=0.9 bei AK=2.0 gelandet. So einen Wert hätte ich auch Donnerstag erwartet. Ich bin beruhigt. Kann es sein, dass es an schon hinter mir/dem System liegenden Einspielzeit liegt und bei einem System frisch aus der Verpackung ein zu hoher Wert bei einer Testschallplatte für das AS herauskommt?


    So, ich bin beruhigt.

    Ich möchte nochmal allen danken, die mich hier so tatkräftig unterstützen. Tolles Forum!


    Viele Grüße

    Philip

  • Philip,

    mMn ist 0,9 AS immer noch hoch. 0,5 müsste ausreichend sein... aber egal.

    Wie ist es beim Aufsetzen der Nadel in der Einlaufrille? Zieht das Systzem nach innen, oder bleibt die Nadel sauber in der Spur?

    Ich habe eben mit der Tonarmhöhe bei meinem Benz LP gespielt. Ich kann die Höhe "on the fly" einstellen. Bei 1mm plus/minus passiert mMn extrem wenig. Wenn Du dann noch bei plus 1mm ( Headshell nach oben) von 500 Ohm auf 1000 Ohm gehst, ist es nahezu das gleiche wie -1mm (headshell nach unten) und 500 Ohm.

    Stell' es so ein, wie es dir am besten gefällt. :thumbup:

    Gruss

    Horst

    LG


    Horst

  • Hallo Horst!


    Danke, dass du dir so viel Mühe machst.

    Ich habe auch nochmal nachjustiert und bin jetzt bei 1,85 AK und 0,8 AS gelandet.

    Das lasse ich für heute erst mal so. 50mµ werden sauber abgetastet, bei 60mµ fängt es langsam rechts an zu zerren. Für heute reicht es mir mit dem Rumschrauben. :)

    Deine Beobachtung mit der klanglichen Veränderung bei einer Tonarmerhöhung und -Senkung in Bezug zum Ohmwert finde sehr interessant. Eigentlich müsste ich das ja auch machen können, wenn ich die Justierschraube im Tonarmsockel stecken lassen würde. Morgen ist auch noch ein Tag....


    Viele Grüße

    Philip

  • @Hubert,


    ich glaube nicht, daß man an der SXONO die Skalen vertauscht wurden. Interessant ist. daß man bei MM Systemen regelmäßig zu höheren Kapazitäten als besten Abschluß kommt wie das die Hersteller angeben. Das habe nicht nur ich fest gestellt, sondern auch andere Personen, die diese wunderbare und flexible Vorstufe besitzen.


    Bei MC Systemen kommt man ab und an zu niedrigeren Werten wie angegeben. Und ich wollte nur sagen, daß 250 Ohm an einer SXONO eventuell nicht vergleichbar sind zu Werten anderer Vorstufen. Bei so niedrigen Werten wird das Glider sicherlich zu stark bedämpft. Ich habe das mit den 100 Ohm an der WBE damals mehrfach überprüft und bin immer bei 475 Ohm eindeutig hängen geblieben. Irgendetwas scheint hier noch eine Wirkung zu haben bei der SXONO, wenn das so ist bei dir. Dadurch, daß die Vorstufe aber dermassend flexibel ist, kommt man aber immer zu einer optimalen Einstellung mit der SXONO, jedenfalls war es bisher bei mir so mit allen Systemen, die ich damit getestet habe. Bei einem Koetsu Rosewood bin ich damals bei 31 Ohm! an der SXONO hängen geblieben.


    Philip,


    ich verstehe wie gesagt deine Einstellung zu den schönen Geräten, die du hast. Ich sehe es mit nur zwei Geräten etwas anders, denn ich habe mir ganz bewußt beide Geräte so ausgesucht, daß diese komplett konträr von der Klangausrichtung spielen. Das versuche ich auch bei den Systemen, bei den Armen und bei der Verkabelung so zu machen. Diese Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten läßt mich einfach besser beurteilen was ein System kann, worauf es reagiert und wie / was genau sich verändert.


    Auch verstehe ich, daß du viel gebraucht kaufst, das mache ich inzwischen auch so. Die meisten, die etwas Besseres haben, behandeln es auch gut. Allerdings habe ich einen Funk Firm Vector 2 erstanden in einem leider komplett desolaten Zustand. Jedoch war ich sehr überrascht wie der geht nach meiner kompletten Restauration. Dazu habe ich noch ein sagen wir mal aufwändiges Masse Laufwerk, das so ganz anders spielt wie der Funk Firm, aber man kann so herrlich kombinieren und eine optimale Kombination für die einzelnen Komponenten finden. Und man kann sehr schön Ketten zum eigenen Geschmack herrichten.


    Zu den anderen deiner Systeme kann ich nicht viel sagen, aber wenn ich mir deinen Geschmack so durch den Kopf gehen lasse, dann wette ich dir gefällt eine waagerechte Einstellung des Gliders besser. Denn im Unterton vernehme ich, daß du das mit dem Hochton Bereich so erst mal hin nimmst und es versuchst gut zu finden, aber das nicht wirklich magst.


    Zum Antiskating: Hier möchte ich keine weitere Diskussion lostreten, aber ich stelle unabhängig von Skalen und Werten das AS völlig nach Gehör und nach mehreren Versuchen an verschiedenen Tagen ein. Ob das viel oder wenig ist, ist mir letztlich egal.


    Zur Diskussion, ob sich ein System mit mehr oder weniger abnützt sage ich gar nichts, da ich zu der Abnutzungsdiskussion meine eigene Meinung habe. Nur soviel, ich habe das Glider nach zehn Jahren zu Benz in die Schweiz gesendet, weil ich es reinigen und neu einstellen lassen wollte. Dort hat man den Gummikörper verdreht wegen beginnender Verhärtung dort wo das Spulenkreuz aufliegt mehr nicht. Es kam zurück und spielte wie neu. Zieht eure eigenen Schlüsse daraus ...


    Zum AS noch ein paar Beobachtungen, die ich über Jahre bei vielen Versuchen an unterschiedlichen Systemen bei Veränderung des AS gemacht habe. Manchmal hat man den Eindruck man könnte die zentrale Mitten-Ausrichtung damit beeinflussen, was sich aber nicht an jedem System reproduzieren läßt. Das ist eine überraschende Erkenntnis für mich gewesen. Bei manchen Systemen habe ich den Eindruck, daß durch die AS Veränderung mehr Leichtigkeit, sagen wir mal sich eine offenere Abbildung ergibt - zu geringeren AS Werten hin. Zu höheren AS Werten wird meistens der Sound etwas "fester", das Klangbild fällt ein wenig in sich zusammen. Ich sag`s mal primitiv, man hat den Eindruck das Schwingungsverhalten des Abnehmer - Arm Systems wird durch den hohen AS Wert bedämpft. Bevor nun alle Physiker aufschreien - auch ich weiß, daß man das so nicht sagen kann, aber ich stelle diesen "Klang-Effekt" an vielen Systemen fest. Wieder für mich überraschend auch hier ist, daß man auch dieses Verhalten nicht auf alle Kombinationen übertragen kann. Kurzum, meistens komme ich zu geringeren AS Einstellungen als die für mich beste Klang Einstellung.


    Beim Glider hatte ich das AS aber auch immer recht hoch justiert erinnere ich mich. Aber das mag ja auch von der Kombination mit dem jeweiligen Arm abhängen. Ich hatte das Glider in einem SME IV, einem Graham The Phantom II, einem Acoustic Signature TA-1000 und einem älteren Project 9" Arm drin. Am besten spielt es im Graham und vor allem im TA-1000, der recht knorrig und zackig spielt. Der gibt den Benzes ein wenig an Spielfreude und an dreidimensionaler Abbildung mehr, so daß die Benz Systeme nicht zu gemütlich und zu warm für mich werden werden. In diesem Arm hatten beide meiner Benzes so richtig Schmiss und sogar ein wenig Attacke zu dem typischen Benz Klang. Eine tolle Kombi kann ich sagen. Auch heute spielt das SLR Gullwing noch im TA-1000 bei mir, das für mich eine Best Match Kombination ist.


    Vielleicht noch aus meinen eigenen Versuchen mit Benz Systemen. Diese spielen für meinen Geschmack am besten auf, wenn man die mit Armen, Kabeln und Vorstufen kombiniert, die zackig und schnell sind. Man könnte auch sagen ein klein wenig zur Analytik neigen. Nicht das mir die Kombination des Gliders oder SLR mit dem tendenziell ein bisschen warm spielenden SME IV nicht gefallen hätte - habe ich Jahre lang gehört - aber mit dem überaus spielfreudigen TA-1000 und einem Nordost Kabel dran spielen die Benze alles was sie können bestens aus.


    Hier wurde mal behauptet Benze spielen wie "eingeschlafene Füße", das ich nicht lache. In der beschriebenen Kombi habe ich noch kein Benz gehört, daß einem nicht jedes Detail, gut platziert und eine überaus enorm dreidimensionale Abbildung gezeigt hätte und das bei faszinierender, sehr "analoger" Stimmen Wiedergabe. Und Stimmen sind ein Favorite für mich.


    Ein Dynavector 20XL habe ich zwar noch nicht gehört, so daß ich keine Aussage dazu machen kann. Aber ich hatte kürzlich das Vergnügen ein Te Kaitora Rua zu hören. Das Te Kaitora Rua ist für mich der Analytiker schlecht hin bisher. Ich sagte ja schon, daß ich eine tendenziell eine leicht analytische Gangart mag, aber das Te Kaitora Rua geht mir viel zu weit. Es spielt für mich unemotional, kalt mit einer zwar riesigen Raumabbildung, ja, diese empfinde ich aber als nicht mehr wirklichkeitsnah, das klingt für mich eher schon künstlich. Ein System, das für mich überhaupt nicht in Frage kommt. Es hat mir eigentlich nur mit Klassik ganz gut gefallen, wo so eine spezielle Klangausrichtung seine Vorteile ausspielt. Klassik höre ich aber nur selten. Sollte das 20XL, das ich noch nicht gehört habe, auch in diese Richtung gehen, dann wage ich mal zu sagen ist das nicht dein System.


    Wie dem auch sei an alle einen schönen Abend noch,

    Jürgen

  • Hallo Jürgen!


    Danke für deinen Beitrag.

    Du hast richtig rausgelesen, dass der Hochton des Gliders für mich schon fast grenzwertig war.

    Erstaunlicherweise macht das System momentan eine wahre Metamorphose durch. Ich habe heute viele Platten gehört und die Höhen sind ein ganzes Stück milder geworden und der Bass hat noch einmal zugelegt. Von Schärfe ist keine Spur mehr zu hören. Wirklich erstaunlich die Wandlung. Und ich bin davon überzeugt, dass dies nicht ein Gewöhnungseffekt ist.


    Dem System mangelnde Spielfreude zu unterstellen, kann ich auch nicht nachvollziehen. Gerade meine Metal-Platten, wie Metallicas Ride the Lightning, rocken mit dem System unfassbar gut. Ich bin vollkommen zufrieden mit dem Klang so, wie er ist. Das Benz war ein richtig guter Kauf.


    Mit dem so eingestellten AS, wie ich es oben beschrieben habe, stehen Sänger nun optimal in der Mitte - ich denke, damit ist alles okay. Dass das Thema AS kontrovers diskutiert wird, ist mir bewusst. Obwohl es mich immer noch wundert, dass bei einer "physikalischen Frage" so verschiedene Meinungen bei den Gelehrten herauskommen können. Bis vor drei Stunden hatte ich mit dem Thema schon vor längerer Zeit meinen Frieden geschlossen und hatte für mich einen Weg gefunden, wie ich es bei mir einstelle. Lange Zeit hatte ich mir früher darüber zu viele Gedanken gemacht.


    Viele Grüße

    Philip

  • Hallo Jürgen & Philip,

    das ist hier nun ein recht erfreulicher, informativer Thread geworden :).

    Zum Dynavector:

    Ich kenne Hubert's Dynavector recht gut und auch den Nachfolger, das 20x2.

    Das 20x2 hat etwas weniger "Fülle" als sein Vorgänger und löst ein wenig besser auf. Es hat einen vollen Grundton, einen kräftigen Bass und schöne Stimmen /Mitten gepaart mit seidigem detailliertem Hochton. Es klingt aber NICHT warm, sondern neutral. mMn profitieren die Dynavector Systeme sehr stark vom Hauseigenen Phono der P75 MKII, II und IV. Und das ausschliesslich im "enhanced" Modus. Damit spielt das 20x2 mMn eine ganze Klasse besser als an anderen Phonovorstufen. Auflösung und Emotionen verbessern sich. An meiner Audio Research ist ein 20x2 ganz o.k., aber für den Mehrpreis für meine AR PH 6 Phono nicht wirklich der Renner.

    Dagegen sind die Benz (LP und Ruby) und auch mein Grado eine ware Freude :).


    Mein TIP für Philip wäre nur ein DV20x2 in Verbindung mit einem DV Phono. Dabei ist es egal ob gebraucht, die P75MKII oder III (die IV) habe ich noch nicht gehört.


    Wenn Philip die Wärme mag, aber noch etwas mehr Attacke, Präzision und schöne Stimmen möchte, dann würde ich ihm ein Grado Master 2 vorschlagen. Abhängig von der Phono entweder als Statement mit 1mV, oder das Reference mit 5 mV Ausgangsspannung. Ich habe das Reference 2 der Statement Serie. Das Grado mit 1 mV Ausgangsspannung ist wie für meine AR PH6 gemacht.

    Ich glaube Grado nutzt auch zum Test, oder zum Abhören der Systeme Audio Research Komponenten.


    Jetzt meine zwei Fragen an Jürgen:

    1) Wie viele Std. hat dein Grado The Statement 2 schon gespielt

    2) Wie würderst Du es im Vergleich zum SLR Gullwing beschreiben


    Ich würde das The Statement 2 gerne mal gegen mein Reference 2 Statement hören....


    Schönen Abend noch...

    Horst






    LG


    Horst