Statische Aufladung

  • erdung hilft bei statisch geladenen nichtleitern (vinyl, nicht-metallische plattenteller) wohl nichts, da die ladung auf deren oberfläche haftet und mangels leitfähigkeit eben nicht wie in leitern abfließen kann.

    Es gibt Natur- und Kunststoffe mit einer gewissen Leitfähigkeit, die gerade elektrostatische Aufladungen verhindern soll. Damit beugt man z.B. Funkenbildung vor(EX-Schutz).


    Gruß

    Erhard

  • Ich hatte bis jetzt am Phonopre ein Netzkabel von Auth mit eingebautem Filter.

    Das habe ich gegen das normale originale Kabel getauscht.

    Mal sehen, ob das einen Unterschied macht, glaube ich aber nicht.

    Ich möchte eigentlich alles probieren.

    Die Erde in eine entfernte Steckdose hat jedenfalls nichts gebracht.

    Ist schon komisch, das es 28 Jahre ohne Probleme lief.


    Ciao, Benedikt

  • Ich hatte vor kurzem ein ähnliches Problem. Da knackte es heftig, wenn ich den Tonarm nach dem Abspielen am Bügel des Headshells angefasst habe, um ihn in die Ruheposition zurückzuführen.

    Ursache war aber schnell gefunden: Es waren im Verbund meine neuen Hausschuhe mit Kunstoffsohle, der Wohnzimmerteppich und der Metall-Greifbügel am Holzheadshell.

    Seit ich die Schuhe vor dem Anfassen des Headshells ausziehe, ist Ruhe und es leitet sich keine Aufladung mehr ab. :saint:


    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Hallo,

    ich habe jetzt ein Erdungskabel vom Tellerlager und Chassis zur Steckdose gelegt.

    Das Erdungskabel vom Tonarm bleibt an der Klemme vom Phonopre.

    Mal sehen was passiert, die zweite LP Seite läuft gerade ohne Probleme.


    Ciao, Benedikt

  • Hallo Benedikt,


    statische Aufladung entsteht beim Abspielen von Platten immer. Wie stark, hängt von der Beschaffenheit der Reibpartner, Platte zu Diamat, ab. Damit diese permanente Aufladung nicht die von Dir beschriebenen Effekte zeigt, ist es wichtig, dass eine möglichst niederohmige Verbindung vom Plattenteller (oder besser noch der Telelrmatte) zum Tonarmkopf besteht. So wird die statische Aufladung quasi permanent kurzgeschlossen. D.h. die Erdungsleitung des Tellerlagers sollte mit der Erdungsleitung des Tonarmes verbunden sein. Ob der Plattenteller über das Tellerlager elektrisch leitfähig verbunden ist, kannst Du mit einem Ohmmeter einfach prüfen. Dass können auch ein paar kOhm sein. Das reicht dennoch aus um elektrostatische Ladungen sicher abzubauen.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Hallo Alfred, bei meinem Plattenspieler lädt sich während des Abspielens nichts hörbar auf, eine Ableitung kann aber auch nicht stattfinden.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • selbst wenn der teller und das ganze laufwerk aus massivem silber oder gold gefertigt und geerdet ist, bleibt die oberseite der LP vom plattenteller isoliert und lädt sich weiterhin auf.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Aber doch nicht wenn die Achse und das Lager aus Metall sind, oder? Die Platte hat doch ln der Regel unmittelbaren Kontakt mit dem Mitteldorn. Mein erster Solution hatte am Boden des Lagers einen Anschluss für eine Erdungsleitung. Die Nachfolger hatten das wegen der Keramikachse nicht mehr.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Benedikt,

    ich misch mich da jetzt auch mal ein.


    Deine Schlussfolgerung, dass es am Pre liegen dürfte erscheint logisch. Vermutlich hatten die alten Kabel andere Widerstände und die Aufladung nahm einen anderen Weg (eben z.B. den über Schirm und Erdanschluss des Verstärkers).


    Probier mal bitte folgendes: Nur Cinchkabel zum Pre und nur Cinchkabel vom Pre zum Amp, Masse vom Dreher direkt auf den Amp. Diese Konstellation tut bei mir gut Dienst bei einer meiner Kombis mit Project Phonobox dazwischen. Da hatte ich auch mit starker Aufladung zu kämpfen und noch dazu wildes Brummen sobald die ProJect Box mit geerdet war.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Aber doch nicht wenn die Achse und das Lager aus Metall sind, oder? Die Platte hat doch ln der Regel unmittelbaren Kontakt mit dem Mitteldorn. Mein erster Solution hatte am Boden des Lagers einen Anschluss für eine Erdungsleitung. Die Nachfolger hatten das wegen der Keramikachse nicht mehr.

    doch, doch! wie sollen die ladungen denn zum leitenden mittelorn kommen? die ladungen auf der plattenoberseite sind dort lokal und "unbeweglich" da das material nichtleitend ist. die kriegst du nur durch wischen mit einer kohlefaserebürste (leitend), hohe luftfeuchtigkeit oder halt durch nassabspielen weg.


    warum das bei benedikt so hartnäckig auftritt, verstehe ich allerdings auch nicht...

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • In der Regel besteht doch, ausser beim Xerxes und ähnlichen Plattenspielern, eine mehr oder weniger feste Verbindung zwischen Platte und Mittelachse über die statische Aufladungen abgeleitet werden können.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo,

    danke nochmal für die vielen Antworten.

    Ich habe ja die Erde getrennt, der Tonarm ist separat geerdet, im Moment am Phonopre.

    Lager und Chassis gehen direkt in die Steckdose.

    Gestern Abend habe ich die Platte bewusst leicht gegen den Dorn gedrückt wenn ich sie vom Teller genommen habe. Da hat nichts mehr geknackt.

    Das waren allerdings nur sechs Seiten.

    Ich werde das mal weiter beobachten.


    Ciao, Benedikt

  • die ladungen auf der plattenoberseite sind dort lokal und "unbeweglich" da das material nichtleitend ist.

    Die Ladungen sind sehr wohl beweglich und verteilen sich nahezu gleichmäßig auf der Plattenoberfläche. Das hat mit der Leitfähigkeit der Platte nichts zu tun.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • ich weiß nicht, was du in deinem physikunterricht mal gelernt hast. vielleicht habe ich mich auch missvertsändlich ausgedrückt. aber ganz wie du meinst, alfred...

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Hallo,

    Frage an die Experten: Kann statische Aufladung anstatt zu lauten Knacksern auch zu Brummen führen?


    Ich habe einen Transrotor Fat Bob S mit Rega Tonarm und Goldring 2500 System.

    Angeschlossen an einen Verstärker Grundig Fine Arts 9009.

    Seit einigen Monaten kam es immer wieder vor, dass plötzlich sehr lautes Brummen aus den Lautsprechern kam. Ich konnte das Brummen immer wieder stoppen durch Berühen der Phonokabel. Das Brummen kommt aber immer wieder mal- völlig unvermittelt. Oft Tagelang nicht, dann wieder aber reicht es oft aus, wenn ich zB. nur den Motor leicht berühre. Ich dachte zuerst, das ist ein Kontaktproblem bezüglich der Kabel oder der Phonoanschlüsse des Verstärkers.


    Dann hab ich mal testweise einen anderen Verstärker angeschlossen. Einen Fine Arts 9000.

    Kein Brummen mehr!!! Also liegt es schon mal nicht an den Phonokabeln, die ich schwer in Verdacht hatte. Aber dafür Knacksen! Immer wieder laute Knackser! Wenn ich dann die Platte mit der Knosti und der Originalflüssigkeit gewaschen habe, war das Knacksen auch weg.


    Jetzt hab ich mal den Tipp von Rudi befolgt, und die Hausschuhe weggelassen und siehe da: Kein Knacksen mehr! Das muß ich aber noch länger beobachten...


    Aber zurück zur Ausgangsfrage: Kann diese statische Aufladung nicht nur Knackser, sondern auch ein permanentes Brummen verursachen?


    Viele Grüße

    Dietmar

    Einmal editiert, zuletzt von dietmar18 ()

  • nein, kann sie nicht. nur zeitliche spannungsänderungen bzw. -umpolungen (dV/dt) könnte brumm hervorufen. das kannst du bei elektrostatischen phänomenen vernünftigerweise ausschließen.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • nein, kann sie nicht. nur zeitliche spannungsänderungen bzw. -umpolungen (dV/dt) könnte brumm hervorufen. das kannst du bei elektrostatischen phänomenen vernünftigerweise ausschließen.

    dann muß es wohl am Verstärker liegen, oder? Aber warum kann ich das auslösen, wenn ich den Motor des Plattenspielers berühre?