Hörbericht "Ampearl Re-1030" MM - Phonoverstärker mit Röhren - Dampfhammer von der Krim

  • Oli, ist es ganz schön, wenn man beides hat. Ein gutes Gefühl beim Hören und das Wissen, dass die Messwerte stimmen. Ich bin absolut dafür und gebe mein aktuelles Gerät gerne zum Messen her. Ein Benutzer sagte, sie klinge hell. Während wenige diese Meinung teilen. Aussserdem sollte der Begriff so der Eigentümer des Gerätes nicht negativ gemeint sein. Komischerweise ist die Assoziation im Klangbereich aber mit hell eher negativ besetzt. Hätte er geschrieben es sei, als ob jemand das Licht angemacht hätte, hätte es eine besser Auslegung gehabt. Bei mir wird es generell aber auch hell, wenn ich das Licht anmache. Man sieht, ein gewisser Begriff kann zu dem Reflex führen, das Dinge müsse sofort auf die Messbank.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Ein bisschen Hintergrund zur RIAA Entzerrung :


    http://www.thel-audioworld.de/module/phono/RIAA.htm


    und zur Neumann Konstante :


    http://www.thel-audioworld.de/…ono/Neumann-Konstante.htm


    MfG , der Messknecht :) .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ein bisschen Hintergrund zur RIAA Entzerrung :

    ich habe mal eine Frage dazu:

    Präzision

    Sämtliche oben beschriebene
    Filtertypen - aktiv oder passiv - können exakt berechnet werden. Verwendet
    man entsprechend genaue Bauteilwerte, kann schon mit 1%igen Toleranzen
    eine Abweichung von max 0,1dB ereicht werden. Selektiert man Bauteile auf
    mindestens vierstellige Genauigkeit, so sind auch 0,01dB kein Problem.
    Unter diesen Vorraussetzungen würden sich alle Filter in der RIAA-Genauigkeit
    messtechnisch nicht unterscheiden.


    Kann man theoretisch als professoneller Erbauer einiger weniger Phonovorstufen so vorgehen? Berechnen für die Schaltung, Bauteile mit kleinen Toleranzen wählen und dann davon ausgehen, dass man wirklich super dicht an der errechneten Kurve ist? Also man müsste theoretisch nicht die RIAA Kurve nachmessen, sondern nur genau nach Vorberechnung bauen und gute Teile nehmen? Andrey schrieb mir mal er nutze Teile mit Toleranzen von 1%.

    Dann kommen doch aber noch die Röhren rein. Welchen Einflus haben die denn dann?

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Ich benutze teilweise Widerstände mit 0,25 bis 0,5 % wenn ich da passende habe :) , sonst 1 % .

    Kondensatoren messe ich aus mit einer LCR Messbrücke , die immer wieder mal zwischendurch mit 0,5 % Prüfkondensatoren getestet wird .

    Als Tool zur Berechnung ist dieses sehr hilfreich :


    https://www.kabusa.com/riaa.htm


    Wenn dann die Röhren dazu kommen , gibt es die Messung am fertigen Objekt und eventuelle Optimierung , die sich auch schon mal im pF Bereich bewegen kann .

    Ich mache das für mich , ich muss da zum Glück nicht von Leben :) und ich habe da auch Lust zu . Das ist Hobby , Stress hatte ich 40 Jahre im Job .

    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ich benutze teilweise Widerstände mit 0,25 bis 0,5 % wenn ich da passende habe , sonst 1 % .

    Kondensatoren messe ich aus mit einer LCR Messbrücke , die immer wieder mal zwischendurch mit 0,5 % Prüfkondensatoren getestet wird .

    Als Tool zur Berechnung ist dieses sehr hilfreich :


    https://www.kabusa.com/riaa.htm


    Wenn dann die Röhren dazu kommen , gibt es die Messung am fertigen Objekt und eventuelle Optimierung , die sich auch schon mal im pF Bereich bewegen kann .

    Danke, dass ist die Vorgehensweise von Andrey wenn ich ihn richtig verstanden habe. Mit 1% Teilen. Soweit ich das aus seinem verhackten Englisch richtig übernommen habe.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Hallo Knut,

    Dann kommen doch aber noch die Röhren rein. Welchen Einflus haben die denn dann?

    Das kommt auf die Schaltung an. Wenn Röhrenparameter in die Kurve eingehen, dann einen großen.


    Sie dir mal den von mir eingestellten Frequenzgang meiner alten EAR Kopie an. Blau ist mit ECC83. Grün mit 5751. Rot mit ECC83 und kleinerem Anodenwidstand.


    Eine Skalierung kleiner 1dB halte ich für unnötig.


    Ich berechne bzw. lasse von LTSpice berechnen. Ich verwende PIO und AB Widerstände. Beide bekannt für geringe Toleranzen ;)


    Wenn es beim mit +/- 1dB paßt ist es für mich gut. Ich halte mich sowieso nicht penibel an die RIAA. Ich nehme sie als grobe Orientierung.


    Viele Grüße

    Martin

  • Moin Leute,


    da sind noch zig andere Parameter zu beachten als einfach ein paar berechnete Werte zu übernehmen.


    Die erste Verstärkerstufe hat einen Ausgangswiderstand, dieser fließt in die Arbeitsweise des Filters mit ein.

    Der Ausgangswiderstandsetzt sich bei einer Triode in Anodenschaltung aus Anodenwiderstand parallel zum Innenwiderstand der Röhre zusammen.

    Leider ist der Innenwiderstand der Triode vom Zustand (Alterung) und von der Aussteuerung abhängig.

    Gut, bei den geringen Aussteuerungen kann man die Aussteuerabhängigkeit vernachlässigen.

    Es bleibt aber der Innenwiderstand abhängig vom Zustand bzw. Emission der Röhre.


    Der Eingangswiderstand der nachfolgenden Stufe fließt auch in die Arbeitsweise des Filters mit ein.

    Eine Triode hat neben der normalen Eingangskapazität noch ihre Millerkapazität.

    Während das bei 20Hz vernachlässigbar ist, ergibt sich über den Daumen gepeilt bei 20kHz schon ein Scheinwiderstand von um die 100kOhm.


    Mache ich jetzt das Filter hochohmig, damit sich der Innenwiderstand der ersten Stufe möglichst wenig auswirkt, so schlägt der frequenzabhängige Eingangswiderstand der zweiten Stufe stärker zu.


    Mache ich das Filter niederohmig, damit sich der frequenzabhängige Eingangswiderstand der zweiten Stufe geringer auswirkt, schlägt der Innenwiderstand der ersten Stufe wieder stärker zu.


    Hier liegt die Kunst dabei den besten Kompromiss zu finden.


    Die Kondensatoren - die Folie zwischen den "Platten" bewirkt Verluste, genannt "dielektrischer Verlustfaktor". Allgemein kann man von folgender Reihung ausgehen (beste zuerst):

    Vakuum, Luft, Glimmer, Styroflex, Polypropylen ... .

    Bei Öl-Papier-Kondensatoren ist das Öl ausschlaggebend. Und das kann sehr gut aber auch sehr schlecht sein. Ohne verlässliches Datenblatt kann alles zutreffen, sogar von "sehr gut" bis "sehr schlecht" in einer Bauserie.


    Wer das jetzt als "böser Kondensator" auslegt und nach Spulen schreit, die sind mindestens um den Faktor 10 schlechter berechenbar. Da schlagen noch viel mehr parasitäre Parameter zu.


    Selbst die Führung der Leiterbahnen bzw. Drähte bei Freiverdrahtung kann sich auswirken.


    Es gibt also noch genug Parameter, die sich bei einer Messung nicht zeigen oder sehr schwer aus den Messungen zu identifizieren sind.


    Wenn ein Auto 500PS hat weiß ich trotzdem nicht wie sich das Auto in einer Kurve verhält.

    500PS bedeutet nur, dass ich relativ stark beschleunigen kann.

    Aber ich habe schon mal Anhaltspunkte zum vergleichen.


    Zum Thema "Ohr ist besser als Messen" - Mein Papa war der Meinung, dass sein 60PS Opel Astra sehr stark beschleunigen konnte.

    Ich bin der Meinung, dass es bei meinem 190PS Audi noch etwas mehr sein könnte.


    Oder kennt das noch einer aus der Schule, eine Hand in eine Schale mit kalten Wasser, die andere Hand in eine Schale mit heißen Wasser.

    Anschließend beide Hände in eine Schale mit warmen Wasser stecken.

    So, ist das Wasser jetzt warm oder kalt? Jede Hand sagt was anderes.


    Man muss selber beurteilen welcher RIAA-Preamp für einen am besten klingt.

    Liegen dann ausgiebige Messungen vor so kann man sich daran orientieren um einen ähnlich klingende Preamps nach Daten zu finden.

    Und unter "ausgiebige Messungen" verstehe ich nicht nur diese paar grobe Auschnitte nach Wahl.


    Gruß,

    Frank

  • Alexander, interessant für uns, die nicht aus der Materie der Kurven kommen. Was bedeuted das Ausrufezeichen? Ab wann wird es überhaupt hörbar? 3dB?

    1dB ist praxisgerecht, allerdings wesentlich leichter zu hören im empfindlicheren Bereich zwischen 2-6 kHz als z.B. im Bassbereich, da fällt 1dB so gut wie nicht auf.


    Grüße Chris

  • Ganz schöner Traffic hier.


    Das mit „hell“ war ja ich und Knut ging ja schon drauf ein. Die Metapher von ihm ist übrigens perfekt. Für mich ist hell nichts schlechtes, im Gegenteil. Im Gegensatz zu meinen restlichen VVS geht einfach mehr das Licht an.


    Mehr möchte ich dazu auch garnicht sagen, muss jeder selber wissen.


    Grüße,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Der Traffic hier ist genial in die richtige Richtung gegangen. Gefällt mir sehr jetzt. Ich bin gerade tot 💀 müde 💤 zu Hause angekommen und die Ampearl läuft warm während ich noch mal für große Jungs bin. Und ich wasche mir die Hände bevor ich Platten anfasse. Gleich lege ich Dua Lipa auf . Morgen fange ich an meine Hörräume umzubauen. So bin ich flexibel. Ich habe mehrfach geschrieben wie die Ampearl für mich klingt. Hell ist nicht der Begriff. Weiß mit Zeichnung und Schattierung im oberen Spektrum.
    Bei mir spielt Lowther PM6A und die sind heftig rasant was Impulse angeht. Ich fand damals Indie seine Ampearl mit den Sub und Diatone alles andere als hell und nicht homogen. Ich glaube aber trotzdem ein gewissen Sound gehabt zu haben, den ich jetzt auch noch höre. Manchmal habe ich das Gefühl, meine klingt etwas unnatürlich färbend. Aber nicht unangenehm. Kommt auch auf das Musikmaterial an. Aber ihre mächtigste Stärke ist für mich einfach das eine TR 909 pure Roland Power klingt wie eine Drummachine zwar, weil der interne Sequenzer logisch quantisiert ist mit swing Faktor. Aber diese 909 Kick klingt trocken wuchtig und das beste ist ihr Oberton wiederum so, als wäre es kein synthetischer Sound, sondern echte Bassdrum!

  • Dua Lipa


    Tolle Percussions, glasklare Hallräume, ihre Stimme einfach schön. Und die Bässe Kicks ballern auch ohne sub. Dua Lipa hat eine Stimme mit Fundament. Diesmal null prägende high mids und Klavier klingt toll. Sicher sind PHONOLAB DS1 und Nagra besser. Helle Wiedergabe ist eher Transparent statt hell. Die Hallfahnen auf der Stimme klingt sehr sauber und klar....

  • Ein Track mit Gitarre und die Saiten sind straff mit Körper bzw man hört den Körper der Gitarre. Alles gut und klar differenziert.

    Die Ampearl spielt sehr percussiv funky. Ich sage Frank Farian. Morgen hau ich boney m drauf. Die wird diese Platte richtig fetzen lassen.

  • kosten das fünf und zehnfache mehr?

    Sry das ich mich einmische, aber das bedeutet generell garnichts. :meld:

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Sry das ich mich einmische, aber das bedeutet generell garnichts. :meld:

    Da gebe ich dir auch recht. Leider habe ich selbst die Erfahrungen gemacht. Ich vermute trotzdem das AS PHONOLAB, klar nicht direkt vergleichbar......ach Indie und Du habt recht. Vergesst die Aussage. Kann man absolut keine Vergleiche anstellen. Ehrlich gesagt wollte ich sie, die AS PHONOLAB neu, Ich hatte etwas Angst und die Summe wollte ich nicht auf den Tisch legen, weil ich eigentlich nicht wirklich eine Phono Pre brauch. Irgendwann verdiene ich mir die AS PHONOLAB vielleicht. Steht in den Sternen. Die Ampearl war mir angesichts des Preises das Abenteuer wert.

  • du kannst dir ja das AS Testpaket senden lassen. Habe ich auch schon dran gedacht um mal Butter bei die Fische zu tun.

    Ich hatte mit AS telefoniert. Zu guter letzt dachte ich mir lass es. Mach mal Pause und geb nicht mehr so viel aus!! Die Ampearl hatte mich neugierig gemacht und ein guter Kompromiss die Sucht zu befriedigen 😹. Aber irgendwann teste ich die PHONOLAB AUCH. Und wenn die passt dann entscheide ich spontan. Irgendwann macht einiges einfach kein Sinn und finanziell haben andere Dinge vorang.