Ortofon MC 200 klingt mächtig hell

  • Hallo zusammen,


    wie der Titel schon sagt, mein MC 200 U klingt mächtig hell und ich weiß nicht woran es liegt.

    Betrieben wird das gute Stück an einem Rega RB 700, Übertrager Ortofon T20 und Phonoverstärker Goldnote PH1.

    Der Tonarm ist mit dem Kabel von Sound Improvements durchverkabelt, alle anderenn Strippen sind eine "Hausmarke" eines Hannoverschen Ex-HiFi Händlers. Fabrikat ist mir unbekannt, jedoch betreibe ich diese an allen anderen Geräten und bin sehr zufrieden damit. Laut seiner Aussage auch gerade für den Phonozweig bestens geeignet.

    Auch ist das MC200 nicht mehr im Originalzustand. Es hat vom Nadelspezialisten kürzlich eine neue elliptische Nadel bekommen.

    Angeblich wäre diese geeigneter gegenüber einer Shibata-Nadel.

    Heute hatte ich nun endlich Zeit das ganze ordentlich zu montieren und zu hören.

    Das Ergebnis ist recht zweifelhaft. Überzogene Höhen die fast schon in den Ohren wehtun.

    Dann alles mögliche ausprobiert: Tonarm hinten rauf, wieder runter, mit Tellermatten rumgedoktert, Projekt Tubebox S mit geringster Kapazität angeschlossen und alles untereinander kombiniert. Immer mit dem (fast) gleichen Ergebnis.

    Kann es sein, dass das MC200U von Haus aus so hell tönt? Oder passen die Komponenten untereinander nicht?

    Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen.


    Viele Grüße

    Frank

  • Hallo Frank,

    ich hatte auch eines bis zum Verkauf vor kurzem, was ich an dem Ortofon STM-72 betrieben habe. Das war druckvoll unten rum und doch sehr ausgewogen am RB300.


    Das MC-200U System ist ein sehr niederohmiges System (3Ohm) mit Boron Nadelträger und Fine Linie Schliff im org. Zustand. Es lief an der SUPA 2.0 mit STM-72 und es lief im Strom-Modus der DV P-75 III sehr ausgewogen. Ich hatte nie das Gefühl von "Höhenlastigkeit". Selbst der Bass kam ordentlich druckvoll.


    Sehr komisch. Ggf. mal die Nadelstellung mit der Lupe kontrollieren. Vielleicht ... den Retipper mal kontaktieren ob man es kostenfrei nochmals kontrollieren lassen kann.


    Hast Du es von einem Händler gebraucht gekauft? Dann würde ich mit dem sprechen das er es ggf. zum Kontrollieren schickt.

    VG Thorsten


    DIY - Röhren -


    Mitglied der AAA

  • Guten Abend ,

    wenn es nicht halbwegs klingt nutzt auch probieren mit TA höher oder tiefer nichts.

    Eine andere Tellermatte nutzt auch nichts tut der Klang in den 'Ohren' weh .

    Halten wir mal fest :

    > T 20 passt i.0

    > PH 1 passt i.0

    Kabel ist bei MM kritisch also i.O

    Nach prüfen der Auflagekraft ,Justage etc.

    kann es mMn nur am Tonabnehmer liegen .


    Ludwig

  • Also ich habe hier ein originales MC 200 in der Concorde Variante, das im Prinzip baugleich sein sollte bis auf den SME-Anschluss.


    Das MC 200 ist zwar tendenziel etwas "schlank" abgestiummt, aber von überzogenen Höhen kann keine Rede sein. Imho stimmt mit deinem System etwas nicht.

  • ...Das MC 200 ist zwar tendenziel etwas "schlank" abgestiummt, aber von überzogenen Höhen kann keine Rede sein. Imho stimmt mit deinem System etwas nicht.

    So kenne ich das MC200 auch und denke, dass beim Retippen etwas nicht ganz so stimmig gelaufen ist.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Rest uns noch zu klären, ob der Tonabnehmer lange Jahre ausser betrieb gewesen ist vor dem Retippen. Wenn ja könnte der - rein theoretisch - jetzt erst wieder eingespielt werden müssen. Das sollte dann mit leicht überhöhter Auflagekraft innerhalb von 4 bis 6 Stunden getan sein.


    (ich hatte das mal mit einem retippten MC20 mkII, der hatte auch lange gelegen und war danach "schrill")

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Prüfe mal die Verkabelung, ob nicht einer der beiden Kanäle schlichtweg phasenverdreht ist. Dann löschen sich die Bässe aus und es klingt zu hell. Was auch "gerne" passiert: blau und grün kann bei künstlichem, dämmrigen Licht gerne mal vertauscht werden, dann kann auch sowas dabei rauskommen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo zusammen,


    Noch zum MC200:

    das System habe ich gebraucht von Privat mit sehr wenig Betriebsstunden gekauft.

    Vermutlich hat es lange gelegen.

    Die erste Hörprobe war recht ernüchternd. Ein irgendwie lebloses Klangbild aber auch schon mit kräftigen Höhen. Beim Abtasttest mit der dhfi2 schaffte das MC200 bei 1,5g Auflage gerade mal 40Mü. Daraufhin schickte ich das System zecks Überprüfung zum Nadelspezialisten. Der sagte mir, dass das System zwar wie neu wäre, keinerlei Abnutzungsspuren aufweist und völlig sauber ist, aber eine seltsame und verdreht angebrachte Nadel hat. Es würde aber so aussehen, dass alles in einem originalen Zustand sei.

    Daraufhin wurde das System retippt. Insgesamt hörte sich das MC200 nun besser an, aber immer noch Höhenlastig. Der Abtasttest verlief etwas besser; nun immerhin 50 Mü und nach Erhöhung der Auflagekraft auf 2,0p - 60 Mü. Je weiter ich den Arm am Drehpunkt absenkte, umso besser verlief der Abtasttest, aber der Klangcharakter blieb. Fand ich jedenfalls komisch, dass der Tonarm derart nach hinten abfallen muss. Also wieder den Nadelspezialisten kontaktiert und System hingeschickt. Dort wurde es noch einmal durchgecheckt und für in Ordnung befunden.

    Jetzt habe ich das System wieder zurück. Klanglich hat sich (soweit ich es noch in Erinnerung habe) nichts verändert. Aber nun steht der Arm wenigstens gerade um die 60 Mü bei 1,9p zu erreichen.


    Die Nadel erscheint mir zwar nicht im richtigen Winkel zur Platte, aber wie schon geschrieben, egal ob ich den Tonarm erhöhe oder absenke, die Höhenlastigkeit bleibt.


    Schon mal vielen Dank für eure Ratschläge die ich erst einmal befolgen werde und berichte dann.



    VG Frank

  • Kann es sein, dass das MC200U von Haus aus so hell tönt? Oder passen die Komponenten untereinander nicht?

    Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen.


    Viele Grüße

    Frank

    Moin Frank,

    das MC200U hatte ich mal Anfang der 90er. Gab es damals recht günstig beim Kauf eines SL-1210MK2 dazu. Mir war es auch zu hell und anfangs auch zu leise. Später kaufte ich den passenden T-20 dazu. Da war es lauter aber immer noch zu hell abgestimmt.

    Mir ging das System echt auf die Nerven, so das ich es nach einem Jahr gegen Ortofon Nr.2 getauscht habe. Da war die Welt dann wieder in Ordnung. Vielleicht nicht ganz so viel Auflösung aber ein insgesamt viel vollerer Klang.

    Welche Boxen hast Du denn?


    Gruß

    Siggi

  • Hallo

    was soll denn bei einer Ausgangsspannung von 0,09mV auch groß an Druck und Pegel herauskommen und nach den Jahren sind die Gummis bestimmt einfach etwas verhärtet. 1,5Gramm waren definiv auch zu wenig.

    Ich hatte auch 2 Stück MC200 und wurde ebenfalls nicht glücklich. Wobei der T20 kein besonders guter Übertrager ist und ein Lundahl LL1681 hier wesentlich besser läuft.

    Läuft die PH1 auch wirklich auf MM? Nicht das hier versehentlich auf MC gestellt wurde


    ich würde hier lieber auf ein M30Super 2 , SPU oder andere lautere MC umsteigen. Ein AT33PTG2 ist schon viel besser, benötigt keinen verfärbenden Übertrager und eben ganz frisch mit neuen Gummis .

  • Hallo zusammen,


    seit heute Vormittag läuft das MC200 mit erhöhter Auflagekraft. Jetzt müsste es insgesamt so ca. 11 Std. auf der Uhr haben. Ergebnis: Keine Veränderung.

    Verkabelung am System und Einstellung am PH1 habe ich geprüft, alles i.O.


    Siggi,

    meine Boxen hat besagter Händler selbst entwickelt. Ein ortsansässiger Schreiner fertigte die Gehäuse nach seinen Vorgaben. Die Dinger sind von Klein & Scholz und heißen Duo Musicale (kennt bestimmt kein Mensch). Sie einzustufen fällt etwas mir schwer. Beim Vergleichshören konnten diese sich gegenüber einer Quadral Vulkan MK6 oder 7 sowie irgendetwas von Audio Physik und B&W recht deutlich abheben.


    Carsten,

    die 1,5g entsprechen der Ortofon-Vorgabe. Zur Zeit fahre ich mit 2,1g.


    Gruß

    Frank

  • ok

    Glaube nicht, daß du mit dem alten MC200 glücklich wirst. Es ist von Mitte der 80er Jahre und lag ewig lange rum. Klar war es eines der besten damals aber eben schon immer eher analytisch als druckvoll abgestimmt.


    Vielleicht kannst du aber einen Tropfen Ballistol Öl auf den Dämpfungsgummi geben und mal vorsichtig testen ob es dann etwas weicher wird.

    manch einer hat damit wieder bessere Abtastwerte und mehr Bass erreicht

  • Frank, so meinte ich das nicht. Du fragtest, ob es an den anderen Komponenten deiner Kette liegen könnte. Übertrager und Vorverstärker sind sicherlich wichtig aber ein ein System muss auch zu den LS passen. Sind die eher hell und analytisch abgestimmt, dann ist das MC200 sicher nicht das Richtige.


    Ob ein System zu hell ist oder zu warm ist, das hört jeder anders. Deswegen bringt dir diese Frage im Forum wenig. Verkauf das System und suche dir was Neutraleres. Ortofon selber hat da einiges im Angebot. Den T20 verkaufst du am besten gleich mit. Der passt zum System aber leider nur zu den niederohrigen TAs von Ortofon aus den 80ern.


    Ich glaube nicht, dass es an der Verhärtung des Lagergummis liegt.


    Gruß

    Siggi

  • ...habe gerade meine andere Plattenfräse angeschmissen.

    Auch ein nostalgischer TA, aber mit neuer Shibata-Nadel. Ein Empire 4000 D/III an einem alten Luxman-Tonarm.

    Was für eine Wohltat für die Ohren.

    Übrigens, wenn ich den Höhenregler ganz nach rechts drehe kommt er dem Ortofon recht nahe:wacko:

  • das AT 33PTG2 ist eigentlich nicht hell abgestimmt aber oben herum schon sehr gut auflösend und räumlich. Es macht aber einen herrlich kräftigen und knackigen Bass auch an etwas leichteren Tonarmen. An meinem Linn Akito Arm bringt es sogar mehr Bassenergie wie mein Cadenza Bronze.

    Aber ich höre es auch am Phonomopped was ansich ja schon mal viel ausmacht im Vergleich zu vielen günstigen Phonostufen

    Aber ist wie immer und es muß eben in die gesamte Kette passen und nicht nur zum Tonarm

  • Also warum eine System mit 0,09mV ohne Druck spielen soll, was auch immer damit gemeint ist, erschließt sich mir nicht.

    Wir haben hier auch noch ein altes MC200 als Ersatzsystem liegen, was tadellos und wunderbar mit einer vernünftigen Rauscharmen Phono spielt.

    Ist sogar das einzige System, dass die 1812 durchspielt ohne aus der Rille zu fliegen 8o

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<