Wie weit kann man eigentlich downgraden?

  • Das Schöne am Alter sind die preiswerten Geräte die reichen um das Ohr an seine Grenzen zu treiben

    Meiner Meinung nach macht man vieles durch Hörerfahrung wieder wett. Ich kenne die Unzulänglichkeiten meines Gehörs recht gut ( hab´s messen lassen & habe da ne gute Beobachtungsgabe ). Dennoch ist meine Fähigkeit Dinge akustisch zu erkennen "noch" recht gut und der Anteil des Gehirns "am Wahrnehmen" ist doch wesentlich größer als gemeinhin vermutet...


    Grüssle Henner

  • Das Ohr als Sinnesorgan kann soooo viel mehr als nur Frequenzgang.


    Kein Grund sich im Alter mit weniger zufrieden zu geben. Ich glaube, dass man im Alter (Vorruhestand, usw.) sein Hobby aufwerten sollte, da man jetzt mit viel mehr Zeit und Muße sein Hobby fröhnen kann. Ich habe mit der Zweitanlage die Anzahl der Hifi-Bausteine reduziert und qualitativ (Phono, Dreher, TA und Verstärker) "up"-gegraded. Was für ein Wort :).


    Happy downgrade...

    Horst

    LG


    Horst

  • Interessante Frage, die ich zumindest für mich anders herum gestellt, leichter beantworten kann. Also: Wie weit muss ich upgraden?

    Oder noch anders formuliert: Welche Kompromisse bin ich bereit einzugehen?


    Nehmen wir das Beispiel Transitorverstärker und fragen:

    Vor-, Endstufe in getrennten Gehäuse?

    Diskreter, klanglich optimierter Schaltungsaufbau?

    Hochwertige bzw. teure Transistoren?

    Hochwertige Spannungsversorgungung und Ringkerntrafo?

    Symmetrische Ein-/Ausgänge?

    Schwere Gehäuseteile und Bedienelemente aus Aluminium?

    Diskret aufgebauer Kopfhörer- und Phonoverstärker?

    Hochwertige Lautsprecherklemmen? usw.

    Die Beantwortung dieser Fragen öffnet ein Preisfenster zwischen ca. 50 und min. 4000€.


    Oder Tonabnehmer:

    MM oder MC?

    Nadelschliff: rund, elliptisch, scharf, sehr scharf?

    Nadelträger: Alu, Bor, Rubin, Saphir, Diamant?

    Hand- oder Serienfertigung? usw.

    Preisfenster: ca. 30 bis min.2500€.


    Pauschal lassen sich diese Fragen sicherlich nicht sinnvoll beantworten und jeder muss wohl für sich entscheiden wie weit er beim Up- oder halt Downgrading bereit ist, Kompromisse einzugehen.Und das für jede einzelne Komponente. Viel Spaß dabei...😅

    Viele Grüße

    Thomas

  • Pauschal lassen sich diese Fragen sicherlich nicht sinnvoll beantworten und jeder muss wohl für sich entscheiden wie weit er beim Up- oder halt Downgrading bereit ist, Kompromisse einzugehen.

    So seh' ich das auch. Abgesehen davon wird es, gerade für das Downgrade auch handfeste Gründe geben.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Abgesehen davon wird es, gerade für das Downgrade auch handfeste Gründe geben.

    Na - es gab mal zeiten, da fand ich die Anhäufung von Geraffel, daß allesamt sehr speziell wirkte, irgendwie sexy.

    Ich hatte immer mehrere Dreher im Setup und von da ging es unter Anderem in eine Volpe II mit Angebernetzteil und dann in eine Metaxas Charisma mit externem Netzteil und dann in eine Hiraga 20W Class A und ab da ging es in eine 1,8 m hohe DIY Lautsprecherkonstruktion mit Hörnern und Breitbändern.

    Dann ging mir diese Vielzahl von Zeugs mal irgendwann auf den Zeiger und ich habe das alles samt Verbindungsstrippen ersetzt durch einen antiken ERA Blechkistenplattenspieler an einem Hybridvollverstärker und Kef LS 50.


    Mein Setup war immer mit audiophilem Anspruch aber sicher nie HighEnd - zumindest nicht, was den tatsächlichen monetären Einsatz angeht. Dennoch wage ich zu behaupten, daß es seiner Zeit ganz gut spielte und in der jetzigen Konfiguration ist die Performance teils besser und teils mit kleinen Abstrichen.


    Da ich aber ein Geraffel-Freak bleibe, experimentiere ich weiter mit Ergänzungen, wie z.B. Vintage LS und teste auch mal nen Sub oder so...

    Neuerdings hatte ich sogar Platz gefunden, um nochmal ein Tapedeck aufzustellen, daß ich zu meinem neuen treuen Begleiter erkoren habe und es gibt noch andere Quellen, aber ich finde die Reduzierung meines Eqippemäng auf einen "hadden Kern" aus Vollverstärker & LS schon irgendwie übersichtlicher, bedienungsfreundlicher und alltagstauglicher...


    ...möglicher Weise isses in drei Jahren wieder anders^^


    Grüssle Henner

  • Die Frage nach dem warum bleibt weitgehend offen. Geldmangel, anderer Raum usw lasse ich da mal außen vor. Da wird dann aber gern aus der Not eine Tugend gemacht. Ansonsten halte ich nichts vom Minimieren und die Begründungen für gequält. BG Konrad

  • und die Begründungen für gequält.

    Naja - wenn man sich mehr mit Musik beschäftigen möchte als mit der Anlage, dann wäre das für mich schon eine plausible Begründung. Bei mir greift diese Erlärung zwar nicht vollends, aber ich habe auch diesen Aspekt immer auf dem Schirm.

    Ich beschäftige mich halt auch einfach tierisch gerne mit Drehern und LS, aber manchmal denke ich auch wehmütig an die Zeiten, als wir noch als Jungvolk unsere Musik abgefeiert haben, egal aus welcher unsäglichen Kiste diese grade wieder blechern scheppernd dargeboten wurde.


    Grüssle Henner

  • Zitat

    Naja - wenn man sich mehr mit Musik beschäftigen möchte als mit der Anlage, dann wäre das für mich schon eine plausible Begründung.


    Hallo Henner, wenn man doch eine Anlage hat, mit der man zufrieden ist, schließt das doch das "nur noch Musik hören" nicht aus.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Manchmal ist es auch ein lapidarer Tapetenwechsel und man will einfach mal wieder was anderes. Meine geliebten Revoxteile konnte ich nach gut 10 Jahren zB. auch nicht mehr sehen.

    Geblieben ist über alle Jahre hinweg eigentlich nur meine Onkyovorstufe weg. ihrer mannigfaltigen Anschlussmöglichkeiten, dafür hab ich noch keinen adäquaten und bezahlbaren Ersatz gefunden.

    VG
    Mario

  • mit der man zufrieden ist

    Das ist aber häufig der Knackpunkt. Hoher Anspruch kann die Quelle großer Unzufriedenheit sein und je komplexer die Ausrüstung und an je mehr Rädchen man drehern kann, um so größer ist das Gefühl des Scheiterns, wenn es nicht funzt.


    Ein klares Indiz für diese These, ist IMHO die übertriebene Freude, die seiner Zeit der kleine SMSL T-Amp allerorts auslöste. Das ist ja quasi ein kleiner Vollverstärker vorne ne Quelle dran und hinten ein paar LS und fäddisch. Man kann nix falsch machen und die klangliche Performance ist gemessen am Preis (30 €) schlicht unglaublich.


    Wenn man dann mal wieder runter kommt und realistisch betrachtet, isses dann doch nicht sooo sensationell. Nach und nach werden diese Kisterln dann teils wieder veräußert und der Mantel des Schweigens senkt sich über die Ereignisse.


    Ich finde, man kann daran die Dreiecksbeziehung von Anspruch, Aufwand und Zufriedenheit ganz gut erkennen...



    Grüssle Henner

  • Manchmal ist es auch ein lapidarer Tapetenwechsel und man will einfach mal wieder was anderes. Meine geliebten Revoxteile konnte ich nach gut 10 Jahren zB. auch nicht mehr sehen.

    Geblieben ist über alle Jahre hinweg eigentlich nur meine Onkyovorstufe weg. ihrer mannigfaltigen Anschlussmöglichkeiten, dafür hab ich noch keinen adäquaten und bezahlbaren Ersatz gefunden.

    Ich könnte bei mir im Wohnzimmer mein ganzes NAIM Geraffel gegen ein "All-in-One" Gerät tauschen, da ich diese Anlage zu 90% nur noch für TV und DVD nutze. Alle Komponenten usw. wurden aber über die Jahre mit so viel Hingabe ausgesucht, dass ich es jetzt schade fände zu reduzieren.

    Vernunft vs Sentimentalität :). Das teuerste Gerät ist der NAIM CD Player. Den würde ich behalten wollen. Also lasse ich aus sentimentalen Gründen, der Faulheit wegen und aufgrund des geringen Restwertes der Anlage alles so wie es ist....


    Gruß


    Horst

    LG


    Horst

  • Das Neue hat dem Alten gegenüber immer den Vorteil der erhöhten Konzentration und Aufmerksamkeit. Insbesondere dann wenn die innere Stimme ruft: „Du brauchst was Neues!“

    Das „neu“ gilt sowohl für das Up- wie das Downgrading. Wer sein 3000€ MC gegen ein 300€ MM und umgekehrt tauscht wird das Neue meist bevorzugen. Darum macht es wohl mehr Sinn sich dem Thema Up-/Downgrading von der objektiven Seite zu nähern.

    Bei meiner Hauptanlage z.B. ist ein Amp in einer Blechkiste und mit Plastikbedieelementen egal wie gut Aufbau und Bauteile sein mögen nicht akzeptabel. Unter €1000.- ist mir kein Produkt bekannt, das diese Ausstattungsmerkmale hat. Ergo endet spätenstens hier das Down- oder startet das Upgrading. Bei meiner Zweitanlage lege ich beim Amp zwar auch Wert auf Haptik, akzeptiere Bedienelemente aus Kunststoff aber keine Frontplatte aus diesem Material.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Auch Foren....tragen mitunter zu einem "unnützen" Wechsel der Komponenten bei.

    Ich habe vor kurzen einen hier mitlesenden User getroffen,der nahezu fertig mit den Nerven war....Ich kannte seine vorherige Anlage sehr gut und diese spielte sehr schön auf.

    Durch das lesen in Foren kam er zu dem Entschluss mal etwas "aufzurüsten"

    DAS ging dann aber leider nach hinten los!

    So nun Geld weg-schlechtes Musikhören und alles von vorne...

    Was ich damit sagen möchte,ist,das man auch mal wenn man eigentlich zufrieden ist,das ganze mal geniessen soll anstatt nachzudenken!

  • Aber modern. Digital und App-Steuerung und nicht das lästige Plattendrehen immer. :D



    .oO(Gleich bekomme ich Haue) ;)

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
    -- John F. Kennedy