Headshell, Einfluss auf den Klang

  • Hallo zusammen,


    ich habe in letzter Zeit mit unterschiedlichen Headshells rumprobiert.

    Dabei ist mir aufgefallen das ein Headshell die Abtastung bzw. die Wiedergabe stark beeinflussen.

    Bei Tonarmen mit integrierter Systemaufnahme kann man ja solche Unerschiede nicht ausprobieren.


    Aktuell habe ich ein MC-System von Sumiko von einem Jelco HS-25 in ein HS-30 umgebaut. Klanglich war es im HS-25 schon wirklich gut, und der Wechsel fand nur statt weil ich ein weiteres System hatte wo ich wußte das es im HS-25 sehr gut geht. Aus Neugier habe ich mir dann mal das HS-30 zugelegt.

    Beide Headshell sind aus Magnesium gefertigt, das HS-30 hat zusätzlich eine Deckplatte aus Holz.

    Unterschiede die ich gehört habe waren zum einen tonaler Natur, insbesondere bei einem Holzheadshell und zum anderen Unterschiede im Auflösungsvermögen und der räumlichen Abbildung.


    Welche Erfahrungen habt Ihr in verschiedenen Kombinationen gemacht?

    Gibt es Headshell die immer besonders gut funktionieren?

    Welche Kombinationen aus System, Headshell und Tonarm/Player haben besonders zugesagt und warum?


    Viele Grüße

    Dieter

  • Zitat

    ...Bei Tonarmen mit integrierter Systemaufnahme kann man ja solche Unerschiede nicht ausprobieren...

    Hallo Dieter, im Prinzip schon, wenn man mit Zwischenlagen aus unterschiedlichen Materialien arbeitet. ;)

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Juergen/shakti hatte zu dem Thema ja auch schon einiges

    geschrieben.


    Auch meine Erfahrungen gehen in die Richtung, dass es da

    durchaus hörbare Unterschiede gibt. Manche Tonabnehmer

    reagieren mehr, manche weniger, auf die Headshell.


    Meine Favoriten in Sachen Klang und Universalität sind die

    Grafit-Shell von Schick und die Nelson-Hold von ViV.


    Auch die Holz-Headshell von Uwe Bretschneider ist bei

    manchen Abnehmern ein echter Schritt nach vorne.

    slàinte mhath


    Peer

  • Peer @ all,

    ich vergleiche zur Zeit zwei Grado Tonabnehmer. Das Statement Reference 2 (Stereo) und das Statement Sonata 2 MONO.

    Da ich zur Zeit nur ein Holzheadshell habe und beide Systeme vergleichen wollte, habe ich beide Tonabnehmer in baugleiche "Nagaoka TOP "Q" Headshell" aus Magnesium verbaut.

    Ursprünglich hatte ich das Statement Reference 2 in einem Kirchner Ebenholzheadshell mit sehr dicken, älteren Ortofon Headshellkabeln aus Kupfer laufen. Der Umbau auf Magnesium machte das Klangbild härter und verschlankte etwas den Grundton. Je nach Musik (z.B. Dire Straits) kann das auch Spaß machen, aber bei Jazz, vocal Jazz und ganz besonders bei Streichern macht mir die Musik weniger Spaß. Obwohl die Musik mit dem Holzheadshell etwas **größer und runder und weniger hart klingt, habe ich trotzdem mehr Details und Klangfarben bei Kontrabass (gestrichen und gezupft) . z.B.: Pop, Pop, Pop von Rickie Lee Jones.


    ** größer und runder (ist so, als ob ich ich eine Akustikgitarre mit einem kleinen Korpus, gegen eine Gitarre mit größerem Korpus vergleiche)


    Zur Zeit habe ich das Grado Mono auf das (alte) Kirchner-Holzheadshell zurückgebaut, da das Neue erst in den nächsten Tagen geliefert werden soll. Für das neue Headshell liegen dann auch schon ein paar neue Ortofon LW-800S Headshell-Kabel

    bereit.


    Was soll ich sagen, ich höre zur Zeit auch Stereo LPs mit dem Mono System weil es mir in der Headshell /- Kabel Kombination so gut gefällt... :)


    Für mich gibt es einen nachvollziehbaren Unterschied !

    Gruß

    Horst

    LG


    Horst

  • Headshells können definitv Unterschiede machen.


    Ich komme aber noch nicht so dahinter welcher "Logik" die Kombinationen folgen. Es hängt auch stark von Abnehmer ab wie sehr er auf die HS reagiert. Die Shures z.b. die ich habe sind recht "agnostisch" was Headshells angeht. Auch die meisten Sony MMs scheinen sich fast überall wohlzufühlen. Die Sony SH-155 ist eine wirklich excellente Allround-Headshell die mit so ziemlich allem sehr gute Resultate zeigt. Und dann gibt es Kombinationen die bringens einfach mehr als andere:


    Ich habe die Schick Headshell mit gutem Ergebniss am EMT TSD5N. Der Bassbereich wird straffer und präziser und die Durchhörbarkeit wird besser. Gefällt mir ausnehmend gut!


    Die Sony Keramik Headshell SH-500 läuft excellent mit dem Benz Wood SL. Manchen vielleicht etwas zu trocken aber mir gefällts.


    Zum Seto Hori gibt's im eigenen Thread einige Hinweise. Definitiv ein System bei dem man experimentieren sollte.


    Ein DL-103R in der HS-1A ist auch einfach ein Toller Match.


    Mein 2M Black fühlt sich an einer leichten, weichen Kirschner Holz-Headshell sehr wohl.


    Gut und günstig finde ich z.b: die AT-HS10 und wer gern mit High-Compliance TAs spielt braucht ja sehr leichte Headshells, da ist das Thakker HS-14 aka ADC Headshell eine echt gute Lösung.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Wie untersucht Ihr eigentlich die Klangunterschiede zwischen verschiedenen Headshells? Die einzig valide Methode wäre meines Erachtens, wenn man vom SELBEN Tonabnehmer Aufnahmen an unterschiedlichen Headshells anfertigt und dann später diese AUFNAHMEN VERGLEICHT.


    Ansonsten hört man nämlich eher die Klangunterschiede zwischen zwei Tonabnehmern als wirklich durch Headshells verursachte Klangunterschiede. Ich habe nämlich die Feststellung gemacht, dass sich zwei baugleiche Tonabnehmer an zwei baugleichen Headshells durchaus verschieden anhören können.


    Bei Tonabnehmern gibt es nach meiner Meinung doch eine gewisse Serienstreuung. Und man sollte eben eine Verwechslung der klanglichen Serienstreuung von Tonabnehmern mit den klanglichen Einflüssen von Headshells ausschließen.


    Fazit: In meinen Augen wäre es ein untauglicher Vergleich, wenn man den Tonabnehmer X1 an Headshell Y im Vergleich zum baugleichen Tonabnehmer X2 an Headshell Z hören würde. Eventuelle Klangunterschiede würde ich in diesem Fall eher der Serienstreuung zwischen X1 und X2 zuschreiben als tatsächlich den Headshells Y und Z.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • ...und gerade 5g Unterschied im Gewicht, das sich ja fast zu 100% auf die effektive Masse niederschlägt ist schon ziemlich viel wie ich meine.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Wenn sich der Klang objektiv verändert, dann muss das doch auch irgendwie messtechnisch überprüfbar sein. Ob dann diese Veränderung auch gefällt oder nicht ist dann doch wohl von subjektivem Hörempfinden abhängig :/


    Was dann also dem (Zu)Hörer "A" gefällt kann dem Hörer "B" auch nicht gefallen.

    Einen Gruß von

    R. Polli


    - what you can hear, you can measure -

  • Guten Morgen,

    das HS-25 hat laut Verpackung ca 12g Gewicht. Das HS-30 ca 17g. 5g mehr oder weniger am Arm kann einem Tonabnehmer schon entgegenkommen oder auch nicht.


    Björn

    Björn,

    der Gewichtsunterschied zwischen dem Kirschner Ebenholz-Headshell mit dicken Ortofon- Headshellkabeln und dem "Nagaoka TOP "Q" Headshell" aus Magnesium beträgt 0,3 Gramm.

    Gruß

    Horst

    LG


    Horst

  • Dan_Seweri
    mal von der Serienstreuung abgesehen kann man das auch noch weiter führen, Alter und Abnutzungsgrad der Systeme.


    Ich habe einen Vergleich mit zwei gleich alten und an gleichen Headshells identisch klingenden Ortofon MC-30 Super II gemacht, Headshell HS-25/12g und Yamamoto - HS 2/10,2g, durch Verwendung unterschiedlicher Schrauben (Alu/Edelstahl) konnte ich die Masse annähernd (0,4g) angleichen. Ein Klangunterschied war klar wahrnehmbar, in diesem Fall bzw. in meinen Ohren zu Gunsten des HS-25, das kann bei Verwendung eines Headschells aus einer andere Holzart (Ebony, Eiche, Cocobolo usw.) schon wieder ganz anders aussehen.


    HS-25 ca. 12g / HS-30 ca. 17g

    der festgestellte Klangunterschied würde ich hierbei auch der wesentlich höheren eff. Masse zuschreiben, für einen direkter Vergleich müssten die Headshells annähernd das gleiche Gewicht haben.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Björn,

    das habe ich auch so gesehen.:) Ich wollte lediglich informieren, dass der Gewichtsunterschied bei meinen Headshells marginal ist. Des weiteren haben meine verglichenen Tonabnehmer die gleichen Abmessungen, die gleiche Compliance, die gleiche Ausgangsspannung und das gleiche Gewicht (10gr). Beide TA wurden mit 47K Ohm abgeschlossen.

    Wenn beide TA in identischen Headshells betrieben wurden, war der klangliche Unterschied relativ gering.


    Gruß

    Horst

    LG


    Horst

    2 Mal editiert, zuletzt von Horst_t ()

  • Ich kann doch nicht sagen: "Es hat sich irgend etwas geändert, aber ich zeige Dir nicht was".

    Hallo Polli,


    natürlich kann man das....


    "

    Ich kann doch hier blumig beschreiben, dass ich neulich einen

    wunderschönen Sonnenuntergang erlebt habe, bei dem sich

    der Himmel orange-rot verfärbte.

    "

    Und jetzt willst Du mir sagen, dass ich das nicht schreiben darf,

    weil ich im fahrenden Auto keine Kamera dabei hatte, um den

    Anblick beweisbar einzufangen?


    Es gibt hier sogar Leute im Forum, die selbst bei Vorlage des

    Fotos erklären würde, dass ich eben dieses bestimmt manipuliert

    hätte.


    Wir sind hier im Forum um unsere Erfahrungen auszutauschen.

    Ob Du davon jede glaubst oder selbst nachvollziehen kannst

    ist doch erst einmal egal!


    Und ja...

    ich habe schon Vergleiche gefahren, bei denen ich das Gewicht

    (Tonabnehmer, Verschraubung, Headshell...) akribisch mit

    kleinen Knetkügelchen ausgeglichen habe.


    Bitte kommt mir jetzt aber nicht damit, dass die winzigen Gewichte

    das Resonanzverhalten für einen Vergleich untauglich verändert

    haben ;)


    8)

    slàinte mhath


    Peer

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen,


    ich habe die Erfahrung gemacht, dass Headshells je nach Material und Masse mal mehr, mal weniger Auswirkung auf den Klang haben, wobei die Masse in direkter Korrelation zur Nadelnachgiebigkeit des Tonabnehmers steht.


    Es gibt zumindest einen Fall, wo der Tonabnehmerhersteller einen konkreten Tipp gibt. ZU-Audio empfiehlt ausdrücklich, Aluminium-Headshells zu verwenden, weil das Gehäuse des Tonabnehmers ebenfass daraus gefertigt ist.

    Da die mögliche Anzahl an Kombinationen diverser Tonabnehmer mit diversen Headshell-Materialien gegen Unendlich geht, ist ein konkreter Tipp schwierig. Wenn ich eine tendenzielle Einschätzung geben soll, dann, dass Carbonheadshells zur Ausgewogenheit beitragen. Bei Holzgehäusen würde ich immer auch mit Headshells aus Holz experimentieren. Aber auch dort geht alles von knackig bis füllig.


    Gruß

    Rainer

  • ... und dann gab es den Tom, der einem in guten Stunden zeigte, wie wichtig das richtige Anzugsmoment der Headshellschrauben ist. Leider habe ich nie die Gelegenheit dem beizuwohnen.

    Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere daran.

    Gruß, Roman
    LiTe Phono
    Gleichzeitig findet Meredith Hesketh-Fortescue auf einer Kutschfahrt mit Jasper Fetherston von Middle Fritham nach North Cothelstone Hall in Thrumpton Castle den Schlips aus Nether Addlethorpe. (Loriot)

  • Zitat

    Und jetzt willst Du mir sagen

    Ich will Dir gar nichts sagen.


    Wenn aber ein Goldohr blumig beschreibt, das er etwas Neues gehört habe, darf ich dann nicht fragen wie dies technisch auch für einen Laien wie mich nachvollziehbar ist? Und komme mir bitte jetzt keiner mit Gefühlen; das ist doch ein anderes Forum :)


    Zitat

    Wir sind hier im Forum um unsere Erfahrungen auszutauschen.

    Ob Du davon jede glaubst oder selbst nachvollziehen kannst

    ist doch erst einmal egal!

    Ich habe in den Regeln für dieses Forum nichts darüber gelesen, dass es untersagt ist, die Erfahrungen anderer Schreiber auch selbst nachvollziehen zu wollen. Das ist doch wohl der Sinn von dem von Dir erwähntem Austausch. Einmal schreibst Du, das wir Erfahrungen austauschen sollen und dann schreibst, das sei Dir egal. Ja was denn jetzt :?:


    Hier kauft doch wohl auch Keiner Audio Hardware im Werte von vielen Euro nur weil er an glaubt!

    Einen Gruß von

    R. Polli


    - what you can hear, you can measure -

  • Zitat

    Aluminium-Headshells zu verwenden, weil das Gehäuse des Tonabnehmers ebenfass daraus gefertigt ist.

    genau so etwas meine ich, wenn ich nach Möglichkeiten frage, etwas nachzuvollziehen. Das ist etwas was man/ich auch ohne weiteres einmal versuchen kann.

    Einen Gruß von

    R. Polli


    - what you can hear, you can measure -