Lautsprecher wandnahe Aufstellung unter Dachschräge

  • Hi Community,


    ich habe meine Tannoy Glenair jetzt gegen ein Paar Yamaha NS1000M getauscht, was wesentlich besser zu meinem Verstärker passt. Jetzt habe ich viel über die optimale Aufstellung der Lautsprecher gelesen, habe jedoch nicht die optimalen Bedingungen um ausgiebig zu testen. So stehen die Lautsprecher unter einer Dachschräge, die bis zu dem Fußboden reicht (also gar keine senkrechte Wand dahinter ist) und ein Lautsprecher steht praktisch mitten im Raum, wobei der andere ziemlich nahe an einer Wand steht.


    Ich habe beim Musikhören so den Eindruck, dass der linke Lautsprecher (der näher zur Wand) relativ häufig etwas lauter klingt, wie der rechte. Des Weiteren wollte ich mit der Nähe zur (fehlenden) Rückwand experimentieren, um den Bass zu optimieren. Da ich die baulichen Gegebenheiten nicht ändern kann, wollte ich mir "Stellwände" selber basteln, die ich einfach verschieben kann. Ich habe mir sagen lassen, Styropor eignet sich dafür weniger, Schaumgummi dafür mehr...


    ...welches Material würdet ihr verwenden? Es sollte so beschaffen sein, dass man es ggf. mit Stoff oder dergleichen beziehen kann und auch langsfristig hinter und neben dem Lautsprecher stehen lassen kann.


    Thx & Bye Tom

  • Auch wenn basteln einem das Gefühl von sinnvoller Tätigkeit maskuliner Art gibt, würde ich zu Gunsten eines guten Ergebnisses eher Nachmessen und falls nötig dann mit nem DSP am Hörplatz entzerren!


    Klar kann man auch nur rummachen:S


    Gruß

  • Allzu unsymmetrische Aufstellungsbedingungen sind schlecht. Eine zu nahe Seitenwand auch (du hast keine Maße genannt).


    Wenn wirklich keine andere Aufstellung möglich ist, wie z.B. den LS weiter von der Seitenwand entfernen, dann würde ich mal versuchsweise ...

    ....diese Seitenwand in LS Nähe mit einer angelehnten Matraze akustisch dämmen.

    .... und / oder neben dem anderen LS eine ausgehängte Zimmertür positionieren, die spiegelbildlich zur Seitenwand steht.


    Das braucht einen geduldigen Helfer, kostet aber erst mal nichts.

    Berichte mal vom Ergebnis.

  • Servus,

    Allzu unsymmetrische Aufstellungsbedingungen sind schlecht. Eine zu nahe Seitenwand auch (du hast keine Maße genannt).

    Die Wand neben dem linken Lautsprecher ist ca. einen halben Meter entfernt. Die Lautsprecher sind leicht nach innen eingedreht, so dass sich die beiden Achsen in Schallrichtung in etwas kurz vor dem Hörplatz kreuzen. Damit habe ich bislang die besten Ergebnisse erzielt. Welches Material bietet sich zum Dämmen an? Das müsste ich doch dann auch bei der angelehnten Tür (um beim Beispiel zu bleiben) verwenden, ansonsten stimmt die Symmetrie ja wieder nicht mehr.


    Ist das Prinzip bei der Rückwand das gleiche? Versucht man dort auch die Reflexion mit geeignetem Material quasi einzudämmen oder wird beim Konzept der wandnahen Aufstellung bewusst die Reflexion in Kauf genommen? Dann wäre bei einer "künstlichen" Rückwand ggf. schallschluckendes Material eigentlich kontraproduktiv...?


    Thx & Bye Tom

  • Hallo Tom


    Bei mir spielten auch mal die Lautsprecher aus der Dachschräge.

    Das funktionierte eigentlich sehr gut.

    Auf einer Seite fehlte da ebenfalls eine Wand aber dafür standen da andere Dinge rum.

    Das mit der Tür war nur ein Tipp zum testen, denke ich.

    Ein Absorber an der seitlichen Wand könnte funktionieren. Das Lede Prinzip kennst du?

    Wie sieht es denn mit der mittigen Ortung bei dir aus?


    Hier mal ein altes Foto

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    Beste Grüße

    Oliver

  • Reflektionen sind nichts schlechtes. Im schalltoten Raum kann man keine Musik hören, ebenso nicht im freien Feld.


    Je nach LS-Typ kann die 50cm entfernte Seitenwand ein verfrüht eintreffendes Schallsignal am Ohr erzeugen, das nicht interpretiert werden kann. Es klingt dann nicht nur lauter, sondern auch diffuser (stört das räumliche Hören).

    Die vorgeschlagene Matratze war nur zum Testen gedacht. Entweder man macht die reflektierende Stelle schalltot (Matratze), oder leitet den Schall um (Pflanze hinstellen, oder etwa drei 10-15cm breite Lamellen hochkant).

    Ich persönlich würde es auch gerade mit den Lamellen probieren, da eine schalltote Seitenfläche scheußlich klingen kann.

    Man kan das später auch optisch schön machen - es geht ja erst mal um das Probieren.


    Bezüglich der Tür - es ist nur der Vorschlag einer Versuchsanordnung. Ich hatte und / oder geschrieben. Aber angesichts der 50cm Distanz finde ich das nicht mehr als gute Idee.

    Gefühlsmäßig würde ich den Lamellen den besten Effekt zuschreiben.

  • Servus Oliver,

    Ein Absorber an der seitlichen Wand könnte funktionieren. Das Lede Prinzip kennst du?

    Wie sieht es denn mit der mittigen Ortung bei dir aus?

    Nein, das Lede Prinzip kannte ich bislang nicht, ich habe aber einen Wikipedia-Beitrag dazu gefunden und lese mir das Zuhause mal in Ruhe durch.


    Was meinst du mit der mittigen Ortung konkret? Die Lautstärke ist jedenfalls sehr häufig linkslastig aber nicht immer, was wohl auch aufnahmebedingt sein kann. Aber statistisch signifikant ist es links lauter als rechts. Links steht auch die Wand, rechts, bis auf einen Holzpfosten vom Dachtstuhl steht nichts mehr.


    Thx & Bye Tom

  • Hallo


    Ob zb eine Sängerin auch mittig ortbar ist, wenn sie das sein soll. Such dir eine Aufnahme wo der Sänger die Sängerin oder der Musiker in der Mitte ortbar sein soll und überprüf das mal.


    Bei mir war das manchmal eben leicht versetzt. Lautstärke war da weniger ein Problem.


    Beste Grüße

    Oliver

  • Servus,

    Ob zb eine Sängerin auch mittig ortbar ist, wenn sie das sein soll. Such dir eine Aufnahme wo der Sänger die Sängerin oder der Musiker in der Mitte ortbar sein soll und überprüf das mal.

    Ah okay, ja ich suche mal nach einer Aufnahme, wo ich mir dessen sicher sein kann...


    Thx & Bye Tom

  • Moin,

    habe bei mir eine fast ähnliche Aufstellung nur seitenverkehrt. Aktuell helfe ich mir mit einem länglichen Kissen, aufgestellt an der reflektierenden Wand, ungefähr in Höhe zwischen Hoch und Tief/Mitteltöner. Der Effekt ist für mich enorm, insofern werde ich weiter probieren, z.B. mit Absorberelementen aus Basotect. Aber auch die Lösung mit den Lamellen finde ich interessant.


    Gruß Kai-Uwe

    :D Selbst die beste Anlage kann schlechte Musik nicht erträglich machen

  • Die Lamellen hatten bei mir an der "Problemstelle" einen besseren Effekt als eine größere Pflanze oder gar Kissen.

    Das hat mir gezeigt, das ein Schallvernichten nicht immer der bessere Weg sein muss. Ist aber sicher individuell und kann bei anderen Räumen und Aufstellungen anders sein. Man kann es ja mit ein paar Holzresten leicht ausprobieren.

  • Servus,

    Ah okay, ja ich suche mal nach einer Aufnahme, wo ich mir dessen sicher sein kann...


    Thx & Bye Tom



    Tipp (die LP hast Du sicher) :Wish you were here, B-Seite.

    Nach circa 6 min + 5 sec (die Sendersuche ist durch) steht die Gitarre 3-D mittig im Raum.


    Gruß lori