Headshell, Einfluss auf den Klang

  • ... und dann gab es den Tom, der einem in guten Stunden zeigte, wie wichtig das richtige Anzugsmoment der Headshellschrauben ist. Leider habe ich nie die Gelegenheit dem beizuwohnen.

    Dies würde auch ich zu gerne einmal live erleben.


    Wenn aber ein Goldohr blumig beschreibt, das er etwas Neues gehört habe, darf ich dann nicht fragen wie dies technisch auch für einen Laien wie mich nachvollziehbar ist?

    Ich finde, dass man sogar noch grundsätzlicher fragen muss, ob von der Hifi-Anlage tatsächlich ein anderer Schall ausgegeben wurde. Ich habe nämlich den Eindruck, dass viele angeblich gehörte Effekte eher dem psychoakustischen Bereich zuzuordnen sind und nur im Kopf des Hörers stattfinden. Gerade im Headshell-Bereich ist ein echter A/B-Vergleich zwischen verschiedenen Headshells eher schwierig zu realisieren. Ich verweise in diesem Zusammenhang noch einmal auf den Beitrag #6.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Also, ich habe bestimmt an die 100 verschiedene Headshells, weil ich das Zeug sammle. Aber mir ist noch nie in den Sinn gekommen, die klanglich zu vergleichen. Auf so was hätte ich gar keine Lust. Da dreh ich lieber mal per Klangregelung ein paar Bässe, Mitte oder Höhen rein bzw. raus, je nach Gusto oder Abmischung der gehörten Musik. Das kann und will ich hören. Der Rest ist Legendenbildung und nicht seriös für mich.


    Gruss, Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Es ist sicher immer hilfreich in ein Thema Systematik zu bekommen. Wenn aber noch keine Systematik vorhanden ist, dann ist ein "Big Data" Ansatz durchaus hilfreich.


    Wenn genug Erfahrungsbeschreibungen von Kombinationen vorliegen, hilft das ja Trends und Struktur zu erkennen.


    Von daher fände ich es hilfreich von "man hört doch eh nix" und "macht alles keinen Sinn da nicht Wissenschaftlich" oder subtileren Formen davon abzusehen.


    Denen die Input liefern wollen sollte man nicht den Spass daran vermiessen. Denn es soll Leute geben die mit dem Input ja möglicherweise auch ohne Systematik was anfangen / ableiten können.


    Edit: das ist NICHT an den Vorredner im speziellen gerichtet, sondern an die Allgemeinheit.


    Vielen Dank!

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Wenn man ein solches Thema ernsthaft diskutieren will, muss man schon genau schauen, ob die Änderung des einen Parameters (hier: Klang) mit der Änderung des anderen (hier: Headshell) wirklich zusammenhängt oder ob gehörte Klangveränderungen nicht auf ganz andere Faktoren zurückzuführen sind. Man lese zur Erheiterung nur mal hier: Zusammenhänge, die keine sind - 7 Beispiele


    Ansonsten halte ich es mit Andreas (Sansui SR929 ) Ich habe einfach Freude an verschiedenen Headshells, stelle keine Klangvergleiche an und wähle sie vor allem nach dem Aussehen aus.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Wenn Joe Bonamassa mit 10 Gitarren für 16 Songs auf die Bühne geht, um für seine Musik den optimalen "Sound", oder die beste "Stimmung" zu erzielen, dann lässt er sich auch nicht vorher von seinem Techniker die Instrumente durchmessen um zu wissen welche Gitarre er auswählen soll.. :)

    Musik hat viel mit Gefühl, Stimmung, gegenseitigem Zuhören und Emotionen zu tun. Auf der Bühne und vor den Lautsprechern. Ich brauche weder Statistik noch Messergebnisse um zufrieden Musik zu hören.

    Musikalische Grüße

    Horst

    LG


    Horst

  • Na Gut, ich entschuldige mich für den Ausdruck : Goldohren :sorry:

    Zitat

    Joe Bonamassa mit 10 Gitarren für 16 Songs

    Ist hier nicht das Thema, aber als 4 und 5-Saiter kann ich Dir sagen, dass bei Bässen/Gitarren tatsächlich Schwingungen im Holz schon mit einfachen Mitteln messbar sind.


    Hier noch ein Artikel über : Joe Bonamassa und sein Equipment :off:; ein ganz aktuelles Interview.


    Und Spass an analoger Musik will ich auf keinen Fall nehmen; ich gerate jedes mal ins Träumen wenn ich Eure Plattendreher so sehe :love:

    Einen Gruß von

    R. Polli


    - what you can hear, you can measure -

  • Oh,


    hier gehts ja richtig rund seit gestern Abend.

    Ich fand die Frage zu der unterschiedlichen Masse und deren Auswirkung auch interessant.

    Also ich habe bei mir folgende Unterschiede zwischen HS-25 und HS-30 festgestellt:


    Das HS-25 spielt druckvoll aber nicht fett und mit guter räumlicher Abbildung, man würde erstmal nichts zu kritteln haben - sehr harmonisch über den gesamten Bereich.


    Das HS-30 macht im Vergleich einen minimal schlankeren TT-Bereich der noch besser auflöst. Im MT- und HT-Bereich hat die Musik deutlich mehr Strahlkraft und löst sich ganz anders vom LS. Die Wahrnehmung der einzelnen musikalischen Ereignisse gelingt deutlich müheloser, man könnte auch sagen selbstverständlicher. Die Abbildungsleistung/Ortbarkeit hat in der Höhe deutlich zugenommen, diesen positiven Aspekt habe ich auch bei der Verwendung eines Outer Ring festgestellt - aber nicht in dem Maße.


    Das Geräusch beim abtasten der Platte und die Rückkopplung vom Arm in das System beim arretieren in der Halterung sind deutlich vermindert.


    Das verbaute System ist ein Sumiko Black Bird.


    Viele Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Jungs,


    mal locker bleiben ... es wurde nach Erfahrungen gefragt. Die allermeinsten User hier, mich eingeschlossen, haben weder die Möglichkeiten noch die Lust in dem Bereich Messungen durchzuführen.


    Ich hatte bis vor ca. einem Jahr diesem Thema keinerlei Aufmerksamkeit gewidmet. Dann hatten verschiedene Leute hier begeistert vom Yamamoto HS1A berichtet. Okay, kann man ja mal versuchen, dachte ich mir. Das Ergebnis entsprach allerdings ganz und garnicht meiner Erwartungshaltung. Ich hatte mir u.a. eine Frank Sinatra Scheibe herausgesucht, die ich oft und gerne höre. Im Gegensatz zum vorher benutzen Alu-Headshell klang es heller, feiner und detailreicher, aber dafür mit weniger Körper und irgendwie dürrer. Nun hatte ich gelesen, dass der Hersteller des Tonabnehmers (Grado) einen Tonarm bis etwa 12 gr. empfiehlt. Ich dachte mir, dass das Headshell vielleicht zu schwer wäre. Also fragte ich hier im Forum nach einem leichten Headshell und bekam zwei Angebote, die ich beide annahm. Einmal ein Ortofon LH 8000 und einmal ein Yamamoto HS3. Beide wiegen so um die 6 gr., sind aber aus anderen Hölzern gefertigt. Das könnte interessant werden, dachte ich mir. Also Tonabnehmer ausbauen und ins Ortofon einbauen. Oha, das war so ziemlich das genaue Gegenteil des HS1A: Frank Sinatra leibhaftig bei mir zwischen den Lautsprechern, mit einem beinahe greifbaren Körper und sanfter Stimme, dafür aber seltsam mulmig und undifferenziert. Also wieder ausbauen und Umzug ins HS3. Wenn man so will, der goldene Mittelweg. Präzise und fein wie beim HS1A, aber mit mehr Wärme und Schmelz, wenn auch nicht ganz so dreidimensional wie beim Ortofon. Ich bin damit sehr zufrieden und habe mir für einen anderen Tonabnehmer dieser Tonabnehmer-Baureihe ein zweites HS3 zugelegt.


    Das Headshell hatte eine sehr lange Lieferzeit, so dass ich für diesen Tonabnehmer zeitweilig das Ortofon LH 8000, allerdings mit einer Dereneville Headshellmatte dazwischen, benutzt habe. Das ging erstaunlicherweise deutlich besser (dynamischer, detailreicher) als nach den zuvor gemachten Erfahrungen, aber erst nach Umbau auf das inzwischen gelieferte Yamamoto bin ich wirklich zufrieden.

    Ich weiß aus Gesprächen, dass es Leute gibt, die mit deutlich schwereren Headshells bei diesem Tonabnehmer sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Es bleibt also einiges Theorie und offenbar spielt das Material eine nicht zu unterschätzende Rolle.


    Für mich ist das alles immer noch ein Hobby und ich bin immer noch neugierig. Auch wenn seit den Anfängen über 40 Jahr vergangen sind. Von daher werde ich sicher noch andere Headshells ausprobieren. So zwei, drei andere habe ich noch.


    Gruß

    Rainer

  • Da ich mich sehr fuer japanischee Analog Wiedergabe interessiere, unterhalte ich mich auf den ueblichen Messen gerne mit alten japanischen Entwicklern. So habe ich auf der letzten Muenchener High End im TechDas Raum ueber japanische ArmGeometrien, tangentialen Spurwinkelfehler und Headshells diskutiert.


    Der alte Japaner, mit dem ich sprach, kannte sich sehr gut mit Ikeda und FR aus.


    Seine Aussage kann man wie folgt zusammenfassen:


    In Deutschland wird aus seiner Sicht der Einfluss des tangentialen Spurwinkelfehlers ueberschaetzt, den TA im headshell 1 oder 2 mm vor oder zurueck seien aus seiner klanglich mitunter kaum hoerbar, da sich die Lage der Nullpunkte nur bei sehr weit nach innen geschnittenen Platten kritisch bemerkbar machen koennte.


    Er fand, dass der klangliche Einfluss der Ueberlappung von Headshell und Tonabnehmer viel kritischer sei.


    Er empfahl mir, den TA mal nach der Tonarm Schablone (Ueberhang) zu justieren und im Anschluss mal im headshell 1mm vor und zurueck zu bewegen, bis klanglich der optimale Punkt erreicht sei.


    (natuerlich Auflagekraft anpassen)


    Bei den angesprochenen Jelco Headshells ist das HS 30 zB laenger als das HS25 . Sitzt das System weit genug vorne, wird es beim HS30 nicht nur an den Magnesium Body gedrueckt, sondern auch an den vorderen Holzsteg.


    Insofern einfach mal ausprobieren, ist ja nicht viel Arbeit!


    Gruss

    Juergen


    ps

    ich selber hoere gerne mit den Titan Headshells von Yamamoto, gerne auch mit der dicken Kupferverkabelung der S Varianten, ich empfinde die Yamamoto titan Schrauben als klanglichen Gewinn und ja, auch den Yamamoto Titan Fingerling kann man raushoeren, wenn man diesem mal von einem Titan Headshell an ein Holzheadshell wechselt

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • ... und dann gab es den Tom, der einem in guten Stunden zeigte, wie wichtig das richtige Anzugsmoment der Headshellschrauben ist. Leider habe ich nie die Gelegenheit dem beizuwohnen.

    Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere daran.

    Gefunden, zumindest eine Aussage die mein Gedächtnis untertützt!

    Tja Dieter, der Tom hat so einiges ausprobiert und jeder der ihn kannte war von seinem enormen Wissen angetan.

    ...oder als er den Klang durch unterschiedlich festes andrehen des Tonabnehmers an der Held variierte ...

    Gruß, Roman
    LiTe Phono
    Gleichzeitig findet Meredith Hesketh-Fortescue auf einer Kutschfahrt mit Jasper Fetherston von Middle Fritham nach North Cothelstone Hall in Thrumpton Castle den Schlips aus Nether Addlethorpe. (Loriot)

  • In Deutschland wird aus seiner Sicht der Einfluss des tangentialen Spurwinkelfehlers ueberschaetzt, den TA im headshell 1 oder 2 mm vor oder zurueck seien aus seiner klanglich mitunter kaum hoerbar, da sich die Lage der Nullpunkte nur bei sehr weit nach innen geschnittenen Platten kritisch bemerkbar machen koennte.


    Er fand, dass der klangliche Einfluss der Ueberlappung von Headshell und Tonabnehmer viel kritischer sei.

    Das ist eine Aussage, die ich durchaus unterschreiben würde.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • In Deutschland wird aus seiner Sicht der Einfluss des tangentialen Spurwinkelfehlers ueberschaetzt, den TA im headshell 1 oder 2 mm vor oder zurueck seien aus seiner klanglich mitunter kaum hoerbar,

    Würde ich auch mitgehen, wobei die Japaner da etwas mogeln. FR hat früh, andere Japaner (Sony, Denon, Pioneer) etwa später auf eine Geometrie gesetzt die das überhaupt ermöglicht, in dem sie Geometrien nutzen die im Innenbereich besonders unkritisch sind. Die Nullpunkte liegen ja teilweise "hinter" der Auslaufrille. Da funktioniert das dann auch so und man kann auch mit leicht verschobener Justage ein excellentes Ergebniss erzielen.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Wie untersucht Ihr eigentlich die Klangunterschiede zwischen verschiedenen Headshells? Die einzig valide Methode wäre meines Erachtens, wenn man vom SELBEN Tonabnehmer Aufnahmen an unterschiedlichen Headshells anfertigt und dann später diese AUFNAHMEN VERGLEICHT.

    Genau das mache ich bzw. hab ich schon erfolgreich durchgeführt mit meiner Analogen Masterbandmaschine (AT, Thorens, Rega Arm) und idealerweise mit Kopfhörer.


    Natürlich auch mit allen möglichen anderen sachen wie Kabeln, Bauteilen ect., aber vielleicht fragen sich manche warum gerade mit einer Bandmaschine?

    Ganz einfach, mit Digitalen Gerätschaften war mir persöhnlich das bis dato nicht, oder nur sehr schwer nachvollziebar möglich.


    Die krux an der ganzen Geschichte ist das man sehr gut vorbereitet und das Testprozedure wirklich peinlichst genau einhalten und wiederholen muss.

    Ich spreche da übrigens viel lieber von minimalen Klangverfälschungen die, wenn möglichst viele Mosaikbausteinchen und Tuningmassnahmen in der Anlage dann mal Positiv zusammenpassen mehr Klangpotential freimachen, das macht sich nicht nur durch die Headshell sondern wie erwähnt durch die unterschiedlichsten sachen bemerkbar.


    Ich erinnere mich übrigens noch sehr gut an Tom´s Statement in einem älteren Thread mit seiner Aussage unterschiedlicher Schrauben-Drehmomentstärken bei Headshells und deren auswirkungen aufs Klangbild8)

    Kann ich unterschreiben, auch wenn ich anderen Tuningmassnahmen gefühlt fast noch mehr potential abgewinne, das aber nur nebenbei.


    Wenn man ein solches Thema ernsthaft diskutieren will


    Will man das ?

    Eigentlich war nur dies hier gefragt.

      

    Welche Erfahrungen habt Ihr in verschiedenen Kombinationen gemacht?

    Gibt es Headshell die immer besonders gut funktionieren?

    Welche Kombinationen aus System, Headshell und Tonarm/Player haben besonders zugesagt und warum?

    Es gibt in verkürzter form auch eine tolle Themenüberschrift:)


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Hallo Rainer @all,

    ich habe mir mal die Yamamoto-Headshells im Netz angeschaut. Verzichtet Yamamoto auf den Gummiring zwischen Headshell und Tonarm (Bajonett)?

    :merci:

    Gruß

    Horst

    LG


    Horst

  • die Yamamoto headshells werde ohne Gummiring ausgeliefert, jeh nach Tonarm montiere ich diese aber auch mal mit einem solchen.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • Klar haben Headshells einen Klangcharakter. Schon die Anbindung des TA an das Headshell ist entscheidend. Ich habe mal eine 0.5mm dünne Gummimatte dazwischengelegt, klang schon ganz anders. (Passte mir aber nicht!)

    Das ist ja das schöne an analog, eine grosses Experimentierfeld. Wer dies nicht will stöpselt einfach seinen CD-Player ein und frönt dem digitalen Hörgenuss.


    Markus