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Ich habe mir jetzt die RCM Sensor Prelude IC vorgenommen, nachdem die Polin erst einmal 10 Tage ununterbrochen Strom genuckelt hat.
Die Transistor RIAA läuft bei mir wieder am Garrard 401 mit Schick und dem Aidas Rainbow MC mit 4 Ohm Innenwiderstand und 0,28 mV. siehe AIDAS low MC Rainbow Red Ivory Wood - zu hoch gepokert?
Die Einstellmöglichkeiten sind vielseitig. Auch im niedrigohmigen Bereich sind mehrere Stufen möglich. Über die DIP Schalter lassen sich auch Zwischenwerte einstellen, so dass jeder eine gute Anpassung finden sollte. Ich habe hier 200 Ohm gewählt. Ausserdem ist die Phono sehr laut. Auch mein Aidas mit 0,12mV ging als Testmodell richtig gut und laut und absolut rauschfrei. Immerhin stehen 76dB zur Verfügung. Das Netzteil ist ausgelagert. Die Verarbeitung hochwertig. Die Anschlüsse sind top. Man kann symmetrisch aus der Phono in seinen Preamp gehen. Leider kann ich das nicht testen.
Bilder:
Hören
DSCF7459.jpgDie Sheffield Steel von Joe Cocker ist klasse aufgenommen.
Die RCM präsentiert die Drums, dass man mit der Zunge schnalzt. Joe Cocker gibt in einigen Songs richtig Gas, das Gegurgel kann man mögen, muss aber nicht. Aber zumindest sagt man sich beim Zuhören: Hilfe, hat der Stacheldraht gefuttert? Der singt sich scheinbar die Stimmbänder weg. Das wird gross, detailliert und präzise geliefert. Mit Speed und guter Grobdynamik. Die Abbildung ist sehr gross. Ein Spritzer Wärme fehlt mir.
Phil Collins will auch grölen, oder wird es eher ein Miauen?
Nö, der kann sich auch auslassen. Insbesondere in dem Song an seine Ex: "I don't care anymore"
Der fährt sich da langsam warm. Dann gibt er Gas, lässt alles raus. Die Wut muss von der Phonokette transportiert werden, sonst braucht man die Platte erst gar nicht auflegen. Das gelingt hier wunderbar. Die Collins-typischen Drums sind schnell, wuchtig, mit viel Raum. Prima gelöst.
Diese Platte sollte sich jeder mal gönnen. Fast jeder der bei mir war, hat sich das Cover gleich eingescannt. Ein tolles Album. Als Test ebenfalls geeignet- weil es sooo vielseitig ist. Ich habe nur wenige LPs, die besser aufgenommen sind.
Hier soll als Beispiel "Talkin at the Texaco" dienen. Die RCM Prelude macht das glänzend. Hier kommt es auf Raum, Raum, Raum an. Und auf Raum, sagte ich bereits? Hört es euch an. Murtry feiert den Song mit seinen Kollegen -offenbar live als ein Take aufgenommen- richtig ab.
Die RCM kann sehr breit und tief. Und vor schwarzem Hintergrund. Auch hier könnte ein Schuss Wärme nicht schaden. Ich komme aus der Röhrenfraktion. Aber was Präzision und Basskontrolle angeht- Halleluja , da haben es meine Röhren RIAA's es schwer.
Zum Schluss- ihr ahnt es bereits: der absolute Oktoberklangkracher aus der Kategorie : da haut's mir glatt den Stiftzahn aus der Kauleiste wie Olli sagen würde. Ein Platte, bei der viele die Flucht ergreifen. Ich sage euch die braucht man immer mal.
38 Jahre zurück. Haare gegelt. Billiganlage, Elvis Fan. Da kommt einer um die Ecke und behauptet er würde Elvis nicht kopieren.
Weisse Schuhe, gleiche Gel-Matte und Bewegungen, nein er kopiert nicht. Überhaupt nicht. Skakin Stevens mit der LP "This ole house."
Irgendwie hasste ich ihn. Aber der Song "Shooting gallery" war und ist richtig geil. Mit der RCM stampft und groovt es herrlich.Das ganze ist von tiefem Backroundgesang begleitet. Das habe ich vorher nicht so gehört, weil das hier super getrennt wird. Geschnippe mit den Fingern-womit sonst- klingt schnell und echt.
Fazit:
Für wen passt die RCM:
Wer sehr sehr leise MC s hat und sie noch nie richtig gehört hat
Wer lieber etwas neutral hört
Wer S-Ton Gezischel hasst und endlich Präzision haben will
Wer zu wenig Bass hat
Wer mumpfigen Bass hat
Wer eine zu kleine Bühnenabbildung hat
Wer hohe Ohmzahlen zum Einstellen braucht
Wer gerne mit Einstellungen spielt
Wer gern brummfrei und ohne Rauschen hört
Wer es "schnell" mag
Wer gerne Shakin Stevens Platten und Rock-LP's auflegt
Für wen passt es nicht:
Wer gerne angenehm verzerrt und sehr warm hört.
Wer gern etwas weniger analytisch hört
Wer schon ultratiefen Bass hat
Wer gern und nur zauberhaften Stimmen hören will
Wer Röhren liebt.