Brumm mit Nottingham Ace Space Arm: Abschirmung von NF-Leitung auf Masse legen?

  • hallo notti-experten,


    höre seit kurzem meinen Ace Space arm (mit MC XX-2 von dynavector) über einen traumhaft klingenden EE minimax phono pre. leider habe ich noch einen (dumpfen/dunklen) brumm drauf, der bei leisen passagen u. höheren lautstärken nat. nervt.

    die masseklemme des tonarms an pre, heizkörper oder schutzkontakt der steckdose bring leider keine abhilfe.


    mir fiel auf, dass die abschirmung der beiden NF-leitungen des Ace Space arms nicht auf die masse des cinch-steckers gelegt, also pre-seitig sondern offen sind. nur das helle und rote kabel sind jeweils an pin und kelch gelötet. muss die abschirmung ggf. auch auf den kelch gelegt werden? wie ist das bei euren Ace Space-kabeln?


    horst

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Eigentlich nicht, denn damit legst du die Signalmasse mit dem Schirm zusammen und verlierst den Vorteil des symmetrischen Anschlusses.

    Rega macht das meines Wissens so und die Variante hat nicht viele Freunde...


    Brummen sollte allerdings trotzdem nichts - ich würde mal präventiv alle Kontakte checken, sie ggf. reinigen und gucken dass die Stecker ordentlich sitzen.

    Falls du ein Multimeter bzw. einen Durchgangsprüfer hast, prüfe mal beide Adern von beiden Steckern gegen das Massekabel(*).

    Bei meinem Arm war beim Kauf anscheinend eines der Tonarmkabel in einem der Lager eingeklemmt und hatte Massekontakt, was mir lustigerweise ungewünschten Radioempfang bescherte.


    (*) Bitte nicht die Signalkabel untereinander - es wird immer wieder davor gewarnt, dass das die Spulen des TA grillen könnte.


    Viele Grüße,

    Sebastian

  • Eigentlich nicht, denn damit legst du die Signalmasse mit dem Schirm zusammen und verlierst den Vorteil des symmetrischen Anschlusses.

    Rega macht das meines Wissens so und die Variante hat nicht viele Freunde...

    Da bringst Du ein paar Sachen durcheinander...

    1. Der Rega hat keine symmetrische Verkabelung sondern ein Koaxkabel.

    2. Eine symmetrische Verbindung KANN erdfrei sein - muß aber nicht. Man darf den Schirm also durchaus auflegen ohne die Vorteile der elektrischen Symmetrie zu verlieren.

    3. Ein Tonabnehmer (Ausnahme manche Deccas) ist eine symmetrisch-erdfreie Signalquelle - es gibt keinen Masseanschluß!!!!! Der MINUS-Anschluß wird zwar in der Regel vom Verstärker auf Masse gezogen, aber deswegen kommt da aus dem Tonabnehmer keineswegs ein Massepotential raus!!

    4. Deswegen wird der Schirm auch nicht mit dem Minus-Anschluß verbunden wenn das ein symmetrische Kabel mit XLR-Steckern ist...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ok, danke, Andreas - das Rega nur Koaxkabel verwendet, war mir so nicht bekannt.

    Ich bin kein Experte hinsichtlich der möglichen Varianten symmetrischer Verkabelung - aber wenn ich den Schirm einseitig mit einer der Signaladern verbinde, ist das doch nicht mehr symmetrisch - oder missverstehe ich da was?

    Einstreuungen in die Schirmung heben sich dann doch nicht mehr gegenseitig auf?

    (Der Ace Space Arm hat Cinch-Stecker, keine XLR....)


    Viele Grüße,

    Sebastian

  • der EE Phono zeigte bei mir bei mehreren Geräten folgendes Phänomen:

    MM Betrieb, klasse, Brumm absolut null. MM Betrieb mit externen Übertragern: Brumm absolut null, Klang umwerfend. MC-Betrieb mit eigenen Übertragern- leichter dumpfer Brumm. Klang- na ja, ganz nett.

    Das war in verschiedenen Ketten so, und war auch in englischsprachigen Foren häufig Thema. Da ich eh mit externen Übertragern gearbeitet habe, war es mir egal.

    Da sollte man vielleicht auch mal schauen, das wird mit grosser Wahrscheinlichkeit der Brummer sein. Mal ein Bild von innen könnte helfen, damit hier jemand sagen kann, ob da ein Konstruktionsproblem vorliegt oder wo man ansetzen könnte. Wenn er mit externen Übertrager auch brummt, stimmt etwas anderes nicht.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Ich bin kein Experte hinsichtlich der möglichen Varianten symmetrischer Verkabelung - aber wenn ich den Schirm einseitig mit einer der Signaladern verbinde, ist das doch nicht mehr symmetrisch - oder missverstehe ich da was?

    Da hast Du grundsätzlich schon recht. Eine symmetrische Übertragung hat üblicherweise zwei verdrillte Innenleiter und einen Schirm drum herum. Alle drei haben im XLR-Anschluß einen eigenen Anschlußpin.

    Daneben gibt es noch die symmetrisch-erdfreie Übertragung, die bei einem Tonabnehmer grundsätzlich möglich wäre. Hier hast Du nur zwei miteinander verdrillte Leiter ohne einen Schirm- oder Masseanschluß.

    Bei Verwendung von Cinchsteckern ist das alles nicht so einfach. Theoretisch wäre hier auch eine symmetrisch-erdfreie Übertragung möglich, jedoch steht und fällt das ganze mit der Ausführung des nachfolgenden Verstärkereingangs. Hier gibt es in der Cinch-Welt keine verbindlichen Standards bezüglich des Massekonzeptes. Das kann eine reine Signalmasse sein (AC gekoppelt), das kann auch DC-Masse sein, das kann HF-Masse sein oder auch nicht... Und es gibt auch noch die Spielart des "quasi-symmetrischen" Eingangs und gerade bei Phonoeingängen wurde das durchaus öfters mal gemacht. Dabei ist die vermeintliche Cinch-Masse dann eben überhaupt keine Masse sondern ein "Minus-Anschluß", der aus schaltungstechnischen Gründen einen hochohmigen Pfad zur Masse hat (braucht ein OP-Amp für seine Funktion...). In einem solchen Fall wäre der Anschluß des Schirms auf dem vermeintlichen Masseanschluß in der Tat einfach nur kontraproduktiv. Das Herausführen des Schirms aus dem Kabel vor dem Cinch-Stecker und Anschluß an die Erdungsklemme des Phonopres wäre dann die bessere Alternative. Dies würde ich auch im vorliegenden Fall mit dem Nottingham-Tonarm empfehlen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • danke, aber sind das 3. extra-kabel des arms, das mit der masseklemme, und die schrimung der beiden nf-leitungen nich ohnehin dasselbe potential? dann bräuchte man die schrimung auch nicht extra anzapfen und erden.


    @ Indie Röhre:


    der mimimax spielt auch mit seinen eigenen übertragern irre gut! nämlich so gut, dass ich an dynamik und auflösung praktisch keinen unterschied zu der performance meines cd-laufwerks feststellen kann. und das ist nicht ein unterklasse-laufwerk. (CEC TL-3N)


    würde ein anderer übertrager noch "mehr" aus der rille holen, müsste das doch eigentlich eher eine verfäschung als eine verbesserung sein. oder?

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Hallo!

    Ich kann Dir zwar technisch nicht helfen, aber nur soviel zu den NA Armen. Ich hatte das Dynavector XX2 am Ace Space Arm: Kein Brumm, jetzt am Anna Arm, kein Brumm. An meinen anderen 2 Ace Space Armen hängen ein AT 150 MLX (kein Brumm) und das doch eher empfindliche ACE Decca London Super Gold kein Brumm. An den Armen ist nichts modifiziert, ich schließe daher mal aus, dass die Armverkabelung schuld sein könnte. Das hilft Dir zwar auch nicht weiter, aber die NA Arme mit Originalverkabelung brummen nicht. (normal angeschlossen, Chinch auf Chincheingang, Erde an Übertrager Masseklemme bzw an Masseklemme des Phonopre, NA Dais, ACE 294) Grüße Willi

    Hört mit: siehe Steckbrief

  • @ TE : hatte 3 verschiedene NA Arme (alter 9 Zoll Space, 9 Zoll AceSpace und aktuell 12 Zoll AceSpace), Brumm kamm nie bei x- verschedenen TAs von den Armen, es war immer die Phono, bzw. Übertrager Konstruktion, am schlimmsten die externen Übertrager....! Die letzten 2 Arme habe ich auf 5-Pol Din umgebaut: auch keine Brummprobleme, die vom Arm kämmen, sondern immer die Phono...

    Ich glaube, die Richtung ist jetzt klar...


    Gruß


    Frank

    "Ich habe schon mehr über High End vergessen als Ihr je darüber lernen könntet!"

    Zitat von: "TOBI ois is Blues"

  • hallo willi,


    an meiner whest two brummt arm/system auch nicht bzw. brummen daran kommt eindeutig von einstreuungen durch netzleitungen in der nähe der nf-leitungen. bekommt man aber weitstgehend behoben durch verbindungen der massen und meiden der nähe von netzleitungen.


    horst

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  • Ich nutze eine Phonopreplatine, die im Verstärker (AVM A 3.2) eingebaut ist. Spieler ist der Spacedeck mit 10 Zoll ACE Arm, Benz Micro ACE L als TA.. Auch ich habe einen ganz leichten Brumm drauf. Ich wollte rauskriegen ob es vom Arm kommt indem ich einen externen Phonopre ausprobierte. Sonst die gleichen Kabel und auch das Umfeld blieb exakt gleich. - Absolute Ruhe, kein Brumm. Also, vom Arm und seinen Kabeln kommt es auch bei Dir wahrscheinlich nicht. Der scheint gut abgeschirmt.

  • wie knut ja schon schrieb, scheint das mit einem externen übertrager erledigt zu sein. und der kommt die nä. tage... (FRT-3 vintage SUT) ;)

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  • Und? Gibt es neue Erkenntnisse zum Klang mit deinem Schnappi-Übertrager?

    Das Brummen sollte sich erledigt haben, hoffe ich. Klanglich fand ich die Kombi EE und FRT-3 auch richtig gut.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • muss...muss...das ding kommt aus paris (F)....


    entgegen aller erwartungen und voraussagen spielt der EE mit den eingebauten SUTs mit dem DV XX-2 schon extrem gut (viel) mehr erwarte ich von dem RFT-3 nicht. sollte er lediglich ein paar dB lauter spielen, werde ich ihn wohl nicht dauerhaft benutzen.

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  • Ja, ist es - Tonarmseitig ist das alles zusammengelötet:

    Wenn das am Tonarm wirklich so aussieht wie in dem gezeigten Bild, dann ist es kein Wunder, daß es brummt... (wobei sich das gezeigte Bild irgendwie mit der eingangs genannten Beschreibung des Kabels irgendwie beißt).

    In der Cinchwelt ist Cinchmasse eben nicht immer Masse. Das kann DC-Masse sein, muß aber nicht und gerade bei Phonoeingängen ist es das oft nicht. Da hast Du oft sog. quasisymmetrische Eingänge, wo der vermeintliche Masseanschluß elektrisch "in der Luft hängt" und nur AC-gekoppelt ist. Wenn Du das dann über dieses Kabelkonstrukt mit der Gehäusemasse des Verstärkers verbindest, kann es eben brummen... Wenn Du die Möglichkeit hast probiere mal ein anderes NF-Kabel. Wenn das Kabel fest am Tonarm installiert ist und Du Dir eine "Operation" nicht zutraust, wirst Du vielleicht eine andere Phonostufe brauchen. Scheinbar hast Du diese ja erst vor kurzem gewechselt.


    Gruß

    Andreas

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