MM Tonabnehmer/MM Phonoverstärker

  • Hi,


    ich habe öfter mal gehört, dass man keinen umschaltbaren Phonoverstärker für MM kaufen soll. Die sollen eher für die MC`s taugen. Für MM Tonabnehmer soll man "reine" MM Verstärker benützen. Ist das so?


    Grüße

    Michael

    keren

  • Naja,


    zumindest auf Herstellkosten-Seite gibt es da schon einen Aspekt: Bei selben Herstellkosten steht für ein reines MM-Gerät 100% des Geldes für den MM Zweig zur verfügung und damit ist es zumindest grundsätzlich denkbar das dann zu mehr Qualität führt als bei MM/MC Geräten.


    In der Realität korrelieren aber Herstellkosten, Klanqualität und Verkaufspreis nur sehr lose, so dass das Kriterium letzlich wenig zur Beurteilung taugt...


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Auch naja,


    Eingangsseitig sind die Anforderungen von einem MM-System andere (z. B. mgl. geringe Grundkapazität, zuschaltbare Kapazitäten, Übersteuerfestigkeit), als an ein MC-System (z. B. höherer Verstärkungsfaktor nötig, Rauschfreiheit, zuschaltbarer Abschlußwiderstand).

    Nach der Eingangsstufe allerdings dürfte keine unterschiede Signalbearbeitung nötig sein.

    Rega z. B. schreibt:

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    "Im neuen Aria-R sind zwei vollkommen unabhängige Phonostufen untergebracht, getrennt nach MM und MC. Alle Tonabnehmer MM und MC können optimal angepasst werden. Beide Eingänge sind für einfachste Handhabung flexibel ausgelegt. Die Schaltungen weisen jeweils eigene Eingangsbuchsen und optimierte Eingangskreise für kompromisslosen Betrieb von MM oder MC-Systemen auf. Die Umschaltung findet mit Relais an einer Stelle statt an der das Signal bereits angehoben ist, um eine mögliche Beeinträchtigung auszuschließen."

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    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Kommt drauf an was für ein klangliches Ergebniss man erzielen will. Graham Slee und Albs sind gute Tipps. Auch Aikido ist nicht schlecht. Für ein so hochwertiges MM darfs aber gerne auch 2-3 Klassen höher sein. Wenn man das helle im Klangbild der ATs etwas zähmen will bietet sich zb. eine EAR 834p an. Eine Synthesis Roma 79DC (direkt in Italien anrufen!) ist auch eine gute wahl. Moon und Whest sind im Transistorbereich noch gute Lösungen. Im Röhrenbereich Phonomopped und Rike Natalija. Bei den Ears darfs auch gerne eine der größeren Lösungen sein, da wirds dann aber schnell preislich sehr anspruchsvoll.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Ein wenig spät ... aber die eingangs gestellte Problematik halte ich für evident für ungestörte Wiedergabe von MM aber besonders MC. Schlimm genug, Kabel und Steckverbinder werden benötigt, aber dann noch Schalter oder Mäuse-Klaviere um Widerstände und Kapazitäten zu schalten, ist in hohem Maße Klang-Bedenklich. Widerstände und Kapazitäten gehören gelötet.

    Und sorgsame Auswahl bei den Steckverbindern, nach meiner Erfahrung haben die mehr Einfluß als die Kabel (Kapazität beachten) selbst.

    Gruß,

    Holger

  • Also, seit Donnerstag habe ich den Graham Slee Reflex M + PSU - MM-Phono-Vorverstärker.

    Als ich das Päckchen öffnete war ich am Anfang überrascht wie klein die Stufe ist, auf den Bildern sah sie grösser aus. Aber um mit der Tür gleich ins Haus zu fallen: sie ist gross.

    Wunderbarer Klang. Schöne Höhen, mächtige, knackige Bässe. Am meisten gefällt mir die breite Bühne. Viel Platz zwischen den Instrumenten.


    Ich bin zufrieden. Was will man mehr!:)


    Michael


    P.S. Angeschlossen sind: AT 150 ANV, Linn Ekos 2, Linn LP 12 mit Dr. Fuss Netzteil.

    keren

  • Das ist kompletter Quatsch.

    Michael, sei beruhigt. Das ist zu mindestens 100% kompletter Quatsch!!!!


    Gruß

    skeptiker

    Nein, es ist aber insofern Quatsch, als es nur für MM-Phonovorstufen gelten soll. Alle Umschalter und Zuschalter (Mäuseklavier für die Lastanpassung) beeinträchtigen die Klangqualität mehr oder weniger ausgeprägt. Extrem kritisch ist der Umschalter für die MC/MM Umschaltung.

    Die beste Version dafür ist ein Konfigurieren durch Drahtbrücken (ist mit Löten verbunden und muss bei den meisten von einem Fachmann durchgeführt werden) Ich favorisiere die zweitbeste, wo die Konfiguration durch Stecken von Jumpern vorgenommen wird.

    Die schlechteste Lösung sind Schalter wie z. B. beim PP2 von NAD. Der dort eingesetzte MM/MC Umschalter beeinträchtigt die Klangqualität nachhaltig und habe schon bei vielen Anwendern unter dem Schalter Lötbrücken gesetzt auf die jeweils genutzte Version.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Nein, es ist aber insofern Quatsch, als es nur für MM-Phonovorstufen gelten soll. Alle Umschalter und Zuschalter (Mäuseklavier für die Lastanpassung) beeinträchtigen die Klangqualität mehr oder weniger ausgeprägt. Extrem kritisch ist der Umschalter für die MC/MM Umschaltung.

    Was zu konstatieren ist, egal ob nun MM oder MC. Die Qualität von DIP-Schaltern und Schaltern ansich ist entscheidend.


    Bedienungskomfort per Schalter ist für all diejenigen ein starkes Argument, die sich nicht erst mit dem Lötkolben an neuen Geräten auf Optimierungssuche begeben wollen. Das sollte der Entwickler bereits geleistet haben.


    Die Bauteilequalität schwankt teils dramatisch. Das schägt sich leider auch genauso dramatisch im Preis nieder. Wer sich mit den Qualitätskritereien von Bauteilen auskennt, sieht manches renommierte Geräte mit völlig neuen Augen. Mit weniger Rotstifteinsatz hätte man mehr Klangqualität hinten raus bekommen wenn dem nicht ein rigoroses Controling entgegen gestanden hätte. Was man auch sehen muß, der Wettbewerb ist extrem hart. Dem Consumer bleibt das völlig verborgen. Wie auch sonst.:wacko: