Ich denke, der Hund liegt woanders begraben. MC Systeme haben bauartbedingt zwei für mich gewichtige Nachteile.
Und zwar erstens die geringe Ausgangsspannung (High Output MCs mal ausgeschlossen), die bedingt, dass man entweder einen speziellen Übertrager oder einen MC-Pre zur Anpassung der Ausgangsspannung an einen herkömmlichen Phonvorverstärker verwenden muss. Und das wiederum bringt potentielle Fehlerquellen bzw. Klangveränderungen wie z.B. höheres Brummen und/oder Rauschen mit in die musikalische Wiedergabe. Und ggf. Abhängigkeiten von Kabelkapazitäten etc. Für mich als Vertreter einer "keep it simple" Anschauung ist das eher nachteilig.
Zweitens sind i.d.R. die Abtastnadeln bei MCs nicht austauschbar (einige MCs von Audio Technica oder Satin mal ausgenommen), was bedingt, dass MCs nach adäquater Betriebsdauer runter sind und wenn man sie nicht aufwändig retippt (was ggf. die Klangeigenschaften durch andere Nadelträger bzw. Diamantschliffe beeinträchtigt) dementsprechend Kernschrott. Da lobe ich mir klassische MMs wie z.B. von Shure oder Elac, die durch einfachen Austausch des Nadeleinschubs wieder voll funktionstüchtig sind.
Ich habe eine Menge klassische MCs in meiner Sammlung, so z.B. EMT TSD, Ortofon SPU oder Nakamichi MC 1000, um nur einige zu nennen). Diese nutze ich aber schon lange nicht mehr, da sie für mich definitiv nicht besser klangen, als meine alten MMs/MIs von Shure, Elac oder B+O. Will sagen, bei den MMs/MIs vermisse ich nix. Und Nadeleinschübe guter Qualität sind für die klassichen Shures oder Elacs Gott sei Dank weiterhin verfügbar, sodass man diese Tonabnehmer auch weiterhin nutzen kann.
Gruß
Andreas
PS Auf die hohen Preise heutiger amtlicher MCs möchte ich hier eher nicht eingehen, empfinde sie aber auch als reine Abzocke.