Thorens TD 320 (kein Mk) 45 upm geht nicht

  • Mein TD 320 läuft nicht mehr mit 45 upm. Er braucht eine kleine Ewigkeit, um "anzufahren" landet dann aber stabil bei ca. 33 upm.


    Lt. Service Manual werden die beiden Geschwindigkeiten mit dem IC Z201 sowie den Transistoren T1 bis T8 geregelt. Einen Z201 finde ich nicht im Schaltplan, jedoch einen Z101 (= LF347) mit Verbindungen zu den T1 - T8.


    Ist der LF347 mutmaßlich der Schuldige für den oben genannten Fehler? Ich nehme, ich kann den LF347 auch durch einen TL084 ersetzen, ist das richtg?


    edit: 33 upm funktioniert.

    Einmal editiert, zuletzt von Hollinger ()

  • Ist der Riemen zufällig neu? Ich hatte das mal, daß ein neuer Riemen zu stramm saß und der Dreher dadurch nicht mehr seine Drehzahl erreichte. Ich hab damals auch groß an der Elektronik rumgemacht, sogar eine neue Steuerplatine gekauft. Ohne Erfolg - ein neuer Riemen brachte dann die Lösung...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Gute Frage. Als ich mir den TD 320 vor fast einem Jahr gekauft habe, habe ich mir von Joel ein Service-kit (vermutlich mit Riemen) geholt.

    Es ist möglich, dass dieser Riemen noch nie mit 45 upm gelaufen ist. Ich gucke nachher mal, ob ich den alten Riemen noch habe.

    Danke!

  • Gerade hatte ich den alten Riemen drauf. Da ist das Problem eher schlimmer: Der Plattenspieler liegt trotz der 45 upm Stellung des Schalters eher noch unter 33 upm. Gleichzeitig geht er gleich aus bzw. er geht gar nicht erst richtig an.


    Letzteres deutet auf die Endabaschaltung und damit laut Servive Manual auf den Z102 (MC34001) und den C111 (1µ).


    Geschwindigkeit und Endabaschaltung sollten jedoch völlig verschiedene Probleme sein?!

  • Ich habe den Plattenspieler noch nicht aufgeschraubt. (Mir graut davor auch ein wenig, da die Bodenwanne mit der Haube verbunden ist. Es ist also nicht so einfach, wie bei der TD 14X / 16X-Reihe, deren Plattenspieler - unter den üblichen Vorsichtsmaßnahmen - einfach auf den Kopf gestellt werden können.)

  • Tschuldigung, aber das mit dem Poti war eine blöde Idee von mir, da kommt normalerweise während des Betriebes nichts dran.


    Ich bin ehrlich, ich als Laie würde die Platine tauschen :/

    Einen Gruß von

    R. Polli


    - what you can hear, you can measure -

  • Da ich ihn sowieso öffnen muss, kann ich doch auch ein Bauteil tauschen. Wenn der Defekt tatsächlich an dem LF347, wie von mir zuerst vermutet liegt, dann ist der auch deutlich einfacher (und günstiger) zu kriegen als eine neue Steuerplatine.

  • Wenn Du den Riemen komplett abnimmst und den Dreher einschaltest: tut sich beim Motor deutlich sichtbar was, wenn Du die Geschwindigkeiten umschaltest?

    Anstonsten:

    Wenn Du Meßtechnik zur Verfügung hast würde ich bei beiden Geschwindigkeiten mal beide Motor-Phasen messen. Nach Möglichkeit Spannung und Frequenz. Dann kann man evtl. Mehr sagen. Der große Sieb-Elko wäre auch ein Verdächtiger, der kann nach so vielen Jahren auch trocken sein.

    Edit: alle Bauteile sind eigentlich 08/15 Standardteile. Eine komplette Platine kostet ein mehrstelliges Vielfaches aller Bauteile. Wenn Du also halbwegs löten kannst...


    Gruß

    Andreas

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  • Die beschriebenen Bauteile werden auch für 33 upm gebraucht und da funktionieren sie ja. Bauteile für 45 upm sind das Poti, der Schalter und ein paar Zenerdioden. Wenn 45 upm schon lange nicht verwendet wurde kann es leicht sein, dass die Kontakte für diese Schalterposition so oxidiert sind, dass es Probleme gibt. Zumindest hatte ich das mal. Ein zu strammer oder auch zu breiter Riemen kann diese Probleme auch verursachen. Also erst mal ohne Riemen testen ob die Drehzahlumschaltung funktioniert.


    Voffi

  • Erstmal Danke für die Tipps und Anregungen!


    Sollte der Siebeelko hinüber sein, dann müsste doch auch 33upm betroffen sein, oder?


    Der LF347 ist ein vierfacher OP-Amp, ich gehe davon, dass sie die einzelnen OP-Amps getrennt verabschieden können. Bei den Zener-Dioden hatte ich gehofft, dass die deutlich langlebiger sind.


    Ich hoffe, ich finde am Wochenende etwas Zeit und Ruhe. Dann sehe ich mir mal den Elko an und mache die im Service Manual vorgeschlagenen Messungen. Bei der Gelegenheit versuche ich auch, den Schalter sowie das Poti (P2) auf Funktionsfähigkeit zu prüfen.


    Auf Messungen am Motor möchte ich vorerst verzichten, da ich mir unsicher bin, wie ich diese angehen soll.

  • Du brauchst eigentlich nur mit Meßspitzen am Stecker messen, an dem der Kabelstrang vom Motor an der Platine angeschlossen ist. Der ist wenn ich mich recht entsinne so halb-offen, da kann man sich parallel draufklemmen und die beiden Phasen messen.

    Die vier OP-Amps des besagten Vierfach-OPs tun verschiedene Dinge. Siehe Schaltplan im SM. Allerdings hat ein Ausfall eines dieser OP-Amps vermutlich zur Folge, daß gar nix mehr geht. Ich hab den Schalplan jetzt nicht im Detail im Kopf aber soweit ich mich erinnern kann...

    Daß es der Schalter sein könnte, halte ich für gar nicht mal so unwahrscheinlich. Deswegen mal den Riemen abnehmen und schaun, ob sich die Pulley-Drehzahl ohne Last ändert, wenn Du umschaltest.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • Ich war jetzt noch in Kontakt mit Joel.


    Seine ersten Vermutungen waren der C 103 und der R 114. Meines Wissens, sind verbaute Kondensatoren schwer zu messen. Ich vermute, mein C103 ist in Ordnung, der R 114 ist es auf jeden Fall.


    Danach empfahl mir Joel, die drei IC zu wechseln. Allerdings hatte ich nur den LM 324 zu Hause und der war es nicht.


    Das Poti ist es wohl nicht, da die Geschwindigkeit falsch aber kostant ist. Ist die Geschwindigkeit labil, spricht es für ein defektes Poti.


    Die anderen IC werde ich wohl erst in einigen Wochen bestellen. Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es ausging.

  • Das Poti ist es wohl nicht, da die Geschwindigkeit falsch aber kostant ist. Ist die Geschwindigkeit labil, spricht es für ein defektes Poti.

    Das stimmt so nicht: wenn der Schleifer überhaupt keinen Kontakt mehr hat, dann ist die Geschwindigkeit sehr wohl konstant aber falsch... Merk Dir mal die Stellung und dreh ein paar mal hin und her.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • wenn der Schleifer überhaupt keinen Kontakt mehr hat, dann ist die Geschwindigkeit sehr wohl konstant aber falsch...

    Das Poti war tatsächlich das Letzte, was mir von der Platine ins Auge stach, als ich den Dreher wieder zusammenschraubte. Dabei dachte ich kurz, versuche es doch noch mal. Ich habe es dann aber gelassen.


    Da ich den TD 320 nicht ständig auf zu machen will, prüfe ich das Poti, wenn ich die fehlende IC habe. Das wird aber noch einen Augenblick dauern.