Spezifischer Klang von Röhren... Gibt es das? Wenn ja, wie klingt welche Röhre?

  • Für die meisten Röhren gibt (gab) es ja Standardbeschaltungen, die cum grano salis so umgesetzt wurden und werden, modene Hybridschaltungen einmal außen vor gelassen. Vielleicht muß man sich bei dieser Diskussion auf die Röhrentypen in ihrem natürlichen, historischen Schaltungsumfeld beschränken? Wie schon hier mehrfach erwähnt, Röhren in ihren Verstärkern klingen ja in der Tat unterschiedlich. Tube rolling ist da m. E. schon nicht mehr erlaubt, außer mit Ersatztypen, weil man die Schaltung dabei ggf. aus den Arbeitsbereichen herausfährt. Außer bei Gitarrenverstärkern will das ja wohl niemand wirklich?!

    Gerhard

    AAA Mitglied;

  • ICH glaube übrigens nicht, dass hersteller ihre röhren nach klanglichen eigenschaften hergestellt haben sondern die einhaltung technischer spezifikationen vor augen hatten. oder glaubt jemand, dass zu sich zu zeiten der mittel- u. langwellenempfänger bereits jemand gedanken um highendige wiedergabe gemacht hat?

    dass unterschiedl. hersteller bzw. röhrentypen unterscheidlich klingen, scheint mir eher eine unbeabsichtigte begleiterscheinung zu sein, hervorgerufen durch unterschiedliche materialwahlen und- zusammensetzungen. (kathodenpaste, seltene erden, beschichtungen usw.).

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • ICH glaube übrigens nicht, dass hersteller ihre röhren nach klanglichen eigenschaften hergestellt haben sondern die einhaltung technischer spezifikationen vor augen hatten

    Glaub ich auch nicht, da gings im Wettbewerb eher um stabile Verhältnisse einer Röhre.


    Wer die robusteste und langlebigste Qualität mit möglichst wenig ausfällen ablieferte hatte einen vorsprung vor den mitbewerbern, und somit erklärt sich auch ein wenig die für viele enorme (Klang) Qualität manch alter NOS Röhren gegenüber neueren, heute fehlt halt das know how und die Erfahrung der alten schlauen Füchse.

    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Zusammen,

    Als ich gleichzeitig eine Cary 2A3, Uchida 2a3 und Ederer 2A3 hatte, war jede komplett anders. So liess sich nicht einmal ansatzweise eine 2A3-Grundeigenschaft der Röhre festlegen. Wen

    Ist wohl auch nicht verwunderlich, da Schaltungen und Arbeitspunkte unterschiedlich sind und dadurch unterschiedliche Klirrspektren erzeugt werden, was dann anders klingt.

    Ich kann aus eigener Erfahrung beisteuern, dass verschiedene Röhren (2a3 oder 300B) in identischer Schaltungsumgebung (Uchida) sehr wohl unterschiedlich klingen - daraus lassen sich aber keine Aussagen zum jeweiligen Klang ableiten, die Allgemeingültigkeit beanspruchen können.

    Hier gilt das gleiche. Eine 300B wird niemals das gleiche Klirrspektrum erzeugen, wie eine 2A3 in der gleichen Schaltung.


    Um klanglich das gleiche zu erreichen, wären Änderungen in Schaltung/Arbeitspunkte nötig.


    Tube rolling ist da m. E. schon nicht mehr erlaubt, außer mit Ersatztypen, weil man die Schaltung dabei ggf. aus den Arbeitsbereichen herausfährt.

    Bei Endröhren durchaus möglich, bei Vorstufenröhren ehr unwahrscheinlich. Man kann daher durchaus interessante klangliche Experimente anstellen.


    Das sich Röhren des gleichen Typs/Hersteller etwas anders anhören können ist auch nicht verwunderlich. Die Arbeitspunkte verschieben sich immer ein bißchen, das Spektrum ändert sich leicht.


    Viele Grüße,

    Martin

  • Wenn ich das alles hier so lese, verstehe ich nicht, warum nicht alle Hersteller die in Kombination einfachst zu betreibendsten und langlebigsten Röhren nutzen.

    Ich denke mal provokant:

    Eine EL34 ist einfach zu betreiben, kräftig und langlebig. Daher müsste sie einer 2A3 immer überlegen sein, da sie weniger kräftig ist. Klanglich kommt es ja nicht auf den Typ an, oder?

    :)

  • Wenn ich das alles hier so lese, verstehe ich nicht, warum nicht alle Hersteller die in Kombination einfachst zu betreibendsten und langlebigsten Röhren nutzen.

    Ich denke mal provokant:

    Eine EL34 ist einfach zu betreiben, kräftig und langlebig. Daher müsste sie einer 2A3 immer überlegen sein, da sie weniger kräftig ist. Klanglich kommt es ja nicht auf den Typ an, oder?

    Schau einfach mal nach was in den ganzen Röhrenradios drin ist die in Omas Küche standen. Ne 300B wirst Du da nicht finden.

  • eine 45er Triode schon. Bei US Omis zumindest. Um 1928.

    ..........und AD1 in deutschen Radios , Eintakt und Gegentakt :) .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ich sage nicht klingt besser oder schlechter. Anders ja. Verantwortlich dafür wird wohl die qualität und Fertigungstoleranzen der Röhre sein.

    In unterschiedlichen Verstärkern testen wird nicht funktionieren. Am besten und logisch ein Amp.

    Ich habe eine Bewertung gelesen über eine 300b PVSANE gegen KR 300B. Die PVSANE soll besser geklungen haben.

    Was ich aber nicht glaube, wenn alle Infos stimmen was Sorgfalt bei der Fertigung der KR 300B angeht. Allein das evakuiren der Röhren bei KR AUDIO soll anders und besser sein als bei Massenherstellung.

    Bin aber kein Experte.

  • und die Übertrager.

    ..und OTL?


    Auch ohne Übertrager gibts (zumindest bei mir) Klangunterschiede;)

    Definitiv gibt es aus meiner Erfahrung zumindest aber einen grundsätzlichen "Herstellerklang" bei Röhren, ganz unabhängig von den Typen die natürlich von der leistung untereinander abweichen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • ich sag ja nochmal das Röhren unterschiedliche Charakter. Auch gibt es Unterschiede zwischen gleichen Röhren verschiedener Hersteller. Wie groß der Unterschied zwischen direkt geheizten TRIODEN sind, interessiert mich auch.

    Eine 811a gegen 300b zum Beispiel. Ich müsste nachlesen was f2a und 211 sind vom Typ.

    Ich vermute die Röhren sind klanglich härter. Ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll.

  • Hallo Volkmar,

    Gibt es Unterschied zwischen Transistor bzw OP AMPS?


    Hallo Roland,


    Ja, gibt es Definitiv!

    Mein Röhren Kopfhörerverstärker hat normalerweiße zwei interne Übertrager, als ich vor längerem mal streckenweise Probleme mit seltsamen Knackgeräuschen im Kopfhörer hatte schickte ich das Gerät kurzerhand zum Entwickler den ich sehr gut kenne.


    Herr Zühlke hat daraufhin ein Problem mit selbigen Übertragern erkannt und mir daraufhin auf anraten den Kopfhörerverstärker ziemlich aufwändig auf ein übertragerloses OTL Konzept umgebaut, allein der Frequenzgang erweiterte sich dadurch enorm und arbeitet nun im weiten 6 stelligem Bereich8)

    Nebenbei müssen die Dioden da allerdings (und bei OTL Konzepten im allgemeinen) schon von allerbester Qualität sein, sollte da mal was passieren dann gute Nacht, gibts ja keinerlei Puffer...


    Nun, das über die Jahre eh schon gut empfundene und mir bestens vertraute Klangbild mutierte daraufhin unvermutet zu nochmals gesteigerter Ruhe, Schwärze und einer unfassbar gesteigerten Musikalischen Ausdruckskraft das es nicht schöner geht :)

    gruß

    volkmar



    ps...ach sorry, du meintest ja unterschiede zwischen Transistor und Ops:sleeping:

    ei ei ei falsch verstanden, aber auch da gibts natürlich eklatande unterschiede was mein alterwürdiger Accuphase und mein jetziger Röhren Verstärker in langen Hörvergleichen bezeugten, den Accuphase hab ich allerdings verkauft.

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Da hätte ich gerne eine Erklärung für.

  • Volkmar, alles super, danke dir!!


    Zu Indie: ich hab leider nicht die Range wie du da ich mein ersten Röhrenverstärker überhaupt habe. Die 300b.

    Kannst du, wenn Lust hast in kurzen Worte beschreiben 211, f2a evtl 811a gegen 2a3 und 300b.

    EL 34 soll ja kerniger klingen. Mich interessiert eine 811a

  • n kurzen Worte beschreiben 211, f2a evtl 811a gegen 2a3 und 300b.

    nein, eben das kann ich nicht. Ich habe nicht alles direkt zeitgleich vergleichen können. Und das bringt auch nix, siehe posting oben. Es hängt alles von der Schaltung ab. Wir drehen uns argumentativ im Kreise.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"