Verständnisfrage zum Phonoverstärker

  • Guten Morgen


    bin neu hier im Forum und hätte gleich mal eine Verständnisfrage.

    Ich habe meinen alten Dual CS704 mit V-15 Typ III mit original Shure VN35HE wieder aktiviert.

    Da ich bis dato nur einen Denon AVR hatte und dieser einen wirklich schlechten Stereoton hat, habe ich mir gedacht auch den Pioneer A-339, stand noch im Keller, wieder anzuschließen.

    Kurzum, einen Switch gebastelt, Umschaltung der Frontlautsprecher über Stecker. So kann ich durch einfaches umstecken beide Verstärker betreiben. Mal für Surround und mal für Stereo.

    Der Sound ist wesentlich besser als über den AVR.

    Jetzt habe ich allerdings nur einen Phonoverstärker der knapp 35 Euro, Billigteil von Amazon, gekostet hat. Macht es Sinn, sich zum Beispiel einen Aikido oder Pro Ject zuzulegen? Das diese gut sein sollen, liest man ja in vielen Foren. Aber, hier nun das was ich nicht verstehe. Kann der wirklich klanglich mehr herausholen, wenn er dann über den Pioneer läuft? Warum ist das so? Ist der Phono Verstärker nicht begrenzt durch die Qualität des nachfolgenden Verstärkers?


    Ich hoffe ich habe die Frage verständlich formuliert.


    Vielen Dank schon mal.

    Gruß

    Karsten

    :merci:


    Grüße Karsten

  • Hi und willkommen,


    eine der von Dir bereits genannten Phonos dürfte in jedem Fall besser sein als ein Amazon Billigteil.

    Und ja, der nachfolgende Verstärker kann durchaus die Qualität begrenzen ... aber so ist das nun einmal ... eine Kette hat immer ein schwächstes Glied.

    Das muss nicht zwangsläufig das jeweils nachfolgende Gerät -in diesem Fall der Pio- sein.

    Es scheint ja immerhin schon einen deutlichen Unterschied zum positiven gegen den AVR zu machen.

    Letztlich können die nachfolgenden Geräte auch immer nur noch das Signal weiterverarbeiten das sie angeboten bekommen.

    Kommt vorne Mist rein, kann hinten nicht Gold raus kommen ..... umgekehrt geht das allerdings schon.

    Vernünftige Komponenten mit Bedacht ausgesucht und kombiniert und Du kannst auch mit kleinem Budget viel Spaß bekommen.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Hmm. Noch eine Frage. Was wäre denn der bessere Weg? Einen anderen Vollverstärker mit Phonoeingang, z.B. einen Rotel. Die gibt es ja schon recht günstig. Oder doch erst mal einen Phono Verstärker?

    Lautsprecher sind übrigens B&W 603 S3.

    :merci:


    Grüße Karsten

    2 Mal editiert, zuletzt von Surrender ()

  • Das ist wohl letztlich eine Frage des Budgets und der persönlichen Präferenzen.


    Bei mir ging der Weg erst zu einem vernünftigen Verstärker mit Phono (hatte davor gar keinen) und habe diesen dann dennoch um einen Phono-Pre ergänzt.


    Momentan hängt mein Dreher übergangsweise an einem Technics A 600 MK3. Das geht auch, aber das bessere ist immer der Feind des Guten..

  • Dein Pioneer A-339 ist zwar kein High End Gerät, verrichtet aber seinen Dienst schon recht ordentlich. Bei der Anschaffung eines Phono PreAmp musst du darauf achten, das er von den technischen Daten (Anschlusskapazität) zu deinem V-15 Typ III passt, Shure fordert hier 400- 500pF.


    Der Pioneer hat doch auch einen Phonoeingang, ich kenne die Daten leider nicht, hast du das Laufwerk schon mal an diesem Anschluss getestet?

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Shure fordert hier 400- 500pF.

    Sollte man einhalten, ist aber jetzt nicht so elementar wichtig.


    Das System scheint noch aus Anfang der 70er und hat wohl schon einiges auf dem Buckel, muss aber nichts heißen, ich betreibe ja auch noch einige AT Olties aus den 80ern welche noch hervoragend ihren dienst tun:)


    Calvin hat´s schön erklärt, unabhängig nachfolgender oder sonstiger Bausteine ist eine richtig gute Phonostufe Gold wert, wobei ich Persöhnlich auf Röhren stehe, im endeffekt geschmackssache.

    Am besten beim Händler direkt vergleichen, dann bekommt man einen Eindruck in welche richtung es zuhause klingt.



    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Moin Karsten,


    meine persönliche Erfahrung ist, das in der Regel der interne Entzerrer kein Überzeugungstäter ist. Daher nutze ich nur externe Entzerrer.

    Der V90-LPS von Fidelity ist ein sehr leckerer Entzerrer, geht bei 60 € los. Läßt sich mit einem 12V Akku aufwerten.

    Die Kapazität kannste mit präparierten Cinchsteckern anpassen.

    > Kondi in den Cinchstecker einlöten

    > ein Cinchhose bzw. Cinchzweifachstecker am Phoneingang oder Dreherausgang

    > bastel dir einige Stecker & finde den Wert, der dir gefällt.


    V15 III Induktion zwischen 68k & 100k ..., 150k funzt auch.


    Sonnigst Nadja

  • Hallo Nadja,


    ich mach ja auch eine Menge selber. Aber, löten gehört da definitiv nicht zu.

    Und was eine Cinchhose ist, weiß ich leider auch nicht.

    :merci:


    Grüße Karsten

  • Gerade das Löten ist eine Fertigkeit für die man nicht studiert haben muß!

    Du sollst doch niemandem mit dem Fachbuch in der Hand den Blinddarm

    rausoperieren.

    Gehe zum nächsten Repair-Café und lasse es Dir bei einer Tasse Kaffee

    die Du spendest erklären.

    ENTDECKE Deine Möglichkeiten!


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Gerade das Löten ist eine Fertigkeit für die man nicht studiert haben muß!

    ...na, Dein Wort in Gottes Ohr!

    Es ist nicht damit getan, etwas Lötzinn irgendwo draufzukleckern!

    Nicht umsonst gehen über die Hälfte aller Ausfälle und Störungen auf kalte und schlechte Lötstellen zurück. ..und verbrutzeln tut man als Anfänger auch so einiges (so daß der Stift eines Chinch-Steckers dann z.B. nicht mehr in der Mitte steht!)..


    Karsten

    sooo schlecht sind die eingebauten Phonostufen bei Pioneer-Vollverstärkern nun auch nicht! Auch nicht bei den kleinen Modellen... Das A und O ist die Stromversorgung - und mit seinen 400VA Leistungsaufnahme dürften in dem A-339 locker noch ein paar Milliampere für die Phonostufe übrig sein.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas, kalte Lötstellen treten ja nicht selten auch bei maschinell gelöteten Platinen auf. Aber es ist schon richtig, dass Löten nicht kinderleicht ist. Aber auch kein Hexenwerk.

    Den eingebauten Phono-VV des Pioneer würde ich auf jeden Fall erstmal ausprobieren.


    BG Konrad

  • Die RIAA des A-339 sollte in jedem Fall zumindest ausprobiert werden. Leider schweigt sich die BDA des Verstärkers, wie so oft, über die MM-Eingangskapazität aus. Sie sollte dem damaligen Trend zufolge jedoch recht hoch sein. Hier kommt es einfach auf einen Versuch an, ob es zu einem Höhenabfall durch Fehlanpassung kommt. Vll. komensiert die restliche Kette das auch und Shure mag ja generell höhere Kapazitäten. Könnte also durchaus ein stimmiges Gesamtergebnis sein.


    Gruß,

    Marc

  • Leider schweigt sich die BDA des Verstärkers, wie so oft, über die MM-Eingangskapazität aus. Sie sollte dem damaligen Trend zufolge jedoch recht hoch sein

    ...das ist alles wegen der damals verschärften postalischen Bestimmungen.

    Leider finde ich im Netz (http://www.hifiengine.com) keinen wirklich lesbaren Schaltplan und man muß mutmassen, wie die Eingangsschaltung bemessen ist.

    Jedenfalls liegen da Kondensatoren parallel zu Eingang und die könnte man wegmachen oder durch kleinere Werte ersetzen. Ansonsten macht das doch einen ordentlichen Eindruck so mit +- 15V (oder so - kann man wieder nicht lesen)-Spannungsversorgung. Dann könnte man vielleicht auch noch den OPA austauschen, was auch allemal billiger wäre, als ein richtig guter EntzerrerVV, aber so wirklich schlechte OPAs gibt es nun auch wieder nicht...

    Also ist doch möglicherweise der Weg ins nächste Reparaturcafe angesagt (aber vielleicht muß das aber garnicht sein und Karsten ist auch so mit dem Klang zufrieden.

    Also Karsten, erstmal ausprobieren!


    Gruß, Andreas


    P.S.

    ich staune immer wieder, welche Pfuscher von sich behaupten, löten zu können und wie beratungsresistent solche Leute doch oftmals sind ("ich kann das schon!..").

    Man kann das sicher in 10 Minuten halbwegs lernen - dann muß man das aber auch wollen und sich erklären lassen!

  • Der Phonoeingang ist circa 4-5 m entfernt, hab ich vergessen zu erwähnen. Räumlich ist das nicht anders zu machen. Daher der "billig" Phonoverstärker direkt hinterm Dreher und dann die Verlängerung.

    Klanglich, meine ich zu hören, macht der Direktanschluß schon einen etwas schlechteren Eindruck.


    Was übrigens mit den OPAs und RIAA gemeint ist, da muss ich sagen, soweit geht mein elektronisches Verständnis nicht.

    :merci:


    Grüße Karsten

  • Schaltungsdienst Lange hier gibt es Betriebsanleitungen & Schältpläne, für kleines Geld.


    Löten,

    haben wir (im Osten) bereits im Werkunterricht gelernt. Und richtig gut wurde es im Polytechnischen Unterricht.


    In vielen gedruckten modernen Platinen ist es ganz schwierig den Signalweg zu verfolgen & die entsprechenden Bauteile raus zu fischen.


    Sonnigst Nadja

  • Hallo

    So ein Aikito ist schon nicht schlecht aber es gibt auch andere tolle Phonostufen ab ca 300,-. Diese werden dann ganz nah an den Dreher gestellt und von da aus dann die langen Kabel zu deinem Verstärker. Falls dein Denon AVR einen Front Pre Out hat, kannst du mit diesem Ausgang auch direkt in den Pioneer gehen.

    Aber ganz ehrlich ist so ein Pioneer der 3er Serie auch nur untere Mittelklasse. Aber im Stereoton von CD sicherlich besser wie die meisten AVR Verstärker

  • Hallo Carsten,


    welche Phonoverstärker wären denn das im Bereich 300 Euro?

    Und ja, das der Verstärker kein HighEnd Gerät ist, ist mir schon klar. Wie erwähnt, stand der noch bei uns im Haus rum und ist erst mal eine Alternative zum AVR.

    Und nicht jeder will oder kann sich HighEnd Geräte hinstellen bzw. leisten. Auch wenn man sich nur im Mittelfeld bewegt kann man doch trotzdem versuchen auch hier ein Optimum zu erlangen.

    :merci:


    Grüße Karsten