TD320 MKIII antesten und transportieren

  • Hallo,

    ich habe am Montag Gelegenheit einen Thorens TD320 MKIII zu begutachten und evtl zu kaufen.

    Dafür nehme ich einen relativ langen Anfahrtsweg (ca 300 km) in Kauf.

    Der Thorens soll endlich meinen Philips F7215 in Rente schicken. Der F7215 ist mir quasi zugeflogen und war mein erster Plattenspieler. Der Thorens wäre somit mein erster selbst gekaufter.

    Habt ihr ein paar Tipps für mich, worauf ich beim Antesten dieses Modells besonders achten sollte oder wie ich generell vorgehen sollte? Und wie transportiere ich das Gerät sicher im Auto?


    Vorab schonmal vielen Dank für Tipps und Ratschläge,

    Ole

  • Hallo. Ole,


    Transport am besten im original Karton. Haube abnehmen. Außenteller abnehmen. Den Subteller leicht anheben und Pappestücke drunterschrieben. Beim Zusammenbau, genau umgekehrt und den Subteller einfach Absinken lassen. Tonarmgegengewicht entfernen. Wenn ein Tonabnehmer dran ist, dann den Nadelschutz aufschieben. Tonarm fixieren. Den Thorens in die Kiste, am besten immer horizontal halten. Schnell nach Hause um ihn anzuschließen.


    So habe ich es immer mit meinem gemacht. Er hat es 35 Jahre überlebt.

    Ich wünsche dir viel Erfolg.:)


    Gruß Michael

    the sky is crying

  • Hallo,


    wenn du Glück hast, sind die Transportsicherungsschrauben noch vorhanden, das sind große weiße Kunststoffbolzen, so 10 cm lang und 2 bis 3 cm im Durchmesser.


    Gruß


    Frank

  • Hallo!


    Frank, ich fürchte dass die Transportsicherungsschrauben nicht mehr vorhanden sind, aber danke für den Hinweis.


    Hallo Michael,

    die OVP ist definitiv nicht mehr vorhanden.

    Die Haube werd ich auf jeden Fall abnehmen und den Außenteller auch abnehmen und ganz besonders weich einpacken.

    Hast du vielleicht ein Bild oder eine symbolische Zeichnung davon wie ich den Subteller laut deiner Anweisung mit Pappstücken lagern soll?


    Gruß,

    Ole

  • Einfach etwas Pappe oder anders Dämmmaterial unter den Subteller schieben. Und vergesse bitte nicht das Gegengewicht.

    Gruß Rainer


    "Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    Kurt Tucholsky 1921

  • Hauptsache die Tellerachse schlägt nicht auf den Boden des Lagers.

    Genau. Das ist wichtig.

    Gruß Rainer


    "Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    Kurt Tucholsky 1921

  • Schwierig. Mit dem original Arm kenne ich mich nicht so aus. Ich habe seit Jahren einen Manticore Arm auf dem Thorens. Der erste Eindruck ist vielleicht schon ein Kriterium. Macht das Laufwerk Laufgeräusche?, hat der Arm Spiel?

    Wie alt ist der 320?, vielleicht solltest du zu Hause das Lageröl wechseln und das Subchassis neu einstellen.


    Meinen Daumen sind gedrückt.

    Berichte mal.


    Gruß Michael

    the sky is crying

  • Eventuell kannst du auch den "Pustetest" machen ob der Arm Absolut freigängig schwebt.


    Wenn er im ausbalancierten zustand schwebt (bei einstellung Null Pont) also nicht oben oder unten anstößt pusest du ihn bei ausgeschaltetem Antiskating von der seite vorsichtig an, wenn er die ganze strecke bis zum ende ruckelfrei und ohne steckenzubleiben durchschwebt ist das lager in ordnung, andernfalls defekt.


    Ich hatte 14 Jahre einen 320 MKIII, ausgereiftes tolles teil:thumbup:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/124732/

    Altes Bild meiner damaligen Anlage


    gruß

    volkmar



    ps..das einzige was mich störte war nur der Anschluss ohne Steckerboard, was klanglich noch was bringt wäre auch noch ein etwas stärkeres Netzteil:)

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Nicht vergessen: Gegengewicht abnehmen und Tonarm in der Ruheposition mit Blumendraht o.ä. sichern.

    Ich würde auch Pappstücke zwischen die Subchassis-Teile legen, damit die Holz-Teile nicht aneinander schlagen.

    Die Haube kannst Du drauf lassen, dann aber ein Handtuch zwischen Haube und Zarge legen, damit die Haube nicht bei Bodenwellen auf die Zarge schlägt. Den Dreher dann gut gepolstert in den Beifahrerfußraum stellen - dann kann er im Falle einer Vollbremsung oder eines Ausweichmanövers nicht groß durch die Gegen fliegen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hi, schau nach,ob alle drei Federn des Thorens mittels des beigelegten Werkzeugs einstellbar sind -es kann vorkommen,das eine völlig fest sitzt und das bedeutet deutlichen Mehraufwand und Schrauberei.

    Zudem eine gute Stroboscheibe mitnehmen und sehen ob alle Geschwindigkeiten sauber eingehalten werden. Auch den Motor anhören-der sollte gar keine Laufgeräusche machen-bei Hörentfernung von 30 cm. Der Riemen und Öl würde ich immer tauschen-insofern ist der Zustand nicht so wichtig. Zieh aber ruhig mal den Subteller aus der Lagerbuchse und schau Dir die Achse an--ist genug Öl dran und keine Riefen zu sehen-dann ist alles ok. Der Lagerboden hat meist eine kleine Druckstelle ,das ist aber eher unkritisch.

    Viel Freude mit dem 320er,

    Tobias

  • Habe vor ca. 2.5 Jahren den MKII erworben, hatte einen Vorverstärker und einen Kopfhörer dabei. Der Verkäufer hatte noch einen Tonabnehmer, der zum Testen genügte. Das war für mich das entscheidende Kriterium. Den Tonarm hatte ich ausbalanciert, der war ohne Spiel aber leichgängig, dann mit 2g nach Anzeige eingestellt und das Antiskating auch und eine „Opfer-LP“ zum ersten Abhören genutzt. Das hat mir genügt, um zu entscheiden, dass die interne Verkabelung funktioniert.


    Das Lager habe ich geprüft, indem ich den Antriebriemen vom Pully abgenommen habe und dann den Plattenteller angeschubst habe und das Auslaufen abgewartet hatte - frag mich nicht nach Zeiten, wie auch immer, mein Eindruck war, dass es in der Lagerung kein Problem gab.


    Den Tonabnehmer habe ich nicht mitgenommen, den Dreher schon.


    Ersetzt habe ich einzig den Antriebsriemen. Zusätzlich erworben habe ich das Werkzeug zum Einstellen der Federvorspannung. Das Plastikteil zum Einstellen des Überhangs. Eine zusätzliche Headshell für den TP90. Die Schraube zur Höhenverstellung. Letztens ist noch eine Schablone zum Einstellen des Überhangs und der Nulldurchgänge dazu gekommen. Die Schablone habe ich jeweils für beide Dreher erworben.


    Was ich bislang nicht gemacht habe, mich um das Lager und das Öl gekümmert. Das steht in den nächsten Jahren an.

  • Wow, vielen Dank für all die Tipps und Ratschläge!

    Ich hab zugeschlagen, der Preis war einfach verlockend. Dank eurer Hinweise konnte ich den Plattenspieler auch sicher nach Hause befördern. 2 kleinere Mängel hat mir der Verkäufer gleich genannt: Die Gummiführung (?) des Cinch-Kabels wird früher oder später brechen und das Kabel könnte dann einen Bruch erleiden. Das macht mir weniger Sorge.

    Der Plattenspieler macht beim Anlaufen in beiden RPMs eine Art schleifendes Geräusch, läuft aber sobald die Sollgeschwindigkeit erreicht ist völlig ruhig. Ich konnte vor Ort aufgrund der Geräuschkulisse nicht genau ausmachen was genau dieses Geräusch verursacht und ich habe den Plattenspieler auch noch nicht aufgestellt. Dazu will ich mir Ruhe und Zeit nehmen und auch eure Tipps zur Wartung und Begutachtung von einzelnen Teilen gleich beherzigen.


    Gruß,

    Ole

  • Meines Wissens nach hat der 320 eine Rutschkupplung im Motorpulley - daher kommt dann da schleifende Geräusch. Kein Grund zur Besorgnis.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Der MKIII sollte den gleichen Motor wie der 2001 haben, d.h. keine Rutschkupplung. Das Geräusch kommt wahrscheinlich vom durchrutschendem Riemen.

    Some livin' big but the most livin' small...

    Stop that train - Peter Tosh