(Kauf-) Beratung/ Hörerfahrung gebrauchte Lautsprecher

  • Hallo zusammen,


    mir mangelt es mal wieder an eigener Hörerfahrung, also müsst ihr ran ;) Ich hoffe meine Gedankengänge lesen sich nicht zuuu wirr! :/


    Ich ziehe es zur Zeit in Erwägung meine Wharfedale Diamond 10.4 gegen andere Boxen auszutauschen. Was "passt" mir aktuell nicht? Nun ja, garnicht mal sooooo viel ;) Manchmal könnte der Bass etwas tiefer reichen und erhoffen würde ich mir in erster Linie eine bessere Auflösung und dreidimensionale Bühne.

    Ich höre eigentlich recht viel quer Beet: Rock, Singer Songwriter, Punkrock, Hip Hop, Klassik, ein wenig Jazz versuche ich auch gerade. Am meisten läuft im Moment wohl Dire Straits, Pink Floyd, Barclay James Harvest, Alan Parsons Project, Frank Turner, Nirvana, Rise Against (Ghostnote Symphonie, also mit Orchester) aber auch Seeed sollten zB Spaß machen können. Und ganz eigentlich können das die Diamonds für mich auch alles ganz gut. Mir fehlt bei dem ein oder anderen Kontrabass etwas Wumms, bei Seed bissl Tiefgang (aber nicht entscheidend) und die, immer wieder in Klangbeschreibung bemühte, Bühne scheint mir selten gut ausgeprägt zu sein. Und es gibt noch ein paar "Problemlieder" wie zB Pretender von den Foo Fighters, da kommt es mir spätestens am Schluss total chaotisch vor.


    Was will ich jetzt eigentlich von euch? :D

    Am liebsten Empfehlungen zu guten gebrauchten Lautsprechern (am liebsten Standlautsprechern) im Preisbereich bis 500,- maximal 750,-€

    Hat vielleicht jemand die Wharfedale schon mal gehört? Habe ich mir 2012, nach vielen Lobeshymnen im Netz und ein paar Probehör Sessions mit anderen LS, gekauft und kann ehrlich gesagt nicht einschätzen wie die im direkten Vergleich mit allen möglichen anderen sind.

    Rausgesucht hab ich mir zB die Mission 753 (gäbe es in der Nähe ein Paar für 250,- , was verlockend klingt), Spendor A6, Dynaudio Contour 1.8 MK II, Castle Harlech S1 oder als "neue" gebrauchte beispielsweise Dali Zensor 5/7. Für meinen Raum könnten vielleicht auch Kompakte auf Ständern funktionieren, wie zB ProAc Tablette oder die Dynaudio Contour?

    Und um die Verwirrung komplett zu machen, auch Selbstbau käme in Frage 8)


    Das muss alles nicht heute und nicht morgen passieren, ich würde aber gerne wissen nach was ich überhaupt die Augen aufhalten sollte. Und sind in der Preisklasse Eigenbau auch gegen ältere Gebrauchte eine gute Alternative?


    Aktuell der Rest der Kette: Technics SL 3310 - Nagaoka MP110 - Cambridge Solo- Sony TA 1000 ESD - Sony TA N 220


    Schöne Grüße aus dem (heute mal) sonnigen Saarland,

    Pascal

  • Dir fehlt Bass und dann denkst Du über Kompakte auf Ständern nach????

    Bass und Bühne bis 750 wird nicht ganz einfach. Der Sony ist aber gutartig, da kann also viel verschiedenes dran.

    Meine persönliche Empfehlung wäre, mich mal nach ner alten Audio Physic Avanti I auf die Lauer zu legen...nicht die II.

    Dann kämen auch T+As in diversen Ausführungen in Frage. Eine 160 sollte in der Preisgröße klappen oder sogar eine jüngere X1, wenn es nicht so groß sein soll.

  • Naja, der Bass ist wie gesagt nicht das größte Problem ;) vielleicht hapert es auch einfach noch an meinen Fähigkeiten das zu beschreiben. 16er tmt statt meiner 13er gäbe es ja auch in Kompakten. Aber eben dann auch nur ein Chassis... Standlautsprecher wären mir aber auch optisch lieber :D

    Danke schon mal für deine Tipps, werde ich mir anschauen.


    Grundsätzlich müssen die LS den abgrundtiefsten Bass erzeugen, wie gesagt auch der meiner Wharfedales passt selbst bei Seeed ganz ok. Knackig sollte er aber auf jeden Fall sein und eben...da?! Ich schätze ich rede in Rätseln ;)


    Viele Grüße

    Pascal

  • Hallo Pascal,


    warum nicht die Lautsprecher behalten und mit einem Subwoofer ergänzen

    bspw. von Teufel

    Dann hast Du nicht nur mehr Bass, normalerweise gewinnt auch der Mittel-Hochtonbereich durch diese Unterstützung


    VG

    Stefan

    Feickert Twin - Viv Lab Ridgid Float

    Ortofon Meister Silver / Ortofon SPU-Wood-A

    Allnic H-6500


    Welter HE-VV


    Sombetzki S509 Mono Monoendstufen

    Sombetzki ESL-Home

  • Hallo Stefan,


    Daran hab ich auch schon mal einen Gedanken verwendet. Hilft mir aber ja nicht in Sachen Auflösung und Bühne, oder? Der Bass ist jetzt wirklich nicht Priorität Nr. 1 auch wenn das vielleicht im Eingangspost so rüber gekommen sein mag.


    Viele Grüße

    Pascal

  • Hallo Pascal,


    das ist einen Versuch wert.


    Ich hatte an 2-Wege Kompaktlautsprechern auch einen Sub angeschlossen. Das Ergebnis war deutlich mehr Rauminformationen und eine größere Bühne.


    Viele Grüße

    Stefan

    Feickert Twin - Viv Lab Ridgid Float

    Ortofon Meister Silver / Ortofon SPU-Wood-A

    Allnic H-6500


    Welter HE-VV


    Sombetzki S509 Mono Monoendstufen

    Sombetzki ESL-Home

  • Mit der Aufstellung habe ich tatsächlich auch schon bissl experimentiert, sofern das bei uns im Wohnzimmer möglich ist ;)

    Bin jetzt bei etwa 30 cm Abstand zur Wand und ziemlich exakt 2,80m jeweils zueinander und zu mir. Lautsprecher leicht eingedreht.


    Viele Grüße

    Pascal

  • Hallo Pascal, vielleicht experimentierst du einfach mal mit dem Hörabstand, das muss ja nichts Dauerhaftes sein, aber dann merkst du schon mal in ob sich vielleicht etwas ändert. Du kannst auch mal die Bassreflexöffnungen, z.B. mit Socken verstopfen. Dadurch reduziert sich zwar der Bass, kann aber an Präzision zunehmen. Dadurch kann dich auch der räumliche Eindruck verbessern.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Den Hörabstand kann ich leider nicht beliebig ändern. Hatte die LS schon mal etwa einen Meter weiter auseinander (hatte i ch mal, glaub bei Audio physics, gelesen), fand ich aber nicht besser. Ansonsten kann ich noch etwas weiter nach vorne rücken, werde da auf jeden Fall nochmal mehr testen. Auch die Socken werde ich mal versuchen ;)

  • Den Hörabstand kann ich leider nicht beliebig ändern. Hatte die LS schon mal etwa einen Meter weiter auseinander (hatte i ch mal, glaub bei Audio physics, gelesen), fand ich aber nicht besser. Ansonsten kann ich noch etwas weiter nach vorne rücken, werde da auf jeden Fall nochmal mehr testen. Auch die Socken werde ich mal versuchen ;)

    Ich empfehle hier auch einmal ein Testsignal abzuspielen. Bspw. 80 hz Sinus - gibt's auf YouTube.

    Dann, während der Ton läuft, durch's Zimmer laufen. Es wird Bereiche geben, wo der Bass sehr fett und aufgeblasen wirkt. Und es wird Bereiche geben, an denen du nahezu nichts hörst. Das sind die Extreme (Raummoden). Tonal dazwischen liegt Bass, so wie er sein sollte...

    Eine korrekte Basswiedergabe wirkt sich positiv auf das komplette Klangbild bis zum Hochton, gerade auch die Räumlichkeit aus.

    Setzte dich mit dieser (Hör)erfahrung auf deinen Hörplatz und vergleiche den dortigen Pegel mit den Extremen im Raum.

    Der Raum, die Anzahl & Anordnung der Möbel und die Stellung der LS sind der mit Abstand größte Faktor bei der Wiedergabe von Musik.

    Hier zu optimieren macht zumeist erheblich mehr Sinn, als neue Lautsprecher zu kaufen. Aber manchmal vielleicht nicht so viel Spaß :P

  • Auch sehr guter Tipp, danke. Werde ich auf jeden Fall auch mal umsetzen. Auf sowas wäre ich jetzt tatsächlich nicht gekommen und bin auch schon gespannt wie sich das bemerkbar macht.

    Hier zu optimieren macht zumeist erheblich mehr Sinn, als neue Lautsprecher zu kaufen. Aber manchmal vielleicht nicht so viel Spaß :P

    Ebend ;)

  • Ich würde es auch nochmals mit der Aufstellung probieren. Habe meine Q Acoustics beim VK gehört und war begeistert. Bei mir aufgestellt, Musik aufgedreht und ich war komplett enttäuscht. Jetzt nach langen Stunden des Rückens und Stellen passt es( natürlich bezogen auf die Größe). Subwoofer als Unterstützung habe ich auch, hat die Räumlichkeit und Bühne sehr erweitert. Aufpassen daß der SW dazu passt und richtig angepasst ist.

    Monohörer

  • Sony TA 1000 ESD - Sony TA N 220

    Hallo Pascal,

    ich habe da noch eine andere Idee, nicht belegbar, aber aus eigener Erfahrung.
    Ich hatte vor rund 20 Jahren eine Sony TA-N55ES und eine TA-N220 zuhause, beide vom Erstbesitzer in neuwertigem Zustand und nur wenige Jahre alt.

    Die TA-N55 hatte ich gekauft, um meine mechanisch brummende Yamaha M-4 zu ersetzen, die TA-N220 war ein Schnäppchen - nur aufgrund des günstigen Preises mitgenommen.


    Beide Sonys liefen mit einer Canton ECP-1 Vorstufe an einem Paar Spendor BC-1 und lieferten die gleiche höchst enttäuschende Vorstellung ab: keinerlei Dreidimensionalität und absolut kein Druck im Bass. Dafür eine überzogene Hochtonwiedergabe. Das ganze war sehr detailliert und fein aufgelöst, auch Tiefbass war vorhanden, trotzdem vollkommen ungeniessbar.

    Ich hatte bisher nie so eine ausgeprägte klangliche Veränderung durch einen Verstärker wahrgenommen und habe einen Fehler vermutet.


    Nachdem ich Anschlussfehler oder Impedanzprobleme mit der Vorstufe ausgeschlossen hatte, habe ich noch ein bißchen mit anderen Amps und Lautsprechern herumgetauscht. Aber nach wenigen Tagen und ein bißchen Herumgelese im WWW wurde mir dann irgendwann klar, dass die Sonys einfach so klingen: dünn, flach und langweilig.


    Vielleicht besteht für Dich die Möglichkeit, einfach 'mal irgendwo im Bekanntenkreis einen anderen Hifi-Verstärker zu leihen und die Wharfedales kurz mit diesem zu testen, bevor Du sie in Rente schickst.


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Oliver, hallo ratfink,

    Da habe ich ja noch ein bissl Lesestoff und werde ich alles auf jeden Fall mal testen.


    Auch dir, Brent, danke für den Input. Ich hatte bis vor kurzem noch einen alten Rotel da, allerdings war da die Aufstellung und der Rest der Kette auch noch anders... Ich denke ich werde dann auch mal noch einen anderen Verstärker nicht ausschließen. Die Sonys sind bei mir eben noch emotional behaftet, aber wenigstens für die TV Wiedergabe sollten sie ja reichen ;) Ich könnte bei der Vorstufe natürlich auch in alle Richtungen an den Klangreglern drehen, möchte ich aber nicht unbedingt ;)


    Viele Grüße

    Pascal

  • Hi,


    ...höchstwahrscheinlich habe ich lang nicht soviel technisches Wissen wie viele hier, aber ich denke ich weiß was dir an deiner Wiedergabe fehlt, denn ich denke ich habe einen ähnlichen Prozess hinter mir.

    Bei mir liegt es daran, dass ich langsam etwas älter werde und mir die Musik nicht mehr "erlauschen" möchte. Außerdem bin ich Band-aktiver Musikant und Studio Arbeiter und es daher gewohnt in Klänge förmlich einzutauchen.

    Ich hatte im Wohnzimmer nen großen alten Luxman und gemoddete B&W CDM7 als Amp/Speaker Kombi und hörte damit ab und zu mal Musik...war auch gut, aber irgendwie riss es das nicht obwohl der Klang an sich echt gut war...


    Draufgekommen was fehlt bin ich, als ich mir für`s Tonstudio Referenz/Master Monitore zulegte. Die offiziellen Referenzen sind sehr teuer, weswegen ich mich (auf nen Tipp von Alex-der Yeti hier) auf den Weg nach Ulm zu Quint Audio machte.

    Dort hörte ich mir HAVOFAST an-und achtete dabei auf den Frequenzumfang, Dynamik, Neutralität....echt gut, also bestellt.


    Nach dem Bau der Boxen dann im Studio beim Hören hab ich plötzlich schlagartig bemerkt was immer fehlte...und was ich glaube was auch bei dir dir fehlt: die Energie der Musik! Unabhängig von der Lautstärke wird man von Speakern wie der HAVOFAST förmlich in die Musik hineingezogen, der ganze Raum um einen herum ist erfüllt von musikalischer Energie...als ob man in der Band spielt und das Drum und die Instrumente körperhaft da sind. Auch bei Klassik-keine entfernte Kleindarstellung eines Puppenorchesters mehr, sondern alles in richtiger Grösse und mit greifbarer Energie.

    Lux und B&Ws sind lange weg, gemoddete Visaton Atlantis II und MF Amp füllen den Raum schon deutlich energetischer...wenn auch (noch-bin noch am tunen!) nicht so greifbar wie die HAVOFAST im Studio...


    Heute ist mir klar: die B&Ws konnten einfach diese Energie nicht übermitteln weil sie grob- und feindynamisch viel zu wenig Kapazitäten hatte, und der Lux war einfach zu lahm und weich um solche Konturen zu zeichnen.


    Das ist für mich mittlerweile das wichtigste Kriterium geworden-und ich habe festgestellt, dass auch kleinere Boxen dazu in der Lage sind, zB. Castle Chester-die tonal dafür Probleme haben...auch KEFs sind mir schon dahingehend positiv aufgefallen, oder Triangle, auch Linn Boxen können recht energetisch spielen...

    Du könntest die Mission 753 probieren, Membranflächen-technisch könnten die schon den Raum mit Schwingungen fluten.


    Gruss,

    Bernie

    Musikmaschinen: Pro-Ject Xtension 10 / Benz ACE SL, MuFi MX-Vinyl, Sony CDP-XA555ES+Breeze Audio DAC, MuFi M5si, Visaton Atlantis MKII mit Weichen von "Kalle MKII" - Dauertinnitus wegen Rock`n Roll^^

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  • Hallo Bernie,


    Das klingt wirklich gut! Und ich könnte mir vorstellen, dass ich das gleiche meine.

    Habe selbst lange Musik gemacht, wenn auch nur im Hobby Bereich.

    Die havofast sind für Selbstbau natürlich auch preislich schon eine Ansage, auch wenn sie es sicherlich wert sind. Ich finde es halt alles extrem schwer einzuschätzen, ohne es selbst gehört zu haben. Die mir bisher empfohlenen Selbstbau Adressen, sind schon eine gute Ecke weit weg von mir, aber mal sehen was sich da machen lässt. Mit dem Selbstbau Thema habe ich mich auch früher immer mal wieder beschäftigt, aber nie durchgezogen (außer in grauer vorzeit mal im car hifi Bereich bissl was) . Das kommt definitiv irgendwann noch.


    Werde auf jeden Fall die Tipps hier mal nach und nach umsetzen und auch bei unserem lokalen Stammtisch auf ein nettes Angebot eines Members zurückgreifen und ein paar Lautsprecher anhören. Da lässt sich in Zukunft bestimmt noch mehr realisieren.


    Als ich meinen TA und den Phono Pre gekauft habe, habe ich beim Händler über meinen Dreher und eben TA und Pre Probe hören können....allerdings mit riesigen elektrostaten :) Das fand ich schon ziemlich beeindruckend (also nicht im Bass Bereich ;)) und dachte mir zuhause dann, dass da an Räumlichkeit sicher noch etwas Luft nach oben ist, selbst mit meiner Kette.


    Über Tipps zu tollen gebrauchten Lautsprechern bin ich so oder so immer dankbar, vielleicht fliegt mir ja mal noch was zu.


    Falls die Mission noch da sind, wenn bei mir nochmal etwas mehr Zeit ist, versuche ich die auch mal zu hören.


    Viele Grüße

    Pascal