Kebschull 35/70

  • Hallo !


    Kebschull 35/70

    wer kennt sie?

    Sind 1000Euro mit fast neuen KT120 Röhren viel? Sie wurden vor 5Jahren renoviert, was weiss ich aber nicht !

    Was gibt es vergleichbares am Gebrauchtmarkt?

    Sollen ELLIPSEN 4040 antreiben ( ca 92db Wirkungsgrad)

    Wofür steht eigentlich 35/70 ??


    :merci: Sven

  • Wofür steht eigentlich 35/70 ??

    35W pro und 70W beide Endstufen, weiter kann ich aber leider nichts beitragen.

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • 1000 € für die beiden Monos ist meines Erachtens o.k.

    Man sollte allerdings beachten, dass es die Fa. Kebschul seit Jahrzehnten nicht mehr existiert. Aber die Teile sind keine Zauberei und von jedem eingermassen begabten Bastler u.U. reparierbar.


    Voffi

  • Hallo,


    die Kebschul 35/70 sind eigentlich sehr gute Endstufen, aber im originalen Zustand machen Sie oft Probleme und haben den Ruf, das Sie oft "abbrennen"! Wenn man die Endstufen überarbeitet und die Arbeitspunkte etwas zähmt, laufen Sie zuverlässig und klingen auch super. Mit der KT120-Bestückung habe ich keine Erfahrung, nur mit 6550A.


    Meine Einschätzung: Die Endstufen sind nur eine Empfehlung, wenn man die Geräte selber warten und überarbeiten kann. Für "normale" Benutzer ohne fundierte Elektronik-Kenntnisse kann das schnell zum Fiasko führen.


    MfG

    Robert

  • Hallo Sven,


    hast du eine MkI oder MkII?


    Ich hatte vor vielen Jahren mal die 35/70 MkI mit 6550.


    Ich kenne sie daher einigermaßen, da ich sie damals wegen einiger Probleme ein wenig umgebaut habe. Schaltpläne und Bilder sind vorhanden wenn benötigt.


    Von der MkII habe ich zwar einen Schaltplan, kann die Richtigkeit aber nicht garantieren.


    Bei nicht überarbeiteten Endstufe können folgende Probleme vorhanden sein:


    - zu hohe Spannungen da der Netztrafo für 220V ausgelegt wurde.

    - außerdem neigt er zum brummen.

    - Arbeitspunkte der Endröhren viel zu heiß.

    - der Kathodenwiderstand neigt dazu die Platine zu verbrennen.

    - Elkos trocken, da sie förmlich gekocht werden. Keine Lüftung.

    - Brummen durch AC Heizungsleitungen auf der Platine.


    Hat man sich darum gekümmert sind das schon ganz passable Endstufen für wirkungsgradschwache Lautsprecher.

    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Sven


    Hatte ebenfalls vor einigen Jahren die 35/70 und mit EL34 betrieben. So weit ich mich recht erinnere, muß für den Betrieb mit 6550 in inneren irgend etwas umgelötet werden um die richtigen Arbeitspunkte für die Röhre (6550) bereitzustellen. Ob damit eine KT120 gefahren werden kann, wage ich zu bezweifeln. Allerdings habe ich mir das Datenblatt der besagten Röhre noch nicht angeschaut, bzw. verglichen. In einem guten Zustand würde ich für das Pärchen nicht mehr als 700-850€ bezahlen wollen. Meine Blöcke sind für ca. 760€ über´n Tresen gegangen, was ich als okay empfand.


    Vielleicht doch ne Lectron JH-50 nehmen ;)



    Gruß

    Max

  • Hallo Max,


    So weit ich mich recht erinnere, muß für den Betrieb mit 6550 in inneren irgend etwas umgelötet werden um die richtigen Arbeitspunkte für die Röhre (6550) bereitzustellen.

    Nicht irgend etwas, sondern die Kathodenwiderstände.


    Laut Bedienungsanleitung kann man zwar alle möglichen Röhren reinstecken ohne etwas ändern zu müssen, das sollte man allerdings vermeiden.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Sven,


    mir ist noch eine kleine Problematik der Endstufen eingefallen.


    Der Drahtdurchmesser der Wicklungen ist sehr klein. Dadurch ist einigen Besitzern der Übertrager abgeraucht. Auch Gerd Reinhöfer hat mir damals erzählt, das er den ein oder anderen nachgefertigt hat.


    Ich habe mir jetzt nicht die Datenblätter der KT120 angesehen, aber bei Entwicklung der Endstufe gab es diese noch nicht. Evtl. wird der Übertrager dauerhaft überlastet. Ganz abgesehen vom paßenden Wert des Raa.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Die Kebschull war eine Variante der Mullard 5-20

    Auch bei der Kebschull war am Anfang die EL34 verbaut

    Die Anodenspannung sollte 440V haben und der Kathodenwiderstand

    je EL34 470 Ohm.

    Der Kebschull hat etwa um 1980 mit der Prduktion gestartet.

    Er hat später mit der Firma Schmittbauer die Verstärker gebaut

    ( Trafo und Gehäuse)

    Die Mullard 5-20 war aus den frühen 50er Jahren, als es noch richtig

    gute EL34 gab, die Schaltung ging an die Grenzen der EL34.

    Die späteren EL34 (auch Mullard) haben das nicht mehr ausgehalten.

    Kebschull hat dann die 6CA7 eingesetzt, war aber teuer, die EL34 von

    RFT war deutlich günstiger.

    Manche Serien von der RFT sind aber schon nach einigen Stunden

    abgeraucht.

    Als dann die 6550 aus Neufertigung zu haben war, haben viel auf diese umgestellt.

    Klanglich ist die EL34 die bessere durch die gestiegene Netzspannung

    ist das Urproblem aber noch schlimmer geworden.

    Am Besten bringt man die Anodenspannung auf vielleicht 420 Volt

    und verwendet dann wieder EL34 mit 470Ohm Kathodenwiderstand.

    Eine Sicherung in der Stromversorgung kann sehr hilfreich sein.

    In den 1970er Jahren habe ich auch eine 5-20 gebaut, habe dadurch

    auch den Kebschull kennen gelernt.

    Der Verstärker ist nicht schlecht aber er braucht Zuwendung

    und sicher auch einige Verbesserungen.

    Gruß

    Heinrich

  • Hallo Heinrich, ist das in der MKII auch so wie du damals erfahren hast?

    Ich habe eine MKII und merke nur dass der Trafo an dem hinten die Netzleitung reingeht aber vor dem die 2 EL34 sitzen sehr heiß wird. Aber Probleme gabs soweit noch nicht.

    Gestern Abend hab ich vergessen einen davon auszuschalten, ja der beschriebene Trafo war heiß, konnte ihn nicht anfassen, aber der Rest war nicht sehr warm. Und ging problemlos.

    Welche Pflege empfiehlst Du?

    An ocean, ich finde die Keb's super, sehen gut aus und klingen auch sehr gut. Für die MKI habe ich die Gebrauchsanweisung elektronisch, kann ich dir zukommen lassen.

    Richard

  • Hi,


    da ich ja Röhren Anfänger bin hab ich auch echt keinen Plan !!


    Die Philips EL 6416 Kino Amps die ich zZ laufen habe sind schon seht gut und oder das beste was ich an Amps je hatte, zB Denon 850, Jadis DA5, Perreaux 1150B, Paareaux E2, Threshold 400A, K&H SB280 und noch nicht nennenswerte Teile

    Mein Problem ist zum einen das die Philips einfach nicht chick sind und zum zum anderen ich nie zufrieden. Einige sagen ja das die Philips sogar ganz hervorragend seien, ich bin der gleichen Meinung wenn es um Stimmwiedergabe geht. Funky staff bringen sie aber auch rüber, sehen halt nur so grau aus ;)

    Mensch watt hab ikke für Probleme .-)

    Die Kebschull's sollen ja auf Macintosh Niveau spielen, ui, ja die MC 60 hab ich beim Kumpel an Ditton 66 gehört mit Marantz 7T, ok nichts auszusetzen, das Design der Dittons evt.

    Ausserdem lass ich das es wohl kaum noch Kebschull's im Original zustand gibt, eben wegen den bekannten Problemen. Die 35/70er sind wohl meistens irgendwie schon "gemacht" worden. Ich hoffe das meine "gut" gemacht worden sind:-)


    Happy Sven

    ps my speakers ;)

  • nachtrag:

    wenn die Kisten da sind (ca. 10 Tage) kann ich ja zum akustischen Rapport noch einige Pics vom Innenleben senden, mal sehen was ihr dann so an Veränderungen erkennen könnt.

    Ciao

  • Ich habe eine MKII und merke nur dass der Trafo an dem hinten die Netzleitung reingeht aber vor dem die 2 EL34 sitzen sehr heiß wird. Aber Probleme gabs soweit noch nicht.

    Gestern Abend hab ich vergessen einen davon auszuschalten, ja der beschriebene Trafo war heiß, konnte ihn nicht anfassen, aber der Rest war nicht sehr warm. Und ging problemlos.

    Hallo,

    Da hast Du aber ein Problem welches Du als Problem nicht erkannt hast!

    Alte Regel, ein Trafo der auch im Dauerbetrieb nicht mehr als handwarm werden!

    Wird er heiß sinkt sein Wirkungsgrad!

    Besteht die Möglichkeit die Netzspannung am Trafo auf 230/240 Volt umzuschalten?


    Was meinst Du mit "Rest"?


    Wenn ich lese wie gewisse "Konstrukteure" von Hinterhoffirmen Röhren bis an die

    Grenze aussteuern, auch mit dem Wissen die Lebensdauer der Röhre dadurch

    erheblich zu reduzieren, kann ich nur noch "zuregeln".

    Wenn mir jemand erzählt das ein Röhrensatz (z.B. EL 34) kein Jahr durchhält,

    ist der Verstärker eine Fehlkonstruktion.


    Bei älteren Verstärkern stellt sich auch die Frage ob die Ausgangsübertragerwicklung

    denn auch ca. 12- bis 14-fach geschichtet ist.

    Die Schichtung ist ganz erheblich von Bedeutung um einen niedrigen Klirrfaktor zu

    erzielen.

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Ja, die"alten" Trafo-Bauernregelen!

    Das Problem von Verstärkern aus der Zeit der Kebschull, ist vielschichtig.

    Vor 40 Jahren hatten wir 220V, so wurden die meisten Trafos ausgelegt.

    Wenn man ein englisches Gerät hat, ist man fein raus, die haben 240V

    Heute haben wir bis zu 253 Volt Netzspannung !!!

    Bei mir sind dauerhaft über 240V (243V) also mal überprüfen

    Das hat zur Folge das die Sekundär-Spannungen schon zu hoch sind.

    Die Mullard 5-20 hatte einen Heizleistungbedarf von 3,5 A

    bei der Kebschull sind es schon 3,8A mit EL34 als Endröhre.

    Bei der KT88 oder sogar der KT120 wird das Problem immer größer.

    Aber nicht nur der Heizstrom, auch der Anodenstrom, beim Original

    etwa 140mA, mit KT88 170-180mA bei der KT120 keine Ahnung.

    Also höhere Netzspannung höhere Heizleistung mehr Anodenstrom

    ergibt mehr Verlustleistung, die Strahlungswärme der Endröhren

    kommt auch noch dazu.

    Fazit:

    In der Summe wird der Verstärker immer mehr gequält, wer das

    vermeiden will, sollte zur EL34 zurück rüsten.

    Mit einem Vorschalttrafo könnte man auch wieder 220 Volt erzeugen,

    was auch die Sekundär-Spannungen wieder auf nominal bringen würde.

    Jetzt ist die 6,3 Volt Heizspg. sicher zu hoch, max. 5% plus sollte

    eingehalten werden.

    Alles in Allem, Röhrenverstärker sind nichts für Feiglinge!

    Gruß

    Heinrich

  • Hallo Zusammen,


    ich hatte eine Heizspannung von 7,8V mit dem originalen Netztrafo. Das, zusammen mit einem nervigen mechanischen Brummen, bewog mich dazu neue anfertigen zu lassen.


    Hier mal ein Bild vom innern meiner MkI im Originalzustand.

    Kebschull 35-70 MkI Innen Original


    Die Elkos waren alle tot. Platine schon ordentlich angekokelt.


    Nach ein wenig Umbau sah es dann so aus.

    Kebschull 35-70 MkI Innen Upgraded II


    Und von außen.

    Kebschull 35-70 MkI Bild 1


    Viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Martin,

    Sehr gute Arbeit, das mit der Drossel wollte ich nicht vorschlagen.

    Ist aber der beste Weg, wenn man es selbst machen kann ist es auch noch

    vertretbar. Wenn das eine Firma macht sind die Kosten höher als der Wert

    von dem Verstärker. Das Grundproblem der zu hohen Spannungen gibt

    es aber bei vielen Verstärkern mit 220Volt Trafo.

    Bei 2A3 Verstärkern laufen dann die Endröhren mit mehr als den 15Watt

    Verlustleistung und sterben den Heldentod.

    Gruß

    Heinrich

  • Jaaa, die Kebschull 35/70...


    hübsch anzuschauen sind sie wohl!


    Nur: wenn ich sehe, daß wieder einmal - wie auch bei fast allen Geräten aktueller Produktion - die Fassungen der Röhren, insbesondere der heißen ENDröhren, direkt in die Platine gelötet sind, kommt Freude auf :/. Stark wechselnde thermische Verhältnisse und mechanische Belastungen lieben Lötstellen ja bekanntlich.

    Dazu weist das Chassis keinerlei Belüftungsöffungen oberseitig auf, dabei muß die Verlustleistung der Biaswiderstände, Siebkette usw. abgeführt werden - Schade.

    Viele Grüße
    Eberhard

    ----------------

    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

    2 Mal editiert, zuletzt von Monophono ()

  • So ist das heute nun mal, Schönheit vor Verstand! Ich kann nicht nachvollziehen, das der

    "Konstrukteur" hier glaubte ein paar DM einsparen zu wollen, bei der Preisklasse!?


    Gewöhnlich lassen sich Rundfunkempfänger und auch europäische Fernseher (also nicht

    die deutschen Fernseher) auf verschiedene Netzspannungen umschalten.

    Es gibt immer wieder Menschen die mal umziehen.

    Jeder Abgriff am Netztransformator kostet eine Kleinigkeit, das Geld hatte aber jede Firma.

    Auch bei den Geräten im unteren Preissegment, nur bei solchen angeblich hochwertigen

    "High-End"-Geräten fehlt diese Umschaltmöglichkeit.

    O H N E W O R T E !


    P.S. Frage an die Moderation: Wieso kann meinen gesperrt getippten Text schreiben?

    Die fehlerhafte Software setzt die Worte "ohne Worte" immer wieder zusammen.

    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Nur mal zur Aufklärung. Die Teile von Kebschull sind uralt. Ich denke um die 20 Jahre. Die Firma hat es schon vor einer kleinen Ewigkeit zerrissen weil der Inhaber und Namesgeber wegen unerlaubter Subtanzen weggefangen wurde.


    Voffi