Eingangsanpassung MM Grado Platinum 2 Mono

  • Moin,

    welche Eingangsanpassung ist für das MM Grado Platinum 2 Mono ist empfehlenswert?


    Von 47k habe ich gelesen, nur zur Eingangsimpedanz kann ich nichts finden.


    Welche Anschlußerfahrungen habt Ihr, bzw. empfiehlt Ihr?

    - Widerstandswert

    - Kondensatorwert


    Verhalten sich MI System anders als MM oder MCs?

    Bei meinem MI MS16 habe ich eine Anpassung von 150 pF & 100 k. Meine MMs laufen zwischen 220 & 250 pF.


    Dank im voraus Nadja.

  • MI-Systeme haben in der Regel eine deutlich kleinere Induktionsspule als MMs und damit eine geringere Quellinduktivität. Damit sinkt die Abhängigkeit von der Abschlußkapazität.

    Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel... (Beispiel: die Nagaokas sind (angeblich) auch MIs und sind mit maximal 200pF angegeben).

    Aber die Grados stehen eigentlich in dem Ruf bezüglich der Abschlußkapazität recht gutmütig zu sein.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Danke Andreas,


    in einem HiFi Test fand ich eine Empfehlung von 1 kOhm & geringer. Ich werde 1, 5.6, 47 & 82 k ausprobieren.

    Zur Eingangskapazität konnte ich nichts finden.

    Bei der Kapazität nehme ich 100, 120 oder 150 pF.

    Das sind meine persönliche Erfahrungen mit dem MS16.


    In der phonomat Sinfonie ist das MS16 mit 2,7 k & 4,7 nF, statt mit 3,3 k bzw. 5,6 k & 1 nF angepasst. Den ersten Wert werde ich testweise übernehmen.

    Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, das das MS16 mit der üblichen Anpassung von 47 k & höher klanglich einen Quantensprung bekommt.

    Als Kapazität; zwischen 100 & 150 pF.


    Sonnigst Nadja

  • Nadja,

    Das Grado benötigt 47K Ohm. Das es ein MI System ist, kannst Du die Eingangskapazität vernachlässigen. Man kann, wenn die Phonovorstufe es erlaubt mit 20K & 10K Ohm probieren.

    Je niedriger der Wert (Ohm) desto softer. 1 K Ohm und weniger ist eine Fehlanpassung. Grado gibt 47K Ohm vor. Ist das System schon eingespielt, oder ganz neu?



    Gruss

    Horst

    LG


    Horst

  • Meine Erfahrung mit den hölzernen MI Grados ist ebenfalls: "möglichst" hochohmig abschließen und bei der Kapazität doch so weit wie möglich unten bleiben. Mein RP läuft derzeit super an 100kOhm und 47pF mit 50dB Verstärkung. Da verliert es zwar etwas an Druck, aber spielt deutlich offener als vorher mit 47kOhm und 200pF bei 47dB.

    Für mich bleiben die Grados recht spezielle Systeme, meines gefällt mir nicht immer bei allen Platten, aber da wo es auftrumpft (Blechbläser, Klavier, alte Aufnahmen und Disco), ist es um so beeindruckender. Traurig, bzw. weit unter seinem Können klingt es imho an einem 08/15 MM Phono-Eingang mit 470pF / 47kOhm. Daher empfehle ich Dir, auch wenn's eigentlich irrelevant sein sollte, niedrigere Kapazitäten. Und falls Du die Möglichkeit hast, den Vorverstärkungsfaktor anzupassen: ein paar dB mehr vor der Entzerrung machen auch schon viel aus, speziell bei der Feinauflösung:)

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Und falls Du die Möglichkeit hast, den Vorverstärkungsfaktor anzupassen: ein paar dB mehr vor der Entzerrung machen auch schon viel aus, speziell bei der Feinauflösung:)

    diesen Tip von Stefan finde ich relativ wichtig im Zusammenhang mit den MM´s von Grado. Die Dinger sind recht leise.


    Grüße

    Benjamin

  • "...Die Dinger sind recht leise..."


    Wir reden hier über die Reference Serie im Holzgehäuse. Diese werden ausschließlich in Brooklyn NY hergestellt. 5mV für das Reference und 1mV Statement (MC) sind doch nicht leise, oder?

    Ich hatte im Beitrag #6 die Frage gestellt, über welchen Tonabnehmer von Stefan geschrieben wurde.

    :meld:

    Der Beitragersteller möchte Informationen zum MM Grado Platinum 2 Mono

    LG


    Horst

  • Ups ..., "Phono-Eingang mit 470pF / 47kOhm" 470 pF! Ui, wie soll das klingen? Meine Ohrtonale Grenze liegt bei 270 pF. Weiter würde ich nie gehen.

    Mein Rotel besitzt drei Stufen, 47, 82 & 100 k, glaube ich ...

    Bei MMs finde ich 220 / 270 als optimal, zwischen 80 & 150 k ...

    Bei meinem MI habe ich auch die Erfahrung gemacht, je weniger Kapazität, das so besser.

    Jedoch bei der Impedanz darfs sehr gerne über 80 k sein. Das habe ich auch in einem Bericht gelesen, wo zwischen 70 & 100 k fürs Grado empfohlen werden.


    Mein Grado wartet auf seine Einpflanzung. Der Dreher ist noch in Arbeit. Die Zarge hole ich die Tage vom Möbelrestaurator ab. Wenns schon ein Grado Mono sein soll, soll der Dreher auch was ganz besonders seltenes sein.

    Ich denke im Dezember wird das Grado seine ersten Runden drehen können.


    Sonnigst Nadja

  • Hallo Nadja,

    versuchst du von deinen Eindrücken von dem DDR System mit MS 16 Nadel auf das Grado System zu schließen???

    https://www.quoka.de/hifi-audi…-tonnadel-sd-16-fuer.html

    Welches Grado hast du, was noch nicht eingebaut wurde?


    Der Beitrag Ersteller möchte Informationen zum MM Grado Platinum 2 Mono.



    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • @Nadja: Die 470pF kommen schnell zusammen bei 08/15 Geräten, wo schon der Verstärker oft 220pF oder 350pF mitbringt. Dazu die ~150pF - 250pF der Beipackstrippen oder "toller" Kabel und schon sind wir da.


    In der Regel ist die Impedanz für MMs, wie auch MIs am Papier irrelevant. Jedoch nehmen wir bei den meisten Tonabnehmern einen subtilen Unterschied war, der dem einer anderen Kapazität bei MCs ähnelt (in der geringen Größenordnung, klanglich würde ich sagen, dass Kapazität bei MCs einerseits gegen Störungen hilft, andererseits etwas Feinzeichnung kostet, die Impedanz bei MMs sich aber auch minimal auf den Frequenzgang niederschlägt).


    Versuch macht Kluch, heisst's so schön. Daran würde ich mich, so weit von den Geräten her möglich auch halten und die Einstellungen wählen, die dann am meisten Freude machen. Ich habe auch so meine speziellen Konstellationen, die in der Theorie sicher erschrecken, mir aber gefallen (z.B. ein 540mkII am (wohl eigenlich viel zu schweren) 12" Jelco mit 100pF inkl. Kabel an nur 2KOhm. Das klingt für mich wunderbar bei moderner Musik. Bässe abgrundtief und doch staubtrocken und die Höhen sind da wo sie als solche hörbar sind, gedämpft und da wo's an die Grenze geht (>15kHz) wieder ansteigend, was ich als Detailreichtum wahrnehme. Andere Leute verlassen den Raum mit zugehaltenen Ohren.


    Grados sind im Gegensatz zu z.B. AudioTechnica eben recht eigen, was die Betriebsparameter betrifft. Ein AT MC kann man sehr gut an einem 08/15 90er Jahre MC Eingang mit 100Ohm betreiben, so wie die ganzen MMs mit <500pF an 47KOhm brauchbar klingen (da ist manchmal sogar eher mehr eher gut für die Ohren, sonst klingen die Höhen arg überzogen).

    Ein Grado klingt mit 100 Ohm abgeschlossen nach "nichts" oder schlimmer. Es ist eben ein MI, das wie ein MM hohe Abschlüsse will, auch wenn es vom Output eher so schwach wie ein MC ist.

    Aber auch hier. Geschmack lässt sich nicht parametrisieren.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Hallo Nadja,

    versuchst du von deinen Eindrücken von dem DDR System mit MS 16 Nadel auf das Grado System zu schließen???

    https://www.quoka.de/hifi-audi…-tonnadel-sd-16-fuer.html


    LG Hubert

    Moin,


    ja Hubert, das MS16, ist mit der "richtigen" Eingangsanpassung auf der Ebene des Goldring 1012 HE. Daher meine MI Erfahrungen.

    Mein MS16 läuft mit 100k statt 5,6k & 120pF statt 47000nF. Das ist eine andere Liga bei den MIs. Bei MMs liegt die Kapazität zwischen 220 & 270 pF, bei den MIs zwischen 100 & 150pF.

    Wie Stefan schreibt, darf die Eingangsimpendanz bei MIs sehr gerne über 47k liegen.

    Bei meinem MMs sind es zwischen 100 & 150k.


    MM Grado Platinum 2 Mono, das ist das was ich anpassen möchte.

    Was ich jetzt in Erfahrungen bringen konnte ist; zwischen 70 & 100k bei 47 pF.


    Nicht ohne Grund kommt bei meinen Systemanpassungen die Engangsanpassung direkt in den Dreher. Bei SME Headshell sind die Kondis direkt am System bzw. am Headshell.

    Das wird wie Stefan beschreibt mit den Ohren abgestimmt.

    Im Gegensatz zum Widerstand, wird die Kapazität kleiner wenn Kondensatoren in Reihe geschaltet werden. So habe ich bessere Klangeigenschaften erlebt, wenn ich direkt im Dreher zusätzlich eine Kapazitätsanpassung vornahm.


    Gut, dann kann das Experiment beginnen!


    Gruß Nadja

  • Meine Erfahrung mit den hölzernen MI Grados ist ebenfalls: "möglichst" hochohmig abschließen und bei der Kapazität doch so weit wie möglich unten bleiben. Mein RP läuft derzeit super an 100kOhm und 47pF mit 50dB Verstärkung. Da verliert es zwar etwas an Druck, aber spielt deutlich offener als vorher mit 47kOhm und 200pF bei 47dB.

    Für mich bleiben die Grados recht spezielle Systeme, meines gefällt mir nicht immer bei allen Platten, aber da wo es auftrumpft (Blechbläser, Klavier, alte Aufnahmen und Disco), ist es um so beeindruckender. Traurig, bzw. weit unter seinem Können klingt es imho an einem 08/15 MM Phono-Eingang mit 470pF / 47kOhm. Daher empfehle ich Dir, auch wenn's eigentlich irrelevant sein sollte, niedrigere Kapazitäten. Und falls Du die Möglichkeit hast, den Vorverstärkungsfaktor anzupassen: ein paar dB mehr vor der Entzerrung machen auch schon viel aus, speziell bei der Feinauflösung:)

    Hallo Stefan,

    hast Du das Reference Platinum 1 oder 2?

    Gruß

    Horst

    LG


    Horst

  • Hallo Stefan,

    danke für die Antwort. Ich habe über einen längeren Zeitraum das Reference 1, das Reference 2 (der Statement Serie 0,5 mV, bzw 1mV) gehört. Seit ca. 15 Stunden läuft bei mir das Sonata 2 Mono. Jedes System ist im Vergleich zu den Anderen sehr unterschiedlich. Die "alte" Reference Serie kann man mit den neuen Systemen der Serie 2 kaum noch vergleichen. Die Unterschiede sind einfach zu groß. Auch die Ausgangsspannung hat zugelegt. 5mV bei der Reference Serie und 1 mV bei der Statement Serie (MC). Das ist für fast alle Phonovorstufen (MM/MC) völlig ausreichend.

    mMn sind deine Empfehlungen aufgrund der sehr vielfältigen Grado Varianten und ganz besonders der klanglichen Veränderungh der neuen Serie (ab ca. 2016) etwas zu pauschal. Was nicht heißen soll, dass man es nicht ausprobieren probieren sollte.


    Gruß

    Horst

    LG


    Horst

  • Moin, ich hatte etwas pausiert ... Eine recht dreiste Erkältung plagt mich.


    Söle,

    mein Platinum 2 habe ich erstmal an meine Standardanpassung angetütert. Damit ich nen Eindruck vom System bekomme & mich beeile meinen Mono-Dreher fertig zu stellen.

    Das Platinum hängt testweise an 150k mit 220pF. Am Verstärker habe ich Rechts & Links gebrückt. Sonst ist der linke Kanal etwas leiser.

    Um die Feinabstimmung kümmer ich wenn der Dreher fertig gestellt ist.

    Morgen veränder ich den Eingangswiderstand im Entzerrer ...


    Momentan dreht sich Wilhelm Furtwängler, Beethovens 5., von Electrola, 1954.

    Einfach nur zauberhaft - der Klang! Die feine Auflösung ..., LECKER!

    Das wird ne Freude meine Monos neu zu entdecken ...


    Hier schon mal ein Dank ans Forum für die Empfehlung fürs System!


    Sonnigst Nadja

  • Södele ...,


    ich habe "zwei-drei-fix" zwei Eingangs-Wahlschalter in meinen Phonopre eingetüftelt.

    Klassik ...

    100pF - 5,6k > das gefällt mir ganz gut. Mit 47k wirds spitz in den Höhen, schrill bis laut gehts langsam nach oben, ab 82k gefällts mir nicht mehr.

    U-Musike ...

    100pF - 47k


    Im Vergleich zu meinen anderen MM Systemen ist das Platinum 2 etwas leiser, dafür zauberhafter Klang. Es reagiert nicht so krass auf die Eingangsimpendanz.

    Die "typischen" Mono-Störgeräusche" gibt es nicht. Dafür Knackser & ohrale Entdeckungen die zuvor noch nicht in mein Höhrgang fanden.

    Es macht richtig Laune die alten russischen (Schlager) Tanzmusik-Scheiben von meiner Omi neu zu genießen. So richtig mit Orchester & TamTam ...

    Ich wußte nicht das alte Melodias klanglich so schööön seien können.


    Erstmal den Mono-Dreher fertig zaubern & denne gehts an nen Entzerrer.


    Wahlschalter steht auf Stereo, zur Mono-Brücke höre ich kein Unterschied.


    Sonnigst Nadja

    Einmal editiert, zuletzt von vinylia ()

  • Nadja,

    gib' dem System ein paar Stunden Einspielzeit. Danach kannst Du nochmal Werte > 5,7 K Ohm probieren. Schau auch, dass der Tonarm / bzw. das System genau in der Waage ist, wenn die LP abgespielt wird. Ich würde ca. 1,6- 1,65 gr. Auflagegewicht und 0,5 Antiskating probieren. Ich kann mir schwer vorstellen, dass dein Grado in dieser Einstellung nach ein paar Stunden Einspielzeit noch spitz klingt.


    Gruß

    Horst

    Bei der Impedanz stimme ich dir zu.

    LG


    Horst

  • Danke Horst ..., Deine Winke werd ich beherzigen.


    Ich habe heute von nem Freund ein Kapizitätenmessgerät bekommen, noch dem ich mein Dreherkabel gegen ein anderes getauscht habe, komme ich bis zum Headshell auf 230 pF, dazu ein 100 pF Kondensator (ist doch in Reihe?), dann müßte der Wert bei 130 pF liegen?

    So gefällt mir das Grado ausgezeichnet.

    Die "richtige" Anpassung werde ich finden wenn ich den passenden Entzerrer direkt am Dreher platziere.


    Einem Schellackfetischisten habe ich heute mein Grado vorgespielt, er war sehr beeindruckt. Überrascht wie das monogebrückte Shure 105 E im Vergleich "in der Versenkung" verschwindet. Jetzt möchte er unbedingt das Grado auf seinem Dreher belauschen ...


    Das Spitzfindigkeit ist entfleucht. Mir gefällt die Brillianz, die feine Auflösung.


    Mich verzückt gerade ne 1964er Eterna/Für Dich Pressung von Maria Callas.

    Jetzt macht mich die Stereo Grado Variante neugierig ...


    Sonnigst Nadja

  • komme ich bis zum Headshell auf 230 pF, dazu ein 100 pF Kondensator (ist doch in Reihe?), dann müßte der Wert bei 130 pF liegen?

    Äh, nö. Wenn Du einen Kondensator in Reihe schaltest, baust Du erstmal einen Hochpaß. Und bei 100pF liegt dessen Eckfrequenz ziemlich hoch, daß heißt, da ist dann selbst ein Telefonhörer noch ein Baßmonster dagegen...

    Du kannst an dieser Stelle nur Kondensatoren parallel schalten und dann addieren sich die Kapazitäten.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.