Benz Micro Thread

  • so wie es aussieht müßte das ein Ruby O.A sein. Welcher Diamant ist verbaut?

    Wurde er schon mal revidiert?

    Welcher Arm, Laufwerk?

    Hallo Herbert,


    fast, ist ein Benz Micro SLR Gullwing mit Micro Ridge Diamant ;)

    Wozu revidieren das System hat gerade mal 700 Stunden auf der Uhr, also nahezu jungfräulich 8o


    SLR Gullwing AAA.JPG


    Das SLR läuft an einem SME / Transrotor 3500 der wiederum auf einem

    Roksan Xerxes XX + seine Runden zieht.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/51763/


    Damit kann man schon recht ordentlich Musik hören.


    Mit freundlichem Gruß aus der frisischen Karibik


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • ...würde sich über eine Plattenseite die Schnelle dauernd ändern...

    Herbert,


    welche Überlegung bringt Dich zu diesem Verständnis? Ich kann Deinen Gedanken weder physikalisch noch geometrisch mitvollziehen. Die Platte dreht immer gleich schnell, die Auslenkungsrichtung der Rille ist senkrecht zu dieser Bewegung, die Aussteuerung des (tangentiel geführten) Schneidkopfes ändert sich auch nicht mit dem Durchmesser. Bildlich gesprochen legt der Abtastdiamant immer die Gleiche Strecke pro Minute zurück, egal ob außen oder innen. Woher sollte eine von der radialen Abtastposition abhängige Schnelleänderung kommen? Nach meinem Verständnis ist die Schnelle rein aussteuerungs- bzw. auslenkungsabhängig.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Das sieht ja wunderschön aus!:merci:

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Hallo Winfried,

    ich denke nur physikalisch. Gleiche Drehzahl; großen Durchmesser = große Umfangsgeschwindigkeit

    kleiner Durchmesser = kleine Umfangsgeschwindigkeit.

    Warum wird dann bei 3,5 cm/sec., 5 cm/sec. oder manchmal 8 cm/ sec die Ausgangsspannu ng gemessen?

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Es geht um die durch die Rillenauslenkung erzeugte Spannung, welche mit der Umdrehungsgeschwindigkeit der Platte nichts zu tun hat.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Na gut!:merci:

    Jedenfalls funktioniert es hervorglänzend:)

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Hallo Horst,

    die Schrauben sind von van den Hul und antimagnetisch. Das Headshell ist ein Analogis HS-10, gab‘s für €9,- bei Conrad. Der Verkäufer des Arms hatte vergessen das Headshell beizulegen, aber das leichte Headshell schadet dem Benz zumindest nicht. Klingen tut‘s, fix mit der Clearaudio 1-Punkt-IEC-Schablone eingestellt erstaunlich gut. Angeschlossen ist es übrigens am Phonomodul des SAM. Der Arm ist übrigens ein Jelco SA-750EB.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Das Headshell passt ja sehr gut, obwohl ich ein schönes Nagaoka in schwarz bevorzugen würde.;)

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Hallo Horst, das Headshell ist da. Insgesamt kann ich sagen, dass der Jelco Arm zusammen mit dem Benz Wood einen extrem stimmigen Eindruck hinterläßt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hi Zusammen,


    stolpere erst jetzt über den Benz Thread und da der TE nach Erfahrungen zu Benz fragt, gebe ich mal ein paar meiner eigenen Erfahrungen mit Benz dazu. Ich betone es sind selbst gemachte Erfahrungen auf meiner Anlage oder bestenfalls auf sehr guten Anlagen von Freunden. Keine Berichte von Neffen, dessen Freund, usw. gesagt hat, daß ...


    Insbesondere habe ich gut über 10 Jahre ein Glider SL mit FG2 auf verschiedenen Laufwerken und Drehern gehört und bin danach seit einigen Jahren auf ein Gullwing SLR mit MR umgestiegen. Vergleichsweise habe ich noch ein LPS gehört, das aber auf einer Spitzen Anlage eines Freundes. War dennoch aussagekräftig und vergleichbar, da sich Benz Systeme überall wohl eindeutig identifizieren lassen.


    Zunächst alle diese Systeme haben einen irgendwie ähnlichen „Familienklang“ finde ich. Die Unterschiede liegen für mich im Gesamteindruck des Klanges und in der Auslegung in verschieden Klangrichtungen dieser Systeme.


    Angefangen habe ich mit dem Glider, mit dem man eigentlich schon glücklich werden kann. Es kann Details, hat eine gute Raumabbildung und klingt rund herum komplett. Man kann schon der Meinung sein, daß man mehr nicht braucht, den auch Musikalität, Stimmenwiedergabe und 3D Raumabbildung können bereits mehr als zufrieden stellen. Nach knapp 10 Jahren habe ich es zu Benz zur Wartung gegeben, weil die Nadel etwas schief stand. Die haben es damals noch überarbeitet (Spulenkreuz auf dem Gummi gedreht), gereinigt und neu eingestellt. Als es zurück kam, war es wieder wie neu und das zu einem fairen Wartungspreis. Fand ich klasse damals.


    Dieses Glider habe ich etwa 1 Jahr nach der Wartung verkauft, aber nur weil ich mir ein Gullwing SLR gegönnt hatte. Ich würde sagen das große Glider. Und dieses System war für mich damals schon neu eine Überraschung, denn es konnte alles, wirklich alles, einfach besser als das Glider. Ich will gar nicht all diese Punkte aufzählen, aber insbesondere die Lässigkeit mit der Details herausgearbeitet werden ist klasse und insbesondere die holographische Abbildung, die das SLR nach dem Einspielen so spielerisch zeigt distanziert es vom Glider sehr deutlich. Stimmen, die ich schon mit dem Glider sehr gut empfand wurden nochmal natürlicher und irgendwie packender.


    Parallel zu meinem SLR konnte ich dann mal ein LPS hören, das sich ja wohl nur durch den Holzbody unterscheidet. Entsprechend klingen diese beiden Systeme auch sehr ähnlich, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied, die der Entwickler ja auch wohl erreichen wollte. Das LPS klingt einfach etwas wärmer als das SLR. Das SLR klingt dafür ein wenig „freier“ irgendwie ein bissel lässiger. Keinem der beiden Systeme würde ich das Attribut „besser“ gegeneinander ausstellen wollen. Mehr geht es darum welchen Geschmack ein Hörer hat bei der Wahl dieser beiden Spitzensysteme von Benz. Oder vielleicht will man seine Anlage noch ein klein wenig in eine bestimmte Klangrichtung bringen mit einem der beiden Systeme.


    Der Hörer, der in seiner Anlage etwas mehr Wärme sucht nimmt das LPS, derjenige, der etwas mehr Akuratesse und ein wenig mehr Lässigkeit sucht, der nimmt das SLR. ABER ... soweit liegen die beiden auch nicht auseinander, es ist wie immer eine Frage des Geschmacks ohne das beide es irgendwie verleugnen könnten ein „BENZ“ zu sein.


    Ich gebe zu lange Jahre wirklicher Benz Fan gewesen zu sein und bin es noch immer. Ein Lyra Etna, daß bei mir als ein ganz anderer Klang zu Benz noch läuft, liebe ich zwar auch, aber das spielt einfach so gänzlich anders. Das hier ist aber kein Lyra Thread ... nur da bin ich auch Fan von.


    Das SLR wird bei mir immer eine feste Größe bleiben in Punkto Stimmenwiedergabe mit enormer Fähigkeit eine wirklich holographische Abbildung darstellen zu können. Das wäre und ist auch heute noch so, wenn mir nicht ein Grado Statement The Statement 2 über den Weg gelaufen wäre. Dieses System ist dem Benz nicht so ganz unähnlich, aber es flascht mich noch heute immer wieder aufˋs Neue weg. Es kann alles noch ein wenig lässiger abbilden, macht noch menschlichere Stimmen und die 3D Abbildung kommt an eine diskrete Anlage mit vielen Lautsprechern im Raum heran. Seither ist wohl dieses Grado bei mir irgendwie die heimliche Nr. 1, das nur nebenbei.


    Zu den Arm - System - Kombis, die ich auch selbst ausprobiert habe. Lange Jahre habe ich einen alten Project Arm mit dem Glider betrieben, was schon sehr gut ging, aber der Arm wurde dem Glider nicht gerecht ehrlich gesagt (war unter dimensioniert finde ich nachträglich). Danach kam das Glider auf ein Masse LW zunächst mit einem SME IV später mit dem SLR. Auch ich kann nichts von Langsamkeit hören in den Kombis mit SME, wie hier ab und an mal geschrieben.


    Diese Kombi finde ich bereits sehr stimmig und die lässt auch nichts vermissen. Einen Phantom 2 habe ich auch noch, da müßte ich das SLR nochmal probieren drin, bei mir ist da aber das Etna eine feste Größe drin. Bei einem Freund habe ich aber am Phantom 1 das Glider gehört und das war wirklich eine klasse Kombi, die einen finalen Punkt mit dem Benz darstellen kann.


    Da der Phantom gleich welcher Version doch eher ein Exot ist, habe ich noch einen anderen Tipp, den ich noch heute für mich favorisiere: Einen Acoustic Signature TA-1000 in dem mein SLR heute drin ist. Für mich ist diese Kombi bisher die Stimmigste in Verbindung mit dem Benz SLR.


    Der TA-1000 gibt dem SLR ein wenig mehr Schwung mit als der SME ohne das beim SME IV etwas fehlt um das nochmal klar zu stellen, es spielt dort drin einfach schneller und ein bissel knackiger. Das Schöne in der Kombination ist, daß alle anderen Eigenschaften erhalten bleiben ... Stimmenwiedergabe, angenehme Wärme, aber es ist eine etwas bessere Detailwiedergabe und auch eine etwas bessere 3D Abbildung für mich da als im SME, der immerhin etwa doppelt so teuer ist wie der TA-1000. Mein Arm hat allerdings die von Acoustic Signature favorisierte silber Innenverkabelung drin, die bei fast allen Systemen, die ich darin geprüft habe die Systeme immer schneller und präziser macht ohne die gewollte / gewünschte Wärme der Systeme zu beeinträchtigen. Für mich ist der TA-1000 & SLR eine Best Buy Kombi unabhängig vom Preis an sich. Denn der TA-1000 ist schon ein Schnäppchen finde ich.


    Das bringt mich zu den Phonokabeln mit denen ich auch diverse Versuche gemacht habe, da durch die TA-1000 Variante, die ich habe noch ein Phonokabel notwendig wird (keine durchgehende Verkabelung in der Version). Sollte eure Anlage Unterschiede beim Phonokabel abbilden können, dann profitiert die Kombi stark von einem „schnellen“ oder auch sehr neutralem Kabel. Schnell ist zum Beispiel ein Nordost oder sehr neutral zum Beispiel ein Cardas. Da mir mit dem TA-1000 genug Schnelligkeit in der Kombi ist, habe ich mich für das überaus langzeittaugliche Cardas zu dieser Kombi entschieden. Das ist bis heute meine Lieblingskombi mit dem Benz SLR Gullwing. Ich will hier aber keine „Kabeldiskussion“ lostreten bitte. Wer beim Kabel in seiner Anlage keine Unterschiede wahrnimmt kann selbstverständlich auch Klingeldraht verwenden und trotzdem wird die Kombi TA-1000 und SLR sicher noch stimmig bleiben.


    Ach im Übrigen im Rigid Float 7“ läuft ein Benz auch zur Höchstform auf, der aber wieder auf dem Preisniveau eines SME IV liegt, aber deutlich besser ist als ein SME ist. Und an dieser Stelle würde ich tatsächlich einmal von besser sprechen. Wie im Nachbar Thread zum RF beschrieben geht in dem Arm ja bekanntlich so ziemlich alles gut.


    Highfidele Grüße,

    Jürgen

  • ... ach ja noch zwei Nachträge zu meinen Benz Erfahrungen. Bisher wollte jedes Benz bei mir recht lange eingespielt werden. Zwar spielt ein Benz aus der Kiste schon richtig gut, aber nach 100h - 200h geht es erst richtig optimal finde ich. Nochmal ist meine Erfahrung. Ich kenne auch Systeme, die nahezu keine Einspielzeit brauchen (z.B. AT150MLX).


    Zum Zweiten braucht ein Benz keine wissentschaftliche Einstellung auf dem Dreher. Wir sind uns einig, daß eine gute Justage fast immer ein besseres Klang-Ergebnis bringt. Was ich sagen will ist, ein Benz ist keine Diva bei der Einstellung. Liegt die Einstellung einigermassen in dem Bereich, die es erwartet geht es gut. Gegenbeispiel ist: Lyra Etna - was ein Gefummel bis das im Sweet Spot steht.


    Benz SLR Einstellungen bei mir: Tonarm exakt waagerecht (nicht hinten etwas hoch wie beim Glider wirklich besser), in etwa 1,9g - 1,95g Auflagegewicht, geht aber auch mit 1,8g und auch mit gut 2g. Ich höre keine Verzerrungen in dem gesamten Bereich sofern die Nadel einigermassen sauber eingestellt ist, z. B. mit der Schön 2 Schablone. Auch hier kann man bei der Justage die Kirche im Dorf lassen beim Benz Glider und auch beim Gullwing SLR.


    Mein Fazit: Ein Benz läßt sich auch schnell durch einen fortgeschrittenen Anfänger nahe am optimalen Punkt justieren, denn es ist mbMn. einigermassen Einstellungs unkritisch.


    Sorry wollte ich noch hinzufügen,

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    schöner Bericht. Kannst Du noch was über deine Phonovorstufen schreiben.

    Welche Phono benutzt Du beim Benz LPs, bzw. Grado Statement 2.

    Wie schließt Du das Benz LPs ab und wie das Grado Statement The Statement 2 (1mV).

    :merci:

    Horst

    LG


    Horst

  • Hallo Jürgen,

    das hört sich gut und sehr plausibel an.

    Was Du gehört hast, ist eindeutig...zu mindest zu den Benzen...

    Der Sprung von den "Eisenkreuz" Systemen zu den "Rubinen"....Glider zu SLR usw.

    hat technische Vorteile. Es gibt keine Ummagnetisierungsverluste durch Remanenz also sozusagen Restmagnetismus, daswegen müßen die Rubys offener und detailreicher sein. Die Rubys haben natürlich auch umgekehrt den Nachteil, daß es keine Feldverstärkung durch das Eisenkreuz gibt. Dadurch sind diese trotz mehr Draht (Spulenwiderstand 38-45 Ohm bei den Rubys gegen 12-14 Ohm bei den Eisenkreuzen) ähnlich in der Ausgangsspannung, alle zwischen 0,36mV - 0,40 mV. Dieses bedeutet natürlich einenen gänzlich anderen Abschluß. Aber so wie Du, bin ich von Glider L und Wood SL auf zwar nur Ruby OA ML und Ruby 3 Wood FG-S umgestiegen und habe ähnliches wie Du erlebt. Übrigens ist das letzte Eisenkreuz System von Anfang meines Threads ( Scheu SL) auch gewichen.

    Es wurde von einem Ruby 3 H FG-S abgelöst und unter allen Laufwerken getauscht und somit spielt im Wohn- Esszimmer jetzt der Rega P 7 mit Ruby 3 H direkt an dem Phono MM!!! meines AVM A 1 (Zimmerlautstärke bei 11 Uhr und 47 kOhm Abschluss) sehr schön zum Abendessen mit Wein ;)

    Auf dem AS One SME 310 das Ruby 3 Wood FG-S mit 3 Gramm Zusatzgewicht und das Ruby O.A am Roksan Tabriz am Rega P 5. So wird es jetzt erstmal bleiben......auch wenn ein verlockendes Angebot eines zweiten Ruby 3 Wood FG-S in der Pipeline ist....So möchte ich aber mein SPU Royal GM als krassen Gegensatz zu den Benzen behalten.

    LG Herbert



    Das Knistern der Platte wird durch Filterwirkung im Ohr des Analoghörers durch die Psyche nicht verarbeitet! Im Umkehrschluß...das fehlende Knistern der Digitaltechnik wird als Negativsignal wahrgenommen.X(

  • Hi Herbert,


    technisch kannst du das besser erklären wie ich. Um ehrlich zu sein schaue ich so tief nicht in die Unterschiede der beiden Systeme hinein wie du. Aber wie du schreibst erklärt es was ich gehört habe. Ganz ehrlich ich betrachte die Abnehmer eigentlich hauptsächlich von dem was bei mir an den Ohren ankommt. Aber was du schreibst hört sich auch plausibel an. Ich schaue mir halt an, was der Hersteller auf seiner Seite angibt, das reicht mir.


    Hi Horst,


    das LPS habe ich bei einem Freund gehört, der wirklich eine klasse Anlage hat. Ich weiß nicht mehr genau was da für eine Vorstufe dran war - ich glaube eine selbst gebaute Vorstufe -, aber diese hat alles gezeigt was ein LPS kann.


    Ich selbst habe früher mit einer WBE Diamond No.36 am Glider angefangen (tolle Kombi), das Kinderspielzeug, das ich vorher hatte, braucht man nicht weiter zu erwähnen. Die No.36 hatte ich mit dem Kraftnetzteil verbessert irgendwann mal. Danach bin ich zur WBE Consequence No.96 aufgestiegen. Das war bereits eine echte Hausnummer. Das Glider habe ich damals an 470 Ohm betrieben mit den beiden WBE Vorstufen, an der man ohne Löten keine höheren Widerstände einstellen konnte. Das hat beim Glider auch gepasst soweit. Das SLR geht auch bei um 500 Ohm und so habe ich eine Weile auch zufrieden damit gehört.


    Vor ein paar Jahren habe ich dann eine SXONO bauen lassen hier im Forum. Diese Vorstufe ist seither bei mir und ich kann sagen ich liebe das Teil. Natürlich von Klang her, weil sie genau in meine Kette passt und weil Sie - für mich - nahezu neutral spielt und wirklich jedes Detail zeigt von dem was man vorne dran hängt. Aber mit der SXONO kann man eigentlich alles einstellen was man so braucht, denn die Flexibilität dieser Vorstufe ist wirklich beispielhaft, so bleibt diese bei mir und die nicht schlechtere Consequence No.96 habe ich letztlich verkauft. Bei der SXONO habe ich das SLR nun bei 1000 Ohm abgeschlossen, was mbMn. besser ist als die 500 Ohm, die ich vorher hatte immer. Höhere Wiederstände finde ich nicht wirklich besser erst Mal am SLR.


    Das Grado Statement 2 ist ein MI System und hat in der Tat satte 1mV Ausgangsspannung und wird an einem MC-Eingang betrieben. Bezüglich dem Widerstand ist da nichts zu holen und ich habe die von Grado angegebenen 47 kOhm eingestellt. So lange habe ich das Statement 2 noch gar nicht und habe damit auch noch nicht die Erfahrung wie mit dem SLR, aber das Grado spielt irgendwie anders als alles was ich bisher ausprobiert habe. Das spielt unglaublich offen und dreidimensional und hat Druck drin.


    Ich würde ja sagen, daß die Benze eine ausgesprochen gute Stimmenwiedergabe haben und das haben sie auch, aber das Grado klingt für mich gerade bei Stimmen noch ein wenig mehr „menschlicher“ irgendwie noch original getreuer. Ich weiß auch nicht wie ich das genauer beschreiben soll. Jedenfalls empfinde ich das große Grado als das noch bessere Benz. Wobei ich mein SLR nicht hergeben würde. Irgendwie juckt es mich eins der beiden neueren noch größeren Grados einmal zu testen, da ich bisher niemanden gesprochen habe, der das schon mal versucht hätte. Vielleicht mache ich das irgendwann noch in einem schwachen Moment.


    Auf meinem Thunder laufen Benz SLR, Lyra Etna und das Grado Statement The Statement 2 parallel und repräsentieren alle Drei unterschiedliche Klangausrichtungen. Und ich habe die luxuriöse Qual mich nie entscheiden zu können. Es gibt Tage an denen ich jedes dieser Systeme für das „Beste“ für mich halte. Das ist doch eindeutig ein Spaß oder ?


    Auf einem zweiten Dreher „The Funk Firm 2“, den ich restauriert und verbessert habe laufen noch zwei weitere Systeme, mit denen ich spiele. Neu steht da ein zweiter Rigid Float 9“ daneben, der die Lager Version 2 besitzt. Ich kann schon sagen, daß Lager 2 ist ganz deutlich ein Fortschritt zu Lager 1 am RF ist, aber das ist ein anderer Thread. Da schreibe ich mal mehr, wenn ich deutlich mehr getestet habe damit und mir wirklich ein Urteil bilden kann zu den beiden Versionen.


    Da ich gerade dabei bin auch mehrere „bezahlbare“ Systeme zu testen gegen die Systeme, die ich nun mal schon habe, habe ich per schnellem Handaufbau ein Grado Sonata 2 Reference da mal rein gehängt, nicht wirklich genau eingestellt und per schnell wiegen dieselben ca. 1,7g wie am großen Grado eingestellt. Verrückt was da so auf die schnelle rauskam. In den paar Minuten, die ich bei der Hitze den Sommer bisher testen konnte war das ganz beachtlich, besonders die enorme Bassqualität des Sonata 2 Reference hatte mich sofort gepackt. Meine Testschallplatte zeigte 100u Abtastfähigkeit, das Ende was ich messen kann damit und das mit einem Sonata 2. Ein Versuch mit dem SLR wäre bestimmt interessant. Die Benzes glänzen ja nicht gerade mit guter Abtastfähigkeit, was ja bekanntlich ja auch kein wirklicher Gradmesser ist.


    Wo wir wieder beim SLR sind. Soweit war in dem Punkt das kleine Grado nicht weg vom SLR, vergessen wir mal den Preis. Ich versuche einfach zu testen, nicht die Preise zu bewerten auch wenn ich mir die teuren Systeme geleistet habe.


    Da die SXONO nur vier Kanäle hat, betreibe ich den 5. Arm an meinem SL RG10, der eine ganz beachtliche diskrete Phonovorstufe drin hat. Arm ist der FX.R von FF, ein gepimter Rega RB301 glaube ich. Dem habe ich von Heiko Wingender neue Innenkabel verpassen lassen, da der Vorbesitzer alles an der Verkabelung versaut hatte, was zu versauen war. Da war nix mehr zu retten.


    Mit der internen SL Vorstufe habe ich die Benzes auch schon getestet und das macht richtig Spaß und man braucht eigentlich kaum auf eine bessere externe Vorstufe aufrüsten. Dreidimensionalität, Dynamik und auch Stimmen sind auf einem derart hohen Niveau, daß Externes nicht unbedingt notwendig wird. Die SXONO geht trotzdem einen Schritt weiter wie die interne SL-Vorstufe, die zwei Nachteile: 1.) Wie bei WBE kann man ohne Aufwand eigentlich nur 500 Ohm oder niederiger einstellen durch parallel Schalten externer Wiederstände. Ansonsten müßte man innen was ändern. 2.) Die interne SL-Vorstufe rauscht etwas mehr als WBE oder SXONO, die beide auf gleichem Niveau extrem leise sind vom Grundrauschen her.


    Dennoch ist die interne SL-Vorstufe bereits eine enorme Phonovorstufe, mit der ich auch sehr vergnüglich und gerne höre. Bis auf das Grundrauschen ist sie der SXONO eigentlich recht dicht auf den Fersen und läßt gute Vergleiche zu.


    Ich hoffe das beantwortet deine Fragen, Horst.


    Highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    Klasse Beschreibungen zu den Details, gut nachvollziehbar und schön differenziert. Liest man selten, vielen Dank!!


    Magst Du evtl. doch auf die Etna näher eingehen, v.a. im Vergleich zum SLR und großem Grado. Was fasziniert dich am Etna, was macht er besser, was fehlt Dir evtl im Vergleich zu den anderen?


    Danke im Voraus!!

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Hi Balazs,


    Etna ist dann aber off Topic hier. Ein Etna spielt so ganz anders wie ein Benz, jedes Benz. Das Etna spielt bei mir im Graham 2 Micropoise mit einer Lyra Phonopipe als Kabel dran. Diese beiden Komponenten gehören einfach zusammen. Man braucht nur wenige Minuten zum Testen und vergißt alle anderen Phonokabel und ich kann ein Cardas Golden Cross (ultra neutral) und ein Nordost Tyr (sau schnell) damit vergleichen andere Qualitäten an Phonokabel habe ich schon nicht mehr, weil das meine persönlichen Referenzen sind, die auch jeweils andere Klangeinschläge möglich machen mit Lyra am Graham. Phonopipe dran und fertig sein an der Stelle, basta.


    Ein Lyra Etna muss an einer Phonopipe laufen für die komplette Analog-Show, was auch nicht heißen soll die anderen Kabel Konfigurationen gehen nicht, die Phonopipe füllt das Etna einfach zur Perfektion auf. Leider konnte ich bisher kein Atlas hören, was noch besser als das Etna sein soll (das ist in all meinen Berichten der einzige Kommentar, den ich von wirklich erfahrenen Kollegen zitiere). So kann ich nur zum Etna berichten aus eigener Erfahrung. Erst kürzlich erfuhr ich, daß bei Lyra wohl am Graham getestet wird, das ist bei mir aber reiner Zufall. Für mich klang das Etna am Graham bisher einfach am stimmigsten so blieb es bislang dort drin. Allerdings habe ich es noch nicht im Rigid Float gehabt, weil mir die Kombi mit Graham einfach perfekt vorkommt.


    Etna vs. SLR ist nicht ganz einfach zu vergleichen, denn für mich gibt es da kein besser oder schlechter. Aber ein Etna ist ganz deutlich heller timbriert als das SLR. Wenn man das im direkten Umschaltvergleich hört, dann klingt das SLR fast dunkel. Erst wenn man das SLR wieder eine Weile gehört hat ohne umzuschalten, empfinde ich das wieder ausgewogen. Klingt erst mal blöde, ist für mich aber so erst mal.


    Ein Etna hat eine Raumabbildung, die vielleicht gegen das gut eingespielte SLR nicht viel größer ist, aber enorm lässiger darstellt als bei Benz. Hier braucht man nicht auf den Raum hören, der ist einfach physisch anwesend und das ohne jedewede Anstrengung. Da klingt der freie Raum des Benz schon fast ein bissel schwerfälliger dagegen. Naja ist ein bissel übertrieben, die Benz Raumabbildung ist auch echt klasse.


    Alles klingt einfach mit dem Etna als sei es körperlich anwesend und das empfindet man schon nach wenigen Minuten so. Erst mal klingt das besser ist es aber nicht, denn dieses enorme Plus an Detailreichtum und Kantenschärfe kann einen auf Dauer auch anstrengen. Das bemängeln einige „analoge“ Bekannte. Ich empfinde das zwar nicht so, aber ich kann das nachvollziehen. Es mag Gemüter geben, denen das „too much“ ist. Mir nicht, ich mag diese lässige, fast brutal detailreiche Raumdarstellung des Etna. Großer Nachteil dieses Detailreichtum ist, wenn man eine schlechte Aufnahme hört wird dies sofort entlarvt und es macht mir zumindest sofort keinen Spaß mehr mit dem Lyra. Hier ist alles auf Perfektion getrimmt, könnte man sagen vielleicht.


    Die quasi holographische Raumdarstellung ist mir persönlich der wichtigste Punkt wie der ein oder andere vielleicht schon gemerkt hat. Und genau da hat das Lyra seinen Sweet Spot. Stimmen sind natürlich auch hier nachvollziehbar echt und packend, die Mittenwiedergabe ist ganz faszinierend am Etna, aber empfinde ich die Stimmen einfach als ein wenig natürlicher mit Benz. Hier zahlt sich das Plus an Wärme aus. Stimmen sind halt heller timbriert wie das ganze System Etna an sich. Wie ich schon sagte es spielt so ganz anders wie Benz.


    Das Lyra hat ein bissel Analytik mit drin, wobei ich nicht sagen würde es ist nicht noch eben als nahezu neutral einzustufen. Ich liege grundsätzlich mit meinem Klangempfinden minimal auf der analytischen Seite denn auf der warmen Seite. Das Benz ist in meiner Kette die wärmste Komponente, wenn man den SL VV noch gerade eben als halbwegs neutral einstufen möchte. Mehr Wärme würde ich mir nicht in die Kette holen wollen. Wohlgemerkt das ist mein Hörgeschmack.


    Das Etna klingt irgendwie perfekter, durchhörbarer und Detail reicher als das SLR. Wenn gleich eine Diana Krall mit einem Benz ganz deutlich „erotischer“ rüber kommt als mit dem Lyra. Es ist die Frage auf was ich gerade Lust an Musik habe und wie ich an einem Tag drauf bin. Dementsprechend würde ich Mal das Etna, mal das SLR favorisieren wollen.


    Mal in Musik ausgedrückt: Eine Diana Krall oder einen Leonard Cohen höre ich ganz eindeutig lieber mit dem Benz. Eine Scheibe wie „Amused to Death“ von Roger Waters ist mit einem Etna an Spannung kaum zu überbieten. Das hat fast Krimi Niveau mit dem Etna. Da empfindet man es schon fast als störend, wenn man die Augen schließt und lauscht, daß man wieder aufstehen muss um die Plattenseite zu wechseln so taucht man darin ab innerhalb kürzester Zeit.


    Unterm Strich ist das Etna der Raumabbildungsmeister mit scharfer, detailreicher Abbildung. Das SLR ist dunkler abgestimmt, deutlich wärmer und bei Stimmen einfach lieblicher und analoger. Das LPS betont diese Attribute noch weiter. Wie ich oben schon schrieb muss jeder für sich entscheiden bis zu welcher Stufe an Wärme man gehen will oder was vielleicht besser zur jeweiligen Kette passt.


    Allerdings muss ich sagen seitdem ich das Grado STS2 habe ist in Punkto Raumabbildung das Etna zumindest nicht mehr die alleinige Nummer 1 bei mir. Irgendwie scheint mir das Grado die positiven Punkte beider Systeme in einem System zu vereinen. Aber es klingt trotzdem nochmal anders. Aber da brauche ich selbst noch mehr Erfahrung und vielleicht noch Einspielzeit wie mir ein Forenkollege schon schrieb. Kann kaum glauben, daß dieses System noch besser werden könnte.


    Ein letzter Punkt noch zum Etna. Das ist schon wirklich nervig bis das mal richtig läuft. So ganz anders wie beim SLR oben beschrieben. Es gibt nur einen einzigen Punkt, wo das für mich perfekt funktioniert. Ja schon fast digital ist das. Sitzt das nicht hundert Prozent richtig mit einem genau eingestellten Gewicht von 1,72g, dann klingt es wie ein System drei Klassen darunter. Auf Dauer kann einen das schon gegen den Strich gehen. Wenn es bei mir eine Weile steht, dann versuche ich erst gar nicht einfach eine Platte aufzulegen. Ich messe mindestens erst mal nach wie es mit dem Auflagegewicht aussieht. Ich sehe bei dem Punkt fast keinen Spielraum um die die idealen 1,72g, die ich erst mal einstelle und dann erst mit dem Hören beginne. Es ist schon ein Problem mit dem richtigen messen, weil ich bezweifle, daß meine Waage wirklich derart genau ist. Aber da kommt ja noch der Ohrenfaktor dazu mit dem man in kleinen Nuancen nachjustiert. Das ist aber alles schon ein wenig Zeit aufwändiger am Etna finde ich. Passt alles geht halt die Sonne auf und das entschädigt dann mal wieder für das Gefummel.


    Fazit: Etna und SLR sind auf ihre Art faszinierend und ich würde keines weggeben wollen. Außer ich höre mal ein Atlas oder ein Aeon oder ein Epoch und eines dieser drei Systeme verpasst mir den finalen Kick. In einer anderen Zeit in einem schwachen Moment hole ich mir dann eins dieser Systeme noch ... vielleicht ... oder auch nicht ... aber wahrscheinlich schon ... nein doch nicht ... Abbruch.


    Hört euch die beiden Systeme mal an einer Anlage an, die auch alles aufzeigen kann, was diese beiden hervorragenden Systeme so können. Es wird vermutlich zwei Lager geben, drei Meinungen und für beide Seiten Favoriten. Und lasst euch nicht einreden, daß ein 800 € System nicht alles genauso gut kann. Das ist einfach Quatsch oder diese Leute haben einfach eine Anlage, da diese Unterschiede oben raus immer kleiner werden selbstverständlich, einfach nicht darstellen kann. Ich glaube dem ein oder anderen durchaus, daß er den Unterschied nicht hört. Denn sehr wahrscheinlich kann deren Kette gar nicht diese Unterschiede aufzeigen. Das ist das Hauptproblem bei den Topsystemen wahrscheinlich. Überlegt mal warum die Hersteller solcher Systeme alle eine ultimative Anlage im Labor stehen haben, damit Sie diese Nuancen in den Systemen überhaupt hörbar machen können.


    So Schluß mit Off Topic im Benz Thread. Ich hoffe das reicht dir, ansonsten gern auch per PN weiter oder in einem Lyra Thread vielleicht.


    Highfidele Grüße wiederum,

    Jürgen