Ich Schroeder mir einen

  • Hallo Gemeinde,


    nachdem ich mit meinem 3D-Druck Tonarm selber nicht so zufrieden war habe ich das Projekt vorerst mal sterben lassen.

    Zudem war mein Drucker mit anderweitigen Modellen beschäftigt was es nicht leichter machte.


    Dadurch das ich aber einen zweiten Tonarm für mein Masselaufwerk benötige habe ich mich nach einer anderen Möglichkeit umgesehen.

    Mir gefiel das Prinzip des Schroeder Tonarm weil es meiner Meinung nach gut nachzubauen ist und durch die Magnetlagerung mechanisch entkoppelt ist.

    Der Einfluß ob positiv oder negativ macht neugierig.


    Ich probiere den Arm so Originalgetreu wie mir möglich nachzubauen. Ich bin natürlich für konstruktive Hinweise dankbar und biete als Gegenzug eine hoffentlich lesenswerte Bauanleitung:/


    Begonnen habe ich gestern mal mit den zwei Grundplatten aus 5mm Alu (TL116). Diese habe ich nach Schätzung folgendermaßen dimensioniert.

    - Rosenholzzylinder > 40mm Durchmesser und 50mm hoch

    - Edelstahlaufnahme für den Neodymmagneten (10x5mm) > 20mm Durchmesser und 12mm hoch

    - Rändelschraube aus Messing mit Inneninnbusaufnahme (Madenschraube) > 20mm Durchmesser und 6mm hoch mit einem 3mm Inneninbus

    - Tonarmlift von Rega


    Die Rändelschraube ist noch nicht ganz fertig. Diese bekommt noch ein 6mm Feingewinde außen und ein 3mm Innengewinde für den Inneninbus (Madenschraube).

    Das Tonarmrohr soll im Lagerbereich aus einer gebohrten 10mm Edelstahlwelle gebaut werden in der auch der Lochmagnet untergebracht werden soll.

    Das restliche Tonarmrohr soll aus einem 10mm CFK Rohr gebaut werden.

    Headshell weiß ich noch nicht genau, wahrscheinlich erstmal Rosenholz wie an meinem anderen Tonarm (Azimut möglich durch Madenschraube).

    Gewicht aus Messing.

    Die VTA Einstellung will ich mittels einer in Z ausgerichteten Madenschraube einstellen können.


    Ich weiß nicht ob der Originaltonarm ein Aluträger als Tonarmrohr hat oder Edelstahl.

    Ich habe mich für Edelstahl entschieden da mir Shakati erklärt hat das beim Fidelity Research FR 64 der Alutonarm nicht so dynamisch sein soll wie der aus Edelstahl. Für mich aufgrund der Dämpfung des jeweiligen Materials nachvollziehbar.

    Hoffe nur das der Edelstahlträger nicht zu schwer wird, deshalb möchte ich ihn dementsprechend aufbohren.

    Hat hier jemand Erfahrung dazu oder wohlmöglich einen Schroeder zu hause?


    So soviel zu den ersten Ideen und schon gefertigten Bauteilen.

    Bauteile sind erst noch grob und werden zum Schluß gefinished

    Anbei ein paar Impressionen:)

    Ideen und Anregungen sind willkommen!!!


    Originaler Schroeder Tonarm (Referenz) ist das erste Bild.


    Viele Grüße,

    Thomas

  • Hi, die Arbeit lohnt sich.

    Ich hatte einen Nachbau 10,5 Zoll über viele Jahre, höchstzufrieden in Betrieb.

    “Darüber“ kam nur noch tangential.

    Zur Rändelschraube oben, die braucht kein Außengewinde. Die Höhe und damit den Magnetspalt, stellst du über die Madenschraube ein. Die Rändelschraube liegt nur auf und wird in der Bohrung nur geführt. Ich hatte an ihrer Unterseite eine Ringschneide gedreht, so lag sie hart und immer gleichmäßig auf. So kannst du die hohlgebohrte Madenschraube von oben mit einem Imbus festhalten und mit Verdrehen der Rändelschraube den Spalt verstellen, ohne das Antiskating zu ändern. Zum Ausgleich der Gesammthöhe, ist eine Höhenverstellung im Träger, bei dir aus Holz vorgesehen. Mit einer Madenschraube von oben und einer Madenschraube mit gefederter Kugel in einer Nut von der Seite, zum Sichern und festklemmen. Ich hatte den Magneten von unten verstellbar gemacht. Ging im Betrieb.


    Den Mittelteil des Armes so leicht wie Möglich, die Masse wird vorne am Headchell gebraucht, sonst nirgens.

    Kohlefaser hat mir nicht gefallen, ich hatte ein Holzrohr. Geschmacksache und vom TA abhängig.

    Heute Abend zeig ich mal ein Bild.

    Bist du aus NRW?

    Grade gesehen, “nicht ganz“.:P

    L.G.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die rege Anteilnahme, Tipps & Tricks. Das mit der Rändelmutter war auf jeden Fall eine wertvolle Info. Danke auch für die Bilder und den Hinweis auf die Patentschrift. DAnke auch für den Link!

    Ich habe heute mal eine 11,5mm Alu Welle besorgt. Ich werde wahrscheinlich zwei Arme bauen. Einen mit Edelstahl und CFK-Rohr und einen mit Alu und Holz-Rohr.

    Wenn ich die kleine ins Bett gebracht hab geht’s ab in die Werkstatt. Ziel heute ist die Rändelschraube fertig zu bauen und den Edelstahl Träger für den Arm. Bilder folgen,..


    Rekord66: das mit dem Gesamthöhenausgleich hab ich noch nicht kapiert. Für was braucht man den?


    Danke u. Grüße,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tommylion ()

  • Setz dich zu diesem Thema auch mal mit dem "Clearaudio Magnify" auseinander!!!

    Das ist im Prinzip ein Nachbau, weil er das gleiche Lagerprinzip (Faden-Magnet ) aufweist!!

    Die klauen nämlich auch nur !!!!!-Diese Kotzbr........ aus Erlangen.


    Ahoi


    Jürgen

    Alles was Spaß macht ist entweder "unmoralisch","macht dick" oder ist "zu teuer!!!"

    (War da etwa Haschisch in dem Schokoladenei)

  • Hi Thomas.

    Also so hat er ausgesehen.

    (das war das Jahr2010)

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125681/

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125682/

    Das mit der Höhenverstellung, ich zähle mal die Teile von unten nach oben auf.

    Dann müsste es verständlicher werden.

    Der untere Sockel aus Bronze hatte drei Bohrungen, um ihn auf der Zarge verschrauben zu können. In der Mitte eine durchgehende Bohrung 20mm und eine Madenschraube horizontal um die Standsäule klemmen zu können. Damit konnte ich die grobe Voreinstellung machen.

    Im Zylinder zwischen den Aluplatten war dann ein 20mm Sackloch, mit einem m6 Gewinde von oben. Da hatte ich eine Madenschraube mit Körnerspitze drin, damit konnte man dann die Feineinstellung in der Höhe von oben vornehmen, ohne daß alles runterrutscht.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125683/


    Auf dem nächsten Bild kann man die Bohrung von der Seite sehen. Da war die Madenschraube mit der gefederten Kugel drin. (nennt sich Druckstück, im Handel) Leider habe ich kein Bild von der Säule, mit der Nut, in der diese auf und ab gleiten konnte.

    Das hatte den Sinn, man konnte die seitliche Klemmschraube lösen und der Tonarm wurde mit der Kugel in der senkrechten Nut geführt und hat sich dann nicht verdreht, ließ sich aber von oben mit der Madenschraube verstellen.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125684/


    Auf diesem Bild kann man erkennen, wie ich den unteren Magnet verstellbar gemacht habe. Der Halter hatte ein gewinde M10 mal 1 und von unten dann wieder ein Messingteil, in dem der untere magnet eingeschrumpft war.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125685/


    Später habe ich die Säule auch noch von unten angebohrt, um durch ein seitlich eingesetztes kleines Messingrohr das Kabel durch den Sockel zu führen. So war es, wie ganz oben zu sehen, nur ein kleines Stückchen im Freien.

    l.G.

    Detlef

  • Noch eins gefunden.

    Poliert hatte ich ihn später, so saß er auf einem Ausleger aus Messing mit einem Sockel aus Imbuia Holz mit Bronze Einsatz für die Klemmschraube.

    Das Rohr war auch aus Imbuia. Der Anschluss ist nicht zu sehen, der war auf der Rückseite an dem dicken Messingausleger. Das Kabel verlief auch bei ihm innen.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125690/


    Die Bilder vom Armmittelstück kann ich nicht hochladen, aber es war aus Alu.

    hinten hatte es einen Absatz von 12mm auf 10 für das Gewicht, vorne eine Bohrung von 10 um das Rohr einstecken zu können. Das war außen auch 12mm, mit einem Absatz auf 10.

    Von hinten dann wieder eine Bohrung von 8, um es leichter zu machen und da das letzte Stück ein M6 Gewinde, um den Magnethalter aus Messing Klemmen zu können, der von unten eingesetzt war und von oben hatte das Mittelstück nur ein kleines Loch für den Faden.

    Ich habe damals keinen Hohlmagneten benutzt, um den Drehpunkt oder besser Kipppunkt in die Höhe Unter das Rohr zu bekommen, ich hatte ihn mittig gelassen.

    Das hat den "Nachteil", daß die Auflagekraft nur in der Wagerechten gleich blieb.

    Nach oben nahm sie zu, nach unten ab. Aber ich hatte nie wellige Schallplatten und so sah ich den Vorteil, daß der Arm auch vertikal bedämpft war. Und weniger um seine Länsachse "schlingern" konnte. Das Lager war sehr steif und ließ eigentlich nur die Drehbewegung ganz ohne Wiedestand zu. Und die Änderung der Auflagekraft lag bei kleinstem Magnetspalt, 0,1 mm, bei etwa 0,5 Gramm, auf einen cm Höhenänderung. Also halb so wild.

    Und Was dabei echt noch problematisch war, die Tellerachse und die Tonarmachse mussten 100% parallel also senkrecht sein. Sonst hätte sich die Auflagekraft Über den Weg der Schallplatte verändert. Also auch der Sockel, der Ausleger, der Plattenteller selbst, alles peinlichst genau planparallel zueinander.


    Zum Rohr

    Das war neviger als erwartet.

    Das Imbuia Holz hat den Vorteil, daß es sehr kantenstabil ist.

    Aber es wehrt sich auch erst einmal heftig, wenn man es bearbeiten will.

    Ich beschreibe das kurz.

    Ich habe eckige Rohlinge gesägt, 4 mal 4 cm, die sich beim Trocknen um ihre Länsachse verdreht haben.

    Waren sie trocken, habe ich sie wieder eine Stufe dünner gesägt.

    Wieder trocknen, wieder verdrehen.

    Und dann noch einmal sägen,

    trocknen...........

    Dann war ich bei 18 mal 18mm und sie blieben gerade.

    So konnte ich sie in Längsrichtung durchsägen, eine Nut fräsen und die Hälften wieder zusammenleimen.

    Trocknen, erste Stufe Drehen, trocknen, zweite Stufe drehen.

    trocknen..................................

    Dann blieben sie schon auf hundertstel mm gerade.

    Also, Vacuumtränken.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125694/


    Trocknen...............................


    dann konnte man es auf Maß drehen. Auch H8 Presspassungen waren möglich.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125691/


    Innen habe ich die Fräsung dann mit konischen Reibahlen Stufe für Stufe aufgebohrt.



    Kantenstabil ohne Ende, Fräsen der Headchellauflage.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125692/


    Und danach, immer wieder dünn ölen und polieren.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125693/





    Also, das war schon echt eine Baustelle, aber das Basteln ist eben der andere Teil meines Hobbys.


    Viel Erfolg!

  • Hi Detlef,

    da legt aber mal jemand vor, klasse!!! Schaut Hammer aus,....

    Vielen Dank für die ganzen Bilder und die Erfahrungswerte. So soll es sein,...


    An der Stelle habe ich natürlich gleich ein paar Fragen / Meinungen:


    1.1.) Das mit der VTA Einstellung habe ich jetzt verstanden, stellt es für mich die Premium Variante dar. Ich dachte du wolltest das Lichte Maß zwischen den Aluplatten einstellbar haben. Evtl. setzte ich das auch so um, der Aufwand ist schon sehr groß. Aber Geil :)


    1.2.) Warum hast du den Magneten in Z verstellbar gemacht? Das Lichte Maß zwischen den Aluplatten bleibt doch immer gleich und den Spalt stellst du über die obere Madenschraube ein.


    1.3.) Was hast du für einen Faden verwendet und wie hast du den Faden im Rohr und an der Rändelschraube befestigt? (Knoten ( welcher?)) Und mit was für einen Durchmesser hast du die Löcher wo der Faden durch muss gebohrt?


    2.1.) Die Tonarmrohr Aktion ist bewundernswert, bin ich froh das ich erst ein CFK-Rohr nehme:P


    2.2.) Auf den Ringmagnet bin ich aufgrund des ROTHpunkt Selbstbau gekommen. Der schrieb er habe viele Versuche mit Magneten gemacht und ist am Ende beim Ringmagneten gelandet. https://rothpunkt.red/portfolio/diy-plattendreher/


    2.3.) Kabelführung möchte ich gerne vermeiden da ich es sehr interessant finde das sich die Möglichkeit des "schnellen Tonarmwechsel" bietet. Plan ist zu jedem Tonarm eine "Cinch Base" zu bauen die an der "Tonarm Base" schnell gewechselt werden kann.




    So, nun zu gestern Abend in der Werkstatt:


    Als ich die Rändelschraube fertig gebaut habe wollte ich das gegenloch in der Aluplatte mit einer 7mm Reibahle bearbeitet. Wie man halt so ist, nur schnell in der Ständerbohrmaschine. Das hat auch im Reibvorgang einwandfrei funktioniert, bis ich aus der Platte wieder mit der Ahle ausfahren wollte hat sie sich verkantet und das Loch zu nem Langloch gemacht<X


    Gut, neue Platte gefertigt. Diese natürlich in der Fräse. Stimmung war Bombe:heul:


    Dann habe ich das Edelstahltonarmrohr Stück begonnen, als es fertig gedreht war wollte ich die Löcher dazu bohren, war mir aber über den Durchmesser unsicher. Deshalb auch weiter oben die Frage. Ich habe aber zusätzlich gleich das Alutonarmrohr Stück begonnen.

    Bilder wären jetzt nichts spannendes, deshalb mit den nächsten Arbeitsschritten,...


    Vielen Dank und so macht "Basteln" wirklich Spaß!!!


    Viele Grüße,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hallo Thomas, wer so nett fragt bekommt Antworten.;)


    Einen kurzen O.T. Ausflug:

    Ich wollte noch mal kurz auf diesen Satz von dir eingehen.


    -----Ich habe mich für Edelstahl entschieden da mir Shakati erklärt hat das beim Fidelity Research FR 64 der Alutonarm nicht so dynamisch sein soll wie der aus Edelstahl.------------


    Bei solchen Sätzen tauchen für mich so viele Fragen auf, daß ich sie inzwischen einfach überlese.

    Was hat dieser Tonarm für ein Lager? geht es dabei nur um das Rohr, das Zwischenstück, das Gegengewicht, wie ist das Gegengewicht am Arm befestigt?

    Kann man das überhaupt auf alle Tonarme, auch den Schroeder übertragen?

    Also, wie ist dieser Eindruck entstanden, unter welchen Umständen in welchen Rahmenbedingungen wurde das verglichen? usw usw, die Liste ist lang.


    Das schreibe ich dir nur, weil dir nichts anderes übrig bleibt, solche Experimente, selbst und unter deinen eigenen Bedingungen zu machen.

    Übertragbar ist so etwas in den seltensten Fällen. Ich habe mich von so etwas nicht beirren lassen, sonst wäre ich nie fertig geworden.


    Ich habe weiter oben selbst eine verallgemeinernd klingende Aussage geschrieben.

    Nur noch tangential war besser.

    Also das hat so natürlich auch nur für mich Gültigkeit.

    Ich habe das so verglichen, Den Schröder gegen einen alten erfolglosen Luftlagerversuch.

    Das Ding hat funktioniert, nur viel zu viel Luft verbraucht und auch Geräusche produziert.

    Aber auch diesen Versuch/Vergleich habe ich mit dem später entstandenen Prototypen noch einmal wiederholt, einfach um sicher zu sein, daß ich die Eindrücke auch nur am Funktionsprinzip fest machen kann.

    Also, für den tangentialen habe ich ein Tonarmrohr genommen, daß dem Materialmix und den Dimensionen dem Schroeder glich.

    So habe ich Luftlager auf der tangente gegen Magnet-Fadenlager auf 10,5 Zoll Bogenverlauf verglichen und sonst nichts.

    So kannst du für dich Aussagen festlegen.

    Nur mal als Rat von Bastler zu Bastler.

    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/125710/

    Natürlich auch gleiche TAs, Auflagekraft....bis zur Verkabelung.


    Das ändert aber nichts daran, daß ich diesen Tonarm nach Schroeder einfach genial finde.


    Ich hatte nur einen einzigen Grund etwas anderes zu testen, ich habe mich auf Rundnadeln festgelegt und auf einen maximale Tonarmlänge von 10,5 Zoll.

    So hatte ich ein Problem mit dem Fehlwinkel am Ende der Rille. Da, wo es im Hochton für Rundnadel eng wird. Das ist aber eine andere Geschichte.



    Zu deinen Fragen.

    Ich gehe an so etwas sehr pragmatisch ran.


    Die (gesammt)Höhenverstellung war schlicht dem Umstand geschuldet, daß ich wie schon beschrieben, den Drehpunkt in der Mitte des Rohres hatte. lege ich eine 180 g Platte auf, möchte ich den Arm hochdrehen können.

    Und das sehe ich ganz unabhängig von der Größe des möglichen Fehlers, wie in dem Fall die kleine Änderung der Auflagekraft. Ich kanns vermeiden, also tue ich das.


    Bastlerfreiheit!


    Genau so wollte ich den Magnetspalt verändern, ohne etwas anderes zu verstellen.

    Machst du das mit der Madenschraube, änderst du die Höhe des Armes, klar könnte ich wieder komplett runterdrehen, einzeln fand ich einfach besser.

    Mich hat es auch gestört, wenn ich das antiskating durch verdrehen des Fadens verstärkt habe, wurde dieser etwas kürzer, ich konnte so aber auch das wieder mit dem Magneten ausgleichen und den Arm wieder runterschrauben.

    Ich fand es einfach schön, einzelne Parameter ganz für sich ändern und für mich bewerten zu können.


    Und diese kleinen Unzulänglichkeiten sind mir eben bei den Experimenten mit dem sehr primitiv aufgebauten Prototypen, den ich vorher zum "spielen" gebaut habe, aufgefallen.


    Mit dem habe ich auch versucht, den Faden zu finden, der meine Vorstellungen erfüllte.

    Beim Versuchsaufbau war der Faden viel länger, so war ich auch länger erst mal auf dem Holzweg, denn bei dem ans Original angelehnten Nachbau, ist er nur knappe 2cm lang.

    Und da fällt sein Verhalten beim Verdrallen erst mal richtig ins Gewicht.

    Das war eine Hürde, die das Projekt fast an der Vollendung gehindert hat.

    Ich hatte etwas Glück und hilfreich ist oft Querdenken und an alle möglichen Einsatzzwecke für Nylonfäden denken.

    Angelsport, klar, aber trotzdem, wer weiß darüber wirklich viel.

    Angelsportler, die ihr Hobby betreiben, wie wir unseres.

    Ich hatte im Betrieb einen solchen freak. Also den habe ich gefragt, welche Angelschnur lässt sich verdrallen, ohne daß sie ihre Länge groß verändert und kann trotzdem viel Gewicht tragen.

    Keine glatte, sagte er mir, es gibt geflochtene, die können auf diese Länge sicher mehrere Umdrehungen abfangen. ich schreibe das so ausführlich, weil ich schlicht vergessen habe, welchen Namen/Bezeichnung die hatte.:pinch:

    Aber die Bohrung dafür hatte 0,8 mm, das weiß ich noch.:D

    Also eine 0,7mm schnur war das. Ich frage beim nächsten Stammtisch noch mal einen anderen Angler, der kannte das Zeug auch.

    Zur Befestigung, man kann auf dem unteren Bild des polierten Armes mal heranzoomen.

    Ich habe für oben eine Madenschraube selbst angefertigt.

    m4 Messing ca 5mm lang. Von beiden Seiten mit einem 2mm Zentriebohrer ca 2mm tief vorgebohrt und dann mit 0,8 das Durchgangsloch. so hast du einen Raum für den Knoten und alles ist konzentrisch. Außen habe ich oben auch noch ein stück von außen auf 3,4mm abgedreht, um einen Schlitz einsägen zu können. so konnte ich mit einem normalen schraubendreher von oben greifen. Bei einem Innensechskant einer normalen Madenschraube, füllt der Knoten diesen, da ist es mit dem Inbusschlüssel zu knapp, um ordentlich halt zu finden.

    Für unten, das Gleiche, nur in M3 und auch nur 3mm lang. Und ohne diesen Überstand für den Schraubendreher. Welcher Knoten, der, den die ganze Welt für alles nutzt, nur drei mal übereinander und mit dem Feuerzeug das überstehende Ende verschmolzen.

    Hält ewig.

    Zu den Magneten, es ist wichtig, daß sie den gleichen Durchmesser haben, also oben gegen unten. Das sorgt für mehr seitliche Führungskraft.

    Ein 5mm Magnet kann sich gegenüber einem 10mm oder größerem in dessem flächigerem Magnetfeld freier bewegen. Zwei gleich große lassen sich kaum aus der gemeinsamen Mitte verschieben. Ich vermute genau da, die Ursache für die, auf der von dir verlinkten rothpunkt- Seite, beschriebenen Probleme mit dem Verkippen. Das hatte ich gar nicht, das Lager war sehr steif und ließ sich horizontal nur mit Gewalt bewegen. Es fühlte sich wie ein Kardanlager an.

    Mein Magnethalter, den ich im Mittelrohr wie erwähnt mit der Madenschraube von hinten in der Bohrung verklemmt habe, hatte außen 8mm Durchmesser innen ein Sackloch in 5 H8 für den Magneten 9mm tief und war 12mm lang, mit dem m3 gewinde oben, für den unteren kleinen "Knotenhalter".


    Also, weitermachen.8o


    l.G.

    Detlef

  • Hi Detlef,



    mit dem Edelstahl zu Alu-Rohr Vergleich gebe ich dir recht, ist zu pauschal. Dennoch wie du schon schriebst, einen Vergleich in gebauter Umgebung wert.

    Das mit der Interpretation bzgl. Shakti (Jürgen) seiner Aussage kommt natürlich von mir, Jürgen bezog sich speziell auf den FR-64. Er hatte den direkten Vergleich.


    Vorsicht OffTopic:


    Es stimmt, Vergleiche machen nur in seiner eigenen Kette sinn, lasse ich mich dennoch gerne von schön geschriebenen Beiträge dazu hinreisen eine "Klang" Richtung einzunehmen.

    Habe damit aber auch noch nie direkt ins Klo gegriffen. Ich habe den Eindruck das manche User eine Komponente in ihrer Kette implementieren ohne sich in der Tiefe damit zu beschäftigen. Wenn diese dann direkt nicht gefällt wird sie wieder abgestoßen. Aber speziell im Hifi und dessen verschiedenen Beziehungen / Abhängigkeiten der Komponenten und Raum zueinander bedarf es oft penibelster Abstimmung. Klar, meine Meinung.


    Übrigens: toller Tangentialer :thumbup:


    Aber jetzt wieder OnTopic:


    Ich lese mit Begeisterung wie intensiv du dich mit dem Tonarm schon auseinandergesetzt hast und sämtliche Parameter identifiziert hast. Klasse.

    Um so mehr ich darüber nachdenke um so mehr möchte ich diese Flexibilität auch haben.

    Eigentlich wollte ich erst mal einen Schröder der halt funktioniert8o

    Jetzt will ich mehr, bedeutet natürlich auch mehr Aufwand und länger bis er fertig gestellt ist.

    Ich möchte mich an der Stelle nochmals für die aufgebrachte Zeit und Muse deinerseits bedanken, so macht Forum Spaß.


    Auf der Rothpunkt seite verwendet er ja auch eine Drachenschnur, was für mich eine Angelschnur ist. War früher selber Jungfischer. Aber auf eine geflochtene wäre ich wahrscheinlich nie gekommen. Solltest du die Bezeichnung noch rausfinden wäre ich dir sehr dankbar.:merci:

    Ich hätte auch unterschiedlich große Magnete verwendet, werde das also ändern. Dadurch muss ich entweder neue Tonarmstücke drehen die als Außendurchmesser 12mm haben um einen 10mm Magneten rein zu bekommen, oder eine neue Magnetaufnahme unten um einen 8mm Magneten aufnehmen zu können. Hätte den Vorteil das ich gleich den unteren Magnete Halter einstellbar generieren könnte.


    Vielen Dank, Bilder folgen sobald es weiter geht.


    So Long,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hallo Thomas

    natürlich liefere ich die Bezeichnung für die Angelschnur nach, ich habe beim Stammtisch mal davon erzählt und promt wurde mir der Name genannt. Da gab es verschiedene, aber das kläre ich gerne.

    Und ja, warum sollte ich nicht meine Erfahrungen weitergeben, wie du das, oder andere Leser, das letztendlich umsetzen ist ja immer offen und persönlich.

    Für mich war dieser Tonarm eben eine schon lange abgeschlossene Episode im Werdegang über viele Jahre, die ich nie bereut habe. Also warum das alles noch für mich behalten.


    Und natürlich ist das Original und die Idee dahinter, jeden einzelnen cent wert!

    Das lernt man auch noch mal mehr zu schätzen, wenn man sich selbst daran versucht.


    Den alten tangentialen noch einmal zu testen war reine Neugier, dann habe ich mich aber da festgebissen. Er ist fertig, aber von dem zeige ich keine Bilder. Der wäre sogar einen Versuch der Vermarktung wert und ist noch nicht geschützt.


    l.G. Detlef

  • Er ist fertig, aber von dem zeige ich keine Bilder. Der wäre sogar einen Versuch der Vermarktung wert und ist noch nicht geschützt.

    Mach mich ruhig neugierig:merci:

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hi, Thomas

    Zu der Höhe des Achsenmittelpunktes im Zwischenrohr ist mir noch etwas eingefallen.

    Den unteren Magnethalter hatte ich schon beschrieben, die Austrittsöffnung lag nicht in der Mitte des Rohres, sondern ca 3 mm darüber. Bei vertikalen Bewegungen des Armes, wurde durch die Führungskraft der Magneten der Faden zum Ausweichen gezwungen. Ich hoffe man kann sich das so vorstellen.

    Und daraus resultierte ein Drehpunkt/ Achsenpunkt in der Mitte des Armrohres.

    Das würde ich mir Heute anders wünschen.

    Die Achse auf Nadelhöhe, wäre mein Ziel, einfach um bei vertikalen Bewegungen die kleinstmögliche Längenänderung zu erziehlen, aber das geht bei diesem Arm nicht und man kann es, ehrlich gesagt, auch getrost vernachlässigen.

    l.G. Detlef

  • Hi Detlef,


    Dankeschön, ich denke schon das ich es verstehe. Der Faden bleibt quasi nicht mehr linear, sondern hat aufgrund der Mittelpunktverdrängung einen leichten Knick / Bogen in der Lagerstelle? Ich werde die Woche Abends mal weiterbasteln. Vor ein paar Tage hat das Phonomopped zu mir gefunden. Das möchte auch beschäftigt werden:)

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Hi Thomas,

    ja ganz genau, durch dieses verdrehen, verkürzt er sich und der Magnet hält dagegen.

    Dadurch entsteht dann die Änderung der Auflagekraft, wenn der Arm sich oberhalb und unterhalb der waagerechten bewegt. Und es entseht eine Dämpfung um die Längsachse, die von der Kraft her recht hoch ist.


    Da habe ich eine Idee.

    Ich habe es nie anders ausprobiert, also dazu auch keine Ergebnisse.

    Aber, da du einen Hohlmagneten benutzt, hast du ja die Möglichkeit einen Einsatz/Knotenhalter anzufertigen, der den Knoten und die Öffnung für den Faden am untersten Ende des Magneten hat. Dann ist es wie beim Original, er verhält sich dann wie ein Einpunkter, der auf einer Nadel liegt. Er ist dann in alle Richtungen frei von Haltekräften, der Magnet spannt und zentriert nur noch den Faden. Dann hast du auch nicht das Problem die Planparallelität der Laufwerksteile zueinander einhalten zu müssen.


    Du kannst ja verschieden Einsätze für den Magneten anfertigen und dann später in der Praxis testen, was das wirklich ausmacht. Da du ja auch einen zweiten Testarm bauen willst, um Rohrmaterialien zu vergleichen, kannst du ja auch später in diese Richtung, experimentieren, mit unterschiedlichen Drehpunkten und damit Dämfungen in der Querachse und Lateralachse.


    l.G.

    Detlef