MC Systeme nur Mittel zum Geld verdienen????

  • Und wenn man bedenkt, beim Tonabnehmer-Wechseln und dann noch den geeigneten Arm, nach einer halben Flasche Rotwein ist das so und so alles höhen-betont. Aber das geht wohl auch ins Thema verfehlt, oder?

  • Nö,


    genau das nicht.

    MM haben oft eine höhere Compliance als MC. Da muss man schon den Arm entsprechend wählen.

    Mein AT5V im SME IV ist nett aber nicht der Brüller, am Hadcock ist es großartig. Da spielt es auch im Bass richtig gut.

    Mit der Compliance hast Du Recht aber wenn man nicht extrem unterschiedliche Tonabnehmer kauft passen diese auch auf leichte und mittelschwere Arme.

    (Die meisten TA's)

    An meinen Tonarmen haben eigentlich alle ganz gut funktioniert.


    Wer kauft sich schon einen neuen Tonabnehmer und gleich den Arm dazu um auf die optimalen 10Hz zu kommen.


    Gruß

    Bernd

  • Nö, das ist genau der Punkt!:wacko: Bei mir geht Rotwein aber mehr in die Tiefe. Komme nach einer Flasche nicht mehr raus aus dem Sessel.


    Gruß

    Siggi

    Ich wusste gar nicht, daß es die Wiederholtaste auf dem Plattenspieler gibt.;):)


    Gruß

    Bernd

  • Ich denke es geht darum das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Da muss man halt den Tonabnehmer an die Gegebenheiten anpassen. Und wenn ich ein MC System habe das nur an einem schweren Arm funktioniert, ich damit aber das bestmögliche Ergebnis erzielen kann muss ich das System nicht an einem leichten Arm probieren nur weil mm nicht richtig auf einem schweren Arm läuft.

    Gruß
    Olaf


    Einen Schotten.....was sonst? :thumbup:

  • Hi,


    Zitat

    aber irgendwie fehlt ihnen in meinen Ohren der Schmelz

    Welch amüsanter kleiner Schreibfehler Herr Kajetan.

    Es heißt natürlich Schmalz. ^^;(:D


    Zitat

    #73 Ich würde deshalb vermuten, dass bei MM und MC die Generatorprinzipien weniger Bedeutung haben bei der Qualität dessen, was hinten raus kommt, als andere Faktoren.

    Siehe #60 mit dem Verweis auf Papers von Shure ... Die Nadel macht's.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Morgen,


    ist der Gummi, geometrisch physikalisch betrachtet, nicht ein simpler Punkt?


    Und ist das Masseverhältnis nicht auch von Bedeutung?


    Beste Grüße

    Wolfgang

  • Hi,


    unabhängig von dem ursprünglichem Zitat sehe ich es folgendermaßen:


    Letztlich wird vom Markt erst einmal genommen, was möglich ist. Preis und Qualität mögen da nicht immer im Einklang stehen. Aber das gilt nicht nur für HiFi.


    Zum Thema Klang und grundsätzliche Klangunterschiede in den Prinzipen ist es auch sehr schwer etwas zu schreiben, aber zu den Anforderungen an der Schnittstelle, der Phonosektion schon:


    MM erzeugen normalerweise eine recht hohe Ausgangsspannung mittels einer großen Anzahl an Windungen. Dazu muss der Eingangswiderstand passen. Ist normiert auf 47kOhm. Viele Windungen ergeben eine hohe Induktivität. Um den Frequenzgang bis von 20 Hz bis20 kHz linear zu halten, darf der Phonoeingang für MM eine nur geringe Eingangskapazität besitzen. Mit dem Phonokabel zusammen möglichst 150 bis 250 pF.

    Die Systeme bieten einen Vorteil, da der Magnet als der sich bewegende Teil Spannungen in einer festen Spule erzeugt, kann der Magnet einfach zusammen mit der Nadel entfernt werden, ohne eine elektrische Verbindung unterbrechen zu müssen. Dazu kann man dann unterschiedliche Austausch- und Aufstiegsnadeln zu diversen Preisen im Markt anbieten. Denn da liegt dann wirklich auch ein ungeheures Wertschöpfungspotenzial und das ist - so vermute ich - doch auch der Grund, warum auch für MMs von Anno Tuck noch Austauschnadeln, welcher Qualität auch immer, noch neu (!) zu erwerben gibt, die kosten schlicht nur wenige Euro in der Herstellung. Das macht niemand aus Mitleid für HiFi Freaks.


    MC: können mit deutlich weniger Spulwindungen gefertigt werden. Erzeugen deshalb eine geringere Ausgangsspannung, die Eingangswiderstände liegen um den Faktor 10 höher als der reine Ohm‘sche Widerstand ca. zwischen 100 und 1000 Ohm. Damit dürften auch die Eingangskapazität um den Faktor 10 über der der MMs liegen.


    Soweit grob die Fakten.


    Was ist nun aus meiner Sicht der Kasus Knaktus, nun die Phonoeingänge müssen nach EU Vorgabe Hochfrequenzfest sein, also werden dort als einfache Gegenmaßnahme Parallelkapazitäten eingesetzt. Das führt bei MM zu deutlichen Fehlern im Bereich der hohen Frequenzen einigen kHz Bereich. Da ein normales Phonokabel ca. 100 bis 150 pF hat bleiben für den Phonoeingang nur 100 bis 50 pF übrig, da muss ein Hersteller schon richtig gute Arbeit abliefern, damit die Phonosektion hochfrequenzfest bleibt.


    Eine MC Phonosektion ist bis auf die geringe Ausgangsspannung dazu deutlich einfacher aufzubauen und seitdem es rauscharme OpAmps gibt, ist das kein Probelm mehr. Allerdings kann eine Nadel nicht einfach austauschbar gemacht werden, da dann eine elektrische Verbindung zu trennen ist.


    Warum ist nun MM aus meiner Sicht so gut im Markt angekommen, es ist einfacher für den Endkunden einen Nadeleinschub zu tauschen, als einen Tonabnehmer mit zwei Schrauben wieder gut zu justieren. Tonale Verfärbungen werden/ wurden dafür in Kauf genommen, da nicht relevant.


    Das Justieren machen nur Freaks und Verrückte wie wir. Wir geben aber auch genug Kohle aus, um vernünftige Phonosektionen zu nutzen und können unterschiedlichen Tonabnehmern eine passende Eingangssektion bieten. Deshalb fliegen hier dann auch die Argumente aber deshalb kommen auch bei den Testern alle Tonabnehmer irgendwie gut weg. die werde alle mit hochwertigsten Phonosektionen betrieben und gut ist es.


    Wer testet schon eine. Nagaoka 500 an einer Phonosektion mit 600 pF und schreibt dann dass das Ding dann suboptimal funktioniert, nee, der kommt an eine komplett anpassbare Sektion von was weiß ich Cambridge Audio (?).


    Aber das macht MM nicht besser und MC auch nicht.


    Nicht vergessen sollte MI werden, diese lassen sich mit weniger Windungen bauen - Grado macht das dann auf MM und MC Ausgangsspannungsniveau oder aber auch so wie Nagaoka, dass diese MI Tonabnehmer fast noch empfindliche gegenüber den Eingangskapazitäten sind, als es gewöhnliche MM zeigen. Und natürlich auch in diversen Stufen dazwischen: Goldring, Ortofon ...


    Da ich nicht gut - also gar nicht - einen Frequenzverlauf einer Schallplatte messen kann, setzte ich privat auf MC oder Tonabnehmer von Grado für MM Eingänge, denn dann bin ich mir einfach sicher, dass das Ergebnis recht linear ausfallen wird.


    In dem Preisrahmen, im dem ich mich bewegen möchte, könnte ich gut zwischen MM und MC unterschiedlichster Anbieter wählen und mache das auch bei MC und warte auf eine Alternative für Grado bei MI.


    Ich bitte um Ergänzungen bei den technischen Details, falls ich etwas deutlich falsch dargestellt habe auch um Korrekturen.


    Aber noch einmal kurz und knapp meine Sicht:


    MC ist aufgrund der deutlich besser abstimmbaren Eingangssektion (bis auf die Verstärkung) besser aufgestellt, MM bezüglich der Austaschbarkeit im Nadelträger.

  • Hallo hpk69,


    Danke für Deine Einschätzungen zu verschiedenen Tonabnehmerarten, die ich in weiten Teilen gut mitvollziehen konnte. Als Betreiber von HighOutputMC Systemen würde mich noch Deine Einschätzung im Kontext des bereits geschriebenen dazu interessieren.


    Danke und Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • MC: können mit deutlich weniger Spulwindungen gefertigt werden. Erzeugen deshalb eine geringere Ausgangsspannung, die Eingangswiderstände liegen um den Faktor 10 höher als der reine Ohm‘sche Widerstand ca. zwischen 100 und 1000 Ohm. Damit dürften auch die Eingangskapazität um den Faktor 10 über der der MMs liegen.

    Dieser Teil Deiner Darstellung ist technisch falsch:

    - MCs können auch eine Ausgangsspannung im Bereich von MMs haben (=High Output MC).

    - Der Eingangswiderstand der Phonostufe muß nicht unbedingt um den Faktor 10 höher liegen. Beim Faktor 10 spricht man in der Elektrotechnik vom sog. "unbelasteten Spannungsteiler", das bedeutet, daß das Signal theoretisch nicht verfälscht wird. In der Praxis können Abweichungen nach oben oder auch nach unten klanglich sinnvoll sein - es hängt schlicht vom Einzelfall ab. Insbesondere in Kombination mit einem Übertrager sind Abweichungen nach unten durchaus häufig (also Lastimpedanz zu Quellimpedanz z.B. Faktor 1 oder 2).

    - Die Eingangskapazität der Phonostufe hat nichts mit dem ohmschen Innenwiderstand des Tonabnehmers zu tun sondern mit dessen Quellinduktivität. Die Kapazität bildet zusammen mit der Induktivität einen Schwingkreis, welcher den Hochton "aufpolstert". Bei MM und MI brauchst Du das um überhaupt eine Hochtonwidergabe zu bekommen, bei MC nicht...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hi,


    @ wgh52, mit diesen MC Derivaten habe ich mich nicht im Detali befaßt, außer dass es sie gibt, Benz Micro teilweise sogar drei Ausgangsspannungen anbietet, hatte ich Ortofon zu Zeiten als mein T+A P1000 „nur“ MM konnte - und immer noch kann - die nur kurz auf der Liste, tut mir leid, das ist zu viel der Ehre. ;)


    ake, herzlichen Dank, das mit dem Schwingkreis ist mir klar der Grund mit der Anpassung auf Grund einer Elektroniker Daumenregel so nicht.


    Ich wollte einen einfachen Überblick geben und hoffe, dass das auch in etwa gelungen ist. Über klangliche „Eigenarten“ und einer Anpassung nach oben oder unten habe ich bewußt nichts geschrieben.


    Mein Ziel war in wenigen Worten mein Fazit zu erklären, kein allumfassendes Kompendium zu verfassen.

  • mal andersherum gefragt:


    was würde denn passieren, wenn ein außenseiter für 300 € ein MC mit der performance eines 3000 €-boliden auf den markt wirft?


    revolution? veriss durch die werbefinanzierte "fachpresse"? attentatsversuche?

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Das gibt es vielleicht schon, aber es kann nicht sein, was nicht sein darf...

    Mit anderen Worten: viele Leute, die "über den Tisch gezogen wurden" werden es nicht zugeben wollen.


    Björn

    AAA-Mitglied

  • für 300 € ein MC mit der performance eines 3000 €-boliden

    Als hätte es das alles nicht schonmal gegeben ... zumindest kurzfristig oder auf dem Papier. Mir fallen da die berüchtigten Grunztiere ein, die hin und wieder durchs Dorf getrieben werden. Manchmal findet man unter ihnen die nicht minder berühmte Perle.


    Grüße von Tom