Ölbad-Tonarmlager - Umbau - Lenco L78 SE

  • Lenco versuchte mit den Japanern mit zu halten, stattete den L78 SE mit einem recht fippzigen 0815 S-Tonarm aus.

    Das Manko dieser Billig-S-Arme ist das instabile Tonarmlager. Es läßt sich nicht wirklich spielfrei einstellen. Durch das "Geschlackere" der Tonarms habe ich mir eine recht teure Platte ruiniert.

    Also rann an den Dreher ...


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    Links das 0815 Tonarmlager, rechts das massive vom L75.


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    Hier eines dieser Schwabeldinger vom Zipona Granat / Opal / Rubin & Türkis.

    Das Manko dieser Lager ist, das die Kugeln nicht in einem Käfig sind. Das die Zentrierung ohne Gewinde erfolgt. Zentrierring reindrücken & zwei Madenschrauben anziehen. "Mist, dabei wieder verstellt! Nachmal von vorn ...".


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    Lenco L75 Lager

    Kugelager im Käfig. Die Justierung erfolgt mit Feingewinde & Kontamutter. Da schlabbert nichts. Das sitzt perfekt ohne Spiel. So muß das! Jetzt noch Keramikkugeln ...


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    Die Lagerwelle des L75 Tonarmlagers.

    Rechts; original mit Plaste-Tonarmaufnahme, mittels Wärme leicht entfernbar.

    Links; Visonic Tonarmaufnahme, es wurde ein Gewinde oberhalb der Lagerwelle geschnitten.


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    Lenco L 75 Tonarmbasis, schön schwer.

    Links original. Aus Unten wurde Oden & plan abgedreht, rechts.


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    Noch ein Loch in die Achse als Ölkanal gebohrt ...


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    So weit ganz gut ..., das sichtbare Gewinde wurde abgelängt.


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    Einbaufertig ...

    Die Polyamidkappe wurde mit Öl resistenten 2 Komponenten Kleber nach dem Einbau des Lagers verklebt.


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    In die alte Kabelführung kam das Öl. Uhren Öl für Metall- & Steinlager.

    Das Ölbad-Tellerlager bekam das selbe Öl. 30ml 30 €, es gehen auch 100€für 30 ml.


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    Fertig ...

    Als Tonarmkabel nahm ich RFT Tonkabel, zweiadrig, geschirmt, für Tonköpfe.


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    Das Chassis wurde von einem Metallbetrieb aufgebohrt.

    Sämtliche Metallarbeiten; Abdrehen, Gewinde schneiden, Hülse drehen, wurden vom dem Metallbetrieb ausgeführt.

    Kosten, 40€.


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    Die Doppelwand-Vogelsandzarge.

    Leider löst sich das Kunstleder nach zehn Jahren teilweise von der Zarge.

    (Das war mein zweiter Zargenbauversuch ...)


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    Der Teller mit einer selbstgefertigter Korkdämmung.


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    Fertig!


    Klanglich hat der L78 SE durch den Tonarmlagerumbau gewonnen.

    Der Elli spielt viel präziser & feiner.

    An der Tonarmkabel Position & dem Antiskating wurde noch etwas rumgefeilt.

    Nichts wackelt & schlackert mehr. Es ist ein Genuß ...


    Die Endabschaltung ist somit stillgelegt. Brauch ich eh nicht.


    Heute Abend häng ich nur noch ab.

    Morgen wird der explodierte Hörsaal instandgesetzt.


    Sonnigst Nadja

    Einmal editiert, zuletzt von vinylia ()

  • Ich habe einige Platten abgespult ...

    Wenn mir vorher einer gesagt hätte, das der Klang durch das Öllager sich so dermaßen verändert, hätt ich es nicht glauben wollen / können.

    Eigentlich dachte ich mir bei dem Umbau nichtsweiter als die Tonarmbasis zu stabilisieren. Und warum nicht gleich mit Ölbad?

    Das das Öl eine dämmende Eigenschaft haben könnte, war mir schon klar. Doch das der Klang sich so dermaßen verändert, das beeindruckt mich zu tiefst.


    Als Systeme am originalen Lenco SME Headhsell:

    Rega elys2, Unitra MF-105 E, Goldring G800 SE

    Elac 355 HE am Unitra Headshell


    Klanglich sind die originalen Lenco Headshells am besten.


    Mit dem Uhrenöl hatte ich den richtigen Riecher. Damit ist ein sehr, sehr guter Lauf gegeben. Der Teller dreht sich als würde er schweben. Der will garnicht aufhören zu drehen wenn ich den Lenco ausknipse.

    Joel hatte immer super Öl zu seinen Ölbadlagern mitgeben, doch das Uhrenöl übertrift seinem Öl.


    Euch nen ohrenschönen Sonntag wünscht Nadja.

  • Söle ...,

    was mich begeistert ist, das die Systeme viel feiner, auflösender & präziser spielen, als hätt ich eine hochwertigere Nadel im System.

    Nachteil, ich höre jetzt mehr "Unebenheiten" einer Platte.

    >Das Auflagegewicht, gerade beim elys2, hat mehr Spielraum.

    >Bei einer ungarischen Platte gibt es anfangs sol viel Dynamik aufeinmal, das mir ein System "umherhopste". Dank einer Nadel mit weicherem Nadelgummi, als auch die Tonarmhöhe nach oben etwas korrigiert, somit den Aufsetzwinkel verändert. Danach "hopste" nichts mehr.


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    Das Tonarmkabel liegt leicht in Schlinge oberhalb des Gewichtes.

    (Das Kabel stört nicht wehrend des Spiels.)

    Antiskating habe ich an dem Gewicht einstellen können.


    Der Tonarm dreht sich wie Butter bzw. schwebt wie ein Blatt im Wind.


    Der Dreher, die Systeme haben durch diese Operation ihren Charakter zu ihrem Vorteil verändert. Sind klanglich eine Klasse aufgestiegen.


    Das ist das was mich begeistert an analoger Technik. An Drehern. Mit so einer "kleinen" Maßnahme passiert etwas unglaublich Schönes.


    Sonnigst Nadja

  • Hallo Nadja,

    erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinen Tonarmlagerumbauten...sieht gut aus und scheint ja auch so zu klingen...super.

    Was mir noch einfällt: Ungarische LP´s; ich habe mir vor zwei Jahren aus Budapest div. Folkloreplatten aus Ostblockzeit mitgebracht und war baß erstaunt ob der Klangfülle und Dynamik, da ist wirklich die ein oder andere Perle dabei...

    viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Hallo Nadja,

    erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinen Tonarmlagerumbauten...sieht gut aus und scheint ja auch so zu klingen...super.

    Was mir noch einfällt: Ungarische LP´s; ich habe mir vor zwei Jahren aus Budapest div. Folkloreplatten aus Ostblockzeit mitgebracht und war baß erstaunt ob der Klangfülle und Dynamik, da ist wirklich die ein oder andere Perle dabei...

    viele Grüße Tobias.

    Tobias, Danke für die Blümkins!


    Im Ostblock fand ich die ungarischen & tscheschichen Pressungen klanglich das Nonplusultra. Ordentlich dickes Vinyl bei den Ungarn.

    Ich habe ganz frühe, 1962, ungarische Stereo Pressungen, klanglich der Hammer.

    Bei den Monos kommen zuerst die Polen Mono HiFi, dann die Tscheschen.


    Sonnigst Nadja

  • Moins,


    anderthalb Jahre sind seit dem Umbau vergangen ...


    Mittlerweile habe ich die Tonarmbasis an die Tonarmachse mit Zweikomponenten-Industriekleber verklebt bzw. verstärkt.

    An der Kabelführung & dem Antiskating mußte ich etwas friemeln bis es passte.

    Zwischendurch ist etwas Öl nachgefüllt. Sonst nichts. Das Lager tut was es soll.

    Der Tornarm schweb weiters zärtlich übers Vinyl.


    Sonnigst Nadja