Schallplatten in Großbritannien kaufen nach "Brexit"

  • Die Verzollung muss auch jemand machen ;) In der Vergangenheit wollten die 28 Euro haben. Das empfanden sogar die Zollbeamten als Wucher.

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  • Ich war ja zunächst auch dankbar für die Info, dass man sich bei DHL als Selbstverzoller anmelden kann. Ich hatte mich ja auch zunächst über die 6 Euro Auslagenpauschale wiederholt geärgert.


    Aber wie Marc schon schrieb: Ich erinnerte mich dann auch an die Wartezeit beim Zollamt. Fahrt dahin ist nicht das Problem aber dieser schnarchige Verein dort lässt mich auch glühen. Wohlgemerkt ist das keine Generalkritik am öffentlichen Dienst aber die Zollbediensteten sind nochmal besonders. Vor allem, wenn dann wirklich verzollt werden muss, dann musst du ja auch noch zur Kasse ...


    Also werde ich weiter von DHL verzollen lassen und gebe nur noch Bestellungen mit geringem Wert in UK auf oder hoffe drauf, dass das Paket durchrutscht.


    Gruß,

    Andreas

  • Wieviel an Wert ist die Grenze?

  • Gerade hab ich 2 Alben aus England bekommen. Damn Yankees für 38 € und die Krupps für 34€ und hab bei beiden keinen Zoll bezahlen müssen. :pinch:

    Audiophiles don't use their equipment to listen to your music.

    Audiophiles use your music to listen to their equipment.

    --- Alan Parsons ---



    Gruß Jo

  • Noch liegt die Grenze bei 22 Euro. Ab 1. Juli fällt die weg und grundsätzlich alles aus Drittländern ist zu verzollen.


    Bin mal gespannt was passiert, wenn der Verkäufer einen Warenwert von 15 USD oder GBP angibt, die Platte aber viel mehr gekostet hat. Ob dann die 15 verzollt werden oder man wieder mit Rechnung beim Zoll antanzen darf?

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  • Nein, Du musst keine Paketmarke schicken oder Porto nochmals zahlen.

    Ich mache das schon seit über einem Jahr so. Übrigens auf Anraten eines freundlichen und hilfsbereiten Herren vom Zoll.

    Es kann nur zur Anwesenheitsaufforderung kommen, wenn der Zoll die Ware nicht abschließend mit der Warengruppe kategorisieren kann (oder Unsicherheit über die Einfuhr grundsätzlich besteht) Dann müsste man es vor Ort erklären. Den Fall hatte ich früher hin und wieder (wer weiss schon, was oder wofür ein Tentelometer ist), aber mit den typischen Pappquadraten mit Platten drin schon lange nicht mehr. Unser Zoll ist beim Mailverkehr sogar ziemlich schnell.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    Einmal editiert, zuletzt von solong ()

  • Nein, Du musst keine Paketmarke schicken oder Porto nochmals zahlen.

    Ich mache das schon seit über einem Jahr so. Übrigens auf Anraten eines freundlichen und hilfsbereiten Herren vom Zoll.

    Es kann nur zur Anwesenheitsaufforderung kommen, wenn der Zoll die Ware nicht abschließend mit der Warengruppe kategorisieren kann (oder Unsicherheit über die Einfuhr grundsätzlich besteht) Dann müsste man es vor Ort erklären. Den Fall hatte ich früher hin und wieder (wer weiss schon, was oder wofür ein Tentelometer ist), aber mit den typischen Pappquadraten mit Platten drin schon lange nicht mehr. Unser Zoll ist beim Mailverkehr sogar ziemlich schnell.

    Verstehe ich es richtig, der Zoll schickt das Paket ohne Paketmarke zu? ?(


    Ich fass mich an den Kopf, was für ein komplizierter Ablauf für z.B. heute bei mir 8,-€... :huh:

    Gruß Peter

  • Der Versand ist doch bereits bezahlt. Der Zoll leitet die Sendung aus, verzollt oder verzollt nicht (grüner Aufkleber), und leitet die Sendung wieder in die Zustellung.


    Dann kommt es entweder so:


    IMG_1438.jpg


    oder so an:


    IMG_1439.jpg

    Viele Grüsse,
    Mario


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  • Hallo,

    ich heule ja grundsätzlich gerne rum über den Brexit/Zoll-Wahnsinn. aber heute hatte ich ein sehr unschönes Erlebnis.


    Habe ein Paket mit 2 LPs und 1 CD abgeholt und musste knapp 45 € bezahlen. Der Warenwert liegt bei 54 Pfund - da konnte doch was nicht stimmen. Und siehe da, der nette Mail Order aus UK hat sich beim Wert der CD anscheinend vertippt - anstatt 10 GBP hat er 100 GBP angegeben. Dummer Fehler, der mich erstmal viel Geld kostet.


    Nun kann ich zusehen, ob der Mail Order mir was erstattet oder ob ein Einspruch gegen die Zoll- bzw. Einfuhrumsatzsteuerfestsetzung Erfolg hat.

    Aber: man hat wieder dumme Laufereien - es ist echt ein Kreuz Platten aus UK zu bestellen, wenn dann noch so dumme Fehler passieren.


    Und merke: bei Selbstverzollung hätte ich das anhand der Rechnung im persönlichen Gespräch bestimmt richtigstellen können.

    Gruß,

    Andreas

  • Moin,


    tja... ist ja von den Briten so gewollt und wird ja auch von Boris entsprechend als tolles neues Erfolgsmodell abgefeiert:

    --> raus aus der EU-Supply Chain mit der wenig bürokratischen "Intrastat"

    by the way: das muss man nicht verstehen


    Fazit: Ich kauf da nix mehr von der Insel, genausowenig wie aus der Schweiz.


    cu LG Horsti

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

  • Sehe es als Spende an Boris Jonson, Nigel Farage, Jacob Rees-Mogg und Konsorten an... 8o

    Ja, der Kauf in UK hat sich stark verschlechtert. Ich überlege auch zweimal ob ich es tue. Schade.

    Gruß Peter

  • Mit den hier geschilderten Erfahrungen werde ich mir die Bestellung aus UK auch 3x überlegen.


    Vielmehr sollten die etwas größeren Versender sich überlegen, ob sie nicht Depandancen in Irland eröffnen, um an an Kunden in der EU von dort versenden zu können, sonst können sie langfristig wahrscheinlich ihr Zeug behalten. :cursing:

    "... when something slips through your fingers/You know how precious it is/
    Well you reach the point where you know/It's only your second skin.." (Mark Burgess)

  • Die großen Versender werden wohl eher am VAT System der EU teilnehmen. Die führen dann die Mehrwertsteuer an die EU ab. Juni macht das zum Beispiel. Leider mit 21%, weil es über Holland geht. Bin gespannt, ob die Pakete dann ohne weitere Behandlung durch den Zoll geliefert werden.

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  • Gestern die neue Brendan Perry von der Post geholt. Letztes Jahr noch zu den alten Bedingungen bestellt. Mit 30 Pfund auch nicht wirklich günstig. Release immer wieder geschoben - Corinna und so.

    Auf der Post dann erstmal 16 Euronen Zoll und Gebühren abgedrückt.

    Sendung in Empfang genommen, verpackt im dünnsten, billigsten Platten-Mailer und natürlich deswegen mit Knick im Cover.

    Jetzt wickel sowas mal wieder zurück ab - teures Lehrgeld.

    Für mich war es das dann mit Platten aus GB.


    Gruß Jörg

    Gruß Jörg


    Und sperrt man mich im Kühlschrank ein, ist mir das einerlei.

    Ich spür bei jedem Kältegrad die Obhut der Partei.


    Wolf Biermann


  • Verzollung usw. ist doch seit jeher bei allen Nicht-EU-Ländern so. Der einzige Unterschied mit GB ist, dass es früher EU war und jetzt nicht mehr. Ein besonders schlimmes Nicht-EU-Land ist GB damit nicht!

    Die Verschärfung der Einfuhr kommt durch die ab dem 01.07.21 wegfallenden Freigrenzen der Versteuerung (welche immer mehr ist als Zoll!) allgemein zustande.


    Neue Platten würde ich nicht im Ausland kaufen, weil es die zumeist auch hier gibt (Label-/Band-Seiten außen vor). Aber alte gebrauchte möchte zumindest in der ganzen Welt sourcen. Das geht heute so gut wie nie zuvor. Versand, Zoll, Steuer sind dann schlicht Teil des Gesamtpreises. Gilt für den Nicht-EU-Käufer, der mir eine Platte abkauft, genauso.

    Viele Grüsse,
    Mario


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  • Neue Platten würde ich nicht im Ausland kaufen, weil es die zumeist auch hier gibt (Label-/Band-Seiten außen vor).

    Nu ja – ist leider nicht alles bei uns / im EU-Raum verfügbar, z.B. Testament (ja, ist Klassik), da kann man direkt noch einige Titel bestellen, die bei uns nicht mehr oder allenfalls trotz Verzollung noch teurer zu bekommen sind.


    Aber alte gebrauchte möchte zumindest in der ganzen Welt sourcen. Das geht heute so gut wie nie zuvor.

    Auch da ein Unterschied: Vor dem Brexit kam da nix drauf, jetzt 19% EUSt, auch auf die Versandkosten (!), ggf. noch die 6 € Gebühr.


    Bsp.:

    Vor Brexit eine Bestellung für 100 GBP – nix drauf, nur umrechnen ;) .

    Nach Brexit eine Bestellung für 100 GBP – 119 GBP, evtl. +6€ Gebühr.


    Anders bei Neuware: da geht die britische VAT ab, dann die EUSt und ggf. Zoll drauf, macht so gut wie keinen Unterschied.


    (Ja, hab ich schon mal hier geschrieben, manches muss man anscheinend wiederholen.)