MC Systeme nur Mittel zum Geld verdienen????

  • no capiche:merci:

    Da kann ich leider nicht helfen.

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Moin,

    die JBL 250 TI LE wie ich sie hatte kostete im EK 5500 DM.

    Angeboten wurde sie für 10000 DM. Ich weiß das da ein Kumpel damals im HiFi Laden arbeitete. Nix 300% Aufschlag.

    Das war damals in etwa die normale Kalkulation bei Lautsprechern, zwischen

    Netto-EK und Brutto-UVP etwa 30%. Bei gut vorverkauften Markenlautsprechern

    etwas weniger, bei "beratungsintensiven" Exoten manchmal etwas mehr, grössere

    Abweichungen nach oben gab es bei seriösen Herstellern eigentlich nicht.

    Die Palettenware zum Mondpreis hatte meist nur kurze Halbwertszeiten, darüber

    richtete dann schnell der Gebrauchtmarkt. Hochwertige Produkte hatten eigentlich

    immer recht stabile Preise, neu wie gebraucht.


    Eine ganz perfide Masche findet man gelegentlich auf der Grossfläche, ein Billighersteller

    liefert z.B. Lautsprecher und der Vertrieb kauft dazu von einen Markenhersteller die

    Namensrechte und legt einen Mondpreis fest, fertig ist das Superschnäppchen von

    InfinityCantonJBL was auch immer für 199 statt 999 vonder Palette, natürlich gab es

    die niemals im Lieferprogramm des Markenherstellers.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Hallo Leute,


    das mit den Prozenten ist immer so eine Sache wie man rechnet.


    Ein Beispiel Hersteller VK = 100€ (netto), Endpreis für den Kunden 300€ (brutto). Das Produkt wird über einen Vertrieb und einen Einzelhändler verkauft, die beide gleich viel Geld verdienen wollen. D.h. der Einzelhändler bekommt netto (ohne MwST) 252€ und zahlt an den Vertrieb 175€. Jeder "verdient" also 75€.


    Der Kunde zahlt am Ende zwar 300% des Herstellerpreises. Für den Händler sind es aber gerade mal 30% Rohmarge.


    So ist Prozentrechnen. Da ist immer wichtig was mit 100% angesetzt wird (der Herstellerpreis oder der Endverkaufspreis);).


    Beonders fies ist dabei, dass der Hersteller von seinen 100€ dann seine Herstellkosten zahlen muss. Da wird es dann schon für die Herstellung eines Tonabnehmers in Kleinserie etwas eng, egal ob MM oder MC8o.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Das ganze nennt sich dann freie Marktwirtschaft und während die meisten Kritiker das bei anderen Produkten, wie selbstverständlich in Kauf nehmen, wird es bei Hi-Fi kritisiert.


    Fast egal in welcher Branche, regelt das Angebot die Nachfrage, mit allem Für und Wider findiger Marketing-Experten.


    Zufrieden muss man als Endverbraucher sein. Scheinbar ist das heutzutage immer schwieriger.

  • Leider wird die Zufriedenheit immer mehr am Preis festgemacht. Der Endverbraucher scheint mit einem "Schnäppchen" zufriedener zu sein als mit einer wohlüberlegten und geplanten Anschaffung die perfekt passt (Geiz ist Geil).


    Voffi

  • Ich kann mich noch erinnern als die Grossvermarkter die Kappas und JBLs im grossen Stil in den Markt gedrückt haben. Das Erwachen kam bei den Kunden meist Zuhause, als sie feststellen mussten, dass das mit Ihrem 500DM Receiver nur recht bescheiden funktioniert. Die Grossflächenfachberater haben es dann fertiggebracht das Problem am Lautsprecherkabel festzumachen und nochmal dem Kunden für supertolle Kabel einiges an Geld abzuknöpfen. Teilweise dämmerte es dann diesen Schnäppchenjägern, dass da etwas mit der Beratung nicht stimmen kann und sie tauchten im Fachhandel auf.. Als der dann den Receiver als Problem ausmachte und einen potenteren Verstärker empfahl waren diese vermeintlichen Kunden wieder schneller verschwunden als sie gekommen waren und warten auf das Verstärkerschnäppchen wohl bis heute.


    Voffi

    Einmal editiert, zuletzt von Voffi ()

  • Damals gab es auch noch kein Internet, wie heute, wo man sich vorab viel "Fachwissen" aneignen konnte, wie z. B. hier im Forum, um dann das Risiko eines Fehlkaufs zu minimieren.

    Durch das Internet haben es die Händler sicherlich nicht einfacher.


    Gruß Jan

    • Offizieller Beitrag

    Leute,


    was ich irgendwie ziemlich seltsam finde, ist dieses Messen mit zweierlei Maß.


    Wie viele Postimgs gibt es z.B. zum Pimpen des DL103? Da gibt es reichlich Tipps, was man so mit Austauschgehäuse und was weiß ich für Maßnahmen machen kann, damit das Teil "um Welten" besser spielt. Das sind dann die coolen Sachen und wenn jemand sowas zuhause macht, gibt es anerkennende Worte. Wenn aber eine Firma so etwas kommerziell anbietet, dann wollen die damit bloß Geld verdienen und wehe, die sagen nicht Bescheid, dass in deren hübschen, sauber gefertigtem Gehäuse etwas von wem auch immer drin steckt.


    Wieso regt sich da jemand auf? Ich verstehe das nicht. Mein Avatar zeigt so ein Produkt und ich mag es sehr. Ich habe weder die Zeit, noch die Lust und schon garnicht die Muße, ein DL103 aus seinem Gehäuse zu holen, in ein anderes zu stopfen und dann zu hoffen, dass mir das Ergebnis gefällt. Hier hat sich jemand für mich diese Mühe gemacht, sogar vorher aus etlichen Systemen selektiert, noch dazu die Innereien in Epoxidharz vergossen und bietet Garantie. Das kostet Geld, ja, aber dafür bekomme ich auch was geboten und das gebotene gefällt mir ausgezeichnet. Also bin ich sehr froh, dass solch ein Produkt existiert.


    Gruß

    Rainer

  • Habe ich es eigentlich überlesen?

    Zwar habe ich nicht alles durchgeschaut aber die ersten 3 Seiten kam da nichts dazu, bis auf vielleicht Calvin's Einwand. Die Anklage war doch:

    Weder Arbeit noch Material rechtfertigen jedenfalls Preise jenseits der 1000€.


    Darum geht es doch. Also warum sind die Preisschilder so hoch. Es gab viele Beiträge zu "ich mag das" und "ich höre mit dem", die aber gehören doch eher zu einem Thread wie: mit was hört ihr lieber.... Interessant. Aber hier hätte ich andere Antworten erwartet. Es nervt doch jeden das die Preise immer höher werden. Also wer kann aufklären?

    Wenn ich Michael Fremers Bericht zu Rega anschaue, scheint es mir das die teuren MC's bei Rega schon aufwendig hergestellt werden. Roy sagte: das am Anfang eine Person alleine einen halben Tag brauchte um die paar Windungen zu wickeln. Aber egal. Warum sind die obere Linie der MC's so teuer. Andersherum: warum gibt es kaum MM/MI aus teurem Materialien. Ausnahme z.B. mein AN IQ3 mit Titanium Nadelträger und Gyger 1 Schliff.


    Aber keiner will/kann hier mehr wie 1000€-2000€ für ein Verschleißteil ausgeben. (MM wäre da auch nicht anders, denn der Nadelschub kostet ja 80% vom Ganzen - also kein Systemvorteil - eher Nachteil da Wackelpeter.)


    Also wenn ich es nicht überlesen habe: warum sind alle besseren MC's so teuer.



    Gruss Wolfgang




  • Hallo Ralf, Ortofon spielt da wenigstens mit offenen Karten und sagt, was der Austausch in ein neues, adäquates Tonabnehmersystem kostet. Derjenige, der die Kosten scheut, hat aber immer noch die Möglichkeit es günstiger bei einem Retipper zu versuchen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Danke Winfried.


    Ich dachte in einer so großen Gemeinde gäbe es Leute die näher dran sind an der Produktion, die so was mal gesehen haben und es einschätzen können und ein bisschen aus dem Nähkästchen reden würden.


    Grss Wolfgang

  • Da gibt‘s doch nicht so viel zu plaudern, Wolfgang. Ich denk auch, dass es so ist wie das Winfried beschrieben hat. Als Beispiel möchte ich nochmals kurz KOETSU anführen. 2008 kostete ein Black bei uns €1.600,-. Wenn man das von einem japanischen Händler bestellt hätte, wäre das mit Versand, Verpackung, Zoll und Steuern auf knapp €900,- gekommen. Noch krasser der Unterschied beim damals €2.500,- teuren Rosewood, das hätte rund €1.300,- gekostet. Ich hatte mir das zu lange überlegt und dann hat der europäische Importeur da wohl einen Riegel vorgeschoben.

    Ich gehe mal davon aus, dass in Japan auch noch etwas Geld hängen geblieben wäre.


    PS: Ich hab‘ mir damals übrigens trotzdem ein Black gekauft, bei einem deutschen Händler in meiner Nähe.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Ortofon spielt da wenigstens mit offenen Karten und sagt, was der Austausch in ein neues, adäquates Tonabnehmersystem kostet. Derjenige, der die Kosten scheut, hat aber immer noch die Möglichkeit es günstiger bei einem Retipper zu versuchen.

    Hallo Jörg,


    bei Ortofon kann man das System gegen einen Obulus in ein Neues umtauschen. Man kann es aber auch -gegen einen deutlich kleineren Obulus- reparieren bzw. überarbeiten lassen.

    So mache ich es mit meinen SPUs, wenn nötig, und habe dann für überschaubares Geld ein neues System.

    Mit einem japanischen Tonabnehmer wie z.B. Koetsu oder MySonicLab geht das bei weitem nicht so günstig.


    Als ich 1973 mein erstes Ortofon M 15 E Super kaufte, kostete das die für einen Tonabnehmer gewaltige Summe von 325,00 DM, der Nadeleinschub war ebenfalls ganz schön teuer.

    Heute ist ein System im fünfstelligen EURO-Bereich keine Seltenheit mehr. Und wir reden hier über einen Verschleissartikel...


    Gruss

    Michael

  • Hallo Jörg,


    ja, da magst du Recht haben.

    Ich habe mich, was die Reparaturen angeht, nur für die SPUs interessiert. Weiter habe ich das Thema nicht verfolgt, mea culpa.:wacko:


    Gruss

    Michael