Lötplatinenentwickelung nach Schaltplan

  • Ich habe einen sehr gut klingenden schalttechnisch komplexen Phonoentzerrer als Doppelmonoausführung auf eine Platine.

    Da die Platine inzwischen das 40 Jährige überschritten hat und schon etliche Male dran rum gelötet wurde, lösen sich nun zunehmend die Leitungen, welche wie alle wissen aus auf die Platine geklebten Kupferfolienbahnen bestehen.

    Gibt es eine Möglichkeit die Kupferbahnen der Schaltung auf eine neue Platine zu übertragen?

    Es gibt doch Programme um Layouts für Platinen zu entwickeln (wovon ich keinerlei Ahnung habe) und wenn das Layout dann programmiert ist, kann mit dieser Datei dann mit entsprechenden Maschinen eine Platine erstellt werden.

    Welche Firmen oder Einzelpersonen machen sowas im Auftrag?

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Hi,


    im Grunde ist das kein Problem, sondern eher eine 'Fleißarbeit'.

    Am einfachsten und schnellsten ginge es wenn die Platine als auch ein Schaltplan dazu vorlägen.

    Gibt es nur die Platine, kann das Reengineering doch einige Stunden zusätzlich verschlingen.

    Hinzu käme die Frage woher welche Bauteile zu nehmen wären.

    Es dürfte einige obsolete Bauteile geben und es gibt auch keine Garantie, daß man die vorhandenen alle zerstörungfrei von der alten Platine bekommt.

    Die Suche nach einer Quelle für NOS/obsolete Teile kann sich auch als aufwändiger und schwierig erweisen

    Der Aufwand kann sich also schnell zu einem quasi komplett Neuentwurf entwickeln.

    Das solltest Du unbedingt vorher klären, sonst wird das ein Projekt an dem beide Seiten verzweifeln.

    Der zeitliche und damit finanzielle Aufwand kann schnell Dimensionen erreichen, die das ganze völlig unwirtschaftlich werden lassen.

    Und schließlich kann Dir niemand garantieren, daß die neue refurbished Version klanglich exakt dem Original entspricht.

    Richtig angegangen kann das trotzdem ein ganz interessantes und erfolgreiches Projekt werden. ;)


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • habe ich nicht vor vielen Jahren auch mal sowas probiert?

    Auf dem Amiga meines Neffen ;)

    Irgendwie hatte ich vor einen Entzerrer aus der Elektor....

    Keine Ahnung mehr wozu ich das angefangen hatte ;)


    Gruesse Joachim1

  • Versuche es mal mit dem Programm Target 3001.


    Wenn Dein Projekt nicht so groß ist reicht die kostenlose Version.


    Ich fand das Programm für mich sehr gut und habe einige Projekte damit gemacht.


    Gruß

    Bernd

  • Einseitige oder doppelseitige Platine?

    Bei einer einseitigen kannst du die Platine auf einen Kopierer legen oder abfotografieren und das dann als Basis für die neue Platine benutzen.


    Du könntest aber auch den Versuch wagen, die defekten Leiterbahnen mit Draht zu erneuern.

    Es gibt Lackdraht mit Isolation, die du mit dem Lötkolben entfernen kannst.


    Hängt halt davon ab, wie schrecklich die Platine aussieht und wo du hin willst.


    Fotos wären hilfreich.


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Stell doch mal ein paar Fotos von Ober- und Unterseite ein sowie den dazugehörigen Schaltplan, dann kann dir sicher schneller geholfen werden.

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

  • Jawohl! Wie ihr seht ist die nur einseitig bekupfert.

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Die Quick and Dirty Nummer ist wie Frank auch schon schrieb Platine auf dem Kopierer Scannen mit Photoshop die Leiterbahnen frei stellen und schwärzen, auf Folie ausdrucken. Braucht meist drei Ausdrucke die passgenau mittels Tesa zusammengeklebt werden um die nötige Bickdichte zu bekommen.


    Dann selbst belichten und ätzen. Klebte früher die Layouts selbst und ätzte die Platinen, so ist mein komplettes aktives DIY Setup entstanden.


    Vielleicht gibt es ja im Umkreis einen Makerspace der die nötige Ausrüstung hat, viel braucht es dazu nicht.


    Grüße Chris

    Einmal editiert, zuletzt von CL ()

  • Bei meinen empfohlenen Programm ist es ohne Probleme möglich.

    Wie Calvin schon schrieb ist es eine Fleißarbeit.

    Ich würde mir vorab die neuen Bauteile bestellen und dann in Ruhe loslegen.


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Citationfan,


    das Servicemanual ist bei der HiFiengine herunterladbar, Seite 9/10 zeigt Phono-Bord und -Schaltung. Ob eine neue Platine vonnöten ist kann ich zwar nicht beurteilen, aber die noch funktionierenden Teile könnte man natürlich auch auf einer neuen Platine wiederverwenden! Elkos würde ich wahrscheinlich erneuern (aber da gibt's auch andere Meinungen).


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Schaltplan habe ich damals mit der Citation 17 erhalten, Hifi-Engine kenne ich.

    Und natürlich werden/sind die Elkos schon ausgewechselt. Aber danke für Deine/Eure bisherigen Tipps !

    Wenn die Citation-17 MM-RIAA nicht so verdammt gut klingen würde, täte ich die Reproduktion garnicht in Erwägung ziehen.

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Elkos würde ich wahrscheinlich erneuern (aber da gibt's auch andere Meinungen).

    Elkos und die beiden Trimmer gehören auf jeden Fall getauscht. Bei der

    Platine würde ich eher versuchen die Leiterbahnen zu reparieren solange

    es im Rahmen bleibt.

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed


  • Elkos und die beiden Trimmer gehören auf jeden Fall getauscht. Bei der

    Platine würde ich eher versuchen die Leiterbahnen zu reparieren solange

    es im Rahmen bleibt.


    Ich sehe das genauso!

    So schlecht sieht sie auf meinem Bildschirm nicht aus.

    Ich habe an viel schlimmeren Platinen gearbeitet.

    Bauteile die eine größere Wärme entwickeln sollten

    aber durch Isolatoren die ggf. auch die Position festigen

    hochgelegt werden, damit sie nicht die Platine er-

    hitzen und verbrennen.

    Sollte mal ein größeres Stück verbrannt sein, kann man

    nachdem man die Brandstelle (hochohmige Übergangs-

    widerstände) beseitigt hat, mit einer hochwertigen Loch-

    rasterplatine diesem Bereich flicken.

    Falls erforderlich kann das "Pflaster" auch verschraubt

    werden, auch mit Plastikschrauben, dies steigert

    die Stabilität und verhindert ein Abreißen der Lötbahnen

    auf der Hauptplatine.


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

    Einmal editiert, zuletzt von Fernseheumel ()

  • Bei meinen HK Service Unterlagen ist IMO sogar das Platinenalyout mit drin.

    Ober ist das die Bestueckungsseite mit den Leiterbahnen?

    Damit sollte man doch so eine old-school Platine nachbasteln koennen.

    Einscannen, ausdrucken, Groesse kontrollieren, notfalls erst spiegeln.

    Folie drauf, fixieren.

    Hoffentlich gibt es diese Rubbel-Loetaugen noch zu kaufen ;)

    Leiterbahen mit diesem Band nachkleben.

    Ganz wie frueher ;)


    Gruesse Joachim1


  • Wenn Citationfan die nächsten Jahre zufrieden sein möchte würde ich das Teil komplett neu aufbauen.

    Hier besteht aber immer das Risiko dass speziell die Halbleiter das aus- und

    wiedereinlöten nicht überstehen. Ersatzbeschaffung bei 40 Jahre alten Geräten

    ist nicht so einfach und teuer. Bei einem Klassiker wie diesem würde ich auch den

    Originalzustand beibehalten wollen.

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed