DBX Driverack, die eierlegende Wollmilchsau und das Mikrofon

  • Ola


    Mich würden eure Meinungen interessieren. Vielleicht gibbet noch ein paar Tips.


    Seit 5 Jahren betreibe ich die Martin Logan Aerius. Anfangs passiv. Dann auch mit Umbau der Weiche. Es stellte sich aber nie die Wiedergabe von einem Horn ein und es kam auch irgendwie nie zu einer mich vollumfänglich ansprechenden Wiedergabe.


    Dann kam die Idee, meine ganzen Lautsprecher, 5 Subs, ein BB unterhalb des Panels, die Panel selbst zzgl. Eines Superhochtöners mit einer Weiche, dem Lautsprechermanagementsystem von DBX, dem Driverack+, zu verheiraten.


    DBX propagiert, dass dieses eierlegenden Wollmilchsäue per Knopfdruck das System Einmessen und gar Raumeinflüsse, sowie die Phase egalisieren.


    Vorweg, das Teil ist geil, sehr geil.


    Aber,...,


    Es ist immer ein heftiges Rauschen gegeben. Das habe ich nie beseitigen können. Liegt es am Gerät, dem zu hohen Gaun, die Verkoppelung von Hificinch auf Studio XLR?


    Messungen erfolgten mit dem Behringer 8000 Mikro. Sowohl auf Achse als auch auf Front. Am Hörplatz. Irgendwie entstand das Gefühl, dass das Mikro ein Eigenleben führt. Es klang mal so Mals so. Nichts Festes.

    Seit 1 Woche besitze ich das Beyerdynamik MM1. Das soll einigermaßen linear sein, so das Mikro lotrecht steht.


    Und jetzt kommt’s. Dieses ist wohl in der Lage vielmehr Feinheiten beim Einmessen der DBX zu übermitteln. Es klingt detailreicher.


    Noch heftiger wird es, wenn das Mikro auf der Heizung lag.


    Die letzten Tage habe ich sehr viel gemessen und die Mikros verglichen. Und dieses Phänomen bleibt.

    Leider ist es nicht möglich eine Kalibrierungsdatei für das Mikro in die DBX nachzuladen, so dass ich dem beigefügtem Grequenzschrieb vertrauen muß und Druckanstiege an der Mikrokapsel via EQ doch leicht händisch ausgleiche.


    Warum ist ein Klangunterschied wahrnehmbar? Es sind Messmikros!


    PS

    Hat jemand Erfahrung mit der DBX Venu 360?


    Gibt es noch andere Managementsyteme die autom. einmessen.


    PPS

    Mit auf dem Markt befindlicher Messsoftware mag ich mich nicht auseinandersetzen. Da wäre ich als Messanfänger mit Dipolen überfordert.




    Gruß

    Heiti

  • Hallo Heiti,


    Mich würden eure Meinungen interessieren...

    Gut! Meine Meinung:

    Vor dem Hintergrund Deiner momentan bekannt gemachten Vorkenntnisse meine ich, dass Dein Projekt SEHR schwer wird! ...falls es für Dich überhaupt umsetzbar ist, denn Du willst ja scheinbar nur mit vorhandenen Teilkenntnissen und automatischer Einmessung arbeiten.


    Bitte versuche zu verstehen, dass Du mehrere Wege Lautsprecher und den Raum miteinander verheiraten willst. Ohne Dich messtechnisch vor- oder fortzubilden wird das mMn nicht funktionieren. Dich per Fernsteuerung zu leiten käme dem Schreiben eines Buches gleich.


    Eine möglliche Vorgehensweise wäre in Schritten vorzugehen, aber ohne das Verhalten der Subs, der BBs, der Dipole und SHTs, die ja wohl bruchlos zusammenarbeiten sollen, zu kennen wird es nicht möglich sein etwas sinnvolles zu bauen. Auch die Kombination von Monopolen und Dipolen wird wegen der unterschiedlichen Rauminteraktion nicht einfach werden. Den dahinter stehenden Sinn so viele Prinzipien zu kombinieren, verstehe ich noch nicht (hab's vielleicht überlesen).


    Das beobachtete Rauschen könnte von der Kombination von HiFi und Studiopegel-Geräten herrühren, das ist nochmal ein separates Thema. Auch ob die Empfindlichkeiten der Mikros zum Messgerät passen, ob die Mikrofonspeisung funktioniert usw. müsste geprüft werden.


    Viel, viel zu lernen und zu tun...


    Grüße,

    Winfried


    Schwierig.

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Moin


    Danke erstmal Winfried.

    Offenbar scheint niemand eine DBX im seinem Dunstkreis zu betreiben.


    Schade.


    Aber wie du schon schrobst. Das ist echt ein Projekt. Aber ein Endgeiles.


    Die Mischung zwischen openbaffle, EStat und Direkt ist total zielfuehrend.

    Meiner bescheidenen Meinung nach.


    Alleine das Anwinkeln der EStaten führt zu erheblichen klangl. Differenzen.


    Passive EStaten....... Ein nogo.....

    Nicht moeglich diese neu einzumessen.


    Bei der DBX..... Knopfdruck.


    Uebergangsfrequenzen und Filter..... Knopfdruck.



    Vor mir stehen die EStaten mit Swans Rt7 und openbaffle Woooooofern.


    Hinter mir ein Carsubwoofer, welchen ich händisch mit einer McGee low Budget aktiven Bassweiche einstellen kann.


    Diese Aufstellungskonstellation hat Stunden gedauert, bis ich diese fuer den Raum herausgefunden haben.


    In der Mitte dazu ist meine Hoer Platz.

    Nicht ortbare Baesse, aus dem Nichts.


    Es macht fuer mich keinen Sinn einen Messlehrgang zu besuchen.


    Dafuer ist die Konstellation meiner Lautsprecher zu individuell.


    Hoeren, messen per Knopfdruck, Lautsprecher leicht verschieben, hoeren, messen, Lautsprecher ver. ...... Usw.


    Ist langwierig, funktioniert aber!



    Deswegen ist mein Traum ja eine DBX Venu.


    Aber das gibt der Hof derzeit nicht her.


    Alternativen dazu, kenne ich nicht.




    LG

    Heiti

  • Hallo Heiti,


    ich hab mal durch die Bedienungsanleitung des DriveRack+ und des Venu360 geblättert:


    - Ich finde eine AutoEQ Funktion

    - Ich finde keine Auto Crossover Funktion


    Also wird die "click und fertig Abstimmung" Deines Mehrwegesystems wohl nicht ganz so einfach werden wie Du vielleicht erwartest: Auswahl der Übergangsfrequenzen, Weichencharakteristiken, Empfindlichkeits-/Pegelausgleiche, Angleichung der Laufzeiten, usw. sind alle "händisch" zu machen. Das für 4-5 Wege hinzukriegen ohne zu "sehen" (messen) was man macht oder erreicht hat ... schwierig (gelinde gesagt).


    Aber berichte doch wie Du vorwärts kommst, ich lese mit und gebe Tipps wo ich kann. Allerdings: Aus der Ferne, ohne Messdiagramme und klare technische Angaben über die gemachten Konfigurationen und warum Du sie so machst usw., wird das aber ... schwierig (gelinde gesagt).


    Trotzdem wünsche ich Dir Erfolg!


    Grüße,

    Winfried


    PS: Ein Mehrwegsystem zu entwickeln, was Du das ja hier angehst, ist eine wirklich komplexe Sache - selbst für erfahrene Entwickler.

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hai


    Ich weiss das.


    Mit dem Dietmar hatte ich ein längeres Gespräch auf dem FF.


    Die Problematik haben wohl viele DSP.


    Aber wenn Delay, Trennfrequenz und Filter händisch eingestellt sind (und da glaube mir, habe ich sehr viel Zeit investiert), dann ist die DBX sehr verlässlich.


    PS

    Im Moment teste ich gerade wieder die Mikros durch.


    Beyerdynamik aufgewärmt...... Der Burner!


    LG

    Heiti

  • Heiti,


    ich habe an den DBXen nichts auszusetzen, die sind solide Geräte. Vielleicht mißverstehen wir uns ja .... und ich verstehe die Zielsetzung des Threads nicht so ganz: Wenn die DBX für Dich geht ist doch alles OK. Und wenn Du mit dem einen oder anderen Messmikro (ohne Kalibrierung) unterschiedliche Ergebnisse bekommst ist das auch kein Wunder. Mein Eindruck bisher ist, dass Du die ganze Zeit "irgendwas" machst, ohne zu verstehen was das wirklich ist bzw. ohne zu wissen wo Du hin willst. Aber vielleicht hast Du ja einfach nicht beschrieben wie Du vorgehst...


    Grüße,

    Winfried

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  • Nachsatz


    Die DBX ist hier seit 3...Oder 4 Jahren im Betrieb.


    Du kannst mir glauben, ich habe alles durch, was Filter und Trennfrequenz angeht.


    Auch ist das mistige Verhalten von den EStaten nicht zu verachten.


    Da habe ich meinen selbst erdachten KT 88 SE mit einstellbarer SRPP dran.


    Macht brutale 3 Watt. Dann wird s prozentig mit Klirr.


    Angetrieben wird die Nummer von einem MTA VV.


    Den habe ich konsequent mit Kohlemasse aufgebaut, quasi so wie den Rest der Kette.


    Nur das du einmal ein Bild von den Rahmenbedingungen bekommst.


    Also in gewissen Teilbereichen, weiss ich schon was ich da mache.



    PS

    Mache das mit diesem Hobby seit dem 12 Lebensjahr.

    Bin jetzt gerade 53 geworden..... Muhahaha;(

  • Winfried..... Wo will ich hin?



    Da wo alle hier in diesen Forum hin wollen.


    Als Musikjunkie Emotionen entstehen lassen. Wie Mopedfahren. Immer schneller und dabei schräger.


    Das Bessere ist des Guten Feind.


    Die DBX ist hoehengleich mit Behringer.

    Da gibbet andere Hausnummern.


    Und das war meine Frage.... Tips, Anregungen, Erfahrungen....


    Heiti

  • OK Heiti,


    eine andere Hausnummer als Behringer und DBX (oder wie bei mir "damals" Alto Maxidrive und Sony SRP-F300) ist bei mir seit 12 Jahren in Betrieb: DEQX PDC-2.6p. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings mit Begrenzung auf 3-Wege. Meine Erfahrung: Den großen Schritt für wenig Geld wird's wahrscheinlich nicht geben.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Vermutlich ist diese Ausarbeitung zum DCX 2496 bekannt?

    https://hifi-selbstbau.de/bauv…cher-alt-fortgeschrittene


    Dort auf der Seite ist auch Wissen zum Thema Meßmikros und deren Streuung aufgeführt

    https://hifi-selbstbau.de/grun…s-sein-anfer#comment-1196


    Das man - z.b. bei REW - eine Kalibrierungsdatei laden kann ist ja toll und logisch.

    Das es Leute gibt die dann eine x-beliebige Datei aus dem Netz für ihr persönliches Mikro nutzen wollen erscheint dann wie ein schlechter Witz.


    Entweder liegt ein Schrieb vom Hersteller passend zu/vom dem Mikro bei, woraus sich dann das gewünschte File erstellen läßt

    oder

    man schickt das Mikro zu jemanden der nachträglich eine solche Kalibrierung durch führt.

    oder

    man nutzt es Pie-mal-Daumen und lebt mit dem Ungewissen.


    Spannend ist das Thema schon :)

    have fun! - Platten gehören auf den Teller, nicht ans Moped!
    Gruß - Kolle
    :)

  • Moinsen


    Ja, die Seite isr mir bekannt.


    Deswegen habe ich mir zu Weihnachten das Beyerdynamik MM1 beschenkt.


    Das ist schon einer famoser Unterschied zum Behringer Mikro.


    Die für mich akustisch besten Messungen ergeben sich, wenn das Mikro auf Heizung vorgewärmt ist. Die Messungen erfolgen mit hängender Kapssel des Mikros auf Hörpostion.


    Ein kaltes Mikro führt immer zu einer harten, fast schlanken Wiedergabe. Es wirkt gepresst mit dominierendem Mittenbereich und wenig Klangfarbe.


    Ich habe keine Ahnung, warum das so ist!. Klingt jetzt komisch, ist aber so!


    Das 2496 er von Behringer hatte ich mir damals auch näher in die Betrachtung genommen, zumal dieses in den Fricklerkreisen einen guten Ruf genießt. Auch gäbe es hierzu Anleitungen, das Behringer noch zu pimpen.


    Jedoch waren auf den letzten Frickelfesten, denen ich beiwohnte, fast ausschließlich Minidsp im Einsatz.

    Diejenigen, welche mit Minidsp einmessen, waren alle fit mit Arta.


    Die Einmessprozeduren, denen ich beiwohnte um zu lernen, waren alle sehr aufwändig und zeitintensiv und z.T mit einem nicht gerade anhörenswertem Ergebnis gesegnet.


    Mein Setup hatte ich dann dort innerhalb von 10 Minuten fertig und fand bei einigen FF Teilnehmern ein ausgesprochenes Lob.


    Gerade diese Langwierigkeit des Einmessens ist für mich ein no Go. Mit dem kleinsten Verschieben oder Verdrehen meiner Lautsprecher, würde ich ja sofort alles wieder händisch einmessen müssen.


    Gerade EStaten sind da widerlich Erbarmungslos. Das ist der Grund, dass ich ein Angebot einer Xilica abgeschlagen habe, obwohl das Kaufangebot schon sittenwidrig günstig war.


    Deswegen bleibt mein Traum die DBX Venu. Falls irgendjemand weiß, wo ich diese für 600 Euro erwerben kann, wäre ich für eine Meldung dankbar.


    Ein schönes WE

    Heiti