Klangänderung bei Änderung Kapazität der Koppelkondensatoren in identischer Schaltung?

  • Hallo,


    ich habe ja bereits in diversen Threads meine Umrüstungen der Croft Amps beschrieben. Mir ist aufgefallen, dass Glenn ja nach Größe der Bauteile andere Kapazitäten bei den Auskoppel Kondensatoren verwendet hat. So gibt es Varianten die ECC 99 der Vorstufe mit 4,7uF zu betreiben, bei mir hat er aber (wegen der Größe der Rike Caps) 2,2uF verbaut (identische Caps in meiner RIAA RS bei der 12BH7a). In meiner RIAA R hat er nun, wiederum wegen dem Platz im Gehäuse an der 12er nur 1,8uF eingesetzt.


    Da ich die verscheidenen Kapazitäten nicht direkt miteinander vergleichen kann: Weiß jemand ob oder wie sich die unterschiedlichen Werte in dem Fall klanglich auswirken? Ich habe keine Ahnung von Röhrenschaltungen, würde aber doch annehmen, dass man nicht irgendwelchen beliebigen Werte einbauen kann. Oder gibt es Bandbreiten bei denen das unkritisch ist?


    Aus den bisher verwendeten Kapas hätte ich geschlossen, dass je höher desto besser (also letztlcih eine Geld- und Platzfrage), oder ?


    Gruß

    Merten


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


  • Hallo Merten.


    Die untere Grenzfrequenz kann sich ändern. Von der Dimensionierung der Kondensatoren her gehe ich davon aus, daß diese im Ausgang des Gerätes sitzen. Vor allen Dingen in Verbindung mit einem normal hochohmigen Line Eingang (100kohm) an der nachfolgenden Vorstufe ist das mitunter recht unkritisch. Sagen wir mal: 1Hz oder 3Hz oder 5Hz als unterer -3dB Punkt im Frequenzgang wird in den meisten Ketten nicht hörbar sein. Abhängig davon, wie weit Deine Kette inkl. Lautsprecher nach unten geht, wären auch Variationen bei höheren Frequenzen u.U. nicht wirklich hörbar.


    Gruss,
    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Nachtrag,

    da ist noch was, denn ich kopple am Kathodenfolger mit 22uF zu den Monos aus, da liegt die untere Grenzfrequenz sehr tief, denn am -3dB Punkt dreht die Phase, wenn das im Hörbereich stattfindet, nicht so prickelnd. Immer auch den Phasengang in die Betrachtung nehmen. In alter Röhrenlektüre, Funkschau 50-60er Jahre, wird obige Betrachtung unterstützt.

    0,1uf für Kopplungen zwischen Röhrenstufen sind hinreichend, der Gitterbereich der Folgestufe ist sehr hochohming. Bei zu großen Kapazitäten gibt es störende Umlade-Effekte.

    Gruß,

    Holger

  • Hi,


    bitte beim nächsten Mal Deine Steiniger doch einfach darum zu erläutern, wie ein Isolator (die beiden Kondensator-Elektroden sind ja schließlich gegeneinander isoliert) einen Wechselstrom im Stromkreis fliessen lässt,ohne selbst stromdurchflossen zu sein. ;)

    jauuu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Dieter,


    das kenn ich , als ich von Umladeeffekten bei Cs in Frequenzweichen schrieb , riet man mir diese neuen Erkenntnisse doch mal WIMA mitzuteilen :)


    gruss

    juergen

  • Untere Grenzfrequenz ,

    dabei ist noch der Innenwiederstand der Treiberröhre des Kondensators mit entscheidend und die Last die der Kondensator sieht, weil alles in Reihe liegt teilen sich dementsprechend die Spannungen auf .

  • Umladeeffekte...da kann ich ein Liedchen von singen...versuch mal bei einem PowerMosfet das Gate fix leerzuräumen...ok, andere Baustelle :sleeping:

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  • Untere Grenzfrequenz ,

    dabei ist noch der Innenwiederstand der Treiberröhre des Kondensators mit entscheidend ...

    Es ist ein Hochpass erster Ordnung, allein bestimmt durch die Kapazität und den Gitterableitwiderstand (Lastwiderstand) dahinter.


    Gruß Andreas

  • Es ist ein Hochpass erster Ordnung, allein bestimmt durch die Kapazität und den Gitterableitwiderstand (Lastwiderstand) dahinter.


    Gruß Andreas

    Na sicher,

    wenn man nur den C mit dem Gitterableitwiderstand betrachtet

    und den Innenwiederstand der Quelle weg lässt.

    Die Betrachtung ist falsch weil hier der Innenwiderstand der Treiberröhre mit eingeht.

    Gruß

    Jörg

  • Hallo Jörg,


    jetzt also bitte mal "die Butter bei den Fischen lassen".

    Wenn der Ausgangswiderstand der davor liegenden Stufe so hochohmig ist, dass das eine Rolle spielt, so sollte man das ganze Konzept überdenken.

    Nach Deiner Aussage sind dann alle Berechnungen falsch.

    Wie sieht es mit der Gitter-Katoden-Kapazität, Gitter-Anodenkapazität und der Millerkapazität der Röhre aus?

    Ach ja, nehme ich jetzt einen Widerstand mit 1% Toleranz, so muss ich die Trennfrequenz bei +1% und bei -1% brechnen. Die Toleranz des Kondensators und der Röhren lasse ich jetzt mal weg.


    Gruß,

    Frank

  • Hey, Ola, erinnere nur, die gern genommene ECC83 in Kathodenbasis hat 62,5 KOHM Innenwiderstand, hat aber nur akademische Wert, daß Jörg im Prinzip recht hat, denn wie Prof. Dr Dr Hanakam seinerzeit sagte, gilt vieles "in erster Näherung" und damit ist schon manches erreicht. Bei Betrachtung mit geeigneten Vierpolen und Durchrechnung sieht es noch etwas komplizierter aus, da ist man dankbar durch streichen geeigneter Terme in den Gleichungen zu Lösungen zu kommen. Wer es genau wissen will (ohne komplexe Frequenzen, die waren da unbekannt, Diff. Gl. lösen) F. Vilbig Lehrbuch der Hochfrequenztechnik I II Copr 1937, 1939, 1942. Mit anderen Worten, die Betrachtung mit dem Hochpaß ist ganz passabel.

    Gruß,

    Holger

  • Hallo Frank,

    das soll nicht in Erbsenzählerrei ausarten.

    Ich wollte nur mal den Hinweis geben, dass stillschweigend von einem unendlich kleinen Quellwiderstand ausgegangen wird , den wir nicht haben .

    Der beste Weg ist vordimensionieren und nachmessen, wobei bei mir eher die obere Frequenz in der Treiberstufe wichtig ist, also der Frequenzabfall am Steuergitter der Endröhre .

    Gruß

    Jörg

  • ...Ich wollte nur mal den Hinweis geben, dass stillschweigend von einem unendlich kleinen Quellwiderstand ausgegangen wird , den wir nicht haben ...

    Hallo Jörg,


    Du hast ja revolutionäre mathematische Ideen! Unendlich klein gab es bislang nicht..., es gibt Null Ausgangswiderstand, sogar negative Ausgangswiderstände - in der Regel sind die Ausgangsimpedanzen aber größer Null.


    Für das Hochpassverhalten spielt dieser keine Rolle: die Polstelle ist bei 2πfRC, zur Nullstelle der Abfall 20 dB/Dekade.


    Bedeutung hat der Ausgangswiderstand zusammen mit der Eingangskapazität der Folgestufe für die obere Übertragungsgrenze.


    Gruß Andreas

  • Nu haben wir schon so länglich, dieses Thema:

    (aber auch nur weil ich auf ne Versteigerung warte...)


    Unterere Grenzfrequenz:

    w1 ~ Gg(Ga+Gi)/(Gg+Ga+Gi)Ck



    Obere Grenzfrequenz:

    w2 ~ (Gg+Ga+Gi)/(Cak+Cgk)


    Mit w=2*pi*f


    G=1/R sind Leitwerte, macht man gerne in HF.

    Ck ist der Koppelkondensator

    a Anode

    i Innerer

    g Gitter

  • Mahlzeit,

    die Formel für die untere Grenzfrequenz ist ja wohl unstrittig, ich rede von der Quelle , die den Kondensator , ich nenn das mal, beschickt .

    Wie hoch darf denn dann der Innenwiderstand der Quelle sein um kein Pegelabfall zu erzeugen,

    hier wird nur der frequenzabhängige Scheinwiderstand des Elko im Zusammenhang mit dem Gitterableitwidestand gesehen. Von der Millerkapazität sprechen wir hier erst mal gar nicht .

    Und da die Treiberröhre keinen unendlich kleinen Innenwiederstand hat, wird der Innenwiederstand den Pegelabfall bei hohen und tiefen Frequenzen beinflussen .

    Hätte die Quelle einen ca 10 x kleineren Innenwiederstand wie die Last, wäre es vernachlässigbar,

    Stichwort Spannungsanpassung .