Starkes Rauschen normal?

  • Ich vermute mal, dass Du solche Aussagen triffst, weil Du das selber gemessen hast?

    Sonst ist das pure Spekulation, die wenig mit der Realität zu tun hat...

    Ich kann Calvin nur zustimmen. Ein MM-Rauschabstand von >104 dB scheitert vermutlich schon an den physikalischen Grenzen. Bei meinem Grado Reference Platinum MM - Tonabnehmer mit 5,0 mV Ausgangsspannung habe ich 450 Ohm reellen, ohmschen Widerstand.


    RIAA-Phonovorstufe mit LT1115


    Der LT1115 hat ein Spannungsrauschen von 0.9nV/√Hz typisch at 1kHz.

    Zitat

    1 nV ⁄ √Hz Rauschspannung, so viel (oder so wenig) wie die besten Operationsverstärker, wird von einem Widerstand von ca. 60 Ω erzeugt.

    Quelle: Die Homepage der Familie Beis, Widerstandsrauschen

    Dort findet man auch ein Nomogramm dazu. LTspice hat in der Rauschsimulation der Vorstufe mir 35 µVeff bei 20 Hz bis 20 kHz ausgerechnet.


    RIAA-Phonovorstufe mit LT1115, Brummen & Rauschen


    Der Beis Online-Rechner weist bei R = 450 Ohm, Bandbreite = 20 kHz und 25°C eine Noise Density von 2,7 nV ⁄ √Hz aus. Multipliziert mit √20kHz kommt man auf 380 nVeff


    35 µVeff / 380 nVeff = 92 = 39,3 dB


    In meinen 35 µVeff ist die Verstärkung mit enthalten. Die 380 nVeff ist reines Widerstandsrauschen, nicht verstärkt.

    Jetzt haben wir auch wieder die 40 dB. Bei einem MC System wären es 60 dB.


    Also wir sehen damit, wir liegen beim Rauschen so ziemlich an der physikalischen Grenze.


    Der Nenneingangspegel des AV-Receivers beträgt: 200 mV für 100 W/8 Ohm. Dabei liegt der Klirrfaktor noch unter 0,1%. Eine Rauschspannung von 35 µVeff ergibt einen Rauschabstand (Dynamikbereich) zum Nenneingangspegel des AV-Receivers von 75 dB.


    Jetzt müßte man noch die Lautsprecher in die Betrachtung ziehen. Vielleicht kommt man so den 104 dB noch etwas näher.

    mfg Klaus













  • Ein Linn Majik DSM z.B. hat einen MM-Rauschabstand von >104 dB.

    Ich habe gerade einwenig nach dem Linn Majik DSM gesucht. Ich habe wieder nur sehr oberflächliche Angaben zum Gerät gefunden. Wo steht denn etwas zum MM-Rauschabstand von >104 dB? :/ Das wäre ja ein gutes Verkaufsargument.

    Wenn ein Verstärker 3000 € kosten soll, dann möchte ich doch wissen was ich da kaufe.

    mfg klaus

  • Ausser Euch fragt da auch keiner nach...

    Gefunden. Aber sag mal ehrlich, möchtest Du auf diesen Angaben verzichten? Testberichte sind ja meist auch so oberflächlich und beschreiben im schönsten Prosa wie toll doch dies und das ist. Kann man machen, aber ich möchte auch Daten sehen.

    mfg Klaus

  • Aber sag mal ehrlich, möchtest Du auf diesen Angaben verzichten?

    Hallo Klaus!

    Auf solche Angaben kann ich gut und gerne verzichten!:wacko: Und zwar nicht nur, weil ich als elektrotechnischer Analphabet sie nicht einordnen kann, sondern auch, weil sie von der Prosa der Hifi-Gazetten offensichtlich nicht zu unterscheiden ist:/;(. Es gab mal Zeiten, da verhielt es sich anderst, aber wenn renomierte Firmen wie Linn solche 'Daten' veröffentlichen...:pinch:, dann: Ja!

    Da vertraue ich eher dem Sachverstand von Leuten wie Dir oder Calvin und anderen hier aus dem Forum, die derartige Angaben für mich 'entschlüsseln'. Danke dafür!


    Mit analogen Grüßen

    Clemens

  • Moin,

    wenn das Gerät der Begierde doch so schön ausschaut ist doch alles gut.;)

    Eben! Und nur weil ein Phono-Eingang eingebaut ist, bedeutet das heutzutage noch lange nicht das man den wirklich sinnvoll nutzen kann! ;) Hauptsache der Hersteller / Vertrieb findet einen "Grund" warum der gar nicht richtig funktionieren "darf" um "so gut" zu klingen.


    Es gibt ja auch die Argumentation andersherum: man hat den Phonoeingang aus klanglichen Gründen weggelassen :)


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Eben! Und nur weil ein Phono-Eingang eingebaut ist, bedeutet das heutzutage noch lange nicht das man den wirklich sinnvoll nutzen kann!

    Der Phonoeingang ist ein optionales Extra für den DNA-50, die Einsteckplatine kostet solo 550,- EUR. Dafür muß man jetzt keine anpassbare Highendlösung erwarten, zumindest aber zufriedenstellende Alltagstauglichkeit.


    Ich würde von einem Defekt oder einem Problem in der Umgebung - Einstrahlung Netzteil oder so - ausgehen.

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Moin,

    eben. Der Kasten kostet regulär 2290Euro. Da darf ich schon ein brauchbares Phonoteil erwarten.

    Aber, wenn Geld auf den Bäumen wächst kann man das schon so hinnehmen.

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas






  • na für 550,- Aufpreis kann man sehr wohl eine High End Lösung erwarten denn es ist nur eine kleine Platine und kein komplettes Gerät. Gehäuse, Netzteil, Buchsen usw sind ja schon vorhanden . Schon Wahnsinn wie die Preise heute steigen und für das Geld gab es früher einen kompletten Vollverstärker mit Top Phonoeingang.

  • In jedem Fall brummt und rauscht das optionale Phonomodul in meinem SAM, selbst bei max. MC-Verstärkung so gut wie nicht. Kosten tut‘s keine €500.- und klingt angesicht dieses Preises auch noch gut.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Servus,


    es wurde ja schon alles dazu geschrieben, ich würde den Amp umtauschen, egal wie gut er aussieht, sich anfühlt und mit den Hochpegeleingängen klingt.


    Der Makel wird ewig an dir nagen, da tritt alles andere in den Hintergrung.


    Ich hatte in den Neuzigern den Vorgänger, klanglich ein Traum, ist aber ohne erkenntlichen Grund abgeraucht und hat dabei beide Bässe der LS 3/5a mitgenommen.


    Reparieren wollte ihn niemand...🥺

  • Moin,

    eben. Der Kasten kostet regulär 2290Euro. Da darf ich schon ein brauchbares Phonoteil erwarten.

    Aber, wenn Geld auf den Bäumen wächst kann man das schon so hinnehmen.

    Ihr habt aber den ;) in meinem post bemerkt?

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Wie stark ein LT1115 rauscht hängt vom Quellenwiderstand ab. Der Quellenwiderstand bei dem der LT1115 am wenigsten rauscht, lässt sich aus den Parametern ausrechnen, die im Datenblatt stehen.

    Hinzukommen als Rauschquellen auch noch die Bauelement zur Beschaltung des IC´s. Insofern ist die alleinige Betrachtung der Rauschspannung des OPV´s nicht so wirklich zielführend. Denn auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten das Rauschverhalten zu optimieren.


    VG


    jokeramik