Statische Aufladung

  • Hallo,


    die Störungen sind seit gestern nicht mehr aufgetreten, der Plattenspieler lief den ganzen Abend und heute den ganzen Vormittag.

    Das hat vielleicht mit der höheren Luftfeuchtigkeit auf Grund der Wetterlage zu tun.

    Heute abend machen wir den Ofen an, dann wird die Luft trockener.

    Mal sehen, ob sich da was ändert.

    Ich denke aber, dass ich den Fehler gefunden habe, für den ich ganz alleine verantwortlich bin.


    Vor ca. 15 Jahren hab ich mir eine neue Zarge für den Thorens gebaut, damit lief es auch immer gut.

    In die originale Zarge hab ich ihn zurückgebaut, als er wegen eines Fehlers der Endabschaltung vor gut einem Jahr zur Reparatur ging.

    Danach kam er wieder in die Selbstbauzarge .

    Bei dem Umbau ist ein Übergang vom Plattenspieler auf die Zarge entstanden.

    Die Zarge besteht aus Edelstahlrohren, die mit Sand gefüllt sind.

    Wie sich das auf die statischen Aufladungen auswirkt weiß ich nicht und ob es daran lag, daß der Lehmann ganz dicht am Plattenspieler steht.

    Ich habe jetzt die Zarge vom Chassis isoliert und seitdem ist Ruhe.

    Die Reparatur damals fand ungefähr zur gleichen Zeit statt, in der auch das neue Phonokabel installiert und der Black Cube angeschafft wurde.

    Deshalb war es für mich schwierig zu sagen, wann genau die Probleme anfingen.


    Ich hoffe es ist jetzt niemand verärgert, dass er die Zeit investiert hat um mir zu helfen, besonders Udo.

    Danke nochmals dafür.


    Ciao, Benedikt

  • sprüh mal etwas wasser mit einem flacon o. ä. in die umgebung deines players oder hänge ein feuchtes handtuch ganz nah dran auf oder stelle eine schale mit wasser nah dran und berichte, ob es sich bessert. falls ja, ist dein raum evtl. zu trocken (ofen!).

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Hallo Benedikt,


    ich hoffe wir kriegen das gemeinsam noch irgendwie hin, egal wie lange das dauert...

    Erst wenn das Problem endgültig gelöst ist, sind wir fertig....


    Also ich vermute mal, dass Du die Zarge aus den Edelstahlrohren auch an den Masseanschluss des Black Cube und an den Plattenspieler / Arm mit anschließen musst. Wichig ist vor Allem, dass auch alle Edelstahlrohre der Zarge alle zusammen leitend verbunden sind. Ansonsten baust Du Dir einen großen Kondensator damit auf, zwischen Zarge und Plattenspieler, und Zarge und Black Cube.

    Black Cube und Zarge, ggf, noch zum Verstärker....

    Nach meinen Erfahrungen wäre es wichtig, irgendwo einen gemeinsamen Massepunkt zu haben, der optimalerweise im Zentrum der Geräte liegen sollte, wie z.B. dieses Anschlussterminal von Thorens, das bei Dir offenbar auch verbaut ist (Thema sternförmige Erdung als Punkt zum Überdenken).


    Experimentieren kannst Du am einfachsten mit Krokodilklemmen-Drähten bzw. größeren Batterieklemmen. Damit kannst Du provisorisch alle möglichen Masseverbindungen provisorisch aufbauen.


    Wenn das alles nicht hilft: Ich glaube ich habe irgendwo noch eine alten Luftbefeuchter stehen, den wir nicht mehr brauchen. Wenn Du willst, kannst Du den haben und damit experimentieren, ob das was bringt.


    Gruss, Udo

  • :meld: sorry dass ich mich in die Diskussion einmische. Sind Steckdosen und Steckleisten korrekt und durchgehend geerdet ? Das Problem hatte ich früher mit Netzwerkkarten im Computer, da hat es manchmal am PC Chassis mächtige statische Entladungen gegeben. Die PC Karten waren damals niederohmig auf 50 Ohm und durch die falsche Erdung in einer der Steckleisten baute sich schnell ein Potential auf

    ... nur zur Anregung der Problemfindung :sorry:

  • Frohe Weihnachten


    Mein altes Hygrometer zeigte in letzter Zeit immer zwischen 40 und 50% an.

    Ich habe das dann mal mit der "feuchte Handtuch" Methode überprüft, danach zeigte es eigentlich zu wenig an. Nach dem kalibrieren werden jetzt 35 bis 45% angezeigt :/

    Also ich traue dem Ding nicht.

    Wir haben ziemlich viele Pflanzen im Wohnzimmer und eine Schale mit Wasser auf dem Ofen.

    Ich glaube nicht, dass die Luft zu trocken ist.


    Die Steckdosen sind in Ordnung.


    Die Zarge vom Plattenspieler ist ein Rahmen aus Edelstahlrohren, der mit Vogelsand gefüllt ist.


    thorens_va.gif


    Die Zarge hab ich jetzt gesondert in einer Steckdose geerdet.

    Seit ich den Plattenspieler von der Zarge isoliert habe, lief er mindestens 40 Std.

    In der Zeit ist es zwei mal vorgekommen, dass es im Lautsprecher geknackt hat wenn ich die Platte vom Teller genommen habe und ca. sechs mal ist die Magic-Mat hängen geblieben.

    Das ist immer erst nach ein paar Stunden aufgetreten.

    Kein Vergleich zu vorher :)


    Vielleicht hat die Zarge ja wirklich als Kondensator funktioniert.

    Mit den Erdungsleitungen kann ich noch experimentieren.


    Ciao, Benedikt

  • Hallo Benedikt,


    wenn das ein Haar-Hygrometer ist, muss man das ab und zu in ein nasses Handtuch einwickeln (und so etwa einen Tag liegen lassen) , dann sollte es um die 100 % Feuchte anzeigen.


    Danach noch mal messen.


    Deine Zargen sind sehr schön !


    Es wundert mich, dass die "knacken". Die sollten doch eigentlich eher "zwitschern" (wegen dem Vogelsand...) ;)


    Schöne Feiertage + Gruss,


    Udo

  • Hallo zusammen,

    es ist wieder da.:wacko:

    In der Zwischenzeit ist bei mir ein TD 126 eingezogen.

    Der lief auch an dem Lehmann ohne Probleme.

    Seit einer Woche habe ich die Horch 1.0 MK II.

    Seit ich vor ein paar Tagen die beiden Phonostufen zum Vergleich ein paar mal umgesteckt habe,

    knistert es auch bei der Horch in den Lautsprechern, wenn ich die Platte vom Teller nehme.

    Ich habe bei dem Vergleich sowohl Eingang als auch Ausgang umgesteckt.

    Die Geräte wurden dabei nicht vom Netz genommen.

    Ist bei dem Umstecken evtl. etwas beschädigt worden.

    Die Musik hört sich nicht anders an als vorher.


    Ciao, Benedikt

  • moin Benedict,


    Zwei Jahre und immer noch nicht wirklich weitergekommen:wacko:


    Wenn es aus den Lautsprechern knackt muss es statische Entladungen von lichtblitzen geben, irgendwo zwischen Arm/System/Teller.

    Wenn du eine Seite gespielt hast nimm doch mal Spaßeshalber im fast völlig dunkeln die Platte ab (ohne garantie und natürlich seeeeehr vorsichtig das Absolut nichts passiert am Arm oder deinem wertvollen System:!:).


    Ich vermute sichtbare Blitzendladungen irgendwo zwischen den Händen, Teller und System.

    Das wird zwar nix bringen, aber du siehst dann vielleicht wenigstens den Übeltäter wo genau er sein Werk vollbringt..


    Als ich noch Microfaser Bettwäsche benutzte entluden sich beim leisesten bewegen unter der Decke wahre Lichtblitzorgien, total hell und unglaublich beeindruckend, im dunkeln hab ich das mal zufällig bemerkt, sollte also auch da möglicherweise sichtbar sein.


    Wie gesagt bringt dich das nicht weiter, zumindest aber hättest du einen eindruck was da wo entladungsmässig vielleicht abläuft.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Volkmar,

    der Thread ist ja erstmal gut ein Jahr alt.

    Das ich diese statischen Aufladungen habe ist eine Sache.

    Ein halbes Jahr lang hab ich bei dem TD 126 nur gemerkt, daß die Platten ab und zu knistern, wenn ich sie vom Teller nehme.

    Aber seit ich vor ein paar Tagen die Phonostufen mehrfach umgesteckt habe, schlagen die Aufladungen bis in die Lautsprecher durch. Da hab ich vorher nichts gehört.

    Jetzt würde ich gerne wissen, ob in der Phonostufe durch das Umstecken etwas kaputt gegangen sein könnte.


    Ciao, Benedikt

  • Hallo Benedikt,


    Eher unwahrscheinlich, da weiß einer vom Fach sicher mehr.
    Könnte mir noch entfernt vorstellen das hier vielleicht irgendwelche Bauteile wie zbs minielkos an masse überlastet wurden, sind cent teile (mal alle durchmessen) müsste sich aber in den meisten fällen alleine wieder geben durch Selbstheilung.

    Ich tippe grundsätzlich eher immer noch auf irgendeine lose Masseverbindung die; weil sie lose verbunden ist immer weniger ableitenden kontakt hat.

    Statische Entladungen können übrigens bis 10000 Volt starke piks abgeben, allerdings völlig harmlos, ist gar nicht mal so selten, die Elektronik untersteht ja laufend schwankenden werten.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Benedikt,


    Zunächst einmal solltest Du möglichst antistatische Plattenhüllen verwenden. (Weiterhin könnten sich deine Hausschuhe und Dein Teppich, wenn da irgendwo Kunstfasern oder Kunststoffsohlen im Spiel sind ev. massiv statisch aufladen...)


    Ich sehe folgende mögliche Problemzonen:


    Mit einem Ohmmeter checke zunächst, ob es eine Verbindung der Mittelachse und dem schwarze Erdungskabel gibt. Weiterhin sollte eine Erdung des Metall Chachis mit diesem schwarzen Erdungskabel bestehen. (an Schrauben des Tonarmbretts)


    Du solltest eventuell prüfen, ob in Deinen Phonostufen diese beiden Wege (0-V) und schwarzes Erdungskabel (Chachis Masse) nicht zusammen geführt werden....


    Das schwarze Erdungskabel kannst Du versuchsweise einmal an der Phonostufe anschließen und alternativ auch am Vestärker. Eventuell auch noch mal beide zusammen an das schwarze Erdungskabel anschließen.


    Dann prüfe noch folgendes, wenn das Problem noch nicht gelöst ist: (nach TD 126 III Service Anleitung, eigentlich gegen "Brummen")


    1. Besondere Aufmerksamkeit ist dem verschraubtem Kupplungsübergang zwischen Tonarmrohr und Lagerungseinheit des Tonarms TP 16 zu widmen.

    (-> Hier müssen alle Kontakte im Stecker richtig sauber sein und nicht "angelaufen" ! - Ggf. einen Glasfaser Radierstift einsetzten und vielleicht noch Kontaktspray (Ballistol oder Kontakt 60) auf ein Q- Tip geben und damit die Kontaktstifte reinigen (weniger ist mehr ! -> Nicht baden). Kontakte mehrmals rein und raus schieben)


    Mit einer Mini-Rundfeile ggf, die Kontaktaufnahmen in der Lagereinheit ganz vorsichtig bearbeiten (nicht weiten !) . Mt einer Lupe kontrollieren.


    2. Ggf. besteht eine "Nullschleife", wenn im Plattenspieler die NF Signalweg Erdung fälschlicherweise mit der Chachis Erdung verbunden ist.


    Im TP 16 werden diese beiden Erdungs-Systeme durch den isolierten Übergang zwischen dem Tonarmrohr und dem Tonkopf voneinander getrennt.

    Die Erdung des NF Signalwegs erfolgt über die grüne Anschlusslitze im Tonkopf. Die Leitung is gezweigt, damit sowohl der Schirmanschluss des Tonabnehmers (0V - rechter Kanal) als auch der Tonkopf mit dem Signal Null verbunden werden können.


    Um die Möglichkeit einer Nullschleife auszuschließen, darf bei nicht angeschlossenen Gerät mit eingebautem TA System keine elektrische Verbindung zwischen der schwarzen Erdungslitze und den NF-Anschlusssteckern (Aussenkontakte) festgestellt werden.


    3. Wichtig ist auch zu kontrollieren, ob die Abschirmung des TA Systems auch geerdet ist. Zur Erdung ist die Abschirmung bei den meisten TA-Systemen mit dem 0-V (kalten) Anschluss des rechten Kanals (grün) intern verbunden.

    Besteht jedoch keine Verbindung mit 0-V, kann sie eventuell über den Tonkopf durch Weglassen des Isolierplättchens und Freilegung des Metalls im Tonkopf durch Kratzen, bzw. durch eine sonstige Verbindung mit der grünen Litze hergestellt werden.


    NAtürlich sollten auch die ANschlüsse des TA Systems und die zugehörigen Kabelschuhe guten Kontakt haben und nicht oxidiert sein. Wenn doch, Behandlung wie oben.


    Check das bitte mal und dann sehen wir ggf. weiter.


    Gruss,


    Udo

  • Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit geringer als im Sommer. Ich lade mich durch

    Wollsocken und Wollpullover statisch auf..Vor der Bedienung des Drehers sich selbst an der Heizungsmasse entladen.

    Den Plattenteller stoppen und dann die Lp vorsichtig vom Dreher nehmen.

    Ich hatte am Tonarm und Tellerdorn statische Entladungen. Ganz schlimm bei Schuhen mit Gummisolen. Am besten Baumwollbekleidung und barfuß :)


    Ob es dein Problem zum Teil löst kann ich nicht sagen.

    LG


    Horst

  • Hallo zusammen,

    danke für die Tipps.


    Udo (DL 8 WP)

    Ich werde die Punkte mal durchgehen.

    Auf dem Plattenspieler ist aber ein SME III montiert.


    Es macht jedenfalls keinen Unterschied ob ich das Erdungskabel am Phonopre anschließe oder nicht.


    Ciao, Benedikt

  • Hallo,

    ich habe mal Masseverbindungen kontrolliert:

    Die Achse vom Plattenteller hat Verbindung zum Erdungskabel.

    Ebenso die Schrauben vom Tonarmboard und auch das Tonarmrohr.

    Keiner der Kontakte von den Cinchkabeln hat Verbindung zum Erdungskabel.

    Es macht keinen Unterschied ob ich den Besen des Shure mitlaufen lasse oder ihn hochklappe.

    Verschiedene Plattentellerauflagen machen auch keinen Unterschied.

    Ich habe meine drei Phonopres durchgetauscht ohne Änderung des Problems.

    Meine drei Thorens Plattenspieler stehen direkt nebeneinander.

    Bei dem TD 160 mit TP16 und Dynavector 10x5 gibt es keine Probleme mit statischer Aufladung.

    Nur bei dem TD 146 und TD 126 jeweils mit Shure V 15 V- knackt und knistert es.

    Das muß doch irgendwie mit den TAs zusammenhängen.

    Ich will aber kein anderes System, weil die beiden echt gut klingen.


    Ciao, Benedikt

  • Hallo Benedikt,


    wie sieht es mit der Verbindung der System Abschirmung zum grünen Kabel (RG) aus ?


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/28641/


    Und hast Du am SME Arm unten die Abschirmung / Überschub mit an die Erdung angeschlossen ?


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/29033/


    Die Shure Leute hatten den Besen des V 15 - V mit voller Absicht so gebaut, dass auch statische Aufladung abgeführt werden konnte.

    Ich habe von diesen Systemen mehrere und keine Probleme damit.


    Gruss, Udo

  • Hallo Udo,

    das der Besen die statische Aufladung ableiten soll ist mir bekannt, deshalb wunder ich mich das es gerade bei mir nicht funktioniert.

    Die Lasche ist bei meinen Systemen vorhanden, allerdings ist der Anschluss blau und nicht grün.

    Das Erdungskabel ist mit der Erdungsschraube vom Tonarm verbunden.


    Ciao, Benedikt